Born, Brunnen, Quelle = ein Symbol für Segen, Heil, Reinigung

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Born, Brunnen, Quelle = ein Symbol für Segen, Heil, Reinigung


Im heißen Orient spielt das Wasser eine ungleich größere und wichtigere Rolle als bei uns im wassereichen Westen. Darum finden wir auch in der Schrift, sonderlich im alten Testament, das Wasser oft als Symbol gebraucht. Der Born, der Brunnen oder die Quelle ist "lebendiges Wasser". Dieses lebendige oder fließende Wasser wird oft als Bild der Person, des Geistes, des Wortes und der Segnungen Gottes benützt. "Mich, den Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen", klagt Gott in Jer 2:13 und nennt sich auch in Jer 17:13 einen "Born lebendigen Wassers".

Auch der Geist Gottes wird durch fließendes Wasser versinnbildlicht. So lesen wir in Joh 7:38-39: "Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift sagt, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war." Jes 44:3 gibt gleichfalls diese Deutung: "Ich werde Wasser gießen auf das Durstige und Bäche auf das Trockene; ich werde meinen Geist ausgießen auf deinen Samen und meinen Segen auf deine Sprösslinge."

Nach Spr 18:4 wird das Wort aus Gottes Munde einem sprudelnden Bach verglichen. "Die Worte aus dem Munde eines Mannes (der eine Mann der Sprüche ist Christus, während der andere seinen Gegenspieler, Satan, abschattet) sind tiefe Wasser, ein sprudelnder Bach, ein Born der Weisheit" (vgl. Spr 25:25). Überaus zahlreich sind die Stellen, in denen Segnungen Gottes "lebendiges Wasser" genannt werden. Lesen wir z.B. aus dem Propheten Jesaja nur Jes 41:17.18 - Jes 48:18 - Jes 55:11b - Jes 66:12a u.a.m.

Im Gespräch mit dem samaritischen Weib bezeichnet der Herr seine Gabe als lebendiges Wasser (Joh 4:6-14), und in den beiden letzten Kapiteln der Schrift (Offb 21:6 - Offb 22:17) werden alle Dürstenden aufgefordert, das Wasser des Lebens umsonst zu nehmen. In 1Mo 25:11 lesen wir: "... Gott segnet Isaak... und Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai-Roi." Was soll das heißen? Ismaels ist ein Bild fleischlichen Samens mit irdischen Segnungen. Isaak dagegen schattet den Geist der Sohnschaft und der Erkenntnis ab. Die geistesmäßigen Segnungen, die sich zunächst nicht in gewaltigem äußerem Wirken kundtun, werden dargestellt durch das Wohnen bei dem Brunnen Lachai-Roi, d.h. des lebendig Schauenden. Das anbetende Anschauen des lebendigen Gottes, diese wohlgefällige Mariastellung, die stille, verborgene Lebens- und Liebesgemeinschaft mit ihm, ist nicht Ismaels, sondern Isaaks Art.

Weil Brunnen und Quellen Gotteserkenntnis bedeuten, so lesen wir von den Philistern, den Feinden des Volkes Gottes, dass sie die Brunnen der Knechte Abrahams, des Vaters des Glaubens, verstopften und mit Erde füllten. Erde oder Ton aber sind ein Bild irdischer, fleichlicher Gesinnung! So versuchen auch die gottlosen oder frommen Feinde der Gläubigen, den Strom göttlicher Segnungen und die lebendige Christuserkenntnis zu unterbinden und unmöglich zu machen.

Möchten wir solche sein, die geistlicherweise an dem Brunnen des lebendig Schauenden wohnen und gleich Isaak, dem Typ der Sohnschaft und Erkenntnis, alle durch fleischliche Befleckung verstopften Brunnen der Lebens- und Liebesgemeinschaft mit Gott wieder aufgraben (1Mo 26:18).