Kirchengeschichte

Aus Bibelwissen
Version vom 4. Februar 2014, 22:57 Uhr von CG (Diskussion | Beiträge) (Die Entstehung des röm. Papsttums)

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In Bearbeitung!!! Von Cornlius Grauer

Ich habe eine Kurzfassung von dem Buch: Die Kirchengeschichte Band 1: Von den Anfangen bis zum Untergang des Weströmischen Reichs von Armin Siersyn gemacht und finde es sehr lohnenswert zu lesen

DIE KIRCHE IN DEN ERSTEN 3 JAHRHUNDERTEN

Die christliche Mission

Die ersten Zeugen: Das waren die Jünger, Apostel und die 3000 Pfingstgläubige, die dann 3000 Missionare in aller Welt wurden. So war Rom schon eine Gemeinde, bevor Paulus und Petrus dorthin kamen. Christen als Menschen 3. Klasse: Römer waren 1.Klasse, Juden 2. und Christen nun die 3. Klasse, weil sie nicht nur den Kaiser nicht anbeteten, sondern auch ganz auf Opfer verzichten, sowie lehrten, dass Sünder bei Gott willkommen sind. Jakobus Tod: Er lebte als Nasiräer und ihm allein war es gestattet ins Heiligtum zu gehen, wo er viel um die Vergebung des Volkes bittet, bis dass seine Knie schwielig waren, wie die eines Kamels. Die Juden hofften mit seiner Hilfe die Christen einzudämmen und stellten ihn an Ostern 62 auf die Zinne des Tempels. Aber er bezeugte Jesus, worauf sie ihn vom Tempel stürzten. Als er den Sturz überlebte steinigten sie ihn. Ein Walker schlug ihm sein Walkholz auf den Kopf, so starb er. Die Urgemeinde in Jerusalem ging aufgrund einer Offenbarung in eine heidnische Stadt und so entgingen sie dem Untergang Jerusalems 70 n. Ztr. Der röm. Staat als Missionar wider Willen: Er verfolgt die Christen und stellt sie öffentlich zur Schau. Dadurch haben viele Heiden Bekanntschaft mit dem Christentum gemacht und so wuchs die Kirche: Tertullian schreibt um 200: Wir werden zahlreicher, sooft wir von euch hingemäht werden. Das Blut der Christen ist der Same der Kirche (vgl. 1Mo 50:20). Polykarp stirbt den Feuertod: Er war Bischof von Smyrna und starb 155. 3 Tage vorher hatte er eine Vision, die ihm zeigte, dass er lebendig verbrannt wird. Daher erschrak er nicht, als ihn die Häscher holten. Er verbrachte noch 1h im Gebet und sein Angesicht erstrahlte, während er in der Zwischenzeit den Häschern ein Festmahl bereitete. Das Volk wartete auf den 90 jährigen und die Arena war proppevoll. Der Statthalter wollte ihn zum Verleugnen seines Herrn bringen, aber er sagte: „Schon 86 Jahre diene ich ihm und er hat mir kein Leid getan. Wie kann ich meinen König, der mich erlöste, lästern?“ Der Statthalter: „Schwöre bei dem Kaiser“. Polykarp: „Vernimm mein offenes Bekenntnis: Ich bin Christ! Der Statthalter: „Ich habe wilde Tiere, Ihnen werde ich dich vorwerfen, wenn du nicht nachgibst“. P. : Laß sie kommen. S. Wenn du aus den wilden Tieren nichts machst, und hartnäckig bleibst, lasse ich dich vom Feuer verzehren. P. Du drohst mir mit Feuer, das nur eine Zeitlang brennt und bald wieder erlischt. Du kennst nicht das Feuer des kommenden Gerichts und der ewigen Strafe, das den Gottlosen bestimmt ist. Doch warum zögerst du. Hol herbei, was du willst. Er wird zur Feuerstrafe verurteilt. Man wollte ihn annageln, aber P. sagte. Laßt mich so; der mich für das Feuer bestimmt hat, wird mir auch Gnade geben, unbeweglich auf dem Scheiterhaufen stehen zu bleiben. Wie einst die 3 Männer im Feuerofen, verbrennt P. nicht. Im Gegenteil, die Umstehenden empfinden einen Wohlgeruch. Der Scharfrichter muss ihm schließlich den Todesstoß geben. Die Christen fallen auf: Die christlichen Frauen schminkten sich nicht, weil sie täglich auf Jesu Wiederkunft warteten. Sie kleideten sich schlicht und trugen dafür einen Schleier zum Gottesdienst. Sie besuchten kein Theater, dessen Spiele meistens um Ehebruch gingen . Sie meiden die kultischen Zirkusspiele. Sie beweinen ihre Toten nicht. Sie lesen keine Romane, die von Ungläubigen geschrieben sind… Dagegen besuchten sie die Gefangene, unterstützten Arme und Witwen. Sie taten also viel Diakonie. Als in A. bei einer Pest um 200 alle flohen, blieben die Christen da und beerdigten die Toten. Furchtlos besuchten sie die Kranken, bedienten sie sorgfältig, pflegten sie um Christi willen und schieden freudig aus dem Leben… Ja viele starben selbst, nachdem sie andern durch die Pflege die Gesundheit wieder verschafften. Die Christen halten Wort, verwerfen Abtreibung und lehnen die Homosexualität ab. Der Inhalt der Mission: primitiv. So meinten es viele, weshalb die Oberschicht vielfach nicht an Jesus glaubte. Das brachte dann später die Apologeten hervor. Allerdings ersieht man hier, dass die Missionare noch keine Philosophie o. wissenschaftliche Aussagen als Argumente zur Überzeugung und Bezeugung des Glaubens brachten. 6 Gründe für die rasche Ausbreitung: 1. Politische Einheit des Röm. Reichs. 2. Eine Weltsprache (Griechisch) 3. Viele Mysterienkulte, so wurde das Christentum als eins davon eingestuft und zunächst nicht beachtet oder verfolgt 4. Große Verbreitung des Judentums incl. Proselyten. Dadurch gab es günstige Anknüpfungspunkte 5. Sehr gutes Verkehrssystem und ungehindertes Reisen (wie in der EU). => Rasche Verbreitung der Schriften 6. Demokratisierung und Ausgleich von Völker, Rassen, Sklaven und röm. Bürger. Die räumliche Ausbreitung: 1.Jh.: Rom, Antiochia, Ephesus. Um 100 kennen alle Küstengebiete christl Gemeinde. 111 gab es am Südufer des schwarzen Meeres bereits Christen. 2.Jh.: Flussaufwärts, z. b. Rhone (Marseille, Lyon…) Es gab mehrere Bischöfe aus Südfrankreich. Auch rheinaufwärts bis Köln, Mainz, Straßburg, Trier. Evt. England, da es um 314 schon Bischöfe aus London und York gibt. Stark war v. a. die afrikanische Kirche. 3.Jh.: Wenig Hinterland, aber kleinere Orte. 251 gibt es schon 100 Bischöfe. Ausbreitung in Gallien. In der Schweiz: Genf, Solothurn, Zürich und Wallis, evt. auch Chur. In Spanien fand der Beginn der Mission durch Paulus in den 60-iger Jahren. Um 250 gab es Gemeinden in Saragossa, Merida… Afrika war der Mutterboden für christlich -lateinische Literatur. Über 200 Bistümer. Ägypten wird um 285 zum Mutterland des Einsiedlers und Mönchtums. Das eigentliche Kernland der Christenheit ist Kleinasien. Armenien ist am Ende des 3.Jh. bereits ein offiziell christianisiertes Land. Missionare drangen auch bis Ostsyrien und Mesopotamien vor.

Staat und Kirche bis 260 – Die Christenverfolgungen

Nero Sommer 64: Durch einen Brand im Juli 64 verbrennt 2/3 der Altstadt. Nero war es. Um von ihm abzulenken, verdächtigte er die Christen und ließ sie verhaften. Man steckte sie in Tierhäute, ließ sie von Hunden zerfleischen, heftete sie ans Kreuz oder dienten als lebendige Fackeln. Wahrscheinlich verloren Petrus und Paulus das Leben unter ihm . Verfolgung unter Domitian (81-96). Die Verfolgungen gehen weiter, aber nur „zufällig“ und regional. Die allgemeine Christenverfolgung kam erst im 3.Jh.: 111 ist sehr wichtig. Es bringt eine staatsrechtliche Entscheidung, die für 200 Jahre das Los der Christen bestimmte. Der Kaiser Trajan forderte gegenüber den Christen nach röm. Recht vorzugehen. Er antwortet einem Untertan, der die Christen schon verfolgte: 1. Die Christen sind nicht aufzuspüren 2. Anonyme Anzeigen sollen nicht beachtet werden 3. Hartnäckige sollen auf Anzeige hin mit dem Tode bestraft werden 4. Reuige Christen, die widerrufen und den Tatbeweis des Opferns erbringen, sind unver-züglich freizulassen. Über ihre Vergangenheit sind keinerlei Nachforschungen anzustellen. Leider wurde Trajans Abwehr und seine juristische Regeln zum Gegenteil verwendet, denn die Heiden fühlten sich bestärkt gegen Christen vorzugehen, da es klare Rechtslagen gab. Pluralismus oder Tod Durch diese Regelung wurde die Versuchung groß ihren Herrn zu verleugnen. Doch die meisten Christen bleiben treu. Die Heiden können das nicht verstehen. So werden die Christen blutig gepeitscht, an den Händen oder Daumen aufgehängt, der Körper mit Krallen blutig gerissen. Todesarten der Christen Selten durchs Schwert oder Kreuzigung, meistens verbrannt oder in Kämpfen mit Tieren in der Arena. Frauen wurden auch als Prostituierte verkauft. Die Verfolgung in Lyon 177 Ähnlich wie bei den Juden im 3. Reich. Verwehrung von Bädern, Markt, Wohnungen…, Beschimpfungen, öffentliche Verhöre. Wichtig ist hier die Scheidung der Gläubigen, ob sie bereit zum Martyrium sind. Die Bekenner und Märtyrer werden von den Gemeinden hoch geachtet, wie etwa bei den Moslems. Abgefallene dagegen hatten es nicht leicht. Dadurch entwickelte sich leider ein Kult: Die Märtyrer wurden als Fürbitter angerufen und Kapellen wurden über ihrem Grab gebaut. Die Verfolgung unter Severus 202 Severus ordnete ein schweres Bekehrungsverbot an, sowohl für Juden, wie für Christen. Da die Christen weiter missionierten, wurden sie mitsamt den Bekehrten getötet, die andern ließ man in Ruhe . Clemens von Alexandrien sagte: Täglich sehen wir viele Märtyrer vor unsern Augen verbrennen, kreuzigen, enthaupten. Sie sahen Visionen, die ihnen Kraft gaben oder ein Ungläubiger sich anschließend darauf bekehrte. Eine Sklavin gab mal einem Wärter zu Antwort, kurz bevor sie den Tieren vorgeworfen wurde: „Jetzt leide ich selbst (wegen der Geburt ihres Kindes), was ich leide; dort wird aber ein anderer in mir sein, der für mich leidet, weil ich für ihn leide.“ Verfolgung unter Decius und Valerian 250-258 Zuvor gab es 30 Jahre Frieden und viele bekehrten sich, wobei allerdings die ethische Strenge nachließ. Z. B. gehen manche nur in die Kirche um mit Kleidern zu prassen. Der Kaiser Decius verlangt ein Opfer von jedem. Tut er es nicht, wird er getötet und sein Besitz wird Staatseigentum. Cyprian von Karthago und Dionys von Alexandrien können nur durch Flucht ihr Leben retten. Nur darf der Oberhirte fliehen? In mancher Führerlosen Gemeinde setzt selbst bei Priestern ein breiter Abfall ein. Valerian verbietet dann 257 alle christliche Versammlungen und Katakomben. Nach V. `s Tod war 42 Jahre Frieden und viele Kirchen wurden gebaut. Auch viele kamen neu zum Glauben. Exkurs: Katakomben Dies sind unterird. Friedhöfe ungeheuren Ausmaßes. Z. T. mit über 5 Stockwerke und mehr als 20 m unter der Erde. Die K. in Santa Sabina ist 1,6 ha groß mit 5736 Gräber und Stollenlängen von 1,6 km. Dort wurde der Todestag verehrt, wie auch schon im Judentum. Erst viel später feiert man den Geburtstag. Die K. verbergen auch viel christl. Kunst. Beliebte Motive sind Ps.23, Dan.6, Fischsymbol… Origenes und Tertullian verabscheuen Bilder, wegen 2.Mos.20,4. K. werden nicht als Trauerstätten empfunden, sondern als Geburts -und Siegesstätten der Entschlafenen, Orte künftiger Auferstehungen und daher Plätze der Freude und Hoffnung . Die Christen waren gegen Leichenverbrennungen Der menschl. Körper gehört zum Ebenbild Gottes. Ab 410 verliert sich der Besuch und der Brauch die Grabstätten zu besuchen.

Das Christentum und die Frau

Im Heidentum ist die Frau Eigentum des Mannes . Die Frau steht dem Mann zur freien Verfügung. Das Evangelium bringt den Menschen Freiheit. Z.B. kann eine Frau im Buddhismus nie das Nirwana erreichen. Das Evangelium bringt Gleichwertigkeit und Eigenständigkeit, aber keine Gleichmacherei. Viele Frauen folgten Jesus nach, das wird ausdrücklich erwähnt, aber keine Frau lehnte Jesus ab, jedenfalls steht das nicht in der Bibel. (z.B. die Frau des Pilatus. Die erste Gläubige in Europa war eine Frau. Auch gab es Mitkämpferinnen wie Syntyche, Euodia. Hierzu kann man viel noch in der Bibel lesen. Ich mach’s kurz, da wir vieles auch schon wissen. Im Montanismus (Charismatiker der ersten Jh.e) und bei den Gnostikern spielen Frauen wie Prophetinnen und Priesterinnen eine große Rolle. Sie verkehren sogar mit Engel oder sehen den Herrn in Gesichten. Die apogryphische Apostelgeschichte ist voll von predigenden Frauen. Z. T. gibt´s auch feministische Literatur unter den Montanisten und Gnostikern. Ein Frauenüberhang in der ersten Christenheit führte zu soz. Problemen. Christliche Frauen höheren Ranges heirateten heidnische Männer oder geraten in Unzucht, weil sie keinen Mann gleichen Ranges finden und ihren Rang nicht verlieren wollten. Deshalb gab es viele gemischte Ehen und 1Petr 3:1 ff wurden ganz aktuell. Auch wird die Jungfräulichkeit besonders betont, bis zur Überbetonung, so dass Jungfräulichkeit das Urbild des Gottesplanes ist (weil Eva im Paradies nicht schwanger wurde, sondern erst nach dem Sündenfall). Diese Grundströmung begünstigte das aufkommende Mönchstum und den Zölibat.



