Auf dem Wege der Bösen - Spr 4:14-16

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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46. Auf dem Wege der Bösen - Spr 4:14-16

Begib dich nicht auf den Pfad der Gesetzlosen, und schreite nicht einher auf dem Wege der Bösen. Löse dich von ihm, gehe nicht auf ihn hinüber, lass ihn abseits liegen und gehe vorüber! Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses taten, und ihr schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht zu Fall gebracht haben!

Mit eindringlichen Worten warnt der Vater den Sohn, "vom geraden Weg abzuirren und dem Wege Bileams nachzufolgen" (s. 2Petr 2:15). Dieser BILEAM (= Volksverderber) war der Sohn BEORs (der Fackel), des Sohnes BALAKs (des Verwüsters),; wenn ihn Jos 13:22 "Zauberer" nennt, so verrät es damit seine okkulte Finsternisbindung. So wie der Weg der Kinder Gottes dem Wege des erstgeborenen Sohnes Gottes gleicht, ist der Weg der Gesetzlosen von jener Spur gezeichnet, die der Satan, als der Urheber aller Gesetzlosigkeit hinterlassen hat. Die gesetzlosen Frevler wollen Böses tun, indem sie zu Fall bringen; ist dies nicht auch das Begehren des Feindes Gottes, der wie ein brüllender Löwe umhergeht und sucht, wen er verschlinge (1Petr 5:8)? "Simon, Simon, siehe, der Satan hat dich begehrt, um dich wie den Weizen zu worfeln!" eröffnete der Herr dem Petrus. Wir alle wären verloren und wären längst dem Wege des Bösen verfallen, wenn Jesus nicht für uns beten würde, damit unser Glaube nicht aufhöre, so wie Er es bei Seinem Apostel getan hat (Lk 22:31-32).

Gibt es nicht geradezu eine "Magie des bösen Weges", des Urweges der Schlange? Es ist der Weg Luzifer, der ursprünglich "vollkommen war in seinem Wege vom Tage seiner Erschaffung an - bis Unrecht in ihm gefunden ward, und sein Inneres mit Gewalttat erfüllt wurde" (Hes 28:15-16); einen großen Teil der Engelwelt riss er mit sich auf diesen Weg des Verderbens, des Bösen.

Dabei ist dieser Weg nicht von vornherein mit Angst und Schrecken, Fluch oder Verderben belegt; die darauf schreiten, sind darin sogar glückselig, wie das Hebräische nahelegt. Sie haben den ruhigsten Schlaf gerade dann, wenn sie andere zum Straucheln brachten und Böses taten, welcher nach Spr 3:24 eigentlich nur dem Gerechten verheißen ist. Selbst im Schlafe brütet ihre Seele Böses aus, und auch bei Schlaflosigkeit ersinnen sie Untaten. Nach Ps 36:4 "ersinnt der Gesetzlose Frevel auf seinem Lager", und Jes 57:20 bezeugt von den Gesetzlosen, sie seien "wie das aufgewühlte Meer, denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf. Kein Friede dem Gesetzlosen...!" Doch aufs letzte gilt ihnen Mi 2:1: "Wehe denen, die Unheil sinnen und Böses vorbereiten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht führen sie es aus...! Delitzsch führt dazu aus: "Ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht fortwährend Böses tun und anderen Unglück bringen; eine Unterbrechung dieser ihnen zur anderen Natur gewordenen Handlungsweise wäre ihnen wie Störung ihrer Diät, die sie krank macht!"" Nicht immer wird man durch den Weg der Sünde sogleich unglücklich, sondern findet vielleicht sogar eine "zeitweilige Ergötzung der Sünde" (Hebr 11:25).

Wie gut, wenn wir den Weg des Gesetzlosen gar nicht erst beschreiten! Doch wer von uns könnte dies von sich sagen? Erst in der Heimkehr zu Gott entscheiden wir uns, vom Pfad des Bösen abzubiegen und uns vom Bösen zu lösen. "Er-lösung" ist "Entfesselung" und Loslösung; eine hervorragende Anschauung für diesen Prozess der Heiligung bietet uns der Bericht über die Auferweckung des Lazarus. Er war tot und strömte Verwesungsgeruch aus, und auch wir waren "tot" in Sünden und Übertretungen" (Eph 2:1). Dann aber traf Lazarus der Ruf des Gottessohnes, wie uns alle der Ruf Jesu im Evangelium traf, und er wurde lebendig und schwebte aus der Grabeshöhle heraus. So wurden auch wir "mit dem Christus lebendig gemacht (Eph 2:5). Doch damit Lazarus überhaupt laufen konnte, musste er zuvor aus den Leichenbinden "gelöst" werden (Joh 11:44). Erst dann werden auch wir marschbereit"! für den Gottesweg; wenn wir von Todesverhaftung, Sündengebundenheiten und vom magischen Schlangenweg gelöst wurden. Dies ist vornehmlich die Aufgabe der Gemeindehirten. Dann lösen wir uns vom Wege des Bösen, lassen ihn abseits liegen, gehen an ihm vorüber und wechseln über zum Wege des Lichtes; dann sind wir solche, die "vom Tod zum Leben übergelaufen sind" (Joh 5:24).

Lies weiter hier:

47. Das "Abendmahl" der Frevler - Spr 4:17