Was sagt die Bibel über das Totenreich

Aus Bibelwissen
Version vom 9. Februar 2014, 13:54 Uhr von CG (Diskussion | Beiträge) (6. Der Abyssos, (Abgrund))

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IN BEARBEITUNG !

von Cornelius Grauer

Vorwort

Mit dieser Arbeit über die Totenreiche wurde Adolf Hellers Arbeit ergänzt. Gottes Wort hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen.
Ich bin der Überzeugung, dass es überaus gewinnbringend ist, sich mit diesem sehr wichtigen aber wenig bekannten Thema intensiv zu beschäftigen. Dazu habe ich dieses Thema genauer unter die Lupe genommen und wünsche nun allen Lesern Freude und Gottes reichen Segen beim Studieren. C. Grauer

Grundlegendes zum Totenreich

Sprachlicher Hintergrund

Grie. Hades / hebr.: Scheol / dt.: Totenreich

Totenreich = hebr. Scheol und grie. Hades sind identisch, wie sich aus Bibelstellen des AT u. NT nachweisen lässt. Im NT wird "Scheol" immer mit "Hades" übersetzt (z.B. Apg 2:27). Hier werden die Toten aufbewahrt. Am besten trifft der Begriff: Fragereich (von "Schaal" = fragen) den Sinn dieses Aufbewahrungsbereichs. Im Totenreich warten gläubige und ungläubige Menschen, aber auch Engel auf ihre Bestimmung. Dort stellen sie Fragen wie: "Was wird aus mir?" "Wie wird es weitergehen?" oder: "Welches Urteil erwartet mich im Gericht?"

Hades kommt im NT 10 x vor: siehe unter Hades im NT

Scheol kommt etwa 65 x im AT vor. Siehe unter Scheol im AT

Das Totenreich als Warteort

Das heißt: man wartet dort auf etwas:

Das Totenreich ist nicht zu verwechseln mit der Hölle. Die Hölle ist kein Warteort, sondern ein Bestimmungs- und Gerichtsort. Dort sind Ungläubige und böse Engel (Offb 20). Wir verbinden Hölle mit dem, was die Bibel Feuersee (grie. „limne tou pyros“) (nur in Offb 19:20 - Offb 20:10 - Offb 14:15) oder Gehenna nennt.
Der Scheol ist eine Durchgangsstation zum Gericht. (Offb 20:11-15) Das Gericht entscheidet über den nächsten Aufenthaltsort.

Paulus konnte schreiben: „Ich habe Lust abzuscheiden, um bei Christus zu sein, was viel besser wäre“ (Phil 1:21ff). In diesem Brief der Freude aus dem Gefängnis ergänzt er, dass "Sterben für ihn Gewinn ist". Er freut sich auf das Sterben, um bei Christus zu sein. Die gleiche Erwartung haben alle Gläubigen, die wissen, dass sie nach dem Tod bei Christus sein werden. Das AT kennt diese Erwartung noch nicht!

