Ablauf und Aufbau der Endzeitrede Jesu (Mt 24)

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IN BEARBEITUNG !

Von Daniel Muhl

Eine Übersicht

Tabelle über den Aufbau der Endzeitrede Jesu (D. Muhl)

Auslöser / Anlass

Anlass: „Schau mal!“

  • [[Mt 24:1 - Und Jesus ging hinweg von dem Tempel, und seine Jünger traten zu ihm, dass sie ihm zeigten des Tempels Gebäude.

Die Jünger waren von dem beeindruckt, was die Menschen „für Gott“ gebaut haben!
Wer vertraut auf das, was die Menschen für Gott getan hat? Wer ist stolz auf die Werke der Menschen? Parallelstellen:

  • Mk 13:1b - Lehrer, siehe, was für Steine und was für Gebäude!
  • Lk 21:5 - Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei
  • Joh 2:20 - Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?

1. Prophezeiung: Tempel wird zerstört

  • Mt 24:2 - Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht zerbrochen werde.

Jesus reagiert nicht mit der erwartenden Anerkennung. Wenn Menschen von Gott eine Anerkennung für ihre eigenen Werke von Gott erwarten, werden sie immer enttäuscht werden. Die Schafe, bzw. die Gerechten in Mt 25:37 erwarten keine Anerkennung. Alle „eigenen Werke“ für Gott werden bis auf den letzten Stein abgebrochen! Im Jahre 70 haben die Römer jeden Stein des Tempels abgebrochen, um an das Gold des Tempels zu kommen. Unsere eigenen Werke werden alle abgebrochen, damit das „Gold des Glaubens“ zum Vorschein kommt. Parallelstellen:

  • Mk 13:2 - Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen wird.
  • Lk 21:6 - Diese Dinge, die ihr anschaut – Tage werden kommen, an denen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird.

Ort der Rede

  • Mt 24:3a - Und als er auf dem Ölberge saß, traten zu ihm seine Jünger besonders und sprachen:

Der Ölberg ist der Ort, wo man Jerusalem und den Tempel am besten sieht.
Es ist der Ort, wo das Öl geerntet wird. Hier orientiert der Geist Jesu die Seinen und hier kommt Jesus in großer Macht und Herrlichkeit.
Gehen wir mit dem Herrn auch dahin, wo die „Fülle des Geistes“ ist und stellen wir auch hier die entscheidenden Fragen?
Es ist der Ort, wo Jesus wiederkommt (Sach 14:4):

  • Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen.

Vmtl. dachten die Jünger über die Gerichtsankündigung des Herrn nach und dann haben sie wieder den überwältigenden Blick auf den Tempel vor sich: „Das alles wird zerstört! Aber wann wird das sein?“

Frage der 4 Jünger

  • Mt 24:3b – da traten seine Jünger für sich allein (Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas; Mk 13:3) zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?

Die Jünger fragen zuerst nach einem Zeitpunkt und dann fragen sie nach den (vorauslaufenden) Zeichen! Auf den Zeitpunkt geht Jesus nicht ein, aber auf die Zeichen. Auch wir sollten die Zeichen beachten. Einige Zeichen sind:

- Die Blätter am Feigenbaum (Mt 24:32).
- Schläfrigkeit der Jungfrauen und somit auch derjenigen, die auf Jesus warten (Mt 25:5 / Apg 20:9). Schläfrigkeit entsteht vor allem durch ein mangelndes Gebetsleben und einen starken Medienkonsum.
- Das Erkalten der Liebe (Mt 24:12).
- Das Ausreifen des Weizens (Söhne des Reichs) und des Unkrauts (Söhne des Bösen; Mt 13:30).
- Turbulente, schwere oder hysterische Zeiten, in welchen die Menschen selbstsüchtig, geldliebend usw. sind (2Tim 3:1ff).

Diese Frage in Vers 3 bewegte offensichtlich der engere Jüngerkreis (Mk 13:3). Wo sind die anderen acht? Bestaunen sie immer noch den Tempel? Interessiert sie das Gericht Gottes über diese Stadt nicht? Ist für sie Prophetie unwichtig?
Wer sich für die Zeichen der Endzeit interessiert und den Herrn, bzw. Sein Wort dazu befragt, erhält Orientierung in hysterischen Zeiten.
Die Frage, was geschieht, bevor dieses Zeitalter (dieser Äon) dem Ende entgegengeht, ist von entscheidender Bedeutung, weil wir dann vom bevorstehenden Chaos nicht wirklich überrascht werden.

Auftakt - Anfang der Wehen

1. Warnung: Lasst euch nicht verführen

  • Mt 24:4b - Seht zu, dass euch niemand verführe!

Die Zeichen der Vollendung des Zeitalters stellt Jesus an die zweite Stelle!
Zuerst muss uns die Gefahr der Verführung bewusstwerden.
Der Inhalt der Verführung: „Menschen, die im Namen von Jesus kommen!“ Es sind durchaus auch Solche darunter, die Wunder tun, die prophezeien, die Dämonen austreiben:

  • Mt 7:22b - Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt (w. prophezeit) und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?

Es sind solche, die sagen, sie seien der Christus (der Gesalbte). Sie sagen es vielleicht nicht mit den genau denselben Worten. Manchmal sagen sie: „Auf mir liegt eine besondere (einmalige) Salbung des Herrn! Wer nicht an mich glaubt, glaubt nicht an Gott (z. B. Ivo Sasek)!“
Es wird viele falsche Propheten geben (Mt 24:11). Mehr zum Thema Verführung: Siehe hier!

2. Prophezeiung: Katastrophen

  • Mt 24:6-8 - Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Seht zu, erschreckt nicht! Denn es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. 7 Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein. 8 Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.

Jesus beschreibt hier den Anfang der Wehen:

  1. Kriege
  2. Kriegsgerüchte
  3. Nationen erheben sich gegen andere Nationen
  4. Hungersnöte
  5. Epidemien
  6. Erdbeben da und dort

Diese Beschreibung ist ziemlich selbstredend. An vielen Stellen auf dieser Erde brodelt es und an vielen Stellen wissen wir: „Unter Umständen genügt ein Funke und es entsteht ein Flächenbrand!“ Nordkorea, Südchinesisches Meer, Afrika, der Nahe Osten, Ukraine usw.
Die Nachrichten über die massive Aufrüstung der Großmächte sind auch „Kriegsgerüchte“. Wenn man die Bilder vom zerbombten Aleppo gesehen hat, wo kaum ein Haus oder eine Glasscheibe mehr unversehrt ist und man daran denkt, dass eine solche Situation auch zu uns kommen könnte, dann erfasst uns schnell ein Grauen!

1. Aufforderung: Erschreckt nicht!

Dazu sagt uns Jesus: „Seht zu, erschreckt nicht!“ Man könnte auch übersetzen: „Seid nicht bestürzt!“ Da stellt sich schon die Frage: „Wie kann man angesichts dieser Ereignisse nicht bestürzt und erschüttert sein?“ Der Schöpfer von Himmel und Erde, der einmal alles neu machen wird und der einmal jede Träne abtrocknen wird, hat in Seiner Weisheit entschieden, dass diese Gerichte über die Erde kommen müssen, weil die Gottlosigkeit, die Gesetzlosigkeit, der Egoismus und die Lieblosigkeit der Menschen ständig zu nimmt. Auch die Liebe zur Wahrheit geht immer mehr verloren (2Thes 2:10). Darum sendet Gott auch einen Irrwahn der Lüge (2Thes 2:11). Wir haben ja einen neuen Begriff, der in den letzten Monaten immer mehr die Runde macht: „Fake-News“. Auch beklagen sich immer mehr Medien über eine starke Zunahme von Lüge! Die Menschheit ist gerichtsreif geworden. Darum, aber auch aus anderen Gründen muss dies geschehen, obwohl das nur der Anfang der Wehen ist! Aber die Gerichte Gottes sind nicht das Letzte! Gott wird aus den Leiden der Menschheit auch eine nicht zu überbietende Herrlichkeit entstehen lassen.
Trotzdem empfinden wir eine Bestürzung, wenn wir sehen, wie diese Dinge kommen und geschehen. Das Wort „bestürzt sein“ lautet im Griechischen troäo (+2360) hängt mit „laut werden“ oder „schreiend sein“ zusammen. Jesus meint vmtl. viel eher ein „Laut-werden“ oder Er meint, dass wir nicht anfangen zu schreien, indem wir hysterisch umherrufen. Wenn wir Christen hysterisch werden, dann kann uns der Feind Gottes besser lenken und verführen!
Plötzlich wählen hysterische Christen, die sich vor den Muslimen fürchten, rechtsradikale oder nationalsozialistische Parteien, in der Meinung, dann besser vor dem Islam und der Scharia geschützt zu sein. Falsche Informationen über die Juden und die verbreitete Angst vor dem Kommunismus hat vmtl. auch dazu beigetragen, dass in Deutschland viele die Nationalsozialisten gewählt haben.

Jesus will uns vor Panik und Hysterie warnen, weil sie uns laut werden lässt und weil sie zu falschen Entscheidungen führt. Christen sollten viel mehr ins Gebet gehen und die Häupter erheben, auf Jesus schauen und Ihm vertrauen!

Das Nächste was Jesus berichtet ist, dass die Nationen aufstehen, um sich über andere zu empören und zu erheben. Die Türken empören sich über die Deutschen und umgekehrt. Die Amerikaner sind über die Mexikaner verärgert und umgekehrt. Die Engländer erheben sich gegen die EU und umgekehrt. Die Saudis hassen die Iraner und umgekehrt! Die Nordkoreaner hetzen gegen die Südkoreaner und umgekehrt usw.!
Auch die Hungersnöte und die Seuchen nehmen kein Ende und die Wissenschaft warnt vor immer gefährlicheren Viren.
Ebenso erreichen uns immer wieder Meldungen von schweren Erdbeben.

Die Wehen – die erste Erklärung

Das Bild der Wehen, das Jesus hier gebraucht, zeigt uns ganz viele wichtige Aspekte:

  1. Wehen sind ein Hinweis auf eine bevorstehende Geburt.
  2. Die Intensität der Wehen und Schmerzen nimmt zu. Es sind Intervalle, bei denen die Wehen zwischendurch nachlassen, so dass die Gebärende wieder etwas aufatmen kann. Doch die Intensität nimmt laufend zu und die „Verschnaufpausen“ werden immer kürzer.
  3. Zur Geburt kommt es sehr häufig dann, wenn die Gebärende sagt: „Ich kann nicht mehr!“
  4. Mit der Geburt wir auch neues Leben sichtbar.
  5. Nach der Geburt gehen die Schmerzen sehr schnell vergessen und man denkt nicht mehr an die Bedrängnis, aus Freude darüber, dass ein Mensch geboren wurde (Joh 16:21).

Diese Aspekte müssen wir unbedingt beachten, wenn wir über die Gerichte Gottes nachdenken. Die zunehmende Bedrängnis in dieser Welt ist auch ein Hinweis darauf, dass eine Geburt bevorsteht, dass neues Leben sichtbar wird und dass man danach nicht mehr an die Bedrängnis denken wird.
Die Gerichte Gottes sind Geburtswehen der Schöpfung, so lesen wir auch:

  • 1Thes 5:3 - Wenn sie sagen: Frieden und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.
  • Röm 8:22 - Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt.

Die Verfolgung der Auserwählten

3. Prophezeiung: Verfolgung

  • Mt 24:9-10 - Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen. 10 Und dann werden viele verleitet werden und werden einander überliefern und einander hassen;

Laut Aussagen von OpenDoors leiden über 250 Mio. Christen weltweit an Verfolgung und Bedrängnis. Die Christen werden von den Muslimen, den Kommunisten, von den diktatorischen Regimen, den Hindus, aber auch von zunehmend von liberalen und linksextremen Gruppierungen gehasst. Der Grund: "Ihre Liebe zu Jesus und zum Wort Gottes!". Das Wort Gottes wird je länger je mehr zu einem Ärgernis werden. Der Absolutheitsanspruch Jesu wird immer mehr zu einem Ärgernis. Vermehrt werden die Christen mit Aussagen, wie diesen konfrontiert: Wie kann man in einer so vielfältigen Welt, mit so unterschiedlichen Erkenntnissen, behaupten, die absolute geistliche Wahrheit zu haben? Wie kann man nur so erzkonservativ sein und unentwegt die Abtreibung zu verteufeln? Ebenso ist die sexuelle Ethik der Christen nicht mehr zeitgemäss, sondern ein ständiger 'Stein des Anstoßes'! usw."


1. Hinweis / 2. Warnung: Falsche Propheten

  • Mt 24:11 - und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen;

4. Prophezeiung: Zunahme des Bösen

  • Mt 24:12 - und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;

1. Verheissung: Wer ausharrt ...

  • Mt 24:13 - wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.

2. Verheissung: Evangelium des Reiches

  • Mt 24:14 - Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.

Die Letztzeit

2. Hinweis / 2. Aufforderung: Gräuel

  • Mt 24:15 - Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke auf! -,

3. Aufforderung: Flucht

  • Mt 24:16-18 - dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen; 17 wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die [Sachen] aus seinem Haus zu holen; 18 und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen.

3. Hinweis / 3. Warnung: Wehe den ...

  • Mt 24:19 - Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen

4. Aufforderung: Betet

  • Mt 24:20 - Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat!

5. Prophezeiung: Größte Bedrängnis

  • Mt 24:21 - Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.

4. Hinweis: Verkürzte Tage

  • Mt 24:22 - Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

5. Aufforderung: Glaubt nicht!

  • Mt 24:23 - Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder dort! so glaubt es nicht!

5. Hinweis / 4. Warnung: Falsche Christusse

  • Mt 24:24-25 - Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. 25 Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.

6. Aufforderung: Geht nicht!

  • Mt 24:26 - Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so geht nicht hinaus! Siehe, in den Kammern! so glaubt es nicht!

Wiederkunft Jesu mit großer Macht und Herrlichkeit

6. Prophezeiung: Ankunft wie ein Blitz

  • Mt 24:27 - Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.

6. Hinweis: Das Aas und die Geier

  • Mt 24:28 - Wo das Aas ist, da werden sich die Adler versammeln.

7. Prophezeiung: Sterne fallen ...

  • Mt 24:29-30 - Aber gleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.

3. Verheissung: Sammlung

  • Mt 24:31 - Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.