Bitte um Bewahrung und Einheit der Jünger - Joh 17:9-11

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

10* Das Wort "erotao", das zunächst "fragen" bedeutet (Joh 16:5 - Joh 16:23 - Joh 16:30), kann auch "bitten" meinen - eine demütige Frage an Gott um gnädige Gewährung (Joh 14:16 - Joh 16:26 - Joh 17:9 - Joh 17:15 - Joh 17:20).
11* Es dient der Verherrlichung Jesu, wenn aus Verlorenen und Untüchtigen durch Gottes Rettermacht Gemeinde Jesu wird (1Kor 1:26-30 - Eph 2:8-10).
12* sodass der Sohn im Namen und in der Vollmacht seines Vaters auftreten und handeln darf (Joh 5:43 - Joh 10:25)
13* Mit einem siebenfachen "Gleichwie" schließt Jesus die Seinen in diesem Gebet mit sich und dem Vater zusammen: Wir hören vom "Gleichwie" des Einsseins (Joh 17:11 - Joh 17:21,22), des göttlichen Ursprungs (Joh 17:14 - Joh 17:16), der Sendung (Joh 17:18) und der Liebe (Joh 17:23).

HSN Joh 17:9 - Ich bitte10 für sie; nicht für die Welt bitte10 ich, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir -
HSN Joh 17:10 - alles, was mein ist, ist ja dein, und was dein ist, mein - und ich bin in ihnen verherrlicht11.
HSN Joh 17:11 - Und ich bin [künftig] nicht mehr in der Welt, sie aber sind in der Welt, während ich zu dir komme. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast12, damit sie eins seien gleichwie wir13.

Vers 9

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Jesus bittet für die Seinen, aber nicht für die Welt

Vier Stellen habe ich gefunden, in denen Jesus seinen Vater etwas bittet:

  1. Jesus bittet um den Beistand (w. Beiseiterufer) für die Jünger (Joh 14:16).
  2. Jesus bittet darum, dass der Vater die Seinen bewahrt (Joh 17:9- 11).
  3. Jesus bittet darum, dass der Vater die Seinen vor dem Bösen bewahrt (w. ", ... dass du sie hütest aus dem Bösen heraus"; Joh 17:15).
  4. Jesus bittet darum, dass die Gläubigen eins seinen, wie der Vater im Sohn und der Sohn im Vater ist (Joh 17:20).

Auch wenn diese vier Stellen in den letzten bald 2'000 Jahren immer ihre Gültigkeit hatten, so zeigen sie uns doch auch eine gewisse chronologische Abfolge des Weges der Gemeinde Jesu:

  • Zuerst bittet Jesus um den Beistand (den Heiligen Geist)
  • Dann bittet er um generelle Bewahrung
  • Anschließend bittet er den Vater, die Seinen aus dem Bösen heraus zu behüten (besonders in der aktuellen Endzeit)
  • Und am Schluss (nach der Entrückung) entsteht dann die Einheit!

Zweimal bittet Jesus also um die Bewahrung der Seinen. Warum ist Jesus das so wichtig? Er hätte doch sagen können:

  • "Diejenigen, die dir gehören, wirst du bewahren, weil du gar nicht anders kannst und dafür danke ich dir!“

Diese zweimalige Bitte ist ein Hinweis darauf, dass die Bewahrung absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Die Einflüsse des Bösen sind so vielfältig, dass die Gläubigen nur einen Teil dieser Einflüsse erkennen. Die Einflüsse, die nicht erkannt werden, stellen eine besondere Gefahr dar! Längst nicht alle Gläubigen erkennen, dass sie ...

  • ... geldliebend sind
  • ... dem "frommen" Hochmut erlegen sind
  • ... neidisch sind und sich ständig mit anderen vergleichen
  • ... von den Massenmedien weit mehr beeinflusst werden als vom Worte Gottes
  • ... oft auf einer christlichen "Welle" mit reiten, die zwar für die Gefühle sehr erheblich sind, aber den Glauben ohne zu "Sehen" nicht wirklich stärken
  • ... usw.