Zusammenfassung zum Scheol

  • Spr 15:11: Der Scheol ist für Gott offen, nackt und ohne Decke (Hi 26:6; vgl. auch Lk 16).
  • Er hat Pforten, Siegel (Ps 141:7) und Kammern des Todes (Spr 7:27).
  • Es gibt einen „untersten Scheol“ (Ps 86:13). Er gehört zur Tiefe (Hi 11:8).
  • Er verschlingt wie ein Rachen alles (Jes 5:14) und hat verschiedene Tiefen, die unersättlich sind (Spr 9:18; Spr 27:20).
  • Auch der Scheol gehört Gott, Er kann dort jederzeit hineingehen (Ps 139:8).
  • Die Made ist das Bett, und Würmer sind die Bettdecke heißt es in: Jes 14:11; Hes 31:15; Am 9:2-4a)…
  • Zusammenfassend kann man sagen: Der Scheol ist ein riesiges Haus (Hi 17:13) mit Toren (Mt 16:18). Dort gibt es verschiedene Räume, Totenräume mit Betten und verschiedenen Stockwerken (Ps 86:13). Es gibt dort Kellerräume (Spr 9:18) und Gästezimmer. Der Scheol ist ein Verwahrungs- und Aufbewahrungsort (Hi 14:13). Er ist vergleichbar dem Bauch eines Fisches aus dem man rufen kann. (Jon 2:3). Der Scheol liegt im Meer. Jona war ja im Bauch des Scheols = des Fisches. Vielleicht wird der Scheol im Bild eines Fisches dargestellt - so wie Satan als Schlange oder Drache.
  • So wie der Tempel ein Allerheiligstes (AH), ein Heiligtum (H) und einen Vorhof hat, so könnten dies analog der Tod (AH) und der Scheol (H) auch haben. Das Meer wäre dann der Vorhof, das die beiden umgibt. Doch auch hierzu später mehr.
  • Im Scheol sind jedenfalls die Menschen, die noch nicht mit Christus verbunden sind, nach ihrem Sterben. Der Körper liegt im Grab und die Seele geht ins Totenreich. Dort gibt es verschiedene Abteilungen, einen oder zwei für Gläubige z.B. (Abrahams Schoß oder das Paradies), und mehrere Orte für Ungläubige, z.B. die (Grube und der Todesschatten und Orte für Engel (Tartaros, Abyssos).
  • Der Scheol ist unter der Erde, das bezeugen alle Bibelstellen (z.B. Mt 11:23; Lk 10:15).
  • In Sibirien wurde einmal tief ins Erdinnere gebohrt. Als man meinte, Stimmen, Klagen und Weinen zu hören, stellte man die Bohrung ein. Aus Am 9:2 könnte man schließen, dass Menschen zur Pforte der Hölle vordringen können, gleich wie der Antichrist einmal bis in den Himmel steigt und das stete Opfer dort abschaffen wird (Dan 8:10,11).
  • Für die Gläubigen ist der Schritt ins Totenreich nicht beängstigend (Lk 16:19f).
  • Sicher leiden die Ungläubigen im Totenreich und zwar sowohl körperlich, wie wir das ganz deulich in Luk. 16 sehen, aber auch seelisch, z. B. an Fragen, auf die sie keine Antwort finden oder die Not, wie der reiche Mann, zu akzeptieren, dass man die Lebenden nicht vom Totenreich warnen kann oder sonst irgendiwie Einfluß zu nehmen.
  • Gewiss ist ferner, dass die Gestorbenen nicht schlafen, sondern bei vollem Bewusstsein sind, d.h. sie können denken und sich artikulieren (Lk 16:19-31; Jes 14:9,10. Und viele weitere Stellen weiter unten.

Wer ist im Totenreich?

Was sagt die Bibel vom Totenreich?

  • Man wird zum Schweigen gebracht Ps 31:18
  • Pred 9:10: Im Scheol gibt’s weder Denken noch Handeln, man schläft dort viel.
  • So wie der Tod, hat auch der Scheol Stricke. Ps 116:3
  • Es gibt dort Bedrängnisse.
  • Gottes Zorn ist dort 5Mo 32:22. Er richtet auch durch Milde und Belehrung des Wortes.
  • Hi 24:19: So wie Hitze Wasser in Dampf umwandelt, verändert der Scheol den Menschen. Man empfindet Durst und Hitze (Lk 16:24).
  • Im Scheol wird man mit dem Wurm zugedeckt = ein Bild auf Jesus Ps 22:6; Hi 25:6. So wie Jesus die Sünde in Leben verwandelt hat, so kann der Wurm, indem er Gestorbenes, Verwestes in sich aufnimmt, in Leben umwandeln. Ebenso die Made.
  • Hi 7:9,10: Hiob meint in seiner Not, dass man aus dem Scheol nicht mehr hinauskommt.
  • 1Sam 2:6: Aber Gott führt nicht nur hinunter in den Scheol, sondern auch wieder herauf. Er tötet und macht lebendig.
  • Spr 15:11: Der Scheol ist für Gott zugänglich.
  • Denn Jesus hat die Schlüssel aller Totenräume Offb 1:18.
  • Ps 6:6: Im Scheol dankt man Gott nicht.
  • Hi 26:6: Er ist nackt, hebr. „arom“, und listig hebr. „arum“, wie Satan.
  • Der Tod ist auch eine Person Hi 18:13. Das wird später ausführlich begründet.
  • Die Seele ist dort tot, weil ihr das Licht des Wortes Gottes fehlt Ps 30:4.

Verschiedene Abteilungen im Totenreich

1. Der Tartaros

Tartaros kommt nur einmal in der Bibel vor. Es heißt dort, dass Gott die Engel, die gesündigt haben in den Tartaros geworfen hat, als gerechte Strafe für ihre gottlosen Taten. Sie bleiben gefangen bis zum Gericht. Tartaros kann man mit „Angsterregender“ übersetzen.

Hier in verschiedenen Übersetzungen:

  • DBR 2Petr 2:4: „denn wenn Gott die verfehlenden Engel nicht verschonte, sondern sie in die Siroi- Dunkelheiten, als der sie dem Tartaros Übergebende danebengab, sie hinein in Gericht als Büßende zu hüten
  • ELB 2Petr 2:4 Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finsteren Höhlen des Abgrundes gehalten und zur Aufbewahrung für das Gericht überliefert hat;
  • KNT 2Petr 2:4 Denn wenn Gott sündigende {wörtl.: zielverfehlende} Boten nicht verschont hat, sondern sie in dunkle Verließe des Tartarus tat und sie so dahingab, um sie als zu Bestrafende zum Gericht zu verwahren,
  • ELO 2Petr 2:4 Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht;

Der Tartaros hat also "siloartige Räume", „dunkle Höhlen“ oder „Höhlen der Finsternis“. Dort sind Engel gefangen die nicht mehr wirken können. Jud 1:6 sagt, dass es Engel gab, die ihre himmlische Berufung nicht bewahrten, sondern auf die Erde kamen. Sie gleichen den Sodomiten, die Unzucht getrieben haben und anderem Fleisch nachgegangen sind. Auch Petrus berichtet vom gleichen Ereignis, zuerst von der Zeit Noahs und anschließend von Sodom. Petrus sagt deutlich, dass die Engel zur Zeit Noahs gesündigt haben, während es bei Judas nicht erwähnt wird. Vergleicht man die Berichte von Judas und Petrus mit dem Bericht aus 1Mo 6, so erhält man folgendes Bild: Zur Zeit Noahs verließen einige Engel ihre himmlische Behausung, kamen auf die Erde und lebten dort wie die Menschen. Sie nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten, woraus die Riesen geboren wurden. 1Mo 6:1-4 Genau diese Engel werden im Tartaros gefangen gehalten, bis zum Endgericht (Offb 20).

2. Der Todesschatten

3. Die Grube

4. Der Brunnen - die Zisterne

  • Das Wort Brunnen = (hebr. bor) wird nicht nur für irdische Wasser-Brunnen gebraucht (1Mo 37:20), es ist auch ein Aufenthaltsort der Gestorbenen Ps 28:1 Ps 30:4; Ps 88:5; Jes 14:15; Jes 38:18; Hes 32:23). Aus Brunnen (oder Zisternen) kommen Gefangene nur mit Hilfe von außen wieder heraus. (Jer 38:6; Sach 9:11).
  • Von einer "tiefsten Zisterne" spricht: (Jes 14:15; Hes 32:23).
  • In Hes 31:14; Hes 32:24 wird es als "Land der Tiefen" oder als "der tiefste Punkt der Erde" bezeichnet. Während die Grube im tiefsten Meer liegt, befindet sich die Zisterne im tiefsten Punkt der Erde.
  • In Hes 32:18-32 erkennt man, dass im Totenreich nicht nur geschlafen wird, denn die Gestorbenen trösten sich dort gegenseitig (Hes 31:16). Sie tragen Schmach und Schande.
  • Die Bibel spricht davon, dass man zu seinem Volk, zu seinen Angehörigen versammelt wird.
  • Interessant ist, dass man dort Waffen kennt und hat, wie man sie auf Erden benutzt. Von der Rotte Korah (4Mo 16) wissen wir, dass sie mit ihrer ganzen Habe ins Totenreich hinabfuhren.
  • Diese Tatsache wird in Hes 26:20 näher beschrieben: „… hinabfahren sollst du in die Zisterne, zum Volk der Vorzeit und ich lasse dich wohnen in den Tiefen der Erde, in den Trümmerstätten der Vorzeit, mit denen, die in die Zisterne hinabgefahren sind,...“.
  • Hes 31:14-17 beschreibt den Fall des Pharao mit seinem Gefolge. Als sie in den Scheol, zur Zisterne hinabfuhren, hatte das auch irdische Auswirkungen.
  • Aus Hes 32:18-21 schließen wir, dass die Zisterne in der Mitte des Scheols liegt Möglicherweise gibt es verschiedene Abteilungen im Scheol: einen für die unvollendeten Gläubigen, einen für die Ungläubigen und ganz tief unten, für die Dämonen, die gefallenen Engel.
  • Dort spricht man auch miteinander Hes 32:20, man schläft also nicht nur!
  • Aus Jes 14:9-20 geht hervor, dass Satan in die Zisterne oder in die „Gruft“ fährt.
  • In Jes 24:19-23 lesen wir, dass das Heer der Höhe einmal heimgesucht wird und in die Zisterne gebracht wird. Mit dem "Heer der Höhe" sind Engel gemeint (1Kö 22:19ff). Auch Könige der Erde sind dort versammelt, sowie viele Völker, wie wir in Hesekiel lesen (Hes 26:20; Hes 32:18-32).
  • In Hes 32 liest man wiederholt, dass die Unbeschnittenen und Gottlosen dort hinkommen. Ps 28:1; Ps 30:4
  • Gott gedenkt derer nicht mehr, die in die Zisterne fuhren (Ps 88:4-16 vgl. auch Ps 6:6). Aus V.7 und Kla 3:55 entnehmen wir, dass es in der Zisterne untere Räume gibt. Sie sind dunkel und finster. Dort denkt man weder an Gott noch dankt oder erzählt man von seinen Wundern.
  • Aus Hes 32:18-32 erfahren wir von Kriegsleuten in der Zisterne (Spr 28:17), die vom Schwert erschlagen wurden. Dort halten sich auch Unbeschnittene auf. Ebenso wird von Fürsten und Königen der Welt berichtet.
  • In der Zisterne wird es viel Trost geben, lesen wir in Hes 31:16. Einerseits trösten sich die, die schon dort waren, als der Pharao kam, andererseits tröstet sich der Pharao, sein Gefolge dort wiederzusehen. Hes 32:31
  • Schon 2Mo 21:33-33 deutet prophetisch darauf hin: alle in die Zisterne Gefallenen gehören Gott. Jesus hat für sie den Preis am Kreuz gezahlt. Nun kann er freilassen und begnadigen, wen und wann er will. (Ps 40:2-4).
  • Sach 9:11 sagt, dass Gott die Gefangenen Israels befreien wird, d.h. sie kommen zurück ins Land der Lebendigen. Im NT heißt es, dass Jesus Gefangenschaft gefangen führt (Eph 4:8,9). Alle in der Zisterne sind daher wohl auf Hoffnung gefangen.
  • Es ist daher nicht verunderlich, dass diejenigen, die den Herrn dort suchen, mit der Kraft von oben befreit werden. Jes 51:1

5. Das Gefängnis

  • Nach seinem Sterben auf Golgatha ging Jesus in das Totenreich und predigte den Gestorbenen das Evangelium (1Petr 4:6). Er verkündete den dort Gefangenen die frohe Botschaft ihrer Befreiung (1Petr 3:19). Er nahm sozusagen die Gefangenschaft gefangen Eph 4:8-10; Ps 68:19.
  • Ein Teil der AT-Gläubigen sind kurz nach der Auferstehung Jesu etlichen erschienen und werden in Mt 27:52-53 als "Schar der Heiligen" bezeichnet.
  • "Unser Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn IHM leben alle" (Lk 20:38). IHM gehören seit Golgatha die Schlüssel zu sämtlichen Totenräumen, ER kann dort ein- und ausgehen wann und wen ER will mitnehmen. Jesus hat durch seine Erlösungstat am Pfahl (Kreuz) den Kaufpreis für den gesamten Kosmos bezahlt, und alles, was verloren war, zurückerworben.(Ps 68:19)
  • Auch das Volk Israel wird eine vorzeitige Auferstehung erleben und aus dem Totenreich herausgeführt werden (Jes 49:8,9; Sach 9:11,12).
  • Ein Großteil der Gefangenen werden bis zum Gericht am großen weißen Thron in diese Aufbewahrungsorten festgehalten (2Petr 2:9).

6. Der Abyssos, (Abgrund)

Sprachliche Wurzeln führen zu dem Wort „Unterwelt“, Meist wird es mit „Abgrund“ übersetzt.

  • Die Dämonen fürchten sich davor, in den Abyssos fahren zu müssen (Lk 8:31).
  • Jesus ist dort hinabgestiegen (Röm 10:7)Denn er war in allen Totenräumen, da er die Schlüssel des Todes und des Totenreiches hat (Offb 1:18)
  • Der König des Abyssos (Offb 9:11) heißt auf hebr. Abaddon = Zerstörer, Verderber, grie. Apollyon = Weglösen /Verderber .
  • Das Verb von Apollyon heißt apollymi und wird auch oft mit verlieren wiedergegeben. "Der Menschensohn ist gekommen zu suchen was apollumi ist zu suchen was verloren ist (Mt 19:10). Zum weiteren Betrachten siehe auch unter Verderber im AT (z. B. Jes 54:10)

Wie sieht der Abyssos aus?

  • Nach Offb 9:1.2 gleicht er einem Brunnen oder "einem Schacht". Es steigt Rauch heraus, wie aus einem dunklen, großen Ofen. Dadurch wird die Sonne verfinstert und die Luft verpestet (vergleichbar mit Vulkanen). Hieraus kommen dämonisierte Heuschrecken. Sie sehen ähnlich aus wie entstellte Menschen, eine Art Monster.
  • Der Abyssos ist unter der Erde. Dort sind Engel aufbewahrt, die auch wieder auf die Erde kommen, um weiteres Unheil anzurichten (Offb 20:7).
  • In diesem Gefängnis leidet man Pein, wie die Dämonen selber sagen: Lk 8:31 und Mt 8:29.
  • Gut zu wissen, dass dieser Ort ein Schloss hat, und nur von dem geöffnet werden kann, der den Schlüssel dazu hat. Und das ist Jesus. Er hat alle Macht und Schlüsselgewalt sowohl im Himmel, als auf Erden und unter der Erde.

Der Herrscher Abaddon

  • Der Name Abaddon, der nach Offb 9 der Herrscher des Abyssos ist, wird 6 x im AT erwähnt. Er wird dort meist mit Abgrund übersetzt: Hi 26:6; 28:22; 31:12; Ps 88:12; Spr 15:11; Spr 27:20.
  • Der Abaddon hat keine Decke, Hi 26:6 das heißt, vor Gott ist er offen, denn nichts ist ihm verborgen Spr 15:11.
  • Ein Gespräch des Abaddons mit dem Tod macht deutlich Hi 28:22 dass sie nicht wissen, woher Einsicht und Weisheit kommen. Vgl. 1Kor 2:8.
  • Ein Feuer verschlingt dort allesHi 31:12.
  • Dort weiß man nichts von Gnade und Wahrheit (Ps 88:12).
  • Wenn man das Wort Abbadon im Kontext liest, denkt man immer an einen Totenraum. In Offb 9 heißt es, dass dieser von einem König beherrscht wird, der Abaddon heißt.
  • Man kann darauf schließen, dass sich im Abbadon die gefallenen Engel befinden, da es sich nochmals um eine Steigerung zum Scheol handelt.
  • Der Antichrist ist der Sohn des Apollyon (2Thes 2:3), also des Abbadon. Der Antichrist ist ein Sohn des Abbadon, sowie Jesus der alleinig gezeugte Sohn des Vaters ist.
  • Darum steigt das Tier (= der Antichrist) nicht nur aus der Erde (Offb 13:11), sondern auch aus dem Abyssos, wie Offb 11:7 zeigt.
  • Dann stirbt er, (erhält die Todeswunde, Offb 13:3) und wandert in den Abyssos. Von dort kommt er zurück.

7. Der Tod

  • Der Tod (= hebr. "mawät", grie. "thanatos") ist nicht nur ein Seins-Zustand, sondern auch eine Person. Es ist nicht immer eindeutig, ob man Zustand oder Person gemeint ist. Man sagt, der Mensch ist tot und meit, dass der irdische Lebensabschnitt eines Menschen beendet ist.
  • Der gestorbene Körper wird ins Grab gelegt und die Seele geht gewöhnlich ins Totenreich. Dort herrscht der Tod als Person.
  • Der Tod kann sprechen (Hi 28:22).
  • In Offb 20:13.14 wird vom Tod und und Hades als Wesen gesprochen, die in den Abgrund geworfen werden.
  • Unserem Gott lebt alles Lk 20:38. Deshalb macht keinen Sinn, nur von einem Zustand zu sprechen, der in den Feuersee geworfen wird.
  • Nachdem alle Gestorbenen zum Gericht auferstanden und die Totenräume entleert wurden, haben auch die Herrscher dort keine Aufgabe mehr. Der "Tod" und der "Hades" kommen dann in den Feuersee, wo sie für 1000 Jahre gebund. Hier ist der Tod eindeutig als Person, als Hirte, gemeint.
  • Wenn die Liebe stark ist wie der Tod Hl 8:6 - und es heißt doch: Gott ist die Liebe (1Jo 4:16), dann ist der Tod das wesenhafte Gegenüber.
  • Auch aus Hi 18:13 wird deutlich, dass es sich um eine Person handeln muss, denn der Tod zeugt einen Sohn.
  • Wenn von einem Erstgeborenen gesprochen wird, gibt es vermtl. weitere Söhne des Todes.

Welche Aufgabe hat der Tod?

  • Die Autorität des Satans über den Tod (als Zustand) Hebr 2:14 ist begrenzt, wie wir bei Hiob lesen.
  • Der Tod darf Menschen so bedrängen, dass sie vorzeitig sterben. Satan ist der Mörder von Anfang an.
  • Der Tod, als Person kann Stricke legen, so dass ein Mensch vorzeitig stirbt, wenn er auf diese Falle hereinfällt. (Ps 18:5,6). Wer an der Lehre der Weisen festhält, dem können diese Stricke nichts anhaben. Spr 13:14
  • Christen sollten die Fallen des Todes meiden (Berauschungen und Zwänge) (Ps 33:18.19), Ehebruch (Spr 2:16-19; 7:5.27) Mischehen (Spr 5:1-6; Spr 7:5; Spr 7:27); Lüge (Spr 21:6; Spr 26:18, alles, was unsern Leib kaputtmacht
  • Spr 14:27 sagt, dass die Furcht des Herrn eine Quelle des Lebens ist. Wenn man die Stricke das Todes meidet, genießt man in der Regel eine andere Lebensqualität.
  • De jure ist der Tod (als Zustand) bereits besiegt. Jesus hat ihn bereits mit seinem Opfer auf Golgatha verschlungen. De facto wird stufenweise mit der Erkenntnis geschehen, wer wirklich der Herrscher des Kosmos ist. Die Gestorbenen werden in den Totenräumen unterrichtet.
  • Im neuen Jerusalem wird keinen Tod mehr geben (Offb 21:4) 1Kor 15.
  • Auch die Person Tod sich dann unterordnen. Im Feuersee wird sie erkennen (Hl 8:6) wer der wahre HErr über Leben und Tod ist (Jer 23:29) (Jes 45:23-24), so wie Nebukadnezzar erkannte...
  • Denn es heißt 1Kor 15:26, der letzte Feind der besiegt wird, ist der Tod. Und * Dann sind die Totenräume leer und nicht mehr vorhanden, verschlungen im Sieg (1Kor 15:54f).

Wie kommt man aus dem Tod heraus?

  • Schon aus dem AT kann man lesen, dass Menschen aus dem Tod wieder heraus gekommen sind. Sie wurden kurz nach ihrem Sterben erweckt, von Elia und Elischa.
  • Ein weiteres Beispiel ist Jona (Jon 2:3-8). Wie Jesus 3 Tage im Bauch der Erde war, so auch Jona im Bauch des Fisches: Beide waren im Totenreich.
  • Auch Hiob spricht davon, dass so etwas zwei oder dreimal geschehen kann. (Hi 33:29-30). Dort steht klar Verderbensgrube, das ist ein Totenraum.
  • Wir wissen, dass Gott alle Menschen aus dem Tod wieder herausholt, denn ER kennt die Ausgänge, die der Tod hat (Ps 68:21) und der Tod ist unserem Gott untergeordnet.
  • In Ps 116:8 und Ps 56:14 erfährt man schon, dass entweder das Leben vor dem Tode bewahrt wird oder aus dem Tode heraus gerettet und wieder belebt wird.

8. Das Meer

  • In Offb 20:11 heißt es: die Himmel und Erde entfliehen, also mehr sein werden, und in Offb 20:13 gibt es (das Meer) die Toten heraus.
  • Daraus schließen wir, dass das Meer ein Totenraum ist.
  • In Ps 139:7-12 spricht Dawid vom Scheol Ps 139:8 und vom Meer Ps 139:9.
  • Im Himmel gibt es auch ein Meer, (Offb 15:2) aber ein gläsernes, durchsichtiges.
  • In Mk 4:39,40 heißt es, dass Jesus sowohl dem Sturm als auch dam Meer befiehlt. Prophetisch ein wunderbares Bild auf die allumfassende Regentschaft unseres HErrn.

Das Völkermeer

9. Der Feuersee

Was sagt die Bibel vom Feuersee?

  • Dort sind keine Glaubenden (Offb 2:11; Offb 20:6; Offb 21:8).
  • Der Feuersee ist der 1000 jährige Aufenthaltsort der Gestorbenen, die im Buch Lebens nicht gefunden wurden.
  • In dieen Gerichtsort kommen sowohl Menschen als auch Engel. Sie lernen dort die Gerechtigkeit Gottes kennen.
  • Die Bibel sagt, dass dort Feuer und Schwefel brennen. Feuer und Schwefel werden im Zusammenhang mit schwersten Gerichten genannt in 1Mo 19; Offb 14:9-11. Es muss ein Ort der Läuterung und der Qual sein. In Spr 4. heißt es: Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn.
  • Der Feuersee muss sich außerhalb der Erde (und des Himmels) befinden, weil Himmel und Erde in Glut aufgelöst werden und vergehen (2Petr 3:10; Offb 21:1).

Ist der Feuersee endlos?

  • Durch Übersetzungen die wenig Kenntis von der Heilsgeschichte Gottes haben, kann man zu dem Schluss kommen, dass das Wort "aionios", das meistens mit ewig übersetzt wird "endlos" meint. Die richtige Übersetzung Äon. Ein Äon hat einen Anfang und ein Ende. Es gibt ein Vorher und ein Nachher.
  • 1Kor 15:26 sagt, dass der Tod der letzte Feind des Christus ist.
  • In 1Kor 15:22 lesen wir: Wie in Adam sind alle gestorben sind, so werden in Christus alle zum Leben kommen. Wenn die Bibel alle schreibt, bleibt niemand zurück.
  • Glückselig der, der jedem Wort Gottes, das geschrieben ist, glauben und trauen kann!

10. Die Gehenna

Der biblische Begriff

  1. Das Wort Gehenna kommt in der Bibel 12x vor. 11x in den Evangelien und 1x in Jak 3:6: wo es meist nur mit Feuer übersetzt wird.
  2. Wir sehen, dass die Bibel für die Hölle 3 Worte benutzt, einerseits den 2.Tod, den Feuersee und „Gehenna“. Diese Erkenntnis ist nicht unwichtig, da hierdurch der Kreis geschlossen werden kann und damit eine größere Aussage über den endgültigen Gerichtsort gemacht werden kann.
  3. Wir haben es aber mal getrennt aufgeführt, damit auch die mit einig sein können, die diese 2 (bzw. 3) als nicht identisch sehen können. (Z. B. F. H. Baader meint: Das Feuer der Gehenna sei verlockend, dass man dieses dann gleichsetzt mit dem See des Feuers (Feuersee), also der Hölle. Doch er schreibt, dass die Gehenna dem Abysos zuzuordnen sei, da auch diese ein Hochofen des Feuers ist und einen Verderber hat. Der Apollyon in Ofb. 9 ist also der Verderber oder Ganzweglöser, wie Dabharübersetzung schreibt, der die Seelen und Leiber der Menschen verderben oder „ganzweglösen“ kann). Wir denken, dass dort, wo die Zeitdauer „Ewigkeit/en“ verwendet werden, nur die Hölle, also den Feuersee meinen kann, weil nach dem 1000 jährigen Reich der Hades aufgelöst wird und er samt dem Tod in den Feuersee hineinkommt. Damit kann die Zeitdauer derer, die im Hades sind, gar nicht ewig sein, auch nicht ewig im Sinne von mehreren / vielen Zeitaltern.
  4. Gehenna ist eine Verbindung von dem Wort „Gei“ = Tal und "Hinnom". Das ergibt dann das „Tal Hinnom“ oder einfach nur „Gehinnom“. Heute sagt man gern "Hinnomtal". Dieses Wort kommt im AT an manchen Stellen vor.
  5. In Jes. 30,33 wo von einem Tofet einem Scheiterhaufen die Rede ist, den Gott anzünden wird, setzt der Targum "ge- hinnom" ein. Der Talmud berichtet, dass dort der Eingang zur Hölle sei, wo zwischen 2 Palmen Rauch aufsteige. Aus diesen Vorstellungen heraus wird der Name des Tales im ntl. Gri. zur Bezeichnung der Hölle (Gehenna).
  6. Das Lexikon zur Bibel schreibt hierzu: Das Tal des Sohnes Hinnoms (Jos 15:8; Jos 18:6) oder Tal Ben- Hinnom (2Kö 23:10; 2Chr 28:3; Jer 7:32) ist das Tal südlich von Jerusalem. Hier lag das Tofet, der Ort, wo dem Moloch Kinder verbrannt wurden (V.31). Nach dem Gericht Gottes über Jerusalem soll es Würgetal heißen, weil kein anderer Platz mehr da sein wird die Toten zu begraben (Jes 19:6.11).

Wie sieht es dort aus?

  1. Das Tofet ist eine Feuerstätte, wo die Israeliten dem Moloch die Kinder geopfert haben (2Kö 23:10; 2Chr 28:3; 33:6; Jer 7:31-32; 19:1-15).
  2. In Mt 5:22 sehen wir, dass die Gehenna etwas mit Feuer zu tun hat, da der Spötter in die Gehenna des Feuers kommt.
  3. Mt 5:29.30 sagt uns, dass man mit dem ganzen Leib in die Gehenna kommen kann. Diese Stelle (mit der nachfolgenden) belegen eindeutig, dass in der Hölle nicht nur die Seele gequält wird, sondern auch der Leib! Das ist wohl manchen neu. Auch aus den Aussagen von Mk 9:43.45.47 kann man entnehmen, dass hier nicht der Zwischenleib gemeint ist, sondern ihr Auferstehungsleib. Und zwar wird hier wohl das fehlen, was man auf Erden gehabt hat.
  4. Aus Mt 10:28 erkennen wir, dass es eine Person geben wird, der Leib und Seele in der Gehenna verderben kann. Das muß Gott sein, da der Tod, der Hades und der Satan, sowie Antichrist und falscher Prophet in die Gehenna kommen und dort selber gequält werden (Offb 20:10). Wie sollen sie dann jemanden quälen können?
  5. Eine interessante Stelle ist auch Mk 9:45-50. Dort wird die Gehenna als ein Ort beschrieben, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Sie wird allgemein als Gegenargument der Allversöhnung angesehen. Doch wir wollen uns die Stelle mal genauer ansehen und werden erkennen, dass gerade auch so eine Stelle nicht nur das Argument entkräftigt, sondern sogar selber zum Argument wird. Wir lesen nun Mk 9:47-49: Es ist klar und wir bejahen das, dass alle, die nicht an Jesus glauben oder nicht ins 1000 jährige Reich gehen, in die Hölle kommen. Dort stirbt ihr Wurm nicht und auch das Feuer erlischt nicht. Wenn man diese Bilder deutet, so ergeben das herrliche Wahrheiten. Der Wurm in der Bibel ist ganz deutlich Jesus (Ps 22:7; Hi 25:6). Und das Feuer ist nicht nur ein Bild für Reinigung und Strafe, sondern auch für das Wort Gottes (Jer 23:29)und die (Liebe Hl 8:6), die ja laut anderen biblischen Aussagen nie aufhören (1Petr 1:23; 1Kor 13:13)! Mk 9:48 kann also auch heißen: (in der Hölle), wo Jesus (Wurm) nicht stirbt und das Wort Gottes mitsamt seiner Liebe (Feuer) nicht erlischt, sondern reinigend (wie das Feuer) wirkt. [Übrigens ist noch interessant, dass wenn man das Wort „Feuer“ nur mit Strafe deuten will, das Wort „Strafe“ z.B. in Mt 25:46 nicht Pein oder Bestrafung heißt, sondern eigentlich „Strafe zur Besserung bedeutet (gri. kolasis). So ist auch das Bild „Salz“ gebraucht. Das Salz tut zwar Weh und man leidet Pein, aber doch nur solange, bis die Wunde wieder heil ist, bis der Mensch gereinigt ist. Wenn man also die Bilder der Hölle (- oder glaubt jemand wirklich, dass man dort in der Hölle mit Salz eingerieben wird? -) genauer untersucht, dann kommen kostbare Wahrheiten heraus, die nicht nur das Gegenargument entkräftigen, sondern sogar noch ein Argument liefert, dass die Hölle gerade nicht endlos ist, sondern die Menschen dort durch die Christen (Salz, Mt 5:13) und Jesus, mit Liebe und Wort Gottes gereinigt (Eph 5:26) werden!!!
  6. Wenn man Jak 3:6 auch wörtlich deuten will und nicht nur symbolisch, wie es sicher in 1. Linie gemeint ist, dann kann man verstehen, dass der reiche Mann seine Zunge kühlen lassen wollte. Wenn schon in dem Warteort solch ein Qual für die Zunge ist, wie erst dann in der Hölle. Es heißt hier: "die Zunge wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt".