Überwachung total?!

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

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Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden wissen wir es alle: „Wir werden überwacht oder besser gesagt: Alle Daten über uns werden ganz fleißig und vollautomatisch gesammelt!“ Das Datensammeln ist mittlerweile so umfangreich, dass die NSA (National Security Agency) relativ schnell über jeden Menschen, der elektronische Spuren hinterlassen hat, ein sehr umfangreiches Profil erstellen könnte.

Wie unsere Daten gesammelt werden

Ich bin kein Computerexperte, aber das, was wir aus den Medien wissen reicht schon aus, um zu wissen wie umfangreich unsere Daten gesammelt werden. Seit wir vernommen haben, dass auch Angela Merkels Handy abgehört wurde, ist auch klar, dass mit größter Wahrscheinlichkeit jedes Gespräch, jedes SMS und jede E-Mail abgespeichert wird, wenn das der „große Bruder“ will. George Orwell hatte bereits eine sehr große Ahnung von dem, was wir heute erleben, als er 1949 den Roman „Nineteen Eighty-Four (1984)“ schrieb. Eine der ganz zentralen Aussagen dieses Romans hieß: „Big Brother is Watching You“. Er hat sich ein stückweit als Prophet der Neuzeit erwiesen, auch wenn er sich in der Zeit irrte und die kommenden technischen Möglichkeiten nur beschränkt erkennen konnte. Die ersten Kreditkarten kamen 1950 in Amerika auf den Markt. Ob George Orwell 1949 schon eine Ahnung über das künftige Plastikgeld hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber mit dem Internet hat er wohl kaum gerechnet.
Durch das Internet und die mobile Kommunikation kann man von jedem Menschen, der sich dieser Technik bedient, ein relativ genaues Profil erstellen. Diesbezüglich müssen wir uns keine Illusionen mehr machen. Auch wenn Barack Obama die Menschen beruhigen will, indem er eine Einschränkung der Nachrichtendienste angekündigt hat; die Daten werden weiter fleißig gesammelt und das kann wohl kaum eine unabhängige Instanz je verhindern. Die Politiker können zwar einen umfassenden Datenschutz bei den Nachrichtendiensten versprechen, aber zu glauben, dass ein solcher in den nächsten Jahrzehnten auch wirklich eingehalten wird, bedarf wohl einer sehr großen Naivität!
Selbst über Menschen, die über kein Internet, kein Handy und keine Kreditkarte verfügen, kann man meines Erachtens schon ein sehr genaues Profil erstellen. Sämtliche Ein- und Auszahlungen bei den Geldinstituten sind elektronisch erfasst; auch dann, wenn man einen Zahlschein von Hand ausfüllt. Es ist auch eine Tatsache, dass die Bankdaten in vielen Fällen nicht mehr anonym bleiben. Aus den Medien wissen wir auch, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ein weltweit automatischer Datenaustausch aller Finanztransaktionen stattfindet. Anhand von Ein- und Auszahlungen kann man schon ein sehr aufschlussreiches Profil erstellen. Die Daten der örtlichen Gemeinde, der Krankenkasse und des Steueramtes runden ein allfälliges Profil ab. Natürlich sagen alle offiziellen Stellen, dass sie ihre Daten verschlüsseln und vor fremden Zugriff schützen wollen, aber wie lange können sie das noch und wer legt seine Hand dafür ins Feuer, dass noch keine Unbefugten an diese Daten herangekommen sind? Wer kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass die NSA nicht auch schon hier die Daten heruntergeladen hat? Dazu kommt noch, dass die Gesichter-Erkennungsprogramme immer besser werden und kaum einer weiß, wie weit die Nachrichtendienste diesbezüglich schon sind. Irgendwann ist es auf jeden Fall möglich, die Gesichter, die von den öffentlichen Kameras aufgenommen werden, zu identifizieren. Dazu kommt die Tatsache, dass immer mehr Menschen mit ihren Kameras Filme und Bilder an fast jedem möglichen und unmöglichen Ort machen und sie anschließend ins Internet stellen. Der schweizerische Tagesanzeiger schreibt dazu:

„Und Video ist überall: Nicht zufällig wurden die beiden spektakulärsten Unfälle im letzten Monat gefilmt: Schuhmachers Skiunfall und der Baggerarm, der in eine Autobahnbrücke krachte. Obwohl beide an langweiligsten Orten stattfanden: Skipiste und Autobahn.“ 1

Schon bald kommt die Zeit und vielleicht ist sie schon da, wo man von fast jedem Menschen ein sehr genaues Profil erstellen kann. Die Ausnahmen wären dann nur noch Urwaldindianer oder Slumbewohner; aber an denen haben die Nachrichtendienste sowieso kein großes Interesse.

Was hat das zu bedeuten?

Der amerikanische Präsident hat mehrfach beteuert, dass es den Geheimdiensten nur darum geht, die Terroristen aufzuspüren und solches könne man dann am Besten, wenn man den gesamten Datenverkehr kontrolliere. Selbstverständlich interessieren sich die Geheimdienste auch für die neusten Waffensysteme und die innovativen Entwicklungen anderer Länder. Die Nachrichtendienste funktionieren ganz nach dem Motto: „Je mehr wir wissen, desto mächtiger sind wir!“ Und da man heute praktisch alles unbegrenzt speichern kann, sammeln sie so viele Daten wie nur möglich. Ob eine Information wichtig oder unwichtig ist, kann man auch zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Hauptsache ist; die Daten verfügbar sind. Man kann sich die NSA so ähnlich wie Google vorstellen, aber mit dem Unterschied, dass bei der NSA viel mehr geheime und private Daten gespeichert sind.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die meisten Nachrichtendienste zwar alle Daten über möglichst viele Menschen sammeln, aber dass sie sich zurzeit kaum für einen „Normal-Bürger“ wie mich interessieren. Sie sammeln zwar über mich alle Daten, die sie bekommen können, weil sie nie wissen, wann man die einmal gebrauchen könnte, aber im Moment haben sie wohl kaum Zeit und auch das nötige Personal, um ihr Augenmerk auf mich zu richten. Da die Geheimdienste im Voraus vielfach nicht wissen, welche Informationen später einmal interessant sein könnten, sammeln sie einfach alles, was sie unter die Nägel bekommen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Speicherplatz für die Nachrichtendienste überhaupt kein Problem mehr darstellt.
Laut einer Aussage aus dem erwähnten Artikel, erwarteten etwa 76 Prozent der Deutschen durch die NSA-Überwachung «keine persönlichen Nachteile»1. Es mag stimmen, dass der Normalbürger für die Geheimdienste zurzeit völlig uninteressant ist. Die Frage lautet nur: „Wie lange noch?“ Die Ankündigung von Barack Obama, die Nachrichtendienste in ihrer Sammelwut einzuschränken, war eine notwendige Reaktion auf die weltweite Empörung, um die Wogen zu glätten. Ich glaube aber, es wäre geradezu naiv, anzunehmen, dass diese versprochenen Beschränkungen auch im Sinne der Allgemeinheit umgesetzt werden. Wir müssen eindeutig damit rechnen, dass das Sammeln von Daten weitergeht!
Auch wenn dieser Umstand für den Normalbürger im Moment keine persönlichen Nachteile zur Folge hat, so kann sich dieser Zustand doch sehr schnell ändern. In dem bereits erwähnten Artikel heißt es weiter:

„Zum Ersten ist die Überwachung schon heute fast total: Praktisch alle Telefonkontakte, alle Mails, alle Sucheingaben, alle Laufwege, alle Bankdaten, alle Krankenakten sind für die Geheimdienste verfügbar: zur Kontrolle, zur Erpressung, zu Schlimmerem.“ 1
und
„Es ist nicht vorhersehbar, wer eines Tages in der Regierung sitzt. Und was dann als Delikt gilt. Sicher ist nur, dass auf Jahre hinaus in der Vergangenheit jedes Einzelnen nach Verfehlungen geforscht werden kann.“ 1

Sollte es je wieder einmal eine ähnliche Regierung geben, wie es das Naziregime war, könnten die entsprechenden Herrscher mit den gesammelten Daten praktisch fast jeden Menschen erpressen oder mundtot machen sowie aufgrund von Pseudo-Indizien hinter Schloss und Riegel bringen. Gerade das ist an der Datensammelwut so beängstigend!

1 Der schweizerische Tagesanzeiger vom 20.1.14: Die Auslöschung der Freiheit

Wie sollen wir damit umgehen?

Als „Normalbürger“, der auf das politische Geschehen nur einen sehr geringen Einfluss hat, fragt man sich natürlich, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll? Als „kleiner unbedeutender Schweizer“ kann ich nie und nimmer die NSA in ihrer Sammelwut einschränken. Ich zweifle sogar daran, ob das ein amerikanischer Präsident vermag. Ich glaube es schadet nicht, wenn wir unsere Stimme dagegen erheben, aber beenden können wir dieses Übel aus meiner Sicht nicht.

Hat das praktischen Auswirkungen für unseren Alltag?

Dabei stellt sich die für uns entscheidende Frage: „Was bedeutet das für unser persönliches Leben und für unseren Alltag?“ Aufgrund dieser Sachlage haben sich einige wenige dafür entschieden, ganz aufs Internet und Handy zu verzichten, um so möglichst wenig elektronische Spuren zu hinterlassen. Aber wie schon deutlich wurde, kann ein Geheimdienst über eine solche Person trotzdem schon, ein relativ genaues Profil erstellen. Ich kenne persönlich einen Bibelübersetzer, der hat kein Internet, kein Handy und nicht einmal eine Festnetznummer und trotzdem kann man über ihn im Internet schon sehr viel lesen. Wenn nun ein Geheimdienst noch Bank-, Krankenkassen- und Behördendaten dazu nimmt, kann er schon ein ganz genaues Profil über diesen Mann erstellen.
Auf diese Weise kann man sich wohl kaum verstecken. Hinzu kommt, dass viele Menschen schon von Berufes wegen, nicht auf das Internet und Handy verzichten können. Verstecken könnte man sich vielleicht dann, wenn man sich z. B. als Selbstversorger in die Wälder Alaskas oder des Amazonas verkriecht. Aber das entspricht wohl den Wenigsten.
In unserer alten Bibel lesen wir einen sehr interessanten Spruch:

  • Pred 10:20 - Auch in deinen Gedanken fluche nicht dem König und in deinen Schlafzimmern fluche nicht über den Reichen! Denn die Vögel des Himmels könnten die Stimme entführen und was Flügel hat, das Wort anzeigen.

Es gab schon Programme, die es fremden Menschen ermöglichten, ein eingeschaltetes Handy als „Wanze“ zu benutzen. Theoretisch wäre es möglich, dass jemand hört was ich sage, ohne dass ich telefoniere. Wer sich den Ratschlag aus dem Predigerbuch zu Herzen nimmt, hat schon einmal sehr viel gewonnen, weil er eigentlich nichts mehr zu verbergen hat. Wer Gutes plant, muss sich in der Öffentlichkeit dafür auch nicht schämen, wenn es publik wird. Das Gleiche gilt auch, wenn wir unsere Mitmenschen segnen, statt ihnen zu fluchen. Einmal mehr tun wir gut daran, das zu machen, was Jesus uns gelehrt hat:

  • Lk 6:28 - Segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen!

Trotzdem sind auch „gute und unbescholtene Bürger“ durch die totale Überwachung gefährdet. Spätestens dann, wenn ein diktatorisches Regime die Macht übernimmt und keine freie Meinungsäußerung mehr zulässt oder eine gewisse Glaubenshaltung verbietet. Je nach Meinung oder Glaubenseinstellung steht man dann auf der „Abschussliste“. Die Bibel prophezeit eine solche Situation:

  • ELB Offb 13:12-18 - Und die ganze Macht des ersten Tieres übt es vor ihm aus, und es veranlasst die Erde und die auf ihr wohnen, dass sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. 13 Und es tut große Zeichen, dass es selbst Feuer vom Himmel vor den Menschen auf die Erde herabkommen lässt; 14 und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dem Tier, das die Wunde des Schwertes hat und [wieder] lebendig geworden ist, ein Bild zu machen. 15 Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, so dass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. 16 Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt; 17 und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. 18 Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres! Denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.

Mögliche psychische Auswirkungen

Das eben erwähnte Szenario macht Angst! Vielleicht glaubt man nicht an diese biblische Prophezeiung, aber die Tatsache, dass sich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten, die totale Überwachung und Kontrolle plötzlich in den Händen eines diktatorischen Regimes befinden, ist auf jeden Fall denkbar. Übrigens: Sehr viele Prophezeiungen der Bibel haben sich bereits erfüllt (Siehe auch hier!). Laut Aussagen von Prof. Werner Gitt gingen bereits 3'268 Prophetien der Bibel in Erfüllung.
Bleibt jetzt nur noch die Angst und die Verzweiflung! Nein! Menschliche Herrscher versuchen die Kontrolle über alles und alle zu gewinnen, aber nur Einer hat wirklich die Kontrolle über alles Geschehen! Der allmächtige Gott, der durch Sein Wort die totale Überwachung durch den Antichristen vorhergesagt hat, ist auch der Gott, der uns erretten kann und es ist der Gott, der versprochen hat, dass Er einmal alles neu machen wird (Offb 21:5).

Vertrauen contra Kontrolle

Menschen, die ohne Gott leben möchten, versuchen möglichst alles zu kontrollieren, damit ihnen nichts geschieht, was sie nicht wollen. Vielleicht dachte Steve Jobs auch, er habe alles im Griff: Seine Firma, sein Vermögen und die Kontrolle über viele Menschen, da er ja bei Apple das Sagen hatte. Aber dann starb er meines Wissens an Bauchspeicheldrüsenkrebs und irgendwann steht er dann vor seinem Schöpfer und was wird dann der Herr zu ihm sagen?
Die Menschen sagen jeweils: „Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!“ In einer Welt voller Lügen, gibt es kaum eine Alternative zu diesem Slogan! Wie soll man Menschen vertrauen, die unser Vertrauen immer wieder missbrauchen?
Ja, die Erfahrung zeigt uns, dass man kaum einem Menschen hundertprozentig vertrauen kann! Aber dem allmächtigen Gott kann man hundertprozentig vertrauen. Menschen, die nicht mehr wissen, wohin sie mit ihrer Schuld gehen sollen und solche, die spüren, dass sie mit ihren Sünden vor Gott einmal nicht bestehen können, haben von Gott die Möglichkeit bekommen, ihre gesamte Sünden- und Schuldenlast am Kreuz abzulegen.
Wer erkannt hat, dass er ein verlorener Sünder ist, und dies auch vor Gott zugegeben hat, kann jetzt auf die Gnade Gottes vertrauen und das hat zur Folge, dass er gerechtfertigt wird (Lk 18:13-14). Wenn wir unser Leben dem Herrn Jesus Christus anvertraut haben, dann werden wir auch vor dem kommenden Zorn gerettet und müssen die totale Überwachung des Antichristen nicht mehr miterleben. Darum schreibt auch der Apostel Paulus in 1Thes 1:9-10:

  • 9 Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen 10 und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat - Jesus, der uns rettet von dem kommenden Zorn.

Wir dürfen unser ganzes Vertrauen auf den Gott setzen, der wirklich alles überwacht und einen guten Plan für unser Leben hat. Darum schreibt auch Paulus:

  • Röm 8:28 - Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.

Gott kontrolliert auch alles und Er führt alles an ein wunderbares Ziel. Deshalb kann uns letztendlich auch die totale Überwachung nichts anhaben:

  • 1Kor 15:25-28 - Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. 26 Als letzter Feind wird der Tod weggetan. 27 "Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. 28 Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.