Die Bitte Jesu ist also zentral und vielleicht ist dies auch ein Hinweis dafür, dass wir noch wachsamer werden und noch mehr dafür beten, dass unsere Geschwister mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werden. Wenn man dem Bösen erliegt, dann sind die Gründe vielfältig, aber einige Punkte macht uns Jesus in einem Gleichnis ganz deutlich:

  • "Die aber an dem Weg sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und errettet werden. 13 Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab. 14 Das aber unter die Dornen fiel, sind die, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen." (Lk 8:12-14)

Es befremdet uns vielleicht ein wenig, dass Jesus in diesem Vers nicht für die Welt bittet. Die Welt bräuchte doch auch Bewahrung vor dem Bösen! Zuerst wollen wir sehen, was die Bibel zur Welt zu sagen hat:

  • Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht (Joh 1:10).
  • Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt (Joh 8:23).
  • Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt (Joh 15:19).

Der Kosmos ist noch im ursprünglichen und natürlichen Zustand! Solange ein Mensch nicht aus Gott geboren und gezeugt ist, kann er das göttliche Wesen nicht erfassen und begreifen! Er braucht das Einwirken Gottes, ansonsten ist ihm alles Göttliche zuwider! Solange keine Neuzeugung da ist, kann die Welt, das aus Gott Geborene nicht erkennen und es kann auch keine Verbindung geben, so wie man Wasser und Öl nicht vermischen kann!

Weil jetzt zuerst das Geheimnis Gottes (Christus mit Haupt und Glieder; Kol 2:2) vollendet werden muss und weil zuerst die Söhne Gottes geoffenbart werden müssen, ist die Welt jetzt noch nicht dran! Die Befreiung und Erlösung der Welt erfolgen erst nach der Vollendung des Leibes Jesu Christi und nach der Wiederherstellung Israels!

Auch wenn Jesus nicht für die Welt bittet, so wird die Welt trotzdem von Gott geliebt und auch für die Welt ist eine Rettung geplant:

  • "Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." (Joh 3:16)
  • "Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde." (Joh 3:17)
  • "Wir glauben jetzt nicht mehr nur auf Grund deiner Rede; denn wir haben es selbst von ihm gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus, ist." (Joh 4:42)

Auch die Welt wird einmal glauben, dass Jesus von Gott gesandt wurde und auch sie werden die Liebe Gottes erkennen (Joh 17:21 / Joh 17:23). Für die ganze Schöpfung existiert eine berechtigte Hoffnung, dass auch sie zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen (Röm 8:19-22).

Die vom Vater Gegebenen, sind auch Eigentum des Vaters

Der Vater hat uns dem Sohn gegeben, weil wir dem Vater gehören! Wir waren von Anfang an das Eigentum des Vaters, denn wir waren auserwählt vor Grundlegung der Welt (Eph 1:4). Wir gehören zu ihm und deshalb sind wir von ihm Geheiligte und Heilige, d. h. Gottgeweihte! Diese Auserwählung fand nicht in erster Linie zu unserem Wohl statt, sondern weil wir zu Werkzeugen seiner Gnade berufen worden sind! Als Erstlinge, als Söhne Gottes haben wir gewaltige Zukunftsaufgaben vor uns! Wir sollen die Welt und die Engel richten (1Kor 6:2-3)! Durch dieses Gericht kommt es zu einem Zerbruch und dieser ist die Grundlage für die Zurechtbringung und die Erneuerung der Welt!

Es gibt kein besseres Los, als das Eigentum des Vaters und des Sohnes zu sein! Diese Stellung kann durch gar nichts anderes überboten werden! Diese Stellung bedeutet aber keineswegs die Garantie für ein angenehmes Leben hier auf Erden! Im Gegenteil! Wir werden oft schwere Wege geführt, weil uns der Vater erzieht, und er erzieht uns, weil er uns liebt (Hebr 12:6ff)! Aber es gibt aber nicht nur Erziehungsleiden, sondern auch Bewahrungsleiden (2Kor 12:7) und ein Leiden für andere (Kol 1:24)!

