Was sagt die Bibel über das Totenreich: Unterschied zwischen den Versionen

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* Das Wort hebr. „schachat“ kommt von [[Verderben]] ([[1Mo 9:11]] - [[1Mo 13:10]]) und meint: Falle oder [[Grube]] ([[Jes 19:4]],8 - [[Spr 26:27]] - [[Ps 35:7]]).
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* Das hebr. Wort „schachat“ kommt von [[Verderben]] ([[1Mo 9:11]] - [[1Mo 13:10]]) und meint: Falle oder [[Grube]] ([[Jes 19:4]],8 - [[Spr 26:27]] - [[Ps 35:7]]).
 
* Viele Bibelstellen sprechen davon, dass man nach dem Sterben dorthin kommt ([[Hi 17:13]]-16).  
 
* Viele Bibelstellen sprechen davon, dass man nach dem Sterben dorthin kommt ([[Hi 17:13]]-16).  
* Gemeint ist dass die [[Seele]] ins [[Totenreich]] kommt. Dafür gibt es im Hebräischen das Wort „qäbär“ (= Grab, Gruft: [[2Kö 23:6]]; [[Jer 26:23]]). An manchen Stellen ist es nicht ganz eindeutig, z.B. [[Ps 94:13]].  
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* Gemeint ist, dass die [[Seele]] ins [[Totenreich]] kommt und nicht ins Grab. Dafür gibt es im Hebräischen das Wort „qäbär“ (= Grab, Gruft: [[2Kö 23:6]]; [[Jer 26:23]]). An manchen Stellen ist es aber nicht ganz eindeutig, z.B. [[Ps 94:13]].  
 
* Von Jesus heißt es ausdrücklich, dass er die [[Grube]] nicht sieht, wohl aber sein [[Körper]] ins Grab gelegt wird ([[Ps 16:10]] - [[Ps 49:10]]).  
 
* Von Jesus heißt es ausdrücklich, dass er die [[Grube]] nicht sieht, wohl aber sein [[Körper]] ins Grab gelegt wird ([[Ps 16:10]] - [[Ps 49:10]]).  
* Gläubige des ATs meinten, dorthin zu kommen ([[Ps 30:10]]), aber es fand sich für sie ein Lösegeld ([[Hi 33:24]]; [[Ps 103:4]]) indem Jesus ihre Sünden bezahlte. ([[Jes 38:17]] - [[Jon 2:3]]-7).  
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* Gläubige des ATs meinten, dorthin zu kommen ([[Ps 30:10]]), aber es fand sich für sie ein Lösegeld ([[Hi 33:24]]; [[Ps 103:4]]), indem Jesus ihre Sünden bezahlte. ([[Jes 38:17]] - [[Jon 2:3]]-7).  
* Bestimmt gibt es die Möglichkeit, dort wieder herauszukommen ([[Hi 33:18]] - [[Hi 33:28]]-30 oder [[Jon 2:7]]).  
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* Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit, dort wieder herauszukommen, wie uns folgende Stellen zeigen ([[Hi 33:18]] - [[Hi 33:28]]-30 oder [[Jon 2:7]]).  
 
* Die Grube scheint im Herzen der Meere zu sein, in der Urtiefe ([[Hes 28:8]]; [[Jon 2:4]]-7).<br /><br />
 
* Die Grube scheint im Herzen der Meere zu sein, in der Urtiefe ([[Hes 28:8]]; [[Jon 2:4]]-7).<br /><br />
  

Version vom 8. Februar 2014, 22:22 Uhr

IN BEARBEITUNG !

von Cornelius Grauer

Vorwort

Mit dieser Arbeit über die Totenreiche wurde Adolf Hellers Arbeit ergänzt. Gottes Wort hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen.
Ich bin der Überzeugung, dass es überaus gewinnbringend ist, sich mit diesem sehr wichtigen aber wenig bekannten Thema intensiv zu beschäftigen. Dazu habe ich dieses Thema genauer unter die Lupe genommen und wünsche nun allen Lesern Freude und Gottes reichen Segen beim Studieren. C. Grauer

Grundlegendes zum Totenreich

Sprachlicher Hintergrund

Grie. Hades / hebr.: Scheol / dt.: Totenreich

Totenreich = hebr. Scheol und grie. Hades sind identisch, wie sich aus Bibelstellen des AT u. NT nachweisen lässt. Im NT wird "Scheol" immer mit "Hades" übersetzt (z.B. Apg 2:27). Hier werden die Toten aufbewahrt. Am besten trifft der Begriff: Fragereich (von "Schaal" = fragen) den Sinn dieses Aufbewahrungsbereichs. Im Totenreich warten gläubige und ungläubige Menschen, aber auch Engel auf ihre Bestimmung. Dort stellen sie Fragen wie: "Was wird aus mir?" "Wie wird es weitergehen?" oder: "Welches Urteil erwartet mich im Gericht?"

Hades kommt im NT 10 x vor: siehe unter Hades im NT

Scheol kommt etwa 65 x im AT vor. Siehe unter Scheol im AT

Das Totenreich als Warteort

Das heißt: man wartet dort auf etwas:

Das Totenreich ist nicht zu verwechseln mit der Hölle. Die Hölle ist kein Warteort, sondern ein Bestimmungs- und Gerichtsort. Dort sind Ungläubige und böse Engel (Offb 20). Wir verbinden Hölle mit dem, was die Bibel Feuersee (grie. „limne tou pyros“) (nur in Offb 19:20 - Offb 20:10 - Offb 14:15) oder Gehenna nennt.
Der Scheol ist eine Durchgangsstation zum Gericht. (Offb 20:11-15) Das Gericht entscheidet über den nächsten Aufenthaltsort.

Paulus konnte schreiben: „Ich habe Lust abzuscheiden, um bei Christus zu sein, was viel besser wäre“ (Phil 1:21ff). In diesem Brief der Freude aus dem Gefängnis ergänzt er, dass "Sterben für ihn Gewinn ist". Er freut sich auf das Sterben, um bei Christus zu sein. Die gleiche Erwartung haben alle Gläubigen, die wissen, dass sie nach dem Tod bei Christus sein werden. Das AT kennt diese Erwartung noch nicht!

Zusammenfassung zum Scheol

  • Spr 15:11: Der Scheol ist für Gott offen, nackt und ohne Decke (Hi 26:6; vgl. auch Lk 16).
  • Er hat Pforten, Siegel (Ps 141:7) und Kammern des Todes (Spr 7:27).
  • Es gibt einen „untersten Scheol“ (Ps 86:13). Er gehört zur Tiefe (Hi 11:8).
  • Er verschlingt wie ein Rachen alles (Jes 5:14) und hat verschiedene Tiefen, die unersättlich sind (Spr 9:18; Spr 27:20).
  • Auch der Scheol gehört Gott, Er kann dort jederzeit hineingehen (Ps 139:8).
  • Die Made ist das Bett, und Würmer sind die Bettdecke heißt es in: Jes 14:11; Hes 31:15; Am 9:2-4a)…
  • Zusammenfassend kann man sagen: Der Scheol ist ein riesiges Haus (Hi 17:13) mit Toren (Mt 16:18). Dort gibt es verschiedene Räume, Totenräume mit Betten und verschiedenen Stockwerken (Ps 86:13). Es gibt dort Kellerräume (Spr 9:18) und Gästezimmer. Der Scheol ist ein Verwahrungs- und Aufbewahrungsort (Hi 14:13). Er ist vergleichbar dem Bauch eines Fisches aus dem man rufen kann. (Jon 2:3). Der Scheol liegt im Meer. Jona war ja im Bauch des Scheols = des Fisches. Vielleicht wird der Scheol im Bild eines Fisches dargestellt - so wie Satan als Schlange oder Drache.
  • So wie der Tempel ein Allerheiligstes (AH), ein Heiligtum (H) und einen Vorhof hat, so könnten dies analog der Tod (AH) und der Scheol (H) auch haben. Das Meer wäre dann der Vorhof, das die beiden umgibt. Doch auch hierzu später mehr.
  • Im Scheol sind jedenfalls die Menschen, die noch nicht mit Christus verbunden sind, nach ihrem Sterben. Der Körper liegt im Grab und die Seele geht ins Totenreich. Dort gibt es verschiedene Abteilungen, einen oder zwei für Gläubige z.B. (Abrahams Schoß oder das Paradies), und mehrere Orte für Ungläubige, z.B. die (Grube und der Todesschatten und Orte für Engel (Tartaros, Abyssos).
  • Der Scheol ist unter der Erde, das bezeugen alle Bibelstellen (z.B. Mt 11:23; Lk 10:15).
  • In Sibirien wurde einmal tief ins Erdinnere gebohrt. Als man meinte, Stimmen, Klagen und Weinen zu hören, stellte man die Bohrung ein. Aus Am 9:2 könnte man schließen, dass Menschen zur Pforte der Hölle vordringen können, gleich wie der Antichrist einmal bis in den Himmel steigt und das stete Opfer dort abschaffen wird (Dan 8:10,11).
  • Für die Gläubigen ist der Schritt ins Totenreich nicht beängstigend (Lk 16:19f).
  • Sicher leiden die Ungläubigen im Totenreich und zwar sowohl körperlich, wie wir das ganz deulich in Luk. 16 sehen, aber auch seelisch, z. B. an Fragen, auf die sie keine Antwort finden oder die Not, wie der reiche Mann, zu akzeptieren, dass man die Lebenden nicht vom Totenreich warnen kann oder sonst irgendiwie Einfluß zu nehmen.
  • Gewiss ist ferner, dass die Gestorbenen nicht schlafen, sondern bei vollem Bewusstsein sind, d.h. sie können denken und sich artikulieren (Lk 16:19-31; Jes 14:9,10. Und viele weitere Stellen weiter unten.

Wer ist im Totenreich?

Was sagt die Bibel vom Totenreich?

  • Man wird zum Schweigen gebracht Ps 31:18
  • Pred 9:10: Im Scheol gibt’s weder Denken noch Handeln, man schläft dort viel.
  • So wie der Tod, hat auch der Scheol Stricke. Ps 116:3
  • Es gibt dort Bedrängnisse.
  • Gottes Zorn ist dort 5Mo 32:22. Er richtet auch durch Milde und Belehrung des Wortes.
  • Hi 24:19: So wie Hitze Wasser in Dampf umwandelt, verändert der Scheol den Menschen. Man empfindet Durst und Hitze (Lk 16:24).
  • Im Scheol wird man mit dem Wurm zugedeckt = ein Bild auf Jesus Ps 22:6; Hi 25:6. So wie Jesus die Sünde in Leben verwandelt hat, so kann der Wurm, indem er Gestorbenes, Verwestes in sich aufnimmt, in Leben umwandeln. Ebenso die Made.
  • Hi 7:9,10: Hiob meint in seiner Not, dass man aus dem Scheol nicht mehr hinauskommt.
  • 1Sam 2:6: Aber Gott führt nicht nur hinunter in den Scheol, sondern auch wieder herauf. Er tötet und macht lebendig.
  • Spr 15:11: Der Scheol ist für Gott zugänglich.
  • Denn Jesus hat die Schlüssel aller Totenräume Offb 1:18.
  • Ps 6:6: Im Scheol dankt man Gott nicht.
  • Hi 26:6: Er ist nackt, hebr. „arom“, und listig hebr. „arum“, wie Satan.
  • Der Tod ist auch eine Person Hi 18:13. Das wird später ausführlich begründet.
  • Die Seele ist dort tot, weil ihr das Licht des Wortes Gottes fehlt Ps 30:4.

Verschiedene Abteilungen im Totenreich

1. Der Tartaros

Tartaros kommt nur einmal in der Bibel vor. Es heißt dort, dass Gott die Engel, die gesündigt haben in den Tartaros geworfen hat, als gerechte Strafe für ihre gottlosen Taten. Sie bleiben gefangen bis zum Gericht. Tartaros kann man mit „Angsterregender“ übersetzen.

Hier in verschiedenen Übersetzungen:

  • DBR 2Petr 2:4: „denn wenn Gott die verfehlenden Engel nicht verschonte, sondern sie in die Siroi- Dunkelheiten, als der sie dem Tartaros Übergebende danebengab, sie hinein in Gericht als Büßende zu hüten
  • ELB 2Petr 2:4 Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finsteren Höhlen des Abgrundes gehalten und zur Aufbewahrung für das Gericht überliefert hat;
  • KNT 2Petr 2:4 Denn wenn Gott sündigende {wörtl.: zielverfehlende} Boten nicht verschont hat, sondern sie in dunkle Verließe des Tartarus tat und sie so dahingab, um sie als zu Bestrafende zum Gericht zu verwahren,
  • ELO 2Petr 2:4 Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht;

Der Tartaros hat also "siloartige Räume", „dunkle Höhlen“ oder „Höhlen der Finsternis“. Dort sind Engel gefangen die nicht mehr wirken können. Jud 1:6 sagt, dass es Engel gab, die ihre himmlische Berufung nicht bewahrten, sondern auf die Erde kamen. Sie gleichen den Sodomiten, die Unzucht getrieben haben und anderem Fleisch nachgegangen sind. Auch Petrus berichtet vom gleichen Ereignis, zuerst von der Zeit Noahs und anschließend von Sodom. Petrus sagt deutlich, dass die Engel zur Zeit Noahs gesündigt haben, während es bei Judas nicht erwähnt wird. Vergleicht man die Berichte von Judas und Petrus mit dem Bericht aus 1Mo 6, so erhält man folgendes Bild: Zur Zeit Noahs verließen einige Engel ihre himmlische Behausung, kamen auf die Erde und lebten dort wie die Menschen. Sie nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten, woraus die Riesen geboren wurden. 1Mo 6:1-4 Genau diese Engel werden im Tartaros gefangen gehalten, bis zum Endgericht (Offb 20).

2. Der Todesschatten


3. Die Grube

4. Der Brunnen - die Zisterne

  • Das Wort Brunnen = (hebr. bor) wird nicht nur für irdische Wasser-Brunnen gebraucht (1Mo 37:20), es ist auch ein Aufenthaltsort der Gestorbenen Ps 28:1 Ps 30:4; Ps 88:5; Jes 14:15; Jes 38:18; Hes 32:23). Aus Brunnen (oder Zisternen) kommen Gefangene nur mit Hilfe von außen wieder heraus. (Jer 38:6; Sach 9:11).
  • Von einer "tiefsten Zisterne" spricht: (Jes 14:15; Hes 32:23).
  • In Hes 31:14; Hes 32:24 wird es als "Land der Tiefen" oder als "der tiefste Punkt der Erde" bezeichnet. Während die Grube im tiefsten Meer liegt, befindet sich die Zisterne im tiefsten Punkt der Erde.
  • In Hes 32:18-32 erkennt man, dass im Totenreich nicht nur geschlafen wird, denn die Gestorbenen trösten sich dort gegenseitig (Hes 31:16). Sie tragen Schmach und Schande.
  • Man nimmt an, dass man zu seinem Volk, zu seinen Angehörigen versammelt wird.
  • Interessant ist, dass man dort Waffen kennt, wie man sie auf Erden benutzt. Von der Rotte Korah (4Mo 16) wissen wir, dass sie mit ihrer ganzen Habe ins Totenreich hinabfuhren.
  • Diese Tatsache wird in Hes 26:20 näher beschrieben: „… hinabfahren sollst du in die Zisterne, zum Volk der Vorzeit und ich lasse dich wohnen in den Tiefen der Erde, in den Trümmerstätten der Vorzeit, mit denen, die in die Zisterne hinabgefahren sind,...“.
  • Hes 31:14-17 beschreibt den Fall des Pharao mit seinem Gefolge. Als sie in den Scheol, zur Zisterne hinabfuhren, hatte das auch irdische Auswirkungen.
  • Aus Hes 32:18-21 schließen wir, dass die Zisterne in der Mitte des Scheols liegt Möglicherweise gibt es verschiedene Abteilungen im Scheol: einen für die unvollendeten Gläubigen, einen für die Ungläubigen und ganz tief unten, die Dämonen, die gefallenen Engel.
  • Dort spricht man auch miteinander Hes 32:20.
  • Aus Jes 14:9-20 geht hervor, dass Satan in die Zisterne oder in die „Gruft“ fährt.
  • In Jes 24:19-23 lesen wir, dass das Heer der Höhe einmal heimgesucht wird und in die Zisterne gebracht wird. Mit dem "Heer der Höhe" sind Engel gemeint (1Kö 22:19ff). Auch Könige der Erde sind dort versammelt, sowie viele Völker, wie wir in Hesekiel lesen (Hes 26:20; Hes 32:18-32).
  • In Hes 32 liest man wiederholt, dass die Unbeschnittenen und Gottlosen dort hinkommen. Ps 28:1; Ps 30:4
  • Gott gedenkt derer nicht mehr, die in die Zisterne fuhren (Ps 88:4-16 vgl. auch Ps 6:6). Aus V.7 und Kla 3:55 entnehmen wir, dass es in der Zisterne untere Räume gibt. Sie sind dunkel und finster. Dort dankt man weder an Gott noch dankt oder erzählt man von seinen Wundern.
  • Aus Hes 32:18-32 erfahren wir von Kriegsleuten in der Zisterne (Spr 28:17), die vom Schwert erschlagen wurden. Dort halten sich auch Unbeschnittene auf und Leute, die in die Zisterne fuhren. Ebenso wird von Fürsten und Königen der Welt berichtet.
  • In der Zisterne wird es viel Trost geben, lesen wir in Hes 31:16. Einerseits trösten sich die, die schon dort waren, als der Pharao kam, andererseits tröstet sich der Pharao, sein Gefolge dort wiederzusehen. Hes 32:31
  • Sach 9:11 sagt, dass Gott die Gefangenen Israels befreien wird, d.h. sie kommen zurück ins Land der Lebendigen. Im NT heißt es, dass Jesu Gefangenschaft gefangen führt (Eph 4:8,9). Alle, in der Zisterne sind auf Hoffnung gefangen.
  • Schon 2Mo 21:33-33 deutet prophetisch darauf hin: alle in die Zisterne Gefallenen gehören Gott. Jesus hat für sie den Preis am Kreuz gezahlt. Nun kann er freilassen und begnadigen, wen und wann er will. (Ps 40:2-4).
  • Diejenigen, die den Herrn dort suchen, werden mit der Kraft von oben befreit. Jes 51:1

5. Das Gefängnis

Eph 4:8-10; Ps 68:19. Jesus hat das Gefängnis bei seiner Himmelfahrt gefangen geführt, übersetzte Luther. Wörtlich heißt es dort Gefangenschaft (aichmalosian) und meint eigentlich Gefangene. Bevor er die Menschen aber bei seiner Himmelsfahrt mit sich nahm, ging er in das Totenreich und predigte den Toten das Evangelium (1Petr 4:6). Er predigte den Menschengeistern, die im Totenraum "Gefängnis" waren (1Petr 3:19). Diejenigen, die ihn annahmen, die führte er mit sich bei seiner Himmelfahrt. Ob dies die Wolke von Zeugen ist, bezweifle ich, da diese Toten ja erst im Totenreich zum Glauben kamen, während die Wolke von Zeugen, eindeutig die Heiligen und Glaubenshelden des ATs sind (Hebr 11-12:1). Ein Teil dieser AT- Gläubigen, so denke ich, sind kurz nach der Auferstehung Jesu auferstanden und bilden die Schar der Heiligen in Mt 27:52-53. Auch als Gestorbene können die Glaubenshelden eine Zeugenschar sein, die uns wie eine Wolke umgibt, denn Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern in ihm leben sie alle (Lk 20:38). Es sind aber nicht alle AT- Heiligen auferstanden, da es in Mt 27 nur heißt: „viele“. So wissen wir aus Dan 12:2.3.13: dass Daniel und andere Gläubige erst am Ende der Tage auferstehen werden, also bei der sichtbaren Wiederkunft Jesu. Dort erst findet die allgemeine Auferstehung der AT- Gläubigen statt. Z. Z. Jesu, war das nur der Anbruch, die Erstlinge. Das ist für mich bisher die schlüssigste Theorie. Warum in 1Petr 3:19 nicht Engel gemeint sind, schließe ich aus V.20: wo Noah den Menschen predigte (2Petr 2:5), die dann ungehorsam waren und der Predigt nicht Folge leisteten.

Der Tod ist der Gefängniswärter Ps 49:15-16. Seine Untergebenen, die bösen Engel, werden die toten Menschengeister abholen. Lk 12:20. Der Tod weidet alle Toten. Aber Gott wird die Seelen der Gläubigen loskaufen (-hat er auf Golgatha getan-). Und so konnte die Befreiung der Gefangenen aus dem Totenreich stattfinden (Ps 68:19). Die Israeliten werden eine Auferstehung erleben. Sie, die schon im Totenreich gefangen waren, werden wieder herausgeführt werden (Jes 49:8.9; Sach 9:11.12). Die andern Gefangenen, die Ungläubigen, werden in den anderen Totenräumen bis zum Gericht dort festgehalten (2Petr 2:9).

6. Der Abyssos, (Abgrund)

Abyssos kommt 9x im NT vor:(Lk 8:31; Röm 10:7; Offb 9:1-2.11; Offb 11:7; Offb 17:8; Offb 20:3). Sprachliche Wurzeln führen uns zu dem Wort „Unterwelt“. Es wird meist mit „Abgrund“ übersetzt. Die Dämonen fürchten in den Abyssos fahren zu müssen (Lk 8:31). Christus ist auch dort hinab gefahren (Röm 10:7). Er war in allen Totenräumen, da er die Schlüssel des Todes und des Totenreiches hat (Offb 1:18) Der König des Abyssos (Offb 9:11), ist ein Engel und heißt auf hebr. Abaddon = Zerstörer, Verderber, gri. Apollyon = Weglösen /Verderber . Luther ü. apollumi (-das Verb von Apollyon-) nur mit „verlieren“. (Z. B. in Lk 19:10: Der Menschensohn ist gekommen zu suchen was apollumi ist. Siehe auch Lk 15:249. Für weiter Studien sollte man auch das Wort Verderber im AT (z. B. Jes 54:10) anschauen.


Wie sieht der Abyssos aus?

  1. Offb 9:1.2: Es ist ein Brunnen. oder besser wäre "ein Schacht" zu sagen. Dort steigt viel Rauch heraus, wie von einem dunklen, großen Ofen. Dadurch werden die Sonne und die Luft verfinstert. Man könnte heute sagen, es sind Vulkane. Hieraus kommen dämonisierte Heuschrecken. Sie sehen ähnlich aus wie entstellte Menschen, so eine Art Monster.
  2. Dieser Ort ist unter der Erde und dort werden Engel gefangen gehalten, die auch wieder auf die Erde kommen werden. Man kann es als Haftstrafe für Engel/Dämonen sehen, die eine gewisse Zeit hier im Gefängnis (Offb 20:7) absitzen. So kommen immer wieder diese Engel (incl. Satan) wieder heraus um auf der Erde Unheil anzurichten.
  3. Dieses Gefängnis ist aber nicht nur ein netter Platz, sondern man wird dort auch gequält, wie uns die Dämonen selber sagen. (Ein Vergleich der Parallelstelle von Lk 8:31 mit Mt 8:29 zeigt uns das). Vielleicht durch das heiße Lava/ Magma. Ich könnte mir vorstellen –aber das bleibt Spekulation-, dass bei jedem Vulkanausbruch auch Dämonen freigelassen werden. Auch wenn wir sie nicht sehen und es auch nichts mit dem Vulkanort zu tun haben muß. Aber es kann gut sein, dass Gott diese Vulkane benutzt, um dort Engel gefangen zu halten und immer wieder mal freizulassen. So, wie Gott die Winde (Engel) nutzt und zu Dienern macht (Hebr 1:7). Oder Engel auch die 4 Winde festhalten (Offb 7:1).
  4. Erfreulich zu sehen ist auch, dass dieser Ort ein Schloss hat, wo nur der aufschließen kann, der den Schlüssel hat. Und das ist Gott. Er hat normalerweise abgeschlossen und gibt dann einem Engel (Stern) den Auftrag aufzuschließen. Die Dämonen werden also von Gott regiert, das ist tröstlich zu wissen.

Der Herrscher Abaddon

Dieser hebr. Name, der laut Offb 9 der König des Abyssos ist, finden wir noch 6 x im AT. Er wird dort meist mit Abgrund übersetzt: Hi 26:6; 28:22; 31:12; Ps 88:12; Spr 15:11; 27:20.

  1. Der Abaddon hat keine Decke, Hi 26:6: das will vom Kontext her sagen, dass er vor Gott offen ist. Nichts ist vor ihm verborgen. Deutlicher wird es in Spr 15:11: dass vor Gott schon der Abaddon offenbar ist, wie viel mehr die Herzen der Menschen.
  2. Er spricht zusammen mit dem Tod, Hi 28:22: dass sie nicht wissen, woher die Einsicht und Weisheit kommen, nur Gott kennt den Weg. Er ist also offenbar nicht weise. Dies lässt sich z. B. am Kreuz sehen 1Kor 2:8.
  3. Wenn man Hi 31:12 ansieht, dann kann man sagen, dass dort das größte Feuer sein wird, das alles vernichtet, deshalb der Vergleich.
  4. Dort wird man auch nicht von Gottes Treue oder von seiner Wahrheit erzählen (Ps 88:12).

So, wie das Wort im AT gebraucht wird, wird man eher an einen Totenraum denken, als an eine Person, aber die Aussage in Offb 9 ist eindeutig, dass der Ort Abyssos heißt und der König der Abaddon ist. Wenn man im AT also dann die Stellen liest, darf man daher immer (auch) an seine Gefangene denken, die in seinem Bereich wohnen.

Abschließend kann man sagen, dass alle, die dort sind, gefallene Engel sind. So wäre der Parallelismus im AT, wo Scheol und Abaddon nebeneinander erwähnt werden, eine zusätzliche Steigerung. Im Scheol sind alle Menschen im Abaddon alle Engel. Diese Aussage muß aber nicht zwingend sein.

  1. Der Antichrist ist der Sohn des Apollyon (2Thes 2:3), also des Abbadon. Der Abbadon zeugt also den Antichrist, sowie Gott Jesus zeugte. Darum steigt das Tier (= der Antichrist) nicht nur aus der Erde (Offb 13:11 = ein Bild für Israel), sondern auch aus dem Abyssos, wie Offb 11:7 zeigt. Vermutlich das erste Mal aus der Erde. Dann stirbt er, (erhält die Todeswunde, Offb 13:3) und wandert dann in den Abyssos. Bei seiner Auferstehung kommt er dann aus dem Abyssos heraus.

Die meisten sehen Satan als Vater des Antichtristen. Er zeugt den Antichristen. Das habe ich bis vor kurzem auch so gesehen, aber Satan ist doch nicht jetzt schon im Totenreich als Herrscher dieser Engel. Außerdem wird er als sehr listig bezeichnet, was wir oben aus Hi 28:22 nicht geschlossen haben. Er selber wird auch dort 1000 Jahre lang gebunden sein. Daher macht es mehr Sinn, den Abbadon nicht mit Satan gleichzusetzen, sondern ihn als eigenständigen Engel zu sehen.

7. Der Tod

(hebr. mawät; gri. thanatos)Der Tod ist nicht nur ein Zustand, sondern auch eine Person Es ist sicher nicht immer ganz eindeutig, ob man den Zustand oder die Person sieht. Eigentlich ist der Tod streng genommen kein Totenraum, da er als Zustand einfach das irdische Leben beendet und die toten Seelen dann ins Totenreich wandern. Hier herrscht dann der Tod als Person. Doch manche halten an einem Totenraum fest, da sie z. B. in Offb 20:13 die Orte "Tod" und "Hades" sehen und nicht die Personen. Daher haben wir ihn zu den Totenräumen dazugenommen. Folgende Argumente zeigen, dass der Tod auch eine Person ist:

  1. Er kann sprechen (Hi 28:22).
  2. In Offb 20:13.14 wird von den Personen Tod und Hades gesprochen, die dann in die Hölle geworfen werden. Es macht keinen Sinn, hier einen Totenraum „Tod“ und ein Totenraum „Hades“ zu sehen, die dann in den Feuersee geworfen werden. Denn meistens werden die Personen, die darinnen sind bezeichnet, z. B. wenn es heißt: "die Erde freue sich und der Himmel sei fröhlich". Hier meint man die Menschen, die auf Erden bzw. im Himmel sind. So sind auch hier die Toten gemeint, die darin sind. Aber diese wurden ja extra vorher schon herausgenommen V.13. So dass nur noch der nackte Zustand oder Ort übrigbleibt. Und diese sollen in den Feuersee geworfen werden? Das macht doch keinen Sinn. Es macht nur zweierlei Sinn: der Ort "Tod" und der Ort "Hades" wurden in den Feuersee geworfen (mitsamt dem Inhalt). Oder: der Tod und der Hades als Personen wurden, -nachdem ihr Inhalt schon herausgenommen wurde-, in den Feuersee geworfen. ( Wir sehen es bisher so, aber man darf auch anderer Meinung sein).
  3. Der Tod weidet die Toten (Ps 49:15), das tut ein Zustand nicht, allenfalls eine Weide bieten, aber Hirte sein, können nur Personen. Hier wird also der Tod eindeutig als Person, als Hirte, angeredet.
  4. Liebe ist stark wie der Tod, lesen wir in Hl 8:6. Ist nun die Liebe eine Person, nämlich Gott (1Jo 4:16), warum dann nicht auch der Tod?
  5. Aus Hi 18:13 wird ganz deutlich, dass hier eine Person gemeint ist, denn dort steht, dass der Tod einen Sohn gezeugt hat. Ja, wenn es einen Erstgeborenen gibt, dann gibt es auch noch andere Söhne des Todes. Nun sagst du mir, die Engel wurden doch nicht gezeugt, sie wurden geschaffen. Ganz richtig und doch heißt "schaffen" biblisch: 2 werden sichtbar: BaRA = schaffen: B = 2: RaAH = Sehen BaRA = 2 sieht man. So hat Gott die Welt nicht aus dem Nichts geschaffen, wie Luther in Hebr 11:3 übersetzte, sondern aus nicht Sichtbarem, so wie man den Sohn nicht im Bauch sieht, ehe er aus dem Mutterschoß hervorkommt. Alles war einmal in Gott drin und dann gab er alles heraus. Nun besteht alles in ihm und es werden wieder alle in Gott hineinkommen (Röm 11:36), so dass Gott ist alles in allem. Man kann das auch anders sehen, jedenfalls hat der Tod Söhne geboren. Die Bibel spricht an einigen Stellen im AT von Gottessöhnen, womit immer Engel gemeint sind (1Mo 6:4; Hi 38:7). Einer davon ist Satan (Hi 1:6). Ich könnte mir vorstellen, dass diese Söhne alles Nachkommen vom Tod sind, da er ja auch (ein) Gott ist (Hes 28:14) und somit Söhne Gottes sind. Diese Gottessöhne werden einmal alle sterben und in den Tod kommen (Ps 82:6.7). Auch die Menschen werden alle einmal sterben (Hebr 9:27) und dem Tod übergeben (Hes 31:14), so dass man sagen kann, dass man nicht nur durch Jesus zum Vater kommt, sondern auch vorher in den Tod muss. (Mit Ausnahme der Christen, die bei der Entrückung noch leben).
  6. Mit dem Tod kann man sogar einen Bund machen, so lesen wir in Jes 28:15. Daraus erkennen wir, dass dies nicht nur leere Worte sind, sondern tatsächlich eine Person dahinter steht. Denn mit Satan machen auch viele Rockmusiker und Okkultisten einen Bund. Sie verschreiben ihre Seele dem Satan und bekommen dafür oft Reichtum versprochen. Oder wie kann man mit einem Zustand einen Bund schließen?


Was tut der Tod?

  1. Der Satan hat Macht über den Tod (als Zustand) Hebr 2:14. Diese Macht ist beschränkt, wie wir bei Hiob sehen. Aber er darf und kann Menschen bedrängen, dass sie vorzeitig sterben. So ist es nicht verwunderlich, dass diejenigen, die sich dem Satan verschrieben haben, nicht alt werden. Denn Satan ist der Mörder von Anfang an.
  2. Der Tod, als Person, kann Stricke legen, so dass ein Mensch vorzeitig stirbt, nämlich, wenn er in diese Falle hineintappt (Ps 18:5.6). Spr 13:14 gibt uns einen Tipp, dass wenn wir an der Lehre der Weisen festhalten, dass uns dann diese Stricke nicht erreichen.
  3. Wir Christen meiden die Fallen des Todes, die da sind Alkohol, Rauchen, Drogen, Hungersnot (Ps 33:18.19), Frauen eines andern (Spr 2:16-19; 7:5.27), fremde Frauen (Spr 5:1-6; 7:5.27); Lüge (Spr 21:6; 26:18)…, die unsern Leib kaputtmachen und dafür sorgen, dass wir schneller sterben, als uns lieb ist. Spr 14:27 ergänzt, dass die Furcht des Herrn eine Quelle des Lebens ist, wo man nicht nur die Stricke das Tods meidet, sondern auch mehr Lebensqualität und Gesundheit genießen darf (was nicht heißt, nie krank zu werden. Aber wenn wir an das Bsp. Rauchen denken, wo jede Zigarette schadet,…). Vgl. auch Spr 8:35.36; 10:2; 11:4.19; Pred 7:26.
  4. Der Tod, als Zustand wird einmal besiegt werden. Gott wird ihn verschlingen. So wird es im neuen Jerusalem keinen Tod mehr geben (Offb 21:4). Niemand wird mehr sterben.
  5. Aber auch die Person wird einmal verschlungen werden. Deshalb wird der Tod einmal in den feurigen Pfuhl geworfen und dort dem Feuer der Liebe (Hl 8:6) und des Wortes Gottes (Jer 23:29) begegnen, die ihn dazu bringen, dass auch er (als ein Teil der Schöpfung) sagen wird: Im Herrn habe ich Gerechtigkeit und Stärke (Jes 45:23-24). Denn also wird in 1Kor 15:26 gesagt, dass der letzte Feind der besiegt wird, der Tod ist. Und zwar nicht nur die Person „Tod“, sondern auch der 2. Tod, welches der Feuersee ist (Offb 20:14). So wir es also keine Hölle mehr geben, weil der letzte Feind (in der Hölle), die Person Tod, verschlungen wurde in Sieg (1Kor 15:54f). Gott wird den Tod mit einem Gift tränken, so dass er alle Menschen aus dem Totenreich und somit auch vom Tode erretten wird (Hos 13:14), beispielhaft angefangen mit Ephraim, bis Gott sein wird alles in allen (1Kor 15:28).
  6. Israel macht mit dem Tod einen Bund (Jes 28:15). Sie verschreiben ihre Seele dem Tod, wie andere dem Satan. Aber wie bei dem Vertrag mit Satan die Betreffenden oft Selbstmord begehen oder frühzeitig sterben, so wird es auch mit Israel gehen, die einen Bund mit dem Tode machen werden. Sie hoffen dadurch, dass sie bei allen Unglücken bewahrt werden und nicht sterben müssen. Dafür, dass der Tod sie beschützt, müssen sie Lug und Trug reden. Doch Gott wird diesen Bund für nichtig erklären und somit werden sie doch umkommen (Jes 28:15-22). Daraus erkennen wir aber auch, dass Gott (inzwischen) stärker ist, wie der Tod, da er ja auch die Schlüssel des Todes und des Totenreichs hat (Offb 1:18).
  7. Und trotzdem beraubt der Tod vielen Menschen das Leben. Er versucht alle Menschen in seinen Bann zu bekommen, dass sie bald sterben und zu ihm hinab kommen (Hab 2:5-8).
  8. Wir lesen in Offb 5:13: dass alle Geschöpfe den Herrn loben. Nun aber sagt Hiskia (Jes 38:18), das der Tod den Herrn nicht lobt, wie ist das möglich?
  9. In Spr 24:11.12 werden wir aufgefordert denen zu helfen, die man ungerechterweise zu Tode bringen will, so wie mit den Juden im 3. Reich.

Kommt man aus dem Tod wieder heraus?

Im AT gibt es einige Stellen, wo man glauben kann, dass diese Menschen tatsächlich aus dem Tod wieder herauskommen. Sie erlebten so eine Art Nahtoderlebnis oder wurden wiederbelebt. Ein gutes Beispiel ist Jona (Jon 2:3-8). So wie Jesus 3 Tage im Bauch der Erde war, so auch Jona im Bauch des Fisches: Beide waren im Totenreich. Auch Hiob spricht davon, dass so etwas sogar jedem Menschen 2x - 3x im Leben passiert (Hi 33:29-30). Dort steht ausdrücklich Verderbensgrube, also einen Totenraum. Dass Gott die Menschen aus dem Tod herauslässt wundert nicht, denn Gott kennt die Ausgänge, die der Tod hat (Ps 68:21). Ps 116:8: und Ps 56:14 kann man so verstehen: entweder wird das Leben vor dem Tode bewahrte oder aus dem Tode heraus gerettet/ wiederbelebt.

8. Das Meer

Offb 20:11 verschwindet das irdische Meer, indem, dass der Himmel und die Erde nicht mehr sein werden, aber in V. 13 gibt es (das Meer) die Toten raus. Wie ist das möglich? Wenn es zuerst die Toten herausgäbe und dann anschließend verschwindet, das wäre logisch, so aber deutet die Bibel an, dass mit dem Meer ein Totenraum gemeint ist. So ist es auch verständlicher, dass die Toten herauskommen und gerichtet werden. Denn was macht es für einen Sinn aus dem irdischen Meer die Toten herauszubringen, da es ja nur die Leiber wären, während die Seelen im Totenreich sind. Viel mehr macht es Sinn einen Totenraum zu sehen, wo dann die toten Seelen hervorgeholt und gerichtet werden. Wenn man weiß, dass mit Meer auch ein Totenraum gemeint ist, dann lässt sich Apg 4:24 und 14:15 auch so deuten, wie die Bibel es an andern Stellen tut, nämlich an 3 Stockwerke: Über der Erde (genannt) Himmel, auf der Erde und unter der Erde (genannt Totenreich, oder wie hier in unsern 2 Bibelstellen: Meer). Warum also nicht an einen Totenraum denken? Ps 68:23 kann also auch meinen, dass Gott sie wieder aus dem Totenreich herausholt. Ebenso David in Ps 139:7-12: spricht er doch im V. 8 vom Scheol und dann in V. 9 vom Meer. Zuerst redet er nämlich vom Himmel, dann vom Scheol, bis zum äußersten Ende des Scheols, dem Meer. Man könnte aber auch deuten, dass das Meer nicht zum Scheol, also nicht ein Teil dieses Totenreichs ist, sondern ein anderes Totenreich ist. Denn interessant ist, dass in Offb 20 diese beiden gesondert aufgezählt werden, so als ob das Meer nicht Teil des Totenreichs ist. Man kann also meinen, dass der Hades einen Teil der Toten bei sich beherbergt und das Meer den anderen Teil der Toten bekommt. Die Flügel der Morgenröte sind nicht irgendeine poetische Form, sondern wenn wir wissen, dass das Morgenrot vermutlich der Tod ist und der Sohn der Morgenröte dann Satan (Jes 14:12). Dann sind die Flügel der Morgenröte vielleicht Engel, die die Toten zu ihrem Ort bringen. Auch in Hi 38:8-17 gibt es Meer, Tod und Totenraum nebeneinander. Die Morgenröte hat ihren bestimmten Ort. Sie ist die Person, die die Toten herausgibt (V.12.13).

Es gibt ein Meer im Himmel, das gläserne (Offb 15:2), ein Meer auf der Erde, warum also nicht auch ein Meer im Totenreich?! Fritz Henning Baader sagt, dass der Scheol dem Heiligtum entspricht, der Tod dem Allerheiligsten und das Meer den Vorhof meint. Mk 4:39.40 sagt, dass Jesus Wind und Meer gehorsam ist. Hier ist das stoffliche gemeint, aber wir wissen, dass ihm nach seiner Auferstehung auch die Geister (Wind) und die Toten (Meer) gehorchen. Wir überlassen es unsern Lesern, in wieweit er sich damit anfreunden kann. A. Heller war sehr dafür. Er sah noch mehr Stellen als Totenraum, wo wir noch das irdische Meer sehen.

Wer ist in dem Meer drin? Was für Tote kommen da rein?

Das Meer ist aber auch ein Bild für die Nationen, im Gegensatz zu dem Land/ Erde, das Israel symbolisiert. (Jes 60:5). Aus dem Meer kommen die 4 Tiere in Dan 7: also die 4 Weltreiche. In Mt 13:47-50 sehen wir auch eindeutig, dass es sich mit dem Meer um einen Totenraum handelt. Dort hat es noch unsortierte Fische drin. Fische sind ja Menschen, das wissen wir schon von Jesu Ausspruch, dass Petrus nun Menschenfischer wird. Es gibt gute Fische und schlechte Fische. Die guten Menschen werden also in das 1000 jährige Reich kommen (- das Himmelreich, sprich 1000 jährige Reich [V.47]-), die schlechten müssen in die Hölle (wörtlich „Kaminos“, also einem kaminartigen, immer mit Feuer gefüllten Totenraum kommen). So kann man sich denken, dass in dem Meer die Schafe und Böcke drin sind, die vor dem 1000 jährigen Reich auferstehen und dann nach Gerechte und Böse sortiert werden. Die Guttäter, wie Mutter Theresa, werden dort herauskommen und dann ins 1000 jährige Reich eingehen. Diese Schafe und Böcke werden gerichtet, so Mt 25, gemessen an dem, wie sie zu Jesu Brüdern, also zu Israel und den Christen waren. D. h. in das Meer kommen keine Israeliten und keine Christen rein.

Was wird aus denen, die im Meer sind?

Durch Neh 9:6 erkennen wir, dass auch die, die im Meer sind, alle zum Leben kommen werden. Sowohl die, die in das 1000 jährige Reich eingehen, als auch die, die noch in die Hölle müssen (Offb 20:13ff). Gott macht alles lebendig! Ist das nicht eine herrliche Botschaft! Auch das Meer wird den Herrn loben (nicht nur Aufforderungsform, sondern auch Tatsachenform). Ps 69:35.

Ist das Meer auch eine Person?

Das Meer ist keine Person, denn es wird nicht, wie der Hades und der Tod in die Hölle geworfen, sondern es verschwindet, wird ins Nichts aufgelöst (Offb 20:11-21:1). Das Meer ist unbrauchbar geworden, da alle Toten herauskamen. Hi 38:8.16; Offb 21:1 Ebenso zeigt das auch die Deutung und Übersetzung von 5Mo 11:30 in Röm 10:7!

9. Der Feuersee = 2.Tod

Der biblische Begriff

Der Feuersee kommt nur in der Offenbarung vor. Und dort an 4 Stellen (Offb 19:20; Offb 20:10.14.15). Den Begriff 2. Tod finden wir außer in Offb 20:14 noch in Offb 2:11 und Offb 21:8). In 20:14 wird erklärt, dass der 2. Tod der Feuersee ist. Es ist die eigentliche Hölle. Luther übersetzte feuriger Pfuhl.

Wer ist im Feuersee?

  1. An verschiedenen Stellen wird eindeutig gesagt, dass die Christen dort nicht hineinkommen werden (Offb 2:11; 20:6; 21:8).
  2. Dieser Ort ist der endgültige Ort der ungläubigen Toten. Alle die im Buch des Lebens nicht mehr stehen (gestrichen wurden), werden in den Feuersee kommen.
  3. Hier finden wir aber nicht nur die verlorenen Menschen, sondern auch die verlorenen Engel. Alle bösen Engel, Satan, der Hades und der Tod werden dort hineingeworfen.

Wie sieht es dort aus?

Dort werden Feuer und Schwefel brennen, unaufhörlich. Wahrscheinlich wird hier das Mittel der Bestrafung genannt. Feuer und Schwefel sind immer wider bei schweren Gerichten dabei z. B. in 1Mo 19. In Offb 14:9-11 wird auch von diesem Ort beschrieben, auch wenn der Ort nicht genannt. Aber wer das Malzeichen des Antichristen annimmt, wird gequält werden von Zeitalter zu Zeitalter. Damit kann nur dieser Ort im Feuersee gemeint sein, denn den Hades gibt es nur noch ein Zeitalter (das des 1000 jährigen Reichs). Dabei wird hier ausgeführt, dass sie gequält werden mit Feuer und Schwefel. Und, dass ein Rauch von ihrer Qual aufsteigen wird. Sie haben auch keine Ruhe Tag und Nacht. Immer nur Schmerzen und Qual.

Wo ist dieser Ort?

Er muß außerhalb der Erde (und des Himmels) sein, da Himmel und Erde vergehen und in Glut aufgelöst werden (2Petr 3:10; Offb 21:1). Deshalb werden ja auch der Tod und der Hades dort hineingeworfen, denn sie befinden sich unter der Erde und gehören damit zu unserem Universum. Der Feuersee ist also nicht im Scheol, nicht im Totenreich.

Wird dieser Feuersee ewig sein, wie es die Übersetzungen andeuten?

Die Übersetzungen übersetzen das Wort aionios an diesen Stellen gern mit ewig. Aber das ist falsch. Doch dies hier näher zu erläutern, führt zu weit. Wir haben es an anderer Stelle getan, welches man gern anfordern darf.

In 1Kor 15:26 lesen wir, dass der Tod der letzte Feind des Christus ist. Nun ist die Frage, welches ist der letzte Feind, der 1. oder 2. Tod. Jeder wird mit „2.Tod“ antworten. So sehen wir, dass der letzte Feind nicht der Tod. sprich der leibliche Tod ist, sondern der geistlich-leibliche Tod, der 2. Tod, der Gerichtsort für die Ungläubigen. Dieser ist der letzte Feind. Doch bleibt er dies nicht, denn Jesus liebt seine Feinde, so dass er die Feinde in Freunde verwandeln wird. Jedenfalls wird uns das Endprodukt in 1Kor 15:26-28 gesagt. Jesus wird den 2. Tod vernichten, so dass er nicht mehr da sein wird. Damit kann dann Gott alles in allen werden. Oder alles in allem. Nicht alles in 5 % Christen, auch nicht 5% in allen Menschen (nämlich den Odem des Lebens z. B.), sondern alles in allen 100 % bei 100 % Menschen, so dass er alles in allem erfüllt. Das ist eine wunderbare Botschaft: dass die Hölle nicht endlos ist, sondern Gott der Hölle, dem 2. Tod eine Ende setzt. D. h., dass Gott nicht den 2. Tod, die Hölle auslöscht, in dem Sinne, dass alles ins Nichts aufgelöst wird, sondern, dass er alle die darinnen sind, zum Leben führt. So lesen wir in V.22: In Adam sind alle gestorben, so werden in Christus alle zum Leben kommen.

10. Die Gehenna

Der biblische Begriff

  1. Das Wort Gehenna kommt in der Bibel 12x vor. 11x in den Evangelien und 1x in Jak 3:6: wo es meist nur mit Feuer übersetzt wird.
  2. Wir sehen, dass die Bibel für die Hölle 3 Worte benutzt, einerseits den 2.Tod, den Feuersee und „Gehenna“. Diese Erkenntnis ist nicht unwichtig, da hierdurch der Kreis geschlossen werden kann und damit eine größere Aussage über den endgültigen Gerichtsort gemacht werden kann.
  3. Wir haben es aber mal getrennt aufgeführt, damit auch die mit einig sein können, die diese 2 (bzw. 3) als nicht identisch sehen können. (Z. B. F. H. Baader meint: Das Feuer der Gehenna sei verlockend, dass man dieses dann gleichsetzt mit dem See des Feuers (Feuersee), also der Hölle. Doch er schreibt, dass die Gehenna dem Abysos zuzuordnen sei, da auch diese ein Hochofen des Feuers ist und einen Verderber hat. Der Apollyon in Ofb. 9 ist also der Verderber oder Ganzweglöser, wie Dabharübersetzung schreibt, der die Seelen und Leiber der Menschen verderben oder „ganzweglösen“ kann). Wir denken, dass dort, wo die Zeitdauer „Ewigkeit/en“ verwendet werden, nur die Hölle, also den Feuersee meinen kann, weil nach dem 1000 jährigen Reich der Hades aufgelöst wird und er samt dem Tod in den Feuersee hineinkommt. Damit kann die Zeitdauer derer, die im Hades sind, gar nicht ewig sein, auch nicht ewig im Sinne von mehreren / vielen Zeitaltern.
  4. Gehenna ist eine Verbindung von dem Wort „Gei“ = Tal und "Hinnom". Das ergibt dann das „Tal Hinnom“ oder einfach nur „Gehinnom“. Heute sagt man gern "Hinnomtal". Dieses Wort kommt im AT an manchen Stellen vor.
  5. In Jes. 30,33 wo von einem Tofet einem Scheiterhaufen die Rede ist, den Gott anzünden wird, setzt der Targum "ge- hinnom" ein. Der Talmud berichtet, dass dort der Eingang zur Hölle sei, wo zwischen 2 Palmen Rauch aufsteige. Aus diesen Vorstellungen heraus wird der Name des Tales im ntl. Gri. zur Bezeichnung der Hölle (Gehenna).
  6. Das Lexikon zur Bibel schreibt hierzu: Das Tal des Sohnes Hinnoms (Jos 15:8; Jos 18:6) oder Tal Ben- Hinnom (2Kö 23:10; 2Chr 28:3; Jer 7:32) ist das Tal südlich von Jerusalem. Hier lag das Tofet, der Ort, wo dem Moloch Kinder verbrannt wurden (V.31). Nach dem Gericht Gottes über Jerusalem soll es Würgetal heißen, weil kein anderer Platz mehr da sein wird die Toten zu begraben (Jes 19:6.11).

Wie sieht es dort aus?

  1. Das Tofet ist eine Feuerstätte, wo die Israeliten dem Moloch die Kinder geopfert haben (2Kö 23:10; 2Chr 28:3; 33:6; Jer 7:31-32; 19:1-15).
  2. In Mt 5:22 sehen wir, dass die Gehenna etwas mit Feuer zu tun hat, da der Spötter in die Gehenna des Feuers kommt.
  3. Mt 5:29.30 sagt uns, dass man mit dem ganzen Leib in die Gehenna kommen kann. Diese Stelle (mit der nachfolgenden) belegen eindeutig, dass in der Hölle nicht nur die Seele gequält wird, sondern auch der Leib! Das ist wohl manchen neu. Auch aus den Aussagen von Mk 9:43.45.47 kann man entnehmen, dass hier nicht der Zwischenleib gemeint ist, sondern ihr Auferstehungsleib. Und zwar wird hier wohl das fehlen, was man auf Erden gehabt hat.
  4. Aus Mt 10:28 erkennen wir, dass es eine Person geben wird, der Leib und Seele in der Gehenna verderben kann. Das muß Gott sein, da der Tod, der Hades und der Satan, sowie Antichrist und falscher Prophet in die Gehenna kommen und dort selber gequält werden (Offb 20:10). Wie sollen sie dann jemanden quälen können?
  5. Eine interessante Stelle ist auch Mk 9:45-50. Dort wird die Gehenna als ein Ort beschrieben, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Sie wird allgemein als Gegenargument der Allversöhnung angesehen. Doch wir wollen uns die Stelle mal genauer ansehen und werden erkennen, dass gerade auch so eine Stelle nicht nur das Argument entkräftigt, sondern sogar selber zum Argument wird. Wir lesen nun Mk 9:47-49: Es ist klar und wir bejahen das, dass alle, die nicht an Jesus glauben oder nicht ins 1000 jährige Reich gehen, in die Hölle kommen. Dort stirbt ihr Wurm nicht und auch das Feuer erlischt nicht. Wenn man diese Bilder deutet, so ergeben das herrliche Wahrheiten. Der Wurm in der Bibel ist ganz deutlich Jesus (Ps 22:7; Hi 25:6). Und das Feuer ist nicht nur ein Bild für Reinigung und Strafe, sondern auch für das Wort Gottes (Jer 23:29)und die (Liebe Hl 8:6), die ja laut anderen biblischen Aussagen nie aufhören (1Petr 1:23; 1Kor 13:13)! Mk 9:48 kann also auch heißen: (in der Hölle), wo Jesus (Wurm) nicht stirbt und das Wort Gottes mitsamt seiner Liebe (Feuer) nicht erlischt, sondern reinigend (wie das Feuer) wirkt. [Übrigens ist noch interessant, dass wenn man das Wort „Feuer“ nur mit Strafe deuten will, das Wort „Strafe“ z.B. in Mt 25:46 nicht Pein oder Bestrafung heißt, sondern eigentlich „Strafe zur Besserung bedeutet (gri. kolasis). So ist auch das Bild „Salz“ gebraucht. Das Salz tut zwar Weh und man leidet Pein, aber doch nur solange, bis die Wunde wieder heil ist, bis der Mensch gereinigt ist. Wenn man also die Bilder der Hölle (- oder glaubt jemand wirklich, dass man dort in der Hölle mit Salz eingerieben wird? -) genauer untersucht, dann kommen kostbare Wahrheiten heraus, die nicht nur das Gegenargument entkräftigen, sondern sogar noch ein Argument liefert, dass die Hölle gerade nicht endlos ist, sondern die Menschen dort durch die Christen (Salz, Mt 5:13) und Jesus, mit Liebe und Wort Gottes gereinigt (Eph 5:26) werden!!!
  6. Wenn man Jak 3:6 auch wörtlich deuten will und nicht nur symbolisch, wie es sicher in 1. Linie gemeint ist, dann kann man verstehen, dass der reiche Mann seine Zunge kühlen lassen wollte. Wenn schon in dem Warteort solch ein Qual für die Zunge ist, wie erst dann in der Hölle. Es heißt hier: "die Zunge wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt".