Bauch = ein Symbol für niedere Triebe

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Bauch = ein Symbol für niedere Triebe


Das Wort Bauch begegnet uns zum ersten Mal in 1Mo 3:14. Dort verflucht Gott die Schlange zum Kriechen auf dem Bauch. Der Feind bewegt sich in den niederen Trieben des Menschen. Dort ist seine Einflußsphäre und sein Wirkungsbereich. Alles, was auf dem Bauche kroch, sollten die Israeliten nicht essen (3Mo 11:42). Das Teil der "Leute dieses Zeitlaufs" besteht darin, dass sie ihren Bauch mit Gutem füllen lassen (Ps 17:14).

In Röm 16:17.18 ist die Rede von solchen, die Zwiespalt und Ärgernis anrichten, indem sie durch süße Worte und schöne Reden die Herzen der Arglosen verführen. Der Apostel sagt von ihnen, dass sie nicht dem Herrn Christo, sondern ihrem eigen Bauch dienen. Sie suchen weder Gottes und Christi Ehre noch das Heil der Menschen, sondern weiden ihre niederen Triebe, wie Geltungsbedürfnis, Habgier, Ruhmsucht usw. (vgl. 2Kor 1:24 - 2Kor 2:17 - 2Kor 11:20).

Paulus spricht in Phil 3:18 unter Tränen von Feinden des Kreuzes Christi. Solche führten vielleicht den Namen Jesus im Munde (sie werden ja nicht Feinde Christi, sondern Feinde des Kreuzes Christi genannt), wollen aber nicht mit und in ihm Kreuzesstellung einnehmen. Diese Gefahr besteht für uns alle! Im folgenden Vers Phil 3:19 sagt Paulus ein Vierfaches von ihnen. Sie sind durchaus irdisch eingestellt, und ihr Lustverlangen ist auf Befriedigung ihrer niederen Triebe gerichtet. Ihre Hingabe, ihr Eifer und ihre Liebe gelten eigentlich nur ihrem Bauch.

Wenn der Apostel sagt, dass ihr telos (= Ende oder Teilziel) das Verderben ist, so ist damit nicht gemeint, dass sie niemals eine Wiederherstellung und Zurechtbringung erfahren. Es verhält sich da genau wie in Am 8:2, wo Gott bezüglich Israel sagt: "Das Ende ist über mein Volk gekommen, ich werde fortan nicht mehr schonend an ihm vorübergehen." Lesen wir aber nun nach, wie wunderbar Gott im nächsten Kapitel Am 9:14.15 die endgültige Rettung Israels beschreibt! Da ist die Rede vom Ende seiner schmählichen Gefangenschaft, dem Zerstreutsein unter die Nationen, vom Wiederaufbau, Bepflanzen und Genießen der zerstörten Städte, Weinberge und Gärten und vom segensreichen Verwurzeltsein im gottgegebenen Land der Verheißung. So lernen wir verstehen, dass das Ende von Am 8:2 nicht endgültiger, unwiederbringlicher Abschluss, sondern nur notwendiges Gerichtsziel ist.

In Tit 1:12 zitiert Paulus einen Kreter, der seine Landsleute als faule (unnütze oder träge) Bäuche kennzeichnet, die, ohne geistliche Energie, nur auf Befriedigung ihrer niederen Triebe bedacht sind. Wie wichtig ist doch die apostolische Mahnung von 1Kor 6:13, wo uns zugerufen wird: "Die Speisen für den Bauch und der Bauch für die Speisen... der Leib aber für den Herrn, und der Herr für den Leib."