Das Herz - Quellzentrum der Person - Spr 4:20-23

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49. Das Herz - Quellzentrum der Person - Spr 4:20-23

Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr meinen Aussprüchen zu! Lass deine Augen nicht von ihnen abschweifen bewahre sie im Innersten deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden und Heilung ihrem ganzen Fleisch. Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren it: denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.

Das geöffnete Ohr und geöffnete Augen werden oftmals vom Worte Gottes erwähnt, sind sie doch die Organe eines inneren Wahrnehmungsvermögens unseres Geistes - mehr noch als die leiblichen Augen und Ohren. Den Aussprüchen Gottes sollen wir unser Ohr zurecken (BA), seine Weisungen mit den Augen intensiv betrachten und in der Mitte des Herzens bewahren. Dass hier ein inneres Schau- und Hörvermögen angesprochen wird, zeigen zwei Stellen aus dem NT; in Apg 7:51 werden die Führer Israels als "halsstarrig und unbeschnitten an Herz und Ohren bezeichnet; und in Eph 1:18 erbittet der Apostel Paulus für die Glieder der Christusgemeinde dass sie "erleuchtet seien an den Augen ihres Herzens", damit sie zu einem klaren Wissen in der Offenbarung des Wesens und Planes Gottes kämen. Während unsere leiblichen Augen das Sichtbare erblicken, schauen die geöffneten Augen des Herzens auf das Unsichtbare der ewigen und göttlichen Wirklichkeit (2Kor 4:18)!

Mit dem Bewahren der göttlichen Aussprüche wird unserem Leibe, und gewiss auch unserer Seele, Heilung verheißen. "Dein Wort bewegt des Herzens Grund, Dein Wort macht Leib und Seele gesund. Dein Wort ist's, das mein Herz erfreut, Dein Wort gibt Trost und Seligkeit" - so singen wir gerne. Wenn unser Leben von den Weisungen de Wortes Gottes geordnet ist, dann wird sich dies auch über den frieden der Seele wohltuend auf unseren Leib auswirken; hat doch die Gottseligkeit sowohl die Verheißung dieses als auch des zukünftigen Lebens (1Tim 4:8). Schon Spr 3:8 verhieß als Folge der Gottesfurcht "Heilung für den Nabel, Tränkung für die Gebeine", und Spr 12:18 sagt: "Da ist einer, der unbesonnene Worte redet gleich Schwerthieben, aber die Zunge der Weisen ist Heilung!"

Bewahre die Aussprüche des Vaters im Innersten deines Herzens (BUB: in deiner Herzensmitte)! Mit dem Herzen ist sicher nicht der Blut pumpende Muskel gemeint, sondern die geistig-ethische Mitte unserer Person, die Schaltzentrale unserer Willensbewegungen, Vorentscheidungen und Entschlüsse, das Quellzentrum unseres Seelenlebens und Selbstbewusstseins. Warum sollen wir nun unser Herz mehr behüten als alles, waa es zu bewahren gilt? Die SPRÜCHE sehen im Herzen ein Quellzentrum des Lebens, von dem die Lebensströme ausgehen. Wie man nun eine Quelle sauber hält, weil sie über die Wasserqualität der von ihr gespeisten Bäche und Füsse entscheidet, und ihr die Richtung weist und den weiteren Verlauf bahnt, so sollen auch wir das Innerste unserer Person reinigen und klären. von Natur aus ist nämlich unser Herz keineswegs eine "Lebensquelle". Jesus sagt uns in Mt 15:19, was eigentlich unserem Herzen entströmt: böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Diebstahl, Lügenzeugnis, Lästerungen. Auch "die Verkehrtheit des Mundes und die Verdrehtheit der Lippen" entspringen den "Gedanken im Herzen des Mannes" (vgl. Spr 4:24 mit Spr 19:21). Könnte man also nicht eher sagen: "Dem Herzen entspringen die Quellen des Todes"? Man lese nur Jak 1:14-15, wonach die QUELLE der Lust zum FLUSSE der Sünde und schließlich zum STROM des Todes anschwillt!

Nein - Lebensströme aus der Mitte der Person kommen letztlich nur vom Sohne Gottes, der Gottes Wort im Innersten Seines Herzens bewahrt, und "aus dessen Leibe Ströme lebendigen Wassers fließen" (Ps 40:8 - Joh 7:38). Von Seinem Herzen aus sind die Ausgänge des Lebens. Doch von Ihm her und durch Seine Gnade kann auch unser Herz genesen. Während der böse Mensch aus dem bösen Herzensschatz nur Böses hervorbringt, kann der gute Mensch aus dem guten Schatze seines Herzens Gutes hervorbringen (Mt 12:35). Darum gilt es, das Herz als das Quellzentrum unsere Wollens und Tuns über alles zu bewahren. Gegenüber allen buntschillernden und "fremden" Einflüssen gibt uns die Gnade Jesu ein "festes Herz". Dies ist köstlich vor Gott (Hebr 13:9).

Lies weiter hier:

50. Gerader Kurs - Für Augen, Mund und Fuss! - Spr 4:24-27