Abraham versündigt sich an Gott und an Sara

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und Abraham brach von dort auf ins Land des Südens und wohnte zwischen Kadesch und Schur. Als er sich in Gerar als Fremder aufhielt, sagte Abraham von seiner Frau Sara: Sie ist meine Schwester." (1Mo 20:1)


Auch fromme Menschen können noch sündigen. Dies gilt im Alten wie im Neuen Testament. Darum brauchen wir die Ermahnungen (z.B. Eph 4:20-32).

Gott verschweigt die Sünden der Frommen nicht. Er macht mit Sünden Geschichte, Heilsgeschichte. Der Glaubensvater Abraham und der Psalmsänger David waren Sünder. Trotz ihres Glaubens gab es in ihrem Leben großes Versagen. Aber umgekehrt gilt auch: Trotz ihres versagens hielt Gott an ihnen fest. Das ist tröstlich für uns, die wir auch noch sündigen, uns aber beugen und Vergebung erlangen.

Das in 1Mo 20 bereichtete Fehlverhalten Abrahams hatte sich so ähnlich schon einmal zugetragen (1Mo 12:10-20). Beide Male gibt Abraham an einem heidnischen Königshof seine Frau als seine Schwester aus. War das denn so schlimm? Es war ja auch nicht ganz gelogen. So versucht Abraham, als er vom König von Gerar zur Rede gestellt wird, sich mit den Worten herauszureden: "Sie ist auch wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter" (1Mo 20:12) - Haben wir auch schon einmal, etwa im Geschäftsleben, Worte gesagt, die "nicht ganz gelogen" waren, aber ein falsches Bild abgaben?

Abraham war kein Held - er war als Mensch eher ängstlich. So sagte er zu seiner Frau Sara, als sie einer Hungersnot wegen nach Ägypten zogen: Du bist eine sehr schöne Frau. Und du weißt, dass die Ägypter zügellos und gierig sind. Sie werden dich haben wollen! Darum erlaube mir zu sagen, du seiest meine Schwester, damit sie mich nicht etwa erschlagen (1Mo 12:11-13) - Wie jämmerlich steht da Abraham vor uns! Er nimmt in Kauf, dass sich Heiden an seiner Frau vergehen. "Die Hauptsache ist, dass mir nichts passiert!" Später wird er von den heidnischen Fürsten zur Rede gestellt (1Mo 12:18 - 1Mo 20:9).

Hier triumphiert Gottes Treue. Er hält an Abraham fest. Mit dieser Treue dürfen auch wir rechnen.