Abraham lacht über Gottes Verheißung

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Da fiel Abraham auf sein Gesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Solle einem Hundertjährigen ein Kind geboren werden und sollte Sara, eine Neunzigjährige, gebären?" (1Mo 17:17)


Ungeduld ist etwas typisch Menschliches. "Ich kann es kaum erwarten", sagt man, wenn etwas sehr Schönes angekündigt wurde und bevorsteht. Und nicht selten geschieht es, dass der Mensch, wenn das Erwartete seiner Meinung nach nicht schnell genug kommt, meint nachhelfen zu müssen und zu können. Doch das gelingt nicht immer.

Abraham war von Gott eine gewaltig große Nachkommenschaft verheißen worden - wie der Staub der Erde (1Mo 13:16) und wie die Sterne des Himmels (1Mo 15:16) an Menge - also für Abraham unzählbar. Gott aber beeilt sich nicht mit der Erfüllug Seiner Verheißung. Abraham soll in der Glaubensschule außer dem Glauben auch die Geduld lernen.

Abraham aber wird immer ungeduldiger, denn er und Sara werden immer älter. Da gibt Sara ihrem Mann einen Rat: Ich selbst kann ja keine Kinder bekommen. So nimm doch Hagar, meine Magd, zur Frau. Sie mag dir einen Sohn gebären. Vielleicht hat Gott es so gemeint. - Und so geschah es auch. Dem Sohn, den Hagar gebiert, gibt Abraham den Namen Isamael (1Mo 16).

Nun ist die Nachkommenschaft gesichert, meint Abraham. Doch Gott war anderer Meinung. Gott reagiert auf das eigenmächtige Handeln von Sara und Abraham mit einem 13-jährigen Schweigen. Er straft nicht. Er droht nicht, Er schweigt. Denn in 1Mo 16:16 ist Abraham 86 Jahre alt, im nächsten Vers (1Mo 17:1), wenn Gott wieder zu ihm spricht, ist er 99 Jahre alt. Gott verheißt ihm einen Sohn von der Sara. Das ist so unglaublich, dass Abraham lachen muss.

Eduard König nennt es in seinem Genesis-Kommentar "ein doppelsinniges Lachen", er schreibt: "An das Hören einer überwältigenden Freudenbotschaft schließt sich nicht selten ein doppelsinniges Lachen, das der Freude und das des Zweifels, an".

Gott passt Seine Pläne nicht unseren menschlichen Gedanken an, sonderen unsre Gedanken sollten Seinen Plänen folgen.