Vers 10

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HSN Joh 17:10 - alles, was mein ist, ist ja dein, und was dein ist, mein - und ich bin in ihnen verherrlicht11.

Die Eigentumsverhältnisse in der Einheit

Eine absolute Einheit hat auch entsprechende Auswirkungen auf die Eigentumsverhältnisse! In der Einheit gibt es kein separates Eigentum! Hier sagt man nicht: "Das gehört mir und das gehört dir!" Da wir mit dem Sohn und dem Vater eins gemacht sein dürfen, gehört auch uns alles, was dem Vater und dem Sohn gehört. So bezeugt Paulus in 1Kor 3:21-23:

  • "So rühme sich denn niemand der Menschen, denn alles ist euer. Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges: Alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes."

In der geistlichen Einheit ist es nicht so, wie das heute in vielen Ehen der Fall ist, wo man auf "Gütertrennung" großen Wert legt. Selbst zum älteren Sohn, der das Herz des Vaters noch nicht verstanden hatte, sagte der Vater:

  • "Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein." (Lk 15:31)

Die Verherrlichung Jesu in den Seinen

Die Verherrlichung Jesu geschah im Innern der Jünger! In ihren Herzen wurde Jesus herrlich gemacht. Die Jünger Jesu hatten mit ihrem Geiste und ihrem Herzen die Herrlichkeit Jesu erkennen dürfen. Das was sie sehen durften, war in der ganzen Menschheitsgeschichte einmalig! Zu den Jüngern sagte Jesus in Mt 13:17:

  • "... denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört."

Die Verherrlichung Jesu in den Seinen, bedeutet auch, dass die Jünger die Herrlichkeit Jesu gesehen haben, dass sie die Einmaligkeit, den Glanz und Schönheit Jesu wahrgenommen haben! Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn ein Mensch diese innere Herrlichkeit gesehen hat, dann kann er nicht mehr anders als diesen wunderbaren Herrn und Gott zu lieben und ihn noch besser kennenzulernen. Alle Herrlichkeit der Welt kann ihn nicht mehr so tief beglücken und befriedigen, wie die Herrlichkeit des Sohnes und des Vaters! Diese Herrlichkeit hat dann im Innersten eines Gläubigen das größte Gewicht! Es gibt dann nichts mehr, was ihn mehr erfreuen könnte! Wer die Liebe Gottes erkennen und verstehen durfte, der muss bezeugen:

  • "Es gibt nichts, was mit der Liebe verglichen werden könnte, denn die Gnade und Barmherzigkeit, die ein Ausfluss seiner Liebe sind, beinhalten die innere Herrlichkeit Gottes!"

Deshalb lesen wir schon im AT:

  • "Wir wollen jubeln und uns freuen an dir, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein! Mit Recht liebt man dich." (Hl 1:4)
  • "Wenn einer den ganzen Besitz seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten." (weil es für die Liebe keinen materiellen Gegenwert gibt; Hl 8:7)

Vers 11

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HSN Joh 17:11 - Und ich bin [künftig] nicht mehr in der Welt, sie aber sind in der Welt, während ich zu dir komme. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast12, damit sie eins seien gleichwie wir13.

Jesus verlässt die Welt und geht zum Vater

Als Jesus diese Worte aussprach, befand er sich eigentlich noch in dieser Welt und danach wurde er gefangen genommen und in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellt! Diese Aussage kann verschieden interpretiert werden:

  1. Dieses "ich bin nicht mehr in der Welt" zeigt an, dass er innert den nächsten 24 Stunden diese Welt definitiv verlässt. Die Begegnungen als Auferstandener können nicht mehr als "in dieser Welt" gesehen werden, da Jesus bereits aus einer "anderen Welt" nur zeitweise in diese Welt hineingekommen war. Nach der Auferstehung war er nicht mehr an den Fleischesleib gebunden, sondern lebte bereits in einem Auferstehungsleib.
  2. Sollte diese Aussage absolut gesehen werden – d. h. in dem Augenblick, wo er das sagte – war er bereits nicht mehr in dieser Welt, dann würde das wahrscheinlich bedeuten: "Jesus hat sich innerlich schon total von dieser Welt gelöst!“

Diese Interpretation verursacht jedoch weitere Fragen, die schwer zu beantworten sind. Was heißt eine solche "innerliche Ablösung" und inwiefern war diese Ablösung vorher nicht vorhanden?

Auf jeden Fall begründet Jesus diese Aussage mit der Bemerkung "und ich komme zu dir!" Nach dem Sterben Jesu kam es meiner Ansicht nach, zu einer geistlichen "Kernspaltung"! Die Seele Jesu wurde in den Tod ausgeschüttet, währenddem sein Geist vmtl. direkt zum Vater zurückkehrte (Jes 53:12 / Lk 23:46). Diese beiden Aussagen sind eher ein Hinweis auf die erste Auslegung! Auf jeden Fall setzte diese "Kernspaltung", also die Trennung von Geist und Seele, die größte Energie im ganzen Universum frei! Alles, was im Tod festgehalten war, wurde losgekauft! Juristisch waren die Dinge ab diesem Zeitpunkt einwandfrei geregelt! Die Befreiung aus dem Tod findet jedoch in Etappen statt, wie uns das auch Paulus in 1Kor 15:23 erklärt.

Die Jünger sind noch in der Welt

Noch konnten die Jünger (o. die Schüler) Jesu, ihm nicht folgen, noch mussten sie in der Welt bleiben und die Auferstehung Jesu in der ganzen Welt verkündigen! Vmtl. war Jakobus, der Bruder des Johannes, der erste von diesen Elf, der Jesus nachfolgte (Apg 12:2). Der erste Märtyrer nach Jesu Tod war auf jeden Fall keiner dieser Elf, sondern Stephanus!

Die meisten Apostel hatten noch für eine längere Zeit, einen wichtigen Verkündigungs-Auftrag in dieser Welt! Das Wort des Herrn musste in alle Welt verbreitet werden. So dürfen auch wir unseren Auftrag sehen: Wir sind zwar nicht von dieser Welt, aber wir sind noch in dieser Welt, damit wir bezeugen, was uns durch die Liebe Gottes geschenkt ist! Wir sind da, um den Menschen die gute Botschaft zu sagen, und zwar durch unseren Wandel und durch das Wort! Wir sind hier, damit andere Menschen durch unser Bekenntnis in eine neue Realität und in ein neues Denken hineingeführt werden können!
Selbstverständlich sind wir auch noch deshalb da, weil wir hier wachsen, ausreifen und weil in diesem sterblichen Körper unser innere neue Mensch von Tag zu Tag erneuert wird, bis er vollendet ist (2Kor 4:16)!

Der heilige Vater

+40 · heilig‭ · 📖 Vorkommen · 🖌
ἅγιος‭ hágios = heilig‭
verwandt mit:
→ ἁγνός‭ hagnós ‭+53 = heilig, ehrwürdig, rein, makellos
aus der Wurzel:
→ ‭‭jag = [sich] scheuen, [hoch] verehren

Sechsmal spricht Jesus in diesem Gebet der Allmächtige mit Vater an:

  • Die ersten beiden Male nennt er den Vater ohne Zusatz
  • Beim dritten Mal spricht er ihn als "heiliger Vater" an
  • Beim vierten und fünften Male nennt er den Vater wieder ohne Zusatz
  • Beim sechsten Mal spricht Jesus ihn als "gerechter Vater" an.

Immer wieder hören wir bei den Christen die Aussage: "Gott ist heilig und gerecht!" Durch das Gebet Jesu wird diese Aussage bestätigt! Es stellt sich lediglich die Frage, was unter "heilig" zu verstehen ist? An dieser Stelle möchte ich das "Lexikon zu Bibel" zitieren:

"Heilig (hebr. qadosch, griech. hagios) bezeichnet etwas vom Gewöhnlichen Getrenntes oder Ausgeschiedenes; geweiht, unverletzlich; abgegrenzt vom Kreaturhaften bei deutlichem Wesensunterschied. Ferner bezeichnet es den Besitz einer das Irdische überragenden Macht, die aber durch bestimmte Verbindung mit dem Heiligkeitsträger auch von Menschen erlangt werden und Dingen innewohnen kann. Daraus ergibt sich eine Erweiterung des Wortsinns und die Gleichsetzung von Heilig mit Reinheit und Makellosigkeit vor Gott im Gegensatz zur Sündhaftigkeit. ... Eine Person, Sache oder Zeit wird erst dann heilig, wenn Gott sie zu eigen nimmt und sie dadurch heiligt. Nicht der Mensch schafft die Heiligung, sondern alle Heiligung geht von Gott aus; weil er heilig ist, sollen auch wir heilig sein (3Mo 11:44ff / 3Mo 19:2)."

Somit ist alles Gottgeweihte auch heilig. Im AT wird dies auch auf eindrückliche Art und Weise bezeugt:

  • "Wer ist dir gleich unter den Göttern, o HERR! Wer ist dir gleich, so herrlich in Heiligkeit (w. Geadelter im Heiligen), furchtbar an Ruhmestaten, Wunder tuend!" (2Mo 15:11)

Gott ist selbst dort, wo alles heilig ist, ein Geadelter, selbst in aller Heiligkeit hat er in allem den Vorrang. Die Heiligkeit Gottes hat auch etwas mit seinem vollkommenen Handeln zu tun:

  • "Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name." (Lk 1:49)
  • "Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind." (Offb 15:4)
  • Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!" (5Mo 32:4)

All das, und vieles mehr macht die Heiligkeit Gottes, des Vaters aus!

Bewahrung im Namen des Vaters: damit sie eins seien

Der Name des Vaters wurde dem Sohn übergeben! Der Name beinhaltet die Berufung und die Bestimmung und der Name steht für eine Person. Mit dem Namen sind die Wesenseigenschaften einer Person verbunden und der Name ermöglicht auch den Zugang zu einer Person! Weil der Name des Vaters im Sohn ist, haben wir auch durch den Sohn den Zugang zum Vater, zu seinem Wesen und damit auch zu der vollkommenen Liebe! Unsere Bewahrung geschieht im Namen des Vaters und wenn etwas im Namen des Vaters geschehen darf, dann geschieht dies in seinem Auftrag und in seinem Willen!

Würden die seinen nicht bewahrt, würde der Name und die Ehre des Vaters Schaden leiden und dies lässt Gott nicht zu! Unsere Bewahrung und Vollendung hat beim Vater höchste Priorität, denn erst nach der Vollendung des Leibes Jesu geht die Heilsgeschichte in die nächste Phase! Heute geht es noch nicht um die Errettung aller Nationen, sondern zuerst einmal um die Vollendung des Leibes Jesu!

Die Bewahrung hat ein Ziel: Die Einheit der Seinen, so wie der Vater und der Sohn eins sind! Ohne die Bewahrung des Vaters könnte diese Einheit nie entstehen. Die Einheit ist immer dann gefährdet, wenn fremde Geistesströmungen in die Gemeinde eindringen, wenn nicht ausschließlich auf die Bibel und den Heiligen Geist gehört wird und wenn man fremde Quellen für die Festmachung einer Lehre hinzuzieht! Persönlich kenne ich so viele Lehrbrüder und Wortverkündiger, mit denen ich eine Einheit haben darf, obwohl wir in Fragen der Auslegung unterschiedlicher Meinung sind. Die Einheit wird nicht durch unterschiedliche Meinungen gefährdet, sondern durch das Verlassen des Fundamentes und das Fundament bildet der Glaube an die Bibel sowie das Vertrauen und die Liebe zu Jesus!

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✏️ Jesus als Hüter und Geber der Freude sowie des Wortes - Joh 17:12-14