Die nachapostolischen Vätern

Hierzu sind die Schriftsteller gemeint, die direkt oder indirekt noch Umgang mit den Aposteln selbst hatten. Seit dem 17. Jh. werden sie meist Apostolische Väter genannt. 2 Clemensbriefe: Der 1. war von Clemens, dem Bischof von Rom und schrieb an Korinth. Dort gab es Streit wegen Jung und Alt, so dass es Spaltungen gab. Clemens ist für die Älteren und verlangt, dass die alten Ältesten wieder eingesetzt werden, da sie von den Aposteln eingesetzt wurden. Er ruft zur Buße und Demut auf. Er soll um 95 geschrieben sein, (wenn man Fußnote 5 bedenkt auch vielleicht unter Nero). Er wurde eine zeitlang zu den inspirierten Schriften gezählt, vlt auch deshalb, weil er den Anspruch erhebt, dass er vom Hl. G. geschrieben wurde. Von ihm wissen wir, dass Paulus in Spanien war. Das Papsttum freut sich dass der Bischof von Rom eine andere Gemeinde ermahnt, sodann als Rechtfertigung ihres Dogmas. Der 2. Clemensbrief ist von einem unbekannten Verfasser um 150 7 Briefe von Ignatius von Antiochien Er ist der 2. Bischof von A. und stirbt um 110 als Märtyrer unter Trajan in Rom. Auf dem Weg nach Rom diktiert er die 7 Briefe, die viel Lehre und Ermahnungen enthalten. Aus ihm spricht feurig die Sorge um Irrlehrer. Die Christen sollen sich eng an den Bischof halten (Daraus und aus andern ähnlichen Dingen wird dann später die kath. Lehre, dass nur der Priester weiß, wie die Bibel auszulegen ist). Der Polykarp- Brief an die Philipper Polykarp ist Bischof v. Smyrna und erlitt 155 den Martyrertod. Seine Geburt ist vor 69, da er 155 schon 86 Jahre lang Christ ist. In jungen Jahren hört er Johannes noch, der ihn zum Bischof von Smyrna macht. Vielleicht ist er der Engel der Gemeinde zu Smyrna (Offb 2:8). Ihm gehört jedenfalls auch die Verheißung: Seid getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Er versendet die Ignatius Briefe nach Philippi und fügt seinen Brief dazu. Sein Brief enthält viele Ermahnungen zum rechten Glauben und Wandel. Er benützt den 1. Clemensbrief und zitiert viel Paulusstellen, die er als autoritatives Wort versteht. Barnabasbrief Ist eine Abhandlung, kein Brief. Das AT sei allegorisch und nicht wörtl. zu verstehen. Juden wurden von einem Engel verführt… Er ist v. a. gegen Juden. Die Heimat des anonymen Autors ist wahrscheinlich Ägypten, um 130. Der Hirt des Hermas Die Schrift beruht sich auf Visionen. Hermas gehört zu den altchristlichen Propheten. Im Wachzustand erscheint ihm öfters ein Engel, verkleidet als Hirtenjüngling. Er schreibt an die 2. oder 3. Christengeneration v. a Erweckungsermahnungen. Vor der erwarteten Wiederkunft ist Buße angesagt. Sie wurde um 140 in Rom geschrieben und genoss am Anfang kanonisches Ansehen. Hermas war vermutlich der Bruder von Bischof Pius. Papias- Fragmente Er ist Bischof von Hierapolis, ein Hörer des Johannes und Freund von Polykarp. Es sagt was Interessantes zum Markusevangelium: Markus hat die Worte Jesu, an die er sich als Dolmetscher Petri erinnerte, genau, aber nicht ordnungsgemäß wiedergegeben. Es ist keinesfalls ein Fehler von Markus, wenn er einiges so schrieb, wie es ihm das Gedächtnis eingab. Denn er trug Sorge nichts von dem was er gehört hatte auszulassen oder sich im Bericht keiner Lüge schuldig zu machen. Über Matthäus sagt er: Matthäus hat in hebr. Sprache die Reden zusammengestellt. Ein jeder übersetzte dieselben, so gut er konnte. Papias sammelte möglichst direkte mündliche Berichte über Jesus uns seine Jünger und legte sie aus. Ist er als Freund Polykarps auch um 60/ 70 geboren und kannte daher Johannes noch, sowie den Jesus- Jünger Aristion. Seine Fragmente stammen um 125 . Papias und Polykarp sind die geistlichen Väter von Irenäus von Lyon gewesen. Er sagte um 180, dass er in seiner Jugend beide noch gehört hatte. Über diese Senioren führe von der späten Apostelgeneration ein direkter Infoweg zu ihm.

Die Didache „Die Lehre der 12“ stammt aus dem Mittleren Osten und wird auf Ende des 1.JH. angesetzt. Sie ist die älteste Kirchenordnung. In 16 Kap. enthält sie was man die Katechumen in den Urgemeinden des Orients lehrte. Viele Taufordnungen oder auch Abendmahlsverständnisse entnehmen wir der Schrift, z.B. dass nur Gläubige das Abendmahl einnehmen dürfen.

Kennzeichen der (nach-)apostolischen Väter

Sie sind wichtige Infobrücken zw. NT und den Altkatholischen Vätern um 180 (Irenäus und Tertullian). Die Schriften geben uns Einblick ins Glaubens und Gemeindeleben. Die Väter sind bemüht um Wahrheit und Festigung des urchristlichen Glaubensguts. Sie zeigen uns auch 3 Punkte des Niedergangs der NT- Lehre: 1. Veränderung der Rechtfertigungslehre: • Die Gnade wird durch Gnade und Gesetz definiert. Die Gnade gilt nur für die bisher begangenen Sünden. Nachher muss der Christ nach den Geboten Gottes leben. Jesus brachte ein schwereres Gesetz, wie das alte. Viele können nicht mehr in der Heiligung leben. Ihnen verkündet Hermas prophetisch die einmalige Möglichkeit einer 2. Buße bei zureichender Reue. • Der 2. Clemensbrief empfiehlt : Gut ist ein Almosen als Buße für die Sünde • Wenn einer noch mehr Ehre will, muss er auch mehr tun als die christl Standartpflicht Damit ist der Weg zur kath. Buß- und Ablasslehre beschritten. Sie vergaßen das Wort des Johannes in 1Joh 1:9 -2,2. • Das größte Opfer das ein Christ bringen kann ist das Martyrium. Ignatius glaubte erst dann ein wahrer Jünger zu sein. Andererseits sind seine Briefe durchdrungen von glühender Liebe zu Christus: „ Meine Urkunden sind Jesu, sein Kreuz, sein Tod, seine Auferstehung und der durch ihn bewirkte Glaube. In diesen will ich auf euer Gebet hin gerechtfertigt werden . 2. Das Abendmahl: Ignatius sagt: Das Heil der Unsterblichkeit werde durchs Abendmahl vermittelt. Daher empfiehlt er den häufigen Gebrauch dieses Gnadenmittels, denn es ist ein Heilmittel gegen den Tod. Dadurch würden die Kräfte Satans zerstört. Mit der Darbringung der Gaben (oblatio ) verbindet sich der Gedanke der Einwirkung auf Gott (Theurgie). Ähnlich auch die Didache. 3. Das Bischofsamt bei Ignatius: Das Abendmahl wurde bei der Urgemeinde hie und da in den Häusern gefeiert, aber bei Ignatius ist es bereits ein kultischer Akt. Nur die Eucharistie gilt als gültig, die unter dem Bischof stattfindet. Das gleiche gilt auch für die Taufe. Der Bischof regiert die Gemeinde wie ein Monarch. Der Priester ist Vermittler des Heils. Er ist der Verwalter des Heilsgutes. Im Kultus und in den Sakramenten liegen die Wurzeln des kath. Priestertums.

Die Apologetenliteratur (Verteidigung des Glaubens)

Folgende Vorwürfe der Heiden werden nun verteidigt: • Christentum ist unwissenschaftlich • Sie betreiben Menschenfresserei • Christen heiraten Brüder und Schwestern • Christen sind Atheisten, da sie Gott nicht abbildeten • Christen gefährden den Staat, weil sie den Kaiser nicht göttlich verehren a) Die Apologie des Quadratus: Er ist der älteste. Um 129 verweist er auf die Werke des Erlösers, nämlich die Geheilten und Auferstandenen, von denen heute noch welche leben. b) Die Apologie des Aristides: Er schreibt zwischen 138-161 dem Kaiser eine Einteilung der Menschen in 4 Gruppen: Barbaren, Griechen, Juden, Christen. Die Barbaren verehren vergängliche Elemente, wie Feuer, Wasser…. Die Griechen haben ihre Götter mit menschlichen Schwächen und Leidenschaften versehen. Die Juden beachten Engel, Sabbate und andere Äußerlichkeiten. Die Christen dagegen haben den wahren Gottesbegriff. Sie sind auch sittenrein. c) Aristion von Pella: Er verteidigt als erster um 140 eine Apologie gegen die Juden d) Justin der Märtyrer: Er ist der bedeutendste Apologet des 2. Jh. Er schrieb 8 Apologien. In einer bittet er den Staat die Christen recht zu beurteilen. Sie sind die besten Verbündeten für den Frieden. Er beweist die Wahrheit mit dem hohen Alter, was damals ein Argument war. Dass Christus die Verheißung des AT erfüllt hat, könne man in der Bibliothek von Alexandrien öffentlich nachlesen. In allen schlummere Jesus als Samenkorn. Das ist der menschliche Antrieb das Wahre zuerkennen. Darum kann man nicht nur Mose, sondern auch Sokrates als Vorläufer Christi bez., nur dass er noch kein bewusster Christ war. Vor Christus könne niemand die volle Erkenntnis haben können. Heute aber müssten alle vernünftigen Menschen, wenn sie ehrlich ihrer inneren Stimme gehorchen, Christen werden. Denn wer denkt, muss glauben. Clemens und Origines bauen später hierauf weiter. Ein Gottesdienst sah so aus (schon im 2. Jh.!): Christen kommen am Sonntag zusammen. Dann werden die Kommentare der Apostel und Propheten vorgelesen. Anschließend hält der Vorsteher eine Ansprache. Es wird dann das Abendmahl gefeiert mit Fußwaschung. Das Abendmahl ist das Fleisch und Blut des Menschgewordenen Christus, so haben wir es gelernt, sagt Justin. Anschließend wird gebetet und danach das Opfer eingelegt. Zum Schluß begrüßen sich die Gläubigen mit dem heiligen Kuss. Justin stirbt als Märtyrerin 165 in Rom. e) Tatian: Er bekehrt sich durch Justin und wird später gemäßigter Gnostiker. Er schreibt eine Evangelienharmonie, die bis ins 5. Jh. im kirchlichen Gebrauch ist. Er schrieb gegen die Griechen eine Verteidigung, wo die Christen gut und die Griechen schlecht abschneiden. Ebenso bringt er auch das Argument des höheren Alters an. f) Athenagoras: Ein Philosoph um 170. Er schreibt eine Bittschrift für die Christen an den Kaiser. Die Christen bedeuten für den Staat Wohlfahrt und Segen. g) Theophilus: Ist Bischof von Antiochia. In seiner Apologie behandelt er die christliche Schöpfungslehre. Er verwendet als erster das Wort Trias, Dreiheit, für Gott. Er sagt, dass das Gute und Wahre, was die Griechen haben, von Mose gestohlen sei.


Die Beweisführung der Apologeten Alle christlichen Apologeten waren abhängig von jüdischen und heidnischen Apologeten, v. a. von dem Jude Philo von Alexandrien. Er verteidigt v. a. den Vorwurf, die Juden besäßen keinen Gott, weil sie ihn nicht abbildeten. Ein häufiges Argument ist das hohe Alter, was damals als Wahrheitsindiz galt. Auch Vorhersagen, die sich erfüllten dienten als Beweis, z.B. den Untergang Jerusalems im Jahr 70. Beurteilung des Inhalts Der Hauptvorwurf ist, dass Christen ungebildete und unphilosophisch und unwissenschaftlich ist. Alle wollen nun beweisen, dass dem nicht so ist. Darunter litt das Ev. und man hat vergessen, dass die Predigt vom Kreuz eine Torheit für die Griechen und ein Ärgernis für die Juden ist. Warum ist das so? Weil sich die Apologeten das Gesetz des Argumentierens von ihren Gegnern vorschreiben lassen. das ist die typische Gefahr. Bei den Apologeten zeigt sich eine starke Wendung des Glaubens hin zum Intellektuell. Sie hätten besser die Warnung des Paulus in Kol.2,3-9 beherzigen sollen. Sie lieben Jesus aber weiterhin voll und ganz. Nur längerfristig wirkte sich dies neg. aus, dass nicht mehr der der beste Christ ist, der Jesus am meisten liebt, sondern der, der sich die besten Gedanken macht


Der gnostische Großangriff

Jeder nach seiner Fasson Die Heiden waren pluralistisch gesinnt, so dass jede Religion ihren Platz hat. Aus diesem brodelnden Kessel erhebt sich im 2. Jh. die Gnosis, eine Erkenntnisbewegung, die nicht intellektuelles sondern vielmehr mystisches und ekstatisches erkennen will. Gott soll in der Gnosis erlebt werden, die Seele erhebt sich himmelwärts. Die Gnostiker sagen, dass der gewöhnliche Christenglaube zu wenig ist. Er kann erlebt werden. Das Heil kann jetzt schon geschaut, erlebt und genossen werden. Die gnostische Kirche ist die wahre Kirche, die wirklich geistliche, die Jesus meinte. Gnosis ist kein Gewächs der Kirche Die Gnosis nimmt also Elemente, wie Mystik und Philosophie der Heidenwelt auf. Sie werden von Platon beeinflusst, wo der Leib als böse und der Geist als gut dargestellt wird. Paulus sieht das anders. Der Geist wird erst nach dem Tod des Leibes befreit. Aber auch hier schon kann er durch Ekstase frei(er) werden. Verbreitung und Häupter der Gnosis Es umfasst das ganze röm. Reich. Die Krise gehen in die 1000e. Simon Magus aus Samarien (Apg 8) gilt als Erzvater der Irrlehren. Er übte allerlei Wunder aus. Seine Verehrer preisen ihn als Offenbarer des Himmelsgottes und als Botschafter reines Systems, das zunächst kein christlicher war. Sein 1. Schüler Meander soll sich selbst Erlöser genannt haben, den die unsichtbaren Mächte in die Welt sandten. Sein 2. Schüler war Satornil, der strengste Askese, Eheverzicht und z. T. auch Vegetarismus proklamierte. Cerinth traf Johannes 90 im Badhaus, worauf Johannes sofort das Badhaus verließ. Der Weltschöpfer war ein Engel namens Demiurg. Jesus sei kein Jungfrauensohn. Laut Irenäus soll das Johannesevangelium wegen Cerinth und wegen den Nikolaiten geschrieben worden sein. Die Nikolaiten betrieben Libertinismus (ethische Zügellosigkeit, das Fleisch dem Fleische darbringen, z. B. die Frauen gemeinsam haben). Der Urlehrer war Nikolaus (Apg 7). Ein weiterer ist der Syrer Basilides. Er schrieb viel und bezog sich auf eine Geheimlehre, die Jesus dem Matthias anvertraute. Am Kreuz sei Simon v. Kyrene gestorben. Dann glaubte er an Seelenwanderungen…Valentin verfasste ein Evangelium der Wahrheit. Es gibt 3 Menschentypen. Heiden, Christen und Gnostiker. Randgruppen waren Ophiten, Naasaner, Sethianer. Übergänge zum Gemeindeglauben waren Tatian und Bar Daisan. Zur Lehre der christlichen Gnosis 1. Die Anthropologie: Der Geist ist gefangen im Kerker des Körpers und schreit nach Befreiung. Der Geist ist Bestandteil der himmlischen Licht- und Geisteswelt 2. Erlösungslehre: Ziel ist die Erlösung des Geistes aus dem Leib. Sie erlebt man in kultischen Feiern, Taufe und Abendmahl. Von Feier zu Feier wird der Gnostiker tiefer in die Himmelswelt einsteigen. Die Gnosis ist eine Geheimlehre und man braucht eine Einweihungsfeier, die ähnlich wie bei Satanisten ist. Die höchste Stufe, die man erreichen kann ist die Ekstase, der Austritt der Seele aus dem Körper. Das ist bereits die Auferstehung! 3. Die Lehre von Gott und der Schöpfung: Gott ist einer, der sich zurückzog und nur mit den Lichtwesen lebt. Er lässt Leben, Gutes… ausfließen, so entstand Jesus. Sie sehen einen Ursündenfall im Himmel, (ähnlich wie wir). Die Welt erschuf dieses gefallene Wesen. Gott hätte ein All geschaffen aus lauter geistigen Wesen, darum hat er mit der Welt hier nichts zu tun. Die Welt schuf ein anderer. Manche nennen ihn Jahwe oder Demiurg. Nur die Gnostiker (Pneumatiker) können erlöst werden, kraft ihrer eigenen Natur. Selbst wenn er im Fleisch sündigt, bleibt er dennoch ein Geistesmensch. Sie dürfen den Geist dem Geiste und das Fleisch dem Fleische bringen. 4. Der Platz, der Christus zugewiesen wird: Jesu ist der Abglanz Gottes. Jesus lebte als Mensch unter Menschen, er hatte einen Scheinleib (Doketismus). Er litt nicht, ein anderer tat es. Er stiftet Taufe und Abendmahl durch die sie sich reinigen können. Eine gnostische Stimme Hier sehen wir sie denken: Jesu hätte gesagt: Ich war nicht dem Leiden unterworfen. Jene bestraften mich mit dem Tod, doch ich starb nicht wirklich, sondern nur dem Anschein nach. Ich litt nur in ihrer Vorstellung. Ich aber ergötzte mich in der Höhe an dem Samen ihres Irrtums und ich lachte über ihren Unverstand. Gnostische Arroganz des Geistes: Neben den normalen Gottesdiensten hielten sie noch eigne ab. Das gefährliche war, dass sie dieselbe Sprache sprachen aber den Worten eine andere Bedeutung unterschoben, z. B. Auferstehung, Christus, Fleisch, Geist… . Sie lassen Petrus, Paulus , Thomas… verkündigen, was sie selber erfunden haben. So entstand eine Flut von Schriften, die kanonischen Wert beanspruchen. Gnostisches Denken heute: Bultmann, extremen Feminismus Die Kirchenväter sprechen von 3 Blasphemien der Gnosis: • Vaterhass und Schöpferfeindschaft • Auflehnung gegen göttliche Autorität (Gesetze) • Auflehnung gegen Sühne, Opfer, Dienst und Leiden Das NT und die Gnosis: Die Apg. berichtet vom Zauberer Simon. Hier entstand der Begriff Simonie (geistl .Ämterkauf), weil er den Hl. G. kaufen will. Er nahm später wieder die Zauberei auf. Er wollte kein Apostel sein, sondern Christus, ja selbst Vater über alles. Einen direkten Hinweis ist in 1Tim 6:20. Auch der 2.Tim warnt vor Irrlehrern Hymanäus und Philetes, die sagen die Auferstehung sei schon geschehen (1Tim 2:18). Die Ofb. warnt vor den Nikolaiten. Sehr wahrscheinlich sind bereits die Gegner von Paulus in Korinth anzusprechen. Er kämpft z. B. gegen Unzucht. Er verkündigt dass der Leib ein Tempel des Hl. G. ist. Die Auferstehung ist Tatsache. Unser Wandel ist maßgebend für das was wir im Gericht empfangen. Die Gnostiker rühmen sich der Ekstase und Himmelserlebnisse. Daher erwähnt Paulus sein Erlebnis auch, rühmt aber Christus und seine Schwachheit, damit die Kraft Christi bei ihm wohnt. Wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen. Er spricht viel über den Sinn des Leidens und dass das Leben Jesu am sterblichen Leibe offenbar werde. Er ist weniger für (ekstatisches) Zungenreden, sondern für Prophetische Rede. Er verweist auch auf das Kreuz, das den Griechen eine Torheit ist. Auch Joh. wendet sich gegen die Gnosis, z. B. mit dem andern Logos. Christus. Er sagt der Logos ist Gott und ist der Schöpfer. Gott wurde Mensch und starb tatsächlich. Er war nicht nur Scheintod. Daher wahrscheinlich die besondere Betonung in Joh 19:33 -35.

Marcion (ab 144 eine Neue Kirche) Marcion, ein Sohn eines Bischofs, lehrte, dass die Urchristen zu jüdisch waren. Jesus sei nur Liebe, die nicht straft. Der Weltschöpfer Demiurg bringt ihn ans Kreuz. Er glaubte, dass die Evangelisten und auch Paulus das Kreuzesgeschehen nicht richtig verstanden haben, darum sei er als Reformator berufen. Die alte Kirche exkommunizierte ihn und doch verbreitete sich seine neue Kirche sehr schnell. Die Kirchenväter klagen alle über diese Person. Die Antithesen Marcions: Er setzt das NT so über das AT, dass er das AT und sein Gott schlecht macht. Er sagt richtig, was Jesus Neues bringt, im Gegensatz zum AT, aber macht dadurch Gott schlecht. Marcions Bibelkritik: Er erkennt nur ein Teil des NT an. Ein Teil des Lukasevangeliums. und 10 verstümmelte Paulusbriefe. Versuch einer Beurteilung: Marcions Lehre ist modern: • Er kritisiert die Bibel und macht einen eigenen Kanon, (wie die moderne Theologie heute!) • Da er keine Spannung zw. Liebe und Hass… hat, sondern nur eine lieben Gott kennt, (gleicht er falschen Theologen und New Age -Leute) • Der Gott der Christen hat nichts mit der Schöpfung zu tun • Er glaubt nicht an einen versöhnenden Gott • Überall nur Liebe (er haßt aber Juden und Vatergott) • Krankheit und Leid gehört dem Demiurg und hat nichts mit Christen zu tun.

Der Manichäismus (ab242)

Eine Neuauflage der Gnosis. Z. T. verbinden sich die Manichäer mit den Marcioniten. Der Manichäismus wird durch Mani 242 gegründet. Ein Engel berief ihn zum Missionar einer neuen Religion. Dies alles erinnert an Mohammed. Wer Gnosis ablehnt verliert sein Heil. Man muss sich ihm anschließen. Den Christen tritt er als Reformator auf. Auch Augustin war eine Zeitlang Manichäer. Er unterschiedet sich von der Gnosis indem, dass die kultischen Dinge fehlen. Er breitet sich im 3. und 4. Jh. aus, wird aber von Kirche und Staat bekämpft. Ähnliche Lehre haben Paulicianer, Bogomilen und Katharer.

Der Montanismus (ähnlich wie Charismatiker)

Er bringt eine schmerzhafte Spaltung in die Alte Kirche. Er gibt sich 156 als der verheißene Paraklet aus. Aus ihm spricht der Hl. G. Viele folgen ihm, auch 2 Frauen, die auch prophetisch reden. Z. B. sagt Priscilla: „Christus kam zu mir in Gestalt einer Frau und in leuchtendem Gewand und legte in mich seine Weisheit…“. Angesichts der nahen Wiederkunft Jesu gebietet er, dass die Christen ihre Ehe auflösen sollen und auf den Herrn warten. 179 stirbt die Maximilla, die letzte der 3 Gründer. „Nach mir wird es keine Prophetinnen mehr geben, denn Jesus kommt bald“, sagte sie. Der Tod führt aber nicht zum Zusammenbruch. Sie scharen sich weiterhin. Im Mittelpunkt ihrer Lehre stehen ekstatische Reden und prophetische Bußpredigten. Weißgekleidete Frauen mit Fackeln prägen das Erschienungsbild der Gemeinde. Das Eheverbot wird in Wiederheiratsverbot umgewandelt. Fasten und Kirchenzucht wird verschärft. Fliehen darf man vor Verfolgung nicht. Diese Strenge zieht wegen der sich breit machenden Lauheit an. 207 z.B. tritt Tertullian aus Protest wegen der Lauheit der Kirche zum Montanismus über, bis kurz vor seinem Tod. Im 4. Jh. wird der Montanismus staatl. verboten.

Erneuerung der urchristlichen Prophetie? Die Voraussagen der Prophetinnen hätten sich nicht erfüllt. Und trotzdem fällt der Kampf nicht leicht, da sie das AT bejahen und die Fleischwerdung Jesu, sowie die Gnosis ablehnen. Er ist entstanden, weil viele Christen die Wiederkunft leugnen und Lauheit sich breit machte . Irenäus: „Wie wir hören besitzen viele Brüder prophetische Gaben, sprechen durch den Geist in Sprachen, offenbaren das Verborgene zum Nutzten der Menschen und verkündigen Geheimnisse Gottes“. Ebenso meldet Eusebius Visionen und Erscheinungen, worauf sich tatsächlich Leute bekehrten. Doch durch die vielen Prophetien, z. T. auch falsche, gelangen die Kirchenväter um 200 zu einem Kanon, der die Zeit der Propheten für abgeschlossen erklärt . (Siehe auch das Muratorische Fragment um 200).

Charismatiker und Anticharismatiker: Die modernen Montanisten und Gnostiker vergessen, dass nicht Geisterfahrung oder Zeichen und Wunder die Mitte und Hauptsache einer Gemeinde sind. Es ist vielmehr Jesus als gekreuzigt. die Kritik am Schwärmertum ist richtig, weil Gott sich durch die Fundamentlegenden Apostel und Propheten völlig geoffenbart hat. D. h., es gibt keine Apostel und Propheten im ursprünglichen Sinn. Alles muss sich jetzt an der Schrift messen lassen.

Der Abwehrkampf gegen die Gnosis

A. Das NT – eine Gabe Gottes NT und Kirche: Das NT ist nicht das Produkt der Kirche, sondern die Bibel gründete Kirchen. Sie hat die Schriften zwar überliefert, aber Jesus ist der Gründer. Die Briefe der Apostel und Propheten werden daher verlesen und verehret, weil die Gemeinde auf die Apostel und Propheten erbaut ist, wobei Christus der Eckstein ist. Unklarheiten für die Gemeinden bringen Fälschungen oder Bibelkritik der Gnostiker und Montanisten, doch geht in den Hauptgemeinden (Rom, Ephesus…) das Wissen nicht verloren, welches die wahren apostolischen Schriften sind. Schnelle Verbreitung der apostolischen Schriften: Sie werden sofort abgeschrieben und weiterverbreitet, weil sie als autoritatives Wort des Herrn für die ganze Gemeinde erkannt werden. Auch war damals schon klar, dass diese Briefe Wort Gottes sind, im Gegensatz zu ihren eigenen, weshalb manche auch sagen: Ich möchte euch keine Befehle geben, als die des Petrus oder des Paulus. Die Paulusbriefe sind z. B. für Polykarp schon Wort Gottes. Justin als Zeuge: Um 150 werden in den Gottesdiensten die Erinnerungen der Apostel vorgelesen. Math. zitiert er mit der Formel: „Es steht geschrieben“. Auch Tatian beweist (160), daß die 4 Evangelien in den Gemeinden als apostolisch gelten. Irenäus und das NT: Von Irenäus erfahren wir über das 2. Jh. am meisten. Auch er bezeugt die 4 Ev. und beruft sich auf Polykarp und Papias. Dann sagt er: „Die von den Aposteln verkündete Schriften kann jeder in der Kirche finden, der die Wahrheit sehen will, und wir können die von den Aposteln eingesetzte Bischöfe der einzelnen Kirchen aufzählen und ihre Nachfolger bis heute“. Irenäus kommt um 180 auf 4 Ev., 13 Paulusbriefe, Apg, Ofb., 1.+2.Joh. und 1.Pet. Tertullian ebenso. Der Weg der Sammlung ist also längst vor Marcion beschritten. Im begrenzten Maß werden noch and. Schriften gesammelt, wie Clemensbrief, Hirt des Hermas, doch diese Schriften haben grundsächlich nicht dieselbe Autorität. Polykarp und Ignatius sagen es selber. Die Irrlehrer zwingen die Kirche zu sagen, welche Schriften Wort Gottes sind, daher dann die Konzile um den Kanon. Das Muratorische Fragment (um 200): Es anerkennt unser NT. Zwar werden noch andere gesammelt, aber getrennt, denn die Zahl der Apostel und Propheten sei abgeschlossen. Also war schon damals um 180/200 klar, was die Schriften des NT sind. Origenes und die Bibel: Er kennt das NT auswendig. Er teilt die gesammelten Schriften in 3-4 Kategorien ein, wobei die Ofb zu den unwidersprochenen Schriften gezählt werden. Athanasius kennt 367 die 27 Bücher des NT als Kanon, welcher 382 auf einer Synode genehmigt wird. Auch Augustin und Hieronymus sind für dieselben 27 Bücher. Gottes Wort und Glaube: Einige wenige Bücher gerieten im 2. Jh, in den Hintergrund, fanden aber später wieder zum Kanon, das ist ein Glaubensakt. Wobei es aber Robinson heute wissenschaftlich darlegt.

B. Das röm. Taufbekenntnis Die Kirche brauchte ein Glaubensbekenntnis wegen den Irrlehrern. Es beinhaltet den kirchlichen Glauben und grenzt sich den Irrlehrern der Zeit ab. die Formel: das glauben wir (nicht) “ kommt daher öfters vor. Die ersten Formulierungen des Glaubensbekenntnisses bilden den Anfang der Dogmengeschichte. (die 2. Wurzel liegt in Röm 10:9). Justin sagt schon um 150: Wir ehren Jesu… da wir gelernt haben, dass er an 2. Stelle, der Hl. G. an 3. Stelle steht. Ein Bekenntnis vor der Taufe ist auch schon in Apg. 8,37 gegeben. Ein Bekenntnis schon vor 150 war: Ich glaube an Gott den allmächtigen Vater und an Jesus Christus seinen einziggeborenen Sohn unsern Herrn, der geworden ist aus dem Hl. G. und der Jungfrau Maria, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt und begraben, am 3. Tag von den Toten auferstand, aufgefahren in den Himmel und zur Rechten des Vaters sitzt, von wo er kommen wird, zu richten Lebende und Tote; und an den Hl. G: , eine heilige Kirche, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches. Amen. Aus diesem entwickelte sich im 4. und 5 Jh. das apostolische Glaubensbekenntnis.

C. Die Entstehung und Ausbildung des monarchischen Episkopats Von der urchristlichen Gemeindeleitung bis auf Ignatius, Bischof v. Antiochien (ca. 70-110): Natürlich ist jeder Christ ein Priester und Heiliger, aber die Gemeinde wird durch Bischöfe (Presbyter), Diakone geleitet. (es folgt Bibelkunde zum Thema Bischof u. ä. Auch der Clemensbrief (95)und die Didache setzen diese Leute als Gemeindevorsteher voraus. Ignatius aber steht über den Presbytern und zuletzt kommen die Diakone. Von Ignatius zur kath. Bischofskirche (Gründe für die Monarchisierung): • Abendmahl: wird zunehmend als kultischer Akt verstanden. Bei Ignatius ist es ein Heilmittel gegen den Tod. Das ruft alles nach einem Verwalter. • Die Bischöfe, von den Aposteln eingesetzt, setzen sich im Kampf gegen die Irrlehren für die Zuverlässigkeit der Bibel durch. So entsteht der Eindruck, dass die Bischöfe Garanten der wahren Lehre sind. • Der nat. Mensch sucht die Priesterkirche, die ihm die letzte Verantwortung abnimmt, so dass er letztendlich nicht vor Gott stehen muss. • Menschliche Herrschsucht

Bischofskirchen und Metropolitahnverbände: Wo der Bischof ist, da ist Kirche. Gemeinde wird zum Herrschaftssitz des Bischofs. Durch die ständigen Synoden, wo auch noch Presbyter teilnehmen, ergeben sich mit der Zeit Metropolitverbände, wie Karthago, Rom,… die Bischöfe versammeln sich in der Hauptstadt unter dem Vorsitz des Bischofs der Stadtgemeinde. Im Lauf der Zeit steigt der Bischof der Hauptstadt zum Metropolit auf. Später werden diese zu Obermetropoliten zusammengefasst. Höhere und niedere Weihen: Bischof, Presbyter und Diakone bilden zusammen die Geistlichkeit, den Klerus. Diese Sonderstellung beruht auf einer feierlichen Weihe mit Handauflegung, der Ordination. Die Ordination ist biblisch (1Tim 4:14…). Ab dem 2. Jh. wird aber aus der schlichten Handauflegung eine Weihehandlung. Um 250 gibt’s ganze Stufen von höheren und niederen Weihen, in Reihenfolge. Höhere sind die 3 oben genannte, niedere sind Türsteher, Schriftleser… Der Zölibat: Für die in der höheren Weihe wird im 3. Jh. die Ehelosigkeit schon fast Pflicht. Der Priester bringt Gott schon ein (Mess-) Opfer dar. Beischlaf mache ihn kultisch unfähig, daher wird der Beischlaf für alle Eucharistien verboten. Zu ausdrücklichen Eheverboten kommt es erst im 4. und 5. Jh.

Die Entstehung des röm. Papsttums

War Petrus in Rom? Bischof Dionysius von Korinth sagt um 170 (älteste klare Zeugnis): Petrus und Paulus haben beide in unserer Stadt mit der Pflanzung begonnen und beide in Rom den Martertod erlebt. Irenäus und Tertullian sprechen ausdrücklich davon. Tertullian weiß sogar, dass Petrus gekreuzigt und Paulus geköpft wurde. Der Clemensbrief (95) sagt zwar auch klar, dass Petrus in Rom war, behauptet aber leider dass Petrus die Gemeinde gegründet hätte, daher ist er nicht so klar. Konstantin ließ über dem Grab des Petrus eine Basilika bauen, die man 1940 entdeckte. Man fand einen männlichen Skelett mit Resten eines golddurchwirkten Purpurtuches und ein Inschrift auf gri.: „Petrus ist hier drinnen“. Ob es Petrus ist kann nicht sicher gesagt werden, aber die Person, die um 320 für Petrus gehalten wurde. Die Papstlehre beruht nicht auf diese (Tat)- Sache, aber auf das Martyrium Petri. Exkurs Ostern In Antiochia singt ein Frauenchor schon im 2. Jh. Es ist das größte Fest der Christen. dort gab es Taufen mit ihren Bekenntnissen. Eine Woche vorher wird schon viel gebetet und gefastet. Hippolyt berechnet 234 Ostertermine für die nächsten 112 Jahre voraus. Es gab immer noch kein einheitlicher Ostertermin. Das Weltende mit dem 1000 jährigen Reich kann noch nicht anbrechen, weil nach seiner Berechnung seit der Schöpfung erst gut 5500 Jahre vergangen sind (statt der nötigen 6000) . Die Anfänge des römischen Primats Unter Primat versteht man die Überordnung des Bischofs von Rom über alle andern Bischöfe. Viktor sorgt 190 für Aufregung als er wegen dem Ostertermin die andern Bischöfe zwingen will sich Roms Brauch unterzuordnen. Um 200 ist Rom nur eine Gemeinde wie andere, wenngleich etwas gewichtiger als kleinere Gemeinden. Callistus beruft sich 220 auf die Binde- und Lösegewalt Petri. Nannte sie aber noch für alle Bischöfe gültig. Tertullian und Hippolyt widersprechen ihm aufs heftigste: Jesu Zusage in Mt 16:18 richte sich nur an Petrus. 255 sagt Stefan I. dass Mt 16:18 auf Petrus und alle seine Nachfolger gelte. Cyprian widerspricht ihm und behauptet, dass diese Primatsstellung nur für die römische Gemeinde gelte, nicht aber für den Bischof. Armin Sierszyn legt diese Stelle so aus: Es wird von Jesus tatsächlich Petrus angesprochen und ihm eine Sonderstellung zugesprochen. Aber nicht seinen Nachfolgern. Dieses Wort erfüllt sich in Apg 2, wo Petrus an Pfingsten die Gemeinde gründet . Unterwegs zum Papsttum Erst 342 auf einer Synode wird dem römischen Bischof einen Schiedsrichterstelle aufgesetzt, aufgrund dieses Sonderstatus des Petrus. Innocenz I. behauptet nach 400 dass diese Schiedsrichterstelle nicht erst seit der Synode gültig ist, sondern schon immer hatte. Der letzte Schritt tat Leo I. (440-461): Wegen einem Streit bittet er den Kaiser Valentian III., das er ihm bestätigt, dass der römische Bischof auch die Oberhoheit für Gallien innehabe. Dieser Kaiser erließ 445 ein Edikt, wo er betont, dass jeder den Vorrang des Apostolischen Stuhles des heiligen Petrus akzeptieren muss, damit der Friede gesichert sei . Er macht ihn zum obersten Rechtsprecher in allen kirchlichen Dingen des Westens. Dies ist der entscheidende Erlass, der den röm. Bischof zum Papst machte, dem niemand widersprechen darf! Bis dahin war also die Leitung der Kirche bei der Gesamtheit der Bischöfe, d.h. bei den Synoden oder Konzilien. Man nennt diesen Zustand auch Episkopalismus oder Konziliarismus. Mit seinem Entscheid von 445 hebt der Kaiser den römischen Bischof über seine Kollegen. Man nennt dieses System den Papalismus.

Die Altkatholischen Kirchenväter (Es sind 3, die die Grundlage der Kath. Kirche bilden)

1. Irenäus

Der „Biblizist“ des 2 Jhs. Er ist Schüler von Polykarp. Sein Leben lang kämpfte er gegen die Gnosis. Sein denken ist frei von Spekulationen und Philosophien. Er will Schrifttheologe sein. Er ist wie sein Name sagt ein friedfertiger, der seine Gegner gerecht behandelt. Durch die Widerlegung der Gnosis ist er der Vater der Dogmatik geworden. Von Polykarp und Papias hat er Nachrichten über die Entstehung des NTs. Fairer Kampf wider die Gnosis 5 Bücher schrieb er zur Widerlegung und eine kurze Darstellung der apostolischen Verkündigung Polykarp und Irenäus Er ist in der Nähe von Smyrna aufgewachsen und hörte dort Polykarp, wurde 178 dann Bischof von Lyon. Geburt ca. 115 und Tod nach 190. Er betont immer wieder, dass er der ersten nachapostolischen Generation nahe gestanden hat. Erkenntnisse und Interesse Je älter Irenäus war, desto gewichtiger sind seine Angaben über die Entstehung des NTs. Daher machen seine Angaben hierüber sehr Sinn, wenn er über die Entstehung von der Ofb. oder von Joh. berichtet. Irenäus birgt für die apostolische Wahrheit Die von den Aposteln in aller Welt verkündigte Tradition kann in jeder Kirche gefunden werden, der die Wahrheit sehen will und wir können die von den Aposteln eingesetzten Bischöfe und ihrer Nachfolger alle aufzählen. Irenäus bringt eine Liste römischer Bischöfe heraus, wo Linus ca. 64-76 den Anfang macht. Polykarp war von den Aposteln unterrichtet und hatte noch mit vielen verkehrt, die Jesus sahen. Er war auch von den Aposteln zum Bischof von Smyrna eingesetzt worden. Gott vollbringt das Heil durch den Logos Er glaubte an Jesus so wie wir. Jesus war Schöpfer und wurde Fleisch. Die Gnostiker trennten Jesus und Christus. Jesus ist Gottes Wort von Ewigkeit her, sagt Irenäus, er starb am Kreuz für unsere Sünden. Gott war in Christus und versöhnte die Welt. Am Kreuz starb nicht ein Mensch sondern der präexistente Logos. Gott, nicht der Mensch vollbrachte die Erlösung. Leider sagte er auch: Der Einzelne empfängt die Erlösung durch den Genuss der Sakramente und durch das Halten der Gebote. Tatsachen, nicht luftige Ideen In seiner Lehre von der Endzeit hält sich Irenäus an die Ofb. Er vertrat daher auch die Lehre vom 1000 jährigen Reich! Indem Irenäus -gezwungen durch die Gnostiker-, die Autorität der Bibel durch die der kirchlichen Tradition ergänzt, legt er das Fundament der frühkatholischen Kirche. Irenäus aber kämpfte auch um die biblische Heilsgeschichte, wodurch er das christliche Erbe inmitten des Religionssynkretismus bewahrte. In Gallien lernte er selber die keltische Sprache, um den Heiden um Lyon herum das Evangelium zu bringen. Auch in der Geschichte der Mission gebührt ihm ein Ehrenplatz.

2. Tertullian

Ein Rechtsanwalt für die Kirche Er ist erster Zeuge für die nordafrikanische Kirche und ältester lateinisch schreibender Kirchenschriftsteller. Die von ihm geprägten Formulierungen für die Trinitätslehre und die Christologie werden Grundlage für das Christentum. Er wird um 160 in Karthago geboren. Er war Rechtsanwalt und betätigte in Karthago eine Katechetenschule. Hieronymus gibt ihm den Presbytertitel. Tertullian ist ein eifriger, kämpferischer Mann. Sein Kampf gegen die Lauheit Er kämpft 1. gegen die Gnosis (Marcioniten), aber auch 2. gegen die Lauheit der Christen, weshalb er sich zum Trotz den Montanisten anschließend bis kurz vor seinem Tod. 3. gegen den röm. Staat, sofern er sich gegen die Christen stellt. Er wendet sich gegen Schauspiele, weil sie Ehebruch zeigen, oder Gelegenheit zu Nackttänzen bieten . Er schrieb verschiedenes an die Ehefrauen, über den Götzendienst, an Märtyrer in den Gefängnissen, über Buße und gegen die Putzwut und Kosmetik der Frauen. Er vertritt hier eine strenge Ethik. Durch diese Strenge nimmt ihn die kath. Kirche nicht in den Reigen der kath. Kirchenväter auf. Sein Kampf gegen den römischen Staat und die Heiden 2 Apologien schrieb er als Verteidigungsschrift (Wider die Nationen und Verteidigungs-schrift), wobei die 2. eines der originellsten Leistungen der christlichen Apologetik ist. Darin äußert er sich, dass die Verfolgung der Kirche dem Staat nichts nützt, da sie nur Reklame für den Glauben mache und: ein Same ist das Blut der Christen. Sein Kampf gegen die Irrlehrer a) Über die Seele: Die Seele ist nicht präexistent, sondern sei mit dem Leib erschaffen (bei der Empfängnis). b) Prozesseinrede gegen die Irrlehrer: Dort wendet er sich gegen die Irrlehrer, dass sie kein Recht haben die Bibel zu benutzen, da nur die Kirche das richtige Wort Gottes habe, schriftlichen und mündlichen insbesondere auf die Glaubensregeln. Daraus entstand das kath. Nebeneinander der beiden Autoritäten von Schrift und Tradition. c) Wider Marcion, 5 Bücher: Sein umfangreichstes Werk. Er widerlegt die ganze Lehre Marcions, in der Askese ist er aber sehr ähnlich. Tertullian als Sprachschöpfer Er wirkte für die Kirche schöpferisch auf sprachlichem gebiet, so ähnlich wie Luther. 982 Wörter gab er der lateinischen Sprache, z. B. disclipina, persona, trinitas, substantia. Tertullian als Theologe a) Der Gegner Praxeas verstand die Trinität als Modi (Erscheinungsformen).Gott im AT, Sohn im NT und Hl. G. seit Pfingsten. Sie verwischt die Unterschiede oder es besagt, dass der Vater Vergangenheit wäre. Daher formuliert Tertullian das, was in Konstantinopel 381 beschlossen wird: Sie sind wesenseins, aber nicht 1 Wesen. Er sieht die Trinitätslehre heilsgeschichtlich. Als Gott sprach es werde Licht, da trat der Sohn aus dem Bauch des Vaters heraus. Erst mit dem Werden der Kirche trat der auch der Geist aus dem Vater und durch den Sohn hervor. Am Ende der Tage wird das Reich dem Vater zurückgegeben und Gott wird wieder alles in allem sein. b) Erbsünde: Die Seele ist von Natur aus gut, der Leib ist sündhaft. Kleinkinder sind unschuldig und daher nicht zu taufen. In der Taufe werden nur die bisherigen Sünden vergeben. Dann erwartet Gott ein heiliges Leben, die er dann mit der Seligkeit belohnt. Das höchste Opfer ist das Martyrium. Es garantiert den sofortigen Eingang ins Paradies . Er legt die Grundlage des Anfangs einer theologischen Wissenschaft.

Cyprian von Kathago

Er ist der 2. große Kirchenlehrer der nordafrikanischen Kirche. 200 geboren, als Jurist und Rhetor ausgebildet bekehrt er sich 245 und wird 248 als Bischof gewählt. Auch er verstand die Bekehrung als ein Abwaschen früherer Sünden. Seine besondere Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Gemeindeleitung Cyprian- ein Mietling Er flieht, als das Volk ihn vor die Löwen werfen will und leitet die Gemeinde 15 Monate vom Versteck aus. Ein Hirte flieht nicht, nur ein Mietling (Joh 10:12), wurde ihm angelastet. Zu Unrecht, er antwortet ihnen mit Mt 10:23. Die Gemeinde ist uneins, völlig unvorbereitet für den Schlag einer so schweren Christenverfolgung, die 250 ausgebrochen ist. Er schreibt den verhafteten Christen Trostbriefe und stärkt sie durchs Wort Gottes (es werden einige Bibelstelle angeführt). Cyprian hat die Flucht mit gutem Gewissen getroffen und nicht aus Feigheit. Als die 2. Welle der Verfolgung ausbrach hielt er seinen Kopf willig hin. Märtyrer, Bekenner und Abgefallene Die Frage stand 251 groß im Raum: Dürfen so viele Abgefallene einfach wieder in die Kirche aufgenommen werden? Sie haben in christlicher Freiheit den Göttern geopfert, oder durch Bestechung ähnliches erreicht. Die Libellatiker (die durch Bestechung sich einen Opferschein besorgt hatten ohne geopfert zu haben) wurden begnadigt, die andern mußten auf die Bußbank. Eine gewaltige Seelsorgearbeit mußte er also leisten. Gott als Vater, die Kirche als Mutter Das Volk will nun auf Berufung von Mat.18,20 wieder in die Kirche. Doch so einfach geht es nicht, da sie feiwillig den Göttern opferten. „Keiner kann Gott zum Vater haben, wer die Kirche nicht als Mutter hat“, sagte er. Außer der Kirche gibt es kein Heil. Wer nicht zur Kirche gehört, kann nicht Märtyrer werden (da auch Gnostiker hingerichtet wurden, daher die Formulierung). Cornelius war Bischof von Rom (251-253). Er bejaht die großzügige Wiederaufnahme der Gefallenen, nach einer vorherigen kurzen Bußzeit. Später wird Cyprian milder und stellt sich auf die Seite des Cornelius, während Novatian eine andere Meinung vertrat, nämlich, dass diesen Abgefallenen nur noch Gott gnädig sein kann. Cyprian wird öffentlich enthauptet 14.9.258 wird er, nachdem er sich weigerte ein Opfer zu bringen, vor vielen zu Richterplatz geführt. Nach einem letzten Gebet entkleidet er sich und gibt dem Scharfrichter 25 Goldstücke. Ein Schwertstich beendet sein Leben. Sein Leichnam wird wie bei Saul öffentlich zur Schau gestellt. Gläubige tragen in der Nacht den Körper feierlich zu Grabe. Eine Basilika wird über ihm bebaut und die Legende sagt, dass Raschid Karl dem Großen gestattete Cyprians Gebeine nach Frankreich zu holen. Sein Enkel habe sie schließlich im Kloster zu Compiegne bestattet.

Der Ertrag der Altkatholischen Väter

Irenäus, Tertullian und Cyprian schrieben keine systematische Dogmatik. Im Kampf mit Gnosis und Heidentum legen sie aber die Grundlagen der kath. Kirche. 1. Heil und Rettung gibt es nur innerhalb der Kirche, welche sich auf das Fundament der Bischöfe gründet. 2. Gott ist einer. Schöpfergott und Erlösergott sind eins 3. Auch das AT hat Gültigkeit 4. Gott schuf die Welt durch sein Wort aus dem Nichts 5. Der Logos wurde Fleisch 6. Nicht nur die Seele auch der Leb wird auferstehen 7. Die Taufe ist das Bad der Neugeburt, der Vergebung der Sünden mit Empfang des HL. G. Verdienstvoll sind Fasten, Ehelosigkeit und v. a. Martyrium

Wissenschaft (Philosophie) und Glaube

A. Clemens und die Katechetenschule

Die Katechetenschulen sind nicht Institute für den Taufunterricht, sondern christliche Akademien für Erwachsene, die sich ins Christentum einführen lassen wollen. Der erste bekannte und berühmte Lehrer ist Clemens von Alexandrien, Leiter der Schule von 190-202. Er stirbt um 215. Die Schriften von Clemens 1. Mahnrede an die Heiden: Es ist eine Schrift für gebildete, dass sie zum Glauben kommen sollen. Christus sei der Zielpunkt der Philosophie 2. Der Erzieher: Es ist Jesus selbst, wie er auf Erden vorbildliche wandelte 3. Die Teppiche: Sie sind sein Hauptwerk mit 8 Büchern. Die Schrift soll bunt sein wie ein Teppich, also ohne Systematik. Für die Forschung ist Gott letztendlich unbeweisbar, aber Jesus kann teilweise erkannt werden. Er ist Weisheit, Wissen und Wahrheit. Clemens als christlicher Gnostiker Er will Gnosis und Bibel miteinander vereinbaren. Er will auch Welt und Christentum vereinen, daher setzt er das Werk Justins fort. Durch die Eucharistie bekommt der Mensch die Vereinigung mit dem Logos und dem Hl. G. sowie Anteil an der Unsterblichkeit. Der Kirchenglaube ist die Vorstufe zu wahrem Erkennen. Bei Irenäus heißt es: Glaube oder Unglaube, bei Clemens aber: Unglaube-> Glaube-> Gnosis. Bei ihm begegnet uns eine Verfremdung des biblischen Glaubens.

B. Origenes

Er wird 185 in Alexandrien geboren und schon als kleines Kind getauft. Der Vater lässt Origenes schon in jungen Jahren viel aus der Bibel auswendig lernen. Er hat eine feurige Liebe zu Jesus und eine freudige Einstellung zum Märtyrertum. Später besucht er die Katechetenschule von Clemens. Hochschullehrer im Angesicht des Todes Er arbeitet und lernt wahnsinnig viel im christlichen und heidnischen, so dass er mit 18 Jahren zum Nachfolger von Clemens ernannt wurde. Er tat einen wertvollen Seelsorgedienst an den Gefangenen. Viele seiner Schüler zum Bsp. wurden enthauptet oder verbrannt. Tagsüber hielt er auch viele Vorträge und nachts studierte er die Bibel. Dabei kasteite er seinen Leib und lebte auch sonst in frommer Askese, bis dahin, dass er sich selbst entmannt. Gefeierter Systematiker und Redner Bis 215 war er Leiter der Katechetenschule in Alexandrien, danach wurde er in Cäsarea zum Priester geweiht und leitet dann dort die Schule. Für seine wissenschaftliche Arbeit stellte ihm ein von ihm Bekehrter reicher Mann namens Ambrosius viel Personal zur Verfügung. Er diktierte nur noch, da 7 Stenographen seine Diktate aufzeichnen, 7 sie anschließend in Buchform bringen und Schönschreiberinnen sie vervielfältigten. In großem Stil unternimmt er den Versuch das gesamte Wissen seiner Zeit in christlichem Format darzustellen. Origenes stirbt als Bekenner Er wird 254 verhaftet, ihn Halseisen gelegt und in den Block gespannt, ohne dass man ihn zum Abfall zwingen kann. Durch die Misshandlungen erleidet er dann den Tod. Origines Lehre wird 553 unter Justinian z. T. verworfen. Deshalb wird er nicht zu den Kirchenvätern gerechnet. Die Schriften von Origenes Sein schriftstellerisches Werk umfasst 6000 Schriften, wobei die meisten Bibelauslegungen sind. Laut Sierszyn ist er überzeugt von der Inspiration der Septuaginta . Er schaffte in 30 Jahren eine 6 fache Hexapla, wo er nebst dem hebr. Urtext 5 verschieden Übersetzungen in gri. daneben stellte. Er hat eine große Ehrfurcht vor dem Wort Gottes. Das Verstehen des Wortes Gottes ist Kunst der Künste und die Wissenschaft der Wissenschaften. Er sieht hinter dem Buchstaben auch einen tieferen geistlichen Sinn. Er verfasste Scholien (erklärende Randbemerkungen), Kommentare und Homilien (fortlaufende Predigten, Vorträge). Eine eigene Hermeneutik entwickelte er: Es gibt einen 3 fachen Schriftsinn: leiblichen Sinn: (wörtlich- geschichtlich), psychischen Sinn: (moralisch- philosophisch) und einen geistigen Sinn: (mystisch - geistlich). Durch Origenes strömt auch gri.- wissenschaftlich Geist in die Kirche. Er ist auch der Schöpfer des christlichen Humanismus, sowie die Grundlage zu einer kirchlichen Gnosis. Vater der christlichen Mystik Er lehrte viele prophetische Bilder im AT und NT und deutet sie vielfach auf Christus und die Gemeinde. Z. B. ist er der Begründer der Christus- Braut- Prophetie. Er meint die Vermählung von Christus und der Seele (=Braut). Vielleicht geht er hier zu weit, oder sieht es etwas anders wie wir, aber seine Frömmigkeit ist von tiefer Jesus –Innigkeit. Origenes als Dogmatiker Das dogmatische Hauptwerk „Über die Grundlehren“ ist die erste zusammenhängende christl. Glaubenslehre. ER verbindet Bibel und Neuplatonismus. Er beschäftigt sich viel mit Plato. Sein 1. Buch handelt von der Trinität, den Engeln und Seelen und deren Fall. Das 2. beschreibt die Schöpfung, Sündenfall und Erlösung. Das 3. handelt von der Willensfreiheit und der Allversöhnung Und das 4. beinhaltet Lehren der Bibel und des dreifachen Wortsinns. Er sieht vielleicht eine etwas andere Trinität. Unter dem Hl. G. stehen die Engel, die Menschenseelen, die Dämonen und Satan. Diese Geistwesen hatten alle einen freien Willen und sind präexistent. Er glaubte an den Ursündenfall im Himmel und dass Jesus dem Teufel seine reine Seele opferte um dafür alle Menschen freizukaufen. Der zwiespältige Eindruck Im Mittelpunkt stehen Christus und die Bibel. Er liebt Christus den Bräutigam seiner Seele. Die positiven Dinge: • Origenes anerkennt die volle Inspiration • das Glaubensbekenntnis • er kämpft gegen Irrlehrer und führt viel zurück • Ein großer Exeget (Hexapla) • und führt ein vorbildliches christl. Leben in der Christus – Nachfolge • Er leidet und stirbt um Christi willen (Konfessor) Die negativen: • seine moralische und mystische Auslegung verdrängt die wörtl. (z. B. kommt Jesus wieder zur mystischen Seele) 553 verurteilte man folgende Lehren: • Präexistenz der Seele • Allversöhnung • Reinkarnation

Er ist auch der geistige Vater des Mönchtums und wirkt anziehend auf Esoteriker und Spiritualisten. Ein schöner Satz zum Schluß: Origenes hat mit seinem Herzen Christus geliebt bis in den Tod. Und diese Liebe ist schließlich immer noch größer als alle Erkenntnis oder Fehlerkenntnis. Schüler und Gegner von Origenes Dionysius der Große, Gregorius Thaumaturgus, Pamphilus (Lehrer von Eusebius) und Eusebius, Bischof von Cäsarea. (Ausführlich dort beschrieben) Gegner waren Methodius, Athanasius und Epiphanius von Salamis. Jeder der Gegner lehnte nicht alles ab, aber kritisierte viele/einige Teile, wie Präexistenz oder Allversöhnung. Die ökumenischen Konzile der Alten Kirche 1. 325 zu Nicäa: Jesus ist das Wort Gottes. Aus Gott geboren und nicht geschaffen und mit dem Vater wesenseins. 2. 381 zu Konstantinopel: Trinitätslehre: Gott ist ein Wesen in 3 Verwirklichungsgestalten. Homoousios bedeutet jetzt wesensgleich 3. 431 zu Ephesus: Maria ist Gottesmutter. Verurteilung der Nestorianer 4. 451 zu Chalcedon: Die 2 Naturen in Christus sind unvermischt und ungetrennt. Kanon 28. Die Bischöfe von Rom und Konstantinopel haben den gleichen Rang. 5. 553 zu Konstantinopel, unter Justinian: Origenes verurteilt. 6. 680 zu Konstantinopel: Jesus hat 2 Willen, der menschliche gehorcht dem göttlichen. 7. 692 zu Konstantinopel: Ergänzungen zu 5. und 6. Kein Zölibatszwang. Differenzen zum Westen 8. 787 zu Nicäa: Bilderverehrung ja. Synode zu Frankfurt unter Karl dem großen: Nein





VON DER KONSTATINISCHEN WENDE BIS ZUM ENDE DES WESTRÖM. REICHS

Die konstantinische Wende

Die Reichsverteilung durch Diokletian 250 gab es ca. 30.000 Christen in Rom, bei 1,5 Mio. Einwohner. Von 260-300 gab es 40 Jahre Frieden, wo sich viele höhere Leute bekehrten, auch im Hause des Kaisers. Weil die Christen als treu und zuverlässig galten, bekamen sie nun hohe Posten zugeteilt. Er teilt das Reich in 4 Teile und ernennt somit 3 Unterkaiser, wovon einer Konstantin ist und einer ein Christenhasser, der den Kaiser Diokletian veranlasste am Ende seiner Herrschaft gegen die Christen vorzugehen.

Der große Entscheidungskampf 2 Geschichtsschreiber zeichnen die Tatsachen auf: Bischof Eusebius von Cäsarea (263-339), Ur- Schüler von Origenes mit Ur- Nachfolger seiner Gelehrtenschule. Er ist als Quelle alter Bibelhandschriften sehr wichtig, da er viele Bibelstellen zitiert. Er verfasste auch eine Biographie seines Freundes Konstantin. Der 2. ist Lactantius, ein Lehrer der Beredsamkeit aus Nikomedia. Er schildert viele Märtyrerberichte aus den verschiedenen Kaiser, schon von Nero an. Die Vorgeschichte Der Unterkaiser Galerius war die treibende Kraft, dass es unter Kaiser Diokletian eine Christenverfolgung gab. Schlauer Verfolgungsplan 6 Stufen hatte er: 1. Säuberung der Armee von Christen 2. Alle Gotteshäuser zerstören 3. Alle Bibeln vernichten 4. Vornehme Christen ihres Standes berauben und deren Besitz wegnehmen, damit dort keine Versammlungen mehr stattfinden können 5. Priester werden zum Opfern gezwungen 6. Die hirtenlosen Christen sollen nun zum Opfer gezwungen werden. Zum Glück klappte das ganze Vorhaben nicht ganz. Der Plan entgleitet dem Kaiser Er wollte kein Blutvergießen und gedachte dass die Christen schnell klein beigeben würden, aber viele starben nun als Märtyrer, hier nur ein Bsp.: Er wurde nackt in die Höhe gezogen und dann gegeißelt. Auch als seine Knochen sichtbar wurden gab er das Christenbekenntnis nicht auf. Sie mischten dann Salz und Essig in die Wunden, als er auch da nicht nachgab, holten sie Rost und Feuer herbei. Man briet ihn, wie ein Tier bei lebendigem Bewusstsein ganz langsam, damit er nicht zu schnell stirbt. Die Peiniger durften nicht aufgeben bis sie ihn zum Übertritt gezwungen hatten. Aber er blieb fest und gab als Sieger mitten unter den Peinigern seinen Geist auf. Der Märtyrer verdiente seinen Namen, er hieß Petrus. Die Zahl der Bekenner war viel größer als der Kaiser dachte, nur wenige kniffen. Diokletian dankt ab Durch diese Sache legt der Kaiser sein Amt nieder und verlangt seinen Mitkaiser in Mailand dasselbe zu tun. Dann gab es verschieden Rangeleien zwischen den verschiedenen Unterkaisern und Nachfolgern der Zurückgetretenen, wo letztendlich Konstantin als Sieger hervorging. Galerius lenkt ein (311) Galerius brachte die Verfolgung in seinem Bereich auf die Spitze, indem er ein ganzes christliches Dorf mit Kinder und Frauen verbrannte. Durch ein schlimmes Krebsleiden schloss er einen Duldungserlaß für die Christen ehe er 5 Tage später stirbt. Die Christenheit jubelt Scharen von Krüppeln zogen voller Freude aus den Bergwerken und Gefängnissen. Es gab von nun an nur noch 2 Kaiser. Sie beschlossen 313 in Mailand ein Edikt (2 Kaiser Edikt), das den Christen weiter Fortschritte brachte 1. Die Bedingung der öffentl. Ruhestörung entfällt 2. Die konfiszierten Dinge mussten zurückgegeben werden. Für die Christen besteht Gewissensfreiheit, aber erst 380 wurde es zur Staatsreligion. Konstantins Kreuzesvision und Sieg Überrascht schnell und gut erschlug er mit 40.000 Mann die ganzen Städte bis er 312 vor Rom stand. Maxentius ist mit 3 -facher Übermacht in Rom vorbereitet. So hat er viel Proviant in die Stadt gebracht und auch viele Wahrsager halfen ihm. Hier erlebt Konstantin die Kreuzesvision. Die Sonne steht im Zenit. Er blickt zum Himmel, überlegend, welchen Gott er anbeten solle. Alle Kaiser seit Diokletian die auf Heidengötter gesetzt hatten, sind untergegangen. Nur sein Vater, der den Sonnengott anbetete ist ruhig gestorben. Als es Abend wurde, sah er oberhalb der Sonne, das Siegeszeichen eines aus Licht gebildeten Kreuzes und darauf die Inschrift: „In diesem Zeichen siege“. Wegen dieser Vision ist ihm und dem ganzen Heer, welches Zeuge dieses Wunders waren, ein Schrecken gekommen. Da erhielt Konstantin im Traum die Anweisung das himmlische Zeichen Gottes an den Schildern seiner Soldaten anzubringen und so den Kampf zu beginnen. Er tat dies. Wie ist dieser Bericht zu deuten? so fragt Sierszyn. An dieser Vision ist nicht zu zweifeln. Eusebius hat die Nachricht unmittelbar von seinem Freund empfangen. Christus selbst ist für Sierszyn am Himmel erschienen um Konstantin zu begegnen und die Geschichte mitzuschreiben. Roß und Reiter warf er ins Meer Konstantin ist sich seines Sieges gewiss und greift an. Ale er aber über den Fluss steigen wollte, öffnete Maxentius die Tore und will den Fluss überqueren. Es lösen sich aber die Seile der Brücke und Maxentius ertrinkt im Meer. Ross und Reiter warf er ins Meer schrieb Eusebius. Konstantin wird Kaiser zu Rom im Westen und im Osten regiert sein Schwager Licinius. 323 kommt es zum offenen Krieg, den Konstantin gewann. 324 ist er alleiniger Kaiser. Konstantin- Heuchler oder Christ? Eusebius schrieb, dass die Kreuzesvision keine Bekehrung in ihm auslöste, aber er völlig überzeugt wurde, dass Jesus der Gott der Christen, ihm den Sieg gab. Zu ihm betet er fortan, nachdem er vorher andere Götter anbetete. Er ist daher sicher kein Heuchler. Er verbietet sein eigenes Bild in heidnische Tempel zustellen. In seinem Palast richtet er eine Art Kirche ein, wo er eifrig die Bibel las und sie in gemeinsamen Hausandachten den Hofangestellten auslegt. Auch verfasst er ein Gebet an die Soldaten. 337 auf dem Sterbebett lässt er sich taufen, was nicht gegen seine religiöse Ehrlichkeit spricht, da dies der Lehre der Kirche entsprach, da damit die Sünden aller Zeiten vergeben sind. Konstantin hatte auch welche, da er verschiedene Menschen ermordete, die ihm dann vielleicht leid taten. Konstantin bleibt Pontifex maximus 312 wendet er sich dem Christentum zu, belässt aber weiterhin das Heidentum als Staatskirche . Er bleibt Pontifex maximus, d. h. zu nichts verpflichtender oberster Priester des Staatskultes, wehrt sich aber gegen den Kaiserkult.


Konstantin begünstigt die Kirche (Bevorzugung der Kirche) 1. Auch christliche Kleriker (Diakone…) bekommen Steuerbefreiung. 2. Kreuzigung und Brandmarkung im Gesicht sind verboten, da der Mensch das Ebenbild Gottes ist . 3. Am 3. März 321 wird der Sonntag als verbindlicher Feiertag erklärt. Dieser Tag war noch kein dem Sonnengott gewidmeter Tag!!! Alle sollen den (Auferstehungs-)Tag des Herrn feiern. Ungläubige mussten ein Gebet aufsagen: Dich allein erkennen wir als Gott und König, dich rufen wir als unsern Helfer an…. Gutes darf man Sonntag tun. 4. Nach seinem Sieg gegen Licinius ermuntert er seinen Freund Eusebius und andere Kirchen zu bauen. Er selber ging durchs Geld der Mutter Helena mit gutem Beispiel in Rom, Konstantinopel und anderswo voran, wie z. B. die Geburtskirche und Grabeskirche in Israel. Aus den im Buch angeführten Indizien, kann man schon mit (großer) Wahrscheinlichkeit sagen, dass die Orte richtig lokalisiert wurden. Konstantinopel wird um 330 Reichshauptstadt und wurde so christlich erbaut, dass es ein Gegenstück zum heidnischen Rom war. 50 neue Bibel ließ er erstellen für die neuen Kirchen in Konstantinopel. 5. Am 25.12 336 wurde erstmals das Weihnachtsfest gefeiert. Das Fest verdrängt den Sonnenkult und eine ganze Reihe anderer heidnischer Fester. 6. Konstantin diskutiert gern über das Christentum, so war er auch Ehrenvorsitzender beim nicäischen Konzil. 7. Seine Geduld mit den Donatisten zeigt die Anteilnahme am Wohle der Kirche. 8. Als Alleinherrscher erneuert er das Toleranzversprechen – nun den Heiden gegenüber. Die Heiden „sollen die Tempel ihres Trugs behalten; wir aber haben das lichte Haus deiner Wahrheit.“ Bereits 323 drohten Strafen, der einen Christen zu einem heidnischen Opfer zwingt. 9. Er läßt sich auf dem Sterbebett taufen, hätte sich gern aber im Jordan taufen lassen, weil auch Jesus hier getauft wurde. Das Christentum ist noch keine Staatsreligion, sondern nur einen erlaubte Religion.

Konstantin und die Donatisten Lucilla und die Unzufriedenen In Karthago ist das Haus einer reichen Dame namens Lucilla der Treffpunkt der Unzufriedenen. Sie ist sehr fromm und stellt ihre Frömmigkeit geschickt zur Schau, z. B. küsst sie demütig die mitgenommene Knochenreliquie eines Märtyrers vor dem Abendmahl. Vermag ein Todsünder zu taufen? Ein neuer Bischof wurde gewählt und damit bricht der Donatistenstreit auf. Felix wird beschuldigt Heilige Schriften an die Häscher ausgeliefert zu haben, was als Todsünde galt. Der Bischof Donatus tritt ein Konzil mit 70 Bischöfe ein. Sie beanstanden die Wahl Cäcilians zum Bischof von Karthagos. Lucillas Hauskaplan wurde an seiner Statt gewählt, weil sie von der reichen Dame bestochen wurden. Sie war gegen Cäcilian, weil er ihr den Reliquienkult verbot. Aber da der Hauskaplan bald starb wurde Donatus sein Nachfolger. So spaltete sich die afrikanische Kirche in 2 Lager. Konstantin zeigt Geduld Um den Streit zu schlichten, beschloss der Kaiser 313 10 Bischöfe jeder Partei samt 15 neutralen aus Italien nach Rom einzuladen. Es gelang Donatus nicht die Behauptung gegen Felix und Cäcilian aufrechtzuerhalten, dagegen wurde er der Ordination gefallener Bischöfe sowie der Wiedertaufe angeklagt und exkommuniziert. Die Synode wollte dass die ursprünglichen Bischöfe wieder eingesetzt werden, aber der Streit lag viel tiefer. 314 lädt er beide Parteien zu einem Konzil nach Arles ein. Dort verurteilen sie die Donatisten und lehnen die Wiedertaufe von Ketzern ab. Ebenso wollten sie einen einheitlichen Ostertermin. Was hat der Kaiser mit der Kirche zu schaffen Der Kaiser will nun, weil die Donatisten diesen Beschluss ablehnten mit Gewalt vorgehen und die Donatistenkirchen werden beschlagnahmt und Bischöfe verbrannt. Das machte es aber noch schlimmer und die Donatisten fragen: Was hat der Kaiser mit der Kirche zu tun? Sie organisieren sich z. T. in „milites Christi“- truppen und lieferten Widerstand, wo sie fanatisch das Martyrium suchten. Sie wollen nicht zur Katholika gehören, die mit dem Kaiser im Bunde steht, auch aus politischen Gründen nicht. Donatismus im Aufwind 270 Bischöfe hat die afrikanische Kirche, etwas mehr wie die allgemeinen (katholischen). Sie sind v. a. auf der Seite der Donatisten, welche unter seinem Nachfolger Parmenian richtig aufblühten. Das Grundanliegen der Donatisten Sind Nachfolger von Hippolyt und Novatian. Sie fordern eine von Todsündern reine Kirche. Bei den Donatisten wird dies auf den Klerus beschränkt. Sie betrachten sich als die wahre Kirche, weil die katholischen auch Todsünder haben. Daher können sie die Sakramente richtig verwalten. Dagegen müssen die zur katholischen Kirche Übertretene wieder getauft werden, da sie Schismatikern waren (dogmatisch gut, aber organisatorisch in einer andern Kirche). Dieser Streit entzog viele geistliche Kräfte, die den Einfall der Mohammedaner begünstigten, wenngleich dieser Streit durch den Einbruch der Vandalen verringert wurde. Das zornige Häretikergesetz 326 Während er viel Geduld mit den Donatisten hat und auch die Heiden in Toleranz ließ, ging er am schärfsten gegen die Häretiker vor. Novatianer, Valentianer, Marcioniten und Paulianer, die besondere Versammlungen halten, mußten den Besitz der Kirche geben und durften sich nicht mehr versammeln. Von der Märtyrerkirche zur Staatskirche Das Land verarmt und die Steuerlast wird immer größer. So wurde die Kirche zu einer Zufluchtsstätte. Es lohnte sich nun zur Kirche zu gehören. So zog ein großer Strom von Weltförmigkeit und materieller Reichtum in die Kirche ein. Die Taufe wird zur Vorbedingung der Bürgerrechte, was Massenbekehrungen auslöste. Unter Theodosius 380 wurde sie Staatsreligion. Dadurch werden Bischöfe zu Richtern und ihr Ansehen stieg gewaltig, was sich auch in Prunk zeigte. Dadurch wollten viele Reiche auch Bischof werden, was zum geistlichen Verfall der Bischöfe führte, da nun viele Ungläubige darin waren. Diese große Verweltlichung und Kraftlosigkeit brachte die Protestbewegung der Mönche auf den Markt.

Christuskreuz und Kulturrevolution Der Hauptgrund für den Sieg des Christentums ist nicht Konstantin allein, sondern das charakterliche und sittliche Niveau der Christen, die damals mehr ausmachten, als Zahlen vermuten lassen. Sie hassen nicht, üben keine Vergeltung, sondern tun ihren Feinden Gutes, so dass Kaiser Julian 360 sagt, dass Menschenfreundlichkeit, wie Liebe und Barmherzigkeit der Christen die entscheidende Wachstumskraft der Kirche gewesen sei!!! Die Kehrseite der Medaille 1. Wegen Vorteile zur Kirche zu gehören gab’s Verweltlichung, Reliquienwesen und geistliche Verflachung 2. Sie wurden abhängig vom Staat (Cäsaropapismus), so dass sie nicht mehr frei und ohne Kaiser (Staat) entscheiden könne. So beeinflussten viele Kaiser die Kirche und die Konzile.

Den Verlockungen erlegen? Christen erwarteten 312 völlige Freiheit vom Staat und freuten sich als Konstantin die Gefängnisse leerte. Durch die neu gewonnene Freiheit wurde zu einem Faktor der Öffentlichkeit, wo sich Chance und Gefahr meldeten.


Der Weg zur Staatskirche (311- 380)

337 stirbt Konstantin und seine beiden Söhne, christlich erzogen, wünschen das Christentum als Staatsreligion, haben aber nicht den Mut es durchzusetzen, schädigen aber das Heidentum in vielerlei Weise: • 341 Opferverbot bei Todesstrafe • 346 Alle Tempel werden geschlossen (Kirchen protestieren nicht)

Leider schaltet Konstantius sich auch in die Kirche ein. So zwingt er 355, dass Athanasius verurteilt wurde. So wie ich es will, so sei die Richtschnur des Glaubens. Alle Widerspenstigen wandern in die Verbannung, selbst Bischöfe. Die 3 Söhne regierten: Konstantin II. 337-340 stirbt im Krieg gegen Konstans Konstans 337-350 seit 340 Herrscher über Westrom Konstantius 337-361 Herrscher über Ostrom, ab 350 über das ganze Reich

Julian der Abtrünnige (361-363) Er wurde christlich erzogen, läßt sich aber als 20 jähriger in den Neuplatonismus und dessen Mysterien einweihen. Nach außen heuchelt er ein Christentum vor, aber als die Stunde schlägt wirft er die Maske weg. Die Christen werden vom Hof und Staatsdienst entfernt, die Tempel wieder eröffnet und neu aufgebaut. 362 erscheint das Schulgesetz, wo nur noch heidnische Lehrer zugelassen wurden. Aber durch seine kurze Regierungszeit gab es keine Verfolgung der Christen. Seine letzte Worte im Krieg gegen die Perser 363 waren: „Du hast doch gesiegt Galiläer“!!! Der Schritt zur orthodoxen Staatskirche (380) Neben verschiedenen Kaisern und Mitkaisern wurde Theodosius ein spanischer General zum Mitregenten des Ostens. Mit Ambrosius fördert er die orthodoxe Religionspolitik. 380 ruft er das Christentum zur Staatsreligion aus. 381 beruft er das 2. ökumenische Konzil nach Konstantinopel. 383 folgte ein Häretikergesetz. 391 verbietet er andere Religionen (außer die jüdische). 394 vereint er das römische Reich nochmals. 410 plündert der Westgote Alarich Rom.

Westen: 364-375 Valentinian 375-383 Gratian 392-394 Usurpator Eugenius 375-392 Valentinian II. 394-395 Thedosius d. Gr. Osten: 364-378 Valens 379-395 Thedosius d. Gr.


Gesellschaftliche Veränderungen (325-450) 1. Ehe und Familie Die Kirche erkennt die Staatseheschließung an, wird aber zu einer unauflöslichen Ehe von Gott her, wobei Augustin das Wort Sakrament verwendet. Doch wurden manche Dinge eingeführt, im Sinne der christlichen Liebe (sehr gut!) 1. Ehebruch auch für Männer strafbar. Selbst bei Ehebruch der Frau, soll der Mann durch Versöhnung die Ehe zu retten versuchen 2. Ehe zwischen Sklavenfamilien waren nun voll gültig. 3. Beim Ehebeschluß gibt’s Freiheit. Auch Kinder dürfen Gatten ablehnen (1Mo 24:58) 4. Ehebruch des Mannes ist schlimmer. Ehehierarchie bleibt, wird aber durch die Liebe des Mannes zur relativen Hierarchie. 5. Schutz vor Kindesmissbrauch (z. B. Kinder verkaufen) 6. Adoption ist eine Tat der Barmherzigkeit, daher dürfen auch Mütter Kinder adoptieren 7. Abtreibung verboten 8. Auch uneheliche Kinder sind Gottes Geschöpfe 9. Der Hausvater soll die Familie geistlich unterweisen und Vorbild sein 10. Gegen leichtfertiges Vergnügen in Bädern und Theater

In diese zentralen und empfindlichen Bereiche der Kultur macht die Kirche den Einfluß des Evangeliums geltend. Hier, und später erneuert bei Karl dem Großen, werden die Grundlagen des christlichen Abendlandes in Europa gelegt. 1968 wurde dieses System umgestoßen.

2. Positive Ansätze im Sozialbereich Durch hohe Steuern wird der Mittelstand schon fast wie Sklaven , was sie Kirche als OK findet. Daher nimmt auch sie Sklaven in ihren Dienst. Sie kauft auch Sklaven frei. Sie sind noch nicht gleichwertig in der Kirche, dürfen aber mit Einverständnis ihrer Herren in kirchliche Ämter gewählt werden oder in Kloster gehen…. Auch wurden Armenpflege, Spitäler und Heime gegründet, z. T. sehr beachtlich große. 3. Bildung und Kultur Es gab keine kirchlichen Schulen, da man auf die Familie vertraute. Chrysostomus, Augustin, Ambrosius und andere wandten sich gegen Gladiatoren und Zirkus. So wurde 325 im Osten die Gladiatorenspiele und 400 im Westen verboten. Es entstanden in der Zeit zwischen 325 und 450 neue christlich geprägte Wertemaßstäbe und Lebensordnungen.

Das Mönchtum

Jungfrauen und Asketen Die welche sich selber enthalten sind Asketen oder Enthaltsame aber keine Mönche. Vorwärts in die Einsamkeit Mönch heißt der Einsame. das Mönchtum entsteht erst, als die Asketen das christliche Gemeindeleben fliehen und in die Wüste sich zurückziehen. Sie wollten der verweltlichten Kirche, die im 4. Jh. aufkam entgegentreten. So kam es vor, dass bei einem Streit, wer Bischof wird, es 137 Tote an einem Tag gab. Auch lebten sie in Prunk und ihrer Festtafel stellte selbst ein Königsmahl in den Schatten. Damasus und Ambrosius gehören zur Mönchsströmung, eine Reaktion auf die Veräußerlichung der Kirche zur Machts- und Prachtskirche.

Das Leben des heiligen Antonius Willst du vollkommen sein…

Der Ägypter Antonius (251-356) gilt als Vater des Mönchtums. Als 20 jähriger bekehrt er sich aufgrund Mt 19:21 und verkauft alles was er hat, und er war reich. Dann wurde er ein Anachoret (Zufluchtsortiger) oder Eremit (Einsamer). Sein Lebensunterhalt verdient er durch Korbflechten und besucht ab und zu die Gemeinde oder seinen Korbmeister.

Die Geburtsstunde des christl. Mönchtums 285 verlässt er alle um ganz für den Herrn da zu sein. Damit ist das Mönchtum geboren. Später versammeln sich immer mehr zu ihm, die ihn bewundern und als Vorbild nehmen. Um wieder allein zu sein flieht er noch weiter in die Wüste, wo er 356 im Alter von 105 verstarb. Psychokämpfe- Halluzinationen oder Realität? Am Anfang wird er sehr viel versucht, v. a. von Dämonen, aber auch die Freuden des bisherigen Lebens. Er überwindet sie durch Christus. Diese Dinge verwurzelten ihn noch mehr mit Jesus. Jesus selber sagt zu ihm, dass die Kämpfe nun vorbei sind. Die Psychiatrie deuten die Visionen als Halluzinationen, aber Athanasius spricht von ihm als den größten Glaubenstherapeuten. Durch die erreichte geistliche Tiefe bekommt er die Gabe Vorgänge in der geistlichen Welt zu erkennen, Fernwirkungen zu erzielen, Kranke heilen, zukünftiges Vorauszusagen… Er verlässt auch einmal die Wüste um Athanasius geistlich beizustehen. Dieses tolle Vorbild bewirkt, dass 1000e Mönche werden. So wird Antonius ihr geistlicher Vater. Sein Leben war echt und geistlich, sagt auch Hieronymus, indem er ihn als den größten Mann Ägyptens bezeichnete. Seine beiden Schüler, die ihn im Sterben begleiteten nahm er das Versprechen ab, dass sie niemand sagen, wo sein Grab ist, damit er nicht verehrt wird! Toll! Einsiedlervereine- Zeichen der Zeit Mönchtum wird modern, weil der Staat zu hohe Steuern fordert und das ethische Leben verkommt. So fliehen viele in die Einsamkeit, ohne von Gott zu berufen sein, wie Antonius und enden deshalb im Wahnsinn. Man sammelte sich in Einsiedlervereine oder eben Eremitenkolonien. Das ist die 2. Stufe des Mönchtums. Die Kolonien organisieren sich aber nicht, sondern haben nur einen Vater, dem sie sich unterordnen. Antonius hat dies schon gesehen, fand es aber nicht gut. Gut 100 Jahre dauert die Flucht in die Stille, die Jung und Alt erfasst. Unsere Aussteiger aus dem Leben verzichten nicht auf Luxus und Güter. Das Ziel der Mönche war Gebet und Einsamkeit. Manche hatten die Tränengabe. Rufinus sagt, dass die Wüstenväter immer ungewöhnlich fröhlich waren. Sie beteten viel für andere und waren daher beim Volk beliebt. So verbreitete sich das Mönchstum nach Israel und Syrien aus, wo Symeon der Säulenheilige lebte. 30 Jahre lebte er auf einer 15 m hohen Säule und predigte den Wallfahren täglich 2x Buße und Umkehr.

Pachomius gründet das erste Kloster Durch die Liebe gewonnen Der Ägypter lebte von 280-346 und gründete das 1. Kloster. Eine christliche Familie nimmt ihn auf und die erfahrene Liebe gewinnt ihn für Jesus. So wird er Eremit und zieht zu Antonius. Nach 10 Jahren zieht er 600 km südlich von Kairo weg und hört im Gebet (wahrscheinlich Vision) eine Stimme: „Pachomius, bleibe hier und gründe ein Kloster, denn es werden viele zu dir kommen, die das Heil begehren.“ So gründete er 323 das 1. Kloster zu Tabennisi. Doch mit 1300 Mönchen ist es bald völlig überfüllt und es organisieren sich ganze Kolonien und verwandeln sich in Klöster. Als er stirbt, lebten schon 7000 Männer und 400 Frauen in Klöstern, genannt Koinobion (gemeinsames Leben) oder Monasterion (Münster). Das Neue am Kloster: Regel und Abt Pachomius führt Regeln ein und bestimmt einen Abt (vom Aram. abba), der darüber wacht und bestraft. Dabei ist er eher ein charismatischer Seelsorger, [- er hatte mehrere Visionen- ] als ein Organisator. Die Regel des Pachomius Gemeinsame vegetarische Mahlzeiten ohne Wein, unterbrochen von machen Halbfastenzeiten, wo z. B. das Mittagessen wegfällt. Wer ins Kloster beitritt, bringt sein ganzes Vermögen mit, wie in der Urgemeinde. Kloster und Klosterleben Eine weiße Mauer umgibt das Kloster um Neugierige fernzuhalten. Es gibt verschieden Häuser, je nach Beruf (Gärtner, Bäcker…). Wirtschaftlich autark soll es sein, nur der Schlaf wird im Sitzen „eingenommen“. Mönche sind mit Tunika (Nachthemden ohne Hose bekleidet), da die Hose eine Erfindung der Germanen ist. Oberste Tugend ist Gehorsam gegen den Abt. Hauptziel ist die Gemeinschaft, aber nicht in der Zelle. Es bleibt viel Zeit zum Gebet und Bibelmeditation. Gemeinsame Andachten gibt es. Nach 340 erlebt das Mönchtum einen gewaltigen Anstieg bis 50 000. Das 1. Nonnenkloster gründete Pachomius Schwester.

Bedeutende Förderer des frühen Mönchtums Athanasius (295-373), Gregor v. Nazianz (330-390), Hieronymus (345-420), Johannes Chrysostomus (345-407) und Baslius der Große (330-379). Basilius macht eine neue Regel, die im Osten Standart wird. es gibt dort nur Basiliusklöster. Er fordert mehr geistige Arbeit, wie Pachomius. So sollen sie wissenschaftlich und ärztlich helfen, weshalb diese Klöster in der nähe der Städte gebaut werden. Es gibt natürlich auch in der Zwischenzeit viele Entgleisungen. Die Anfänge des Mönchtums im Westen Athanasius bringt sie mit, als er in die Verbannung nach Trier muss. Hieronymus und Ambrosius werden erfasst. Martin von Tours, Lerinum und Cassian gründen Klöster in Frankreich. In Nordafrika wird Augustinus der Vater des Mönchtums. Benedikt von Nursia und die Benektiner Im Westen gibt es keine Regel und Ordnung, bis Benedikt (der Gesegnete) kam. Benedikts Jugend 480 in Italien geboren studiert er in Rom, wo ihn aber die unsittlichen Kameraden anekeln. So flieht er mit 17 in die Einsamkeit und lernt Romanus kennen (später wurde das Romanuskloster gebaut), mit dem er 3 Jahre verbringt. Seine guten Ratzschläge geben ihm eine Ruf. Abt eines Höhlenklosters 510 wird er zum Abt gewählt, aber der Gehorsam war viel zu streng. Als ihn die Mönche vergiften wollen zerbricht der Kelch als er das Kreuz darüber schlägt. Macht über Menschen und Dämonen Er flieht und es umgibt ihn bald eine schar Mönche. Selbst Kinder werden zu ihm gebracht, damit sie anständig werden. Er treibt einem Mönch mit einem Rutenschlag einen Dämon aus und läßt mit seinem Stab wie Mose eine Quelle aus einem Felsen hervorsprudeln. So wird er weit bekannt. Kloster statt Apollotempel Auf einem alten Tempel errichtet er eine Kapelle und bekehrt die restlichen Götzendiener. 529 baut er dann ein Kloster und verfasst seine Mönchsregel, welche durch Papst Gregor im Abendland überall eingeführt wurde. Aufbau kontra Niedergang Als das römische reich am Untergehen war, zündete er ein Licht auf seinem Berg an. Die Benektinerklöster werden Abschreiber der Bibel und and. Bücher, die wichtige Informationen in die spätere Zeit hinüberretteten, die sonst wegen der großen Völkerwanderungen untergegangen wären. Er konnte sogar sein Todesdatum vorhersagen: 21.3. 547. Die Regel Benedikts Sie hat alle übrigen verdrängt und war vom 8.-12 Jh. alleinherrschend. Der Abt soll führen wie ein liebender Vater. Er soll kein Büßerleben, sondern ein Familien leben sein, wo jeder das leistet was er kann. Familie, Schule, Militia (Gerhosam, ohne eigenen Willen) So soll das Kloster dreigeteilt sein. Oberste ist Gott, der den Mönch in sein Amt Beruf. dieser ist nicht Verdienst, sondern Gegengabe, die Gott selber wirkt. So soll das Leben ein Dienst für Jesus sein. Der Abt ist der Stellvertreter Christi. In Gästen und Armen an der Türe wird Jesus selber aufgenommen. 4 Berufssünden, die bestraft wurden: Halsstarrigkeit, Stolz, Ungehorsam,. Murren. Er hat auch 8 Stufen der Bestrafung, die sehr biblisch sind. Die 8.Stufe ist das Gebet aller Brüder für den Irrenden, nachdem er ausgeschlossen wurde (7. Stufe). Die Besserung wird Gott belassen!!! Seine Regel ist christozentrisch.

Die Profeßformel (Gelübde) 1. Ortsbeständigkeit (nicht von Kloster zu Kloster durchmogeln 2. Armut, Keuschheit, Besitzlosigkeit 3. Gehorsam gegen Abt und Regel Die Tageseinteilung Der ganze Tag soll ein Gottesdienst sein, aus Gebet und Arbeit. Er hat 8 Gebetszeiten (insgesamt 3,5 Std. stehendes Gebet), die erste 2.00 Uhr morgens! Cassian hat 7 wegen Ps 119:164. Ein Gebet hat z. B. 15 Punkte: Psalmen, Doxoligien, Lied, Lesungen,…Alles wurde gesungen auch die Lesungen, aber nur auf einem Ton! In 1 Woche hat man 150 Psalmen durch, in Ägypten haben sie das z. T. täglich gemacht! Was wird im Kloster gegessen, getrunken und wie geschlafen? 4 füßige Tiere durften nicht gegessen werden. Dagegen Geflügel und Brot, Gemüse, Obst. Jeder muss 1/3 l Wein trinken, weshalb sie auch anfingen Weinberge zu pflanzen. Sie schlafen in den Kleidern im gemeinsamen Schlafsaal (Einzelzelle ab 14. Jh.). Pionier und Brückenbauer Der Benektinerorden hat eine unvorstellbare Kulturarbeit geleistet. Das Ora et labora ist Europa zum Segen geworden. Diese Benektiner waren sehr wichtig für unser christliches Abendland, da sie viel Wirtschaftliches und auch Geistliches geleistet haben. So haben sich durch ihre riesigen Bibliotheken viele Abschriften von Bibeln und Kirchengeschichte erhalten. Sie haben das Abendland sehr positiv geformt und nicht zuletzt waren sie eine Ausbildungsstätte von Klerikern.

Die Zeit der Kirchenväter

Wer ist ein Kirchenvater Die kath. K. nennt 4 Bedingungen: 1. Vorzügliche Gelehrsamkeit 2. Heiliges. mäßiges Leben 3. Der Alten Kirche zugehörig 4. Anerkennung der Kirche Aufgrund des 4. Punktes werden Tertullian und Origenes nicht in den Kranz der Väter aufgenommen und bekommen einen Ersatztitel: Schriftsteller der Kirche Von der Eigenart der Pratristik (Kirchenvätergeschichte) Es ist die Gründungszeit der Theologie: 3. Jh- 636. Sie verfassen keine Briefe oder Evangelien, sondern schreiben sie ab und kommentieren sie. 2 Merkmale. 1. Die Theologie ist schöpferisch original, weil es vorher niemand anders gegeben hat, der ähnlich dachte oder schrieb. Sie schrieben nicht absolut oder in Systemen, sondern sind offen nach allen Seiten! 2. Sie ist rein kirchlich und theologisch.

Die 3 kappadozischen Väter 1. Basilius der Große Er wird 330 in einer christlichen Familie im kappadozischen Cäsarea geboren und sollte Rhetor werden. Sein lebenslanger Freund ist Gregor von Nazianz Geist der Askese Er wird Asket, weil viele Ungläubige sich geistliche Ämter kaufen (Simonie), bleibt aber biblisch und theologisch. Er unterstützt Athanasius im Kampf um die Dreieinigkeit. Der Klostergründer Er gründet als reicher verschiedene Klöster und gibt ihnen die Basilius -Regel, die die einzigste Regel in der Ostkirche bleibt. (Im Westen 200 Orden und Regeln). Sie fördert die Vertiefung in die heiligen Schriften und Kommentaren. Man wird Mönch auf Lebenszeit, ohne Rückkehr. Bischof von Cäsarea Eusebius ernennt ihn 364 aber zum Priester und so wird er Widerwillens Prediger und Seelsorger. er wird Begründer der Kunstpredigt, da er viel Rhetorik einfließen läßt. Er ist aber auch sozial tätig, und organisiert Volksspeisungen Caritas und Kampf für das Nicänum Er gründet auch eine Krankenstadt, die er Basilias nennt. Ebenso auch Altersheime, Spitäler, Armenhäuser…370 wird er Bischof und unterstützt die Dreieinigkeit. Sein weltlicher Vorgesetzter ist dagegen und will ihn einschüchtern, worauf er sagt: Sonst nichts? wer nichts besitzt, dessen Güter können nicht geklaut werden, Verbannung kenne ich nicht, da ich überall auf Gottes Erde zu Hause bin. Marter kann mir nichts antun, da mein Leib ohnehin hinfällig ist und der Tod ist mir willkommen, denn er bringt mich schneller zu Gott. So gewinnt er und stirbt 379 an einem Leberleiden. Wegen der großen Leistung im a) Mönchsgebiet, b) christlichen Caritas c) dogmatischen Gebiet (gegen der Arianismus, Förderung des nicänischen Glaubens) geben sie ihm den Namen „Basilius der Große“, den man nur selten verleiht.

2. Gregor von Nyssa Er ist der jüngere Bruder von Basilius und wird folgt seinem Bruder. In der Einsamkeit schrieb er, obwohl verheiratet, ein Erstlingswerk „über die Jungfräulichkeit“, wo er diese hochhebt und die Ehe als größtes Übel bez. auch die glückliche, da sie den Neid der anderen fördert. 15 Predigten hielt er über das Hohelied und vergeistlicht diese. 371 wird er von Basilius zum Bischof von Nyssa berufen. Seinem Einfluß ist es wesentlich zu verdanken, dass 381 in Konstantinopel auch der Hl. G. als Gott anerkannt wurde. Auch er vertritt die Allversöhnung. Er schreibt gegen die Wallfahrten, da sie weder den glauben noch das Glaubensleben fördern.

3. Gregor von Nazianz Er ist ein Bischofssohn, was bis 550 erlaubt war. Kaiser Justinian führte den Zölibat ein. Auch er ein Rhetoriker und späterer Mönch, wird ohne seinen Willen zum Priester geweiht. Die Seele ist göttlich und ewig. Der Priester muss Seelenkenner und Seelenheiler sein. Er war ein toller Prediger gegen den Arianismus und verdrängt ihn. 390 stirbt er als Einsiedler, da er ein empfindsamer Mensch war und weder ganz Bischof noch ganz Mönch sein konnte.

4. Johannes Chrysostomus Gründliche Ausbildung Durch seine antiochische Schule (Historisch, grammatisch) sagt er: die Exegese soll der Predigt dienen und nicht vorschnell auf allegorischen Nebengleise abdriften. Er ist nicht Dogmatiker sondern Exeget und größter Prediger der gri. Kirche, heute noch viel nachlesbar. Askese und Seelsorge 372 läßt er sich als 25 jähriger taufen und entsagt der Welt. Er kasteit seinen Körper und bleibt daher immer ein gebrechlicher Mann. In einer Höhle schrieb er ein Werk „Über das Priestertum“, das so fordernd ist, dass er es erst im Alter wagt selber Priester zu werden.

Der Prediger in Antiochia 386 wird er Priester zu Antiochia. er predigt praktisch- sozial und mutig mit Rhetorik, die aber nicht den Inhalt erdrückt. 387 stürmt das Volk Prätorium wegen Steuererhöhungen. Chrysostomus hält dafür seine 21 Bildsäulen- Predigten, die das Volk besänftigen und den Kaiser verzeihen lassen. Bischof von Konstantinopel Er wird 397 heimlich entführt und dort als Bischof eingesetzt. Dort verkauft er teuren Prunk der Kirche und gründet Spitäler. Ehebrecherische oder unwürdige Kleriker werden abgesetzt. Auch sonst sorgt er dort und bei Mönchen für Ordnung und missioniert und sozialisiert die Ausländer.

Als Lohn die Verbannung Ähnlich wie bei Stephanus konnten manche die Rede nicht ertragen und die Kaiserin schickte ihn in die Verbannung. Zu Fuß 3 Monate pausenlos bei Hitze und Kälte zu wandern bringt ihn dazu, dass er 4 Jahre später am 13.9 407 ein weißes Sterbegewand anzieht und am folgenden Tag völlig erschöpft mit den Worten: „gesegnet sei Gott für alles“ stirbt.

5. Ambrosius von Mailand Mit 30 Jahren wird er 370 Statthalter von Mailand, wie sein Vater Statthalter von Gallien war. Beförderung vom Statthalter zum Bischof In einem Volksauflauf wird spontan Ambrosius zum Bischof ernannt. Auch er widerwillig tritt sein Amt an, obwohl er noch nicht einmal getauft war. Er verkauft alles und schenkt es der Kirche für die Armen. Er selber macht das Halbfasten für sich beinahe zur Regel. Kampf dem Arianismus Weil er gut gri. kann werden die gri. Kirchenväter für ihn zum Vater. Er bringt es dadurch soweit, dass der Arianismus im Abendland zusammenbricht. Ambrosius, der Prediger Als Bischof sieht er das Predigen als Hauptaufgabe. Neu ist seine allegorische Auslegung, z.B. über die 6- Tage- Schöpfung. Auch er preist die Jungfräulichkeit, findet aber auch die Ehe einen guten Stand. Ambrosius , der Kirchenfürst Er wagt es wie Chrysostomus dem Staat entgegenzutreten. So forderte er den Kaiser auf öffentlich Buße zutun, weil er 7000 Menschen umbrachte. Er tat es und Ambrosius schreibt: Öffentlich in der Kirche beweint er seine Sünde. unter Seufzen und Tränen bat er um Vergebung. Wovor gewöhnliche Menschen sich schämen, davor schämte er sich nicht, nämlich öffentlich Buße zu tun. Vom Missbrauch kirchlicher Macht Leider entschied Ambrosius auch falsch, so dass der Kaiser ein richtiges Urteil rückgängig machte. Ambrosius falsches Argument war, dass die Christen nicht öffentlich schlecht gemacht werden dürfen. Zum ersten Mal wollte er den Kaiser vom Abendmahl ausschließen. Der Vater des abendländischen Kirchenliedes Weil er sich weigerte eine mailändische Kirche den Arianern zu überlassen, wurde seine Kirche umstellt und mit anderen Christen für mehrere Tage von Soldaten eingeschlossen. Da wurde spontan der Hymnen und Psalmengesang eingeführt, damit das Volk nicht vor Verdruß kaputtgeht. So führt er in Mailand die morgenländische Weise des Singens ein: a) ein Wechselgesang 2 -facher Art b) mehrstimmige gri. Gesänge. durch dieses musikalische Zeugnis fingen auch die Soldaten an zu singen. durch diese Widerstände des Ambrosius erlebt der Westen die Niederlage, dass der Kaiser auch für die Religion zuständige Hoheit ist. 397 stirbt er am Karsamstag mit ausgebreiteten Armen. 6. Hieronymus Er wurde 342 geboren war ein Freund Rufinus, der viele Schriften von Origenes beschönigend übersetzte, aber eben wegen dessen Haltung zu Origenes auseinander ging. Er wird Mönch und zieht in die Wüste des Orients Asketisches Bekehrungserlebnis mit Visionen und blauen Flecken Durch eine Vision mit anschließend blaue Flecken auf der Schulter erkennt er, dass ein Mönch auf klassische Literatur verzichten muss. Als Eremit in der Wüste Durch ähnliche Anfechtungen wie Antonius veranlasst ihn einen Freund zu haben, der ihm Hebr. beibringt. So bleibt er der einzigste Kirchenvater, der wirklich gut hebr. konnte. Durch Bischof Apollionaris lernt er gutes gri. Zwischenspiel in Rom Er wird Freund von Bischof Damasus 382, verlässt Rom aber 384 nach dessen Tod wieder. Klostergründer in Bethlehem Er baut ein großes Frauenkloster und ein Männerkloster, sowie die dazugehörigen Pilgerherbergen und Klosterschule. 34 bewegte Jahre So lange arbeitete er als Gelehrter oft ganze Nächte durch. Durch die Eroberung Roms um 410 kommen viele Flüchtlinge und später auch Räuber ins Kloster, so dass er dann 416 fliehen mußte. 419 stirbt sein treuer Freund Eustochium, so dass er 420 am 30.9 selber völlig entkräftet, aber geistig noch fit, starb. Hieronymus als Gelehrter Mit Augustin der größte Gelehrte. Er verbindet das Wissen des Orients und der gri. Kirchenväter mit dem Abendland. Das Werk „de viris illustribus“ bringt alle Schriftsteller der 4 Jh. und sollte den Heiden zeigen, was die Kirche für tolle Persönlichkeiten hat. Er schreibt auch viele Auslegungen und Kommentare über fast alle Bücher der Bibel. Durch seine Schnelligkeit schreibt er am Tag bis 1000 Zeilen. Auch Streitschriften gegen und für Ambrosius, gegen Rufinus wegen Origenes, und auch gegen Chrysostomus. Leider auch eine falsche Schrift „Über Marias beständige Jungfrauenschaft“, wo er die Geschwister Jesus einer anderen Mutter zuschreibt, damit er das Urbild der Virginität nicht getrübt wird, die für Mönche ja ganz wichtig sind. Die wichtigste Arbeit ist 20 Jahre lang seine Vulgata, eine revidierte Fassung der Bibel, die Augustin und Cyprian hatten . Er sagt: Ich bin nicht töricht zu glauben, dass die Bibel nicht inspiriert wäre, aber die lat. Handschriften haben sich aufgrund der Varianten als fehlerhaft erwiesen. Sie wieder ans gri. Original heranzuführen ist mein Ziel! Dazu benutze er nicht nur das Hebr. Original, sondern auch die Hexapla Origenes., welche er auch ins lat. übersetzt. Er ist fleißig, ehrgeizig, rücksichtslos und schnell/flüchtig.

7. Aurelius Augustinus (354-430) Sein Vater ist Heide, seine Mutter Monika gläubig und läßt ihn daher unter den Katechumen aufnehmen. Er schreibt seine Biographie („Konfessionen“) selber als Mischung zwischen Dankgebet Gespräch mit Gott, wie die Psalmen. Seine Jugendsünden sind vom mönchischen Licht aus gesehen und daher Vorsicht! Mit 28 bekehrt sich der Algerier. Augustins Jugend Er freut sich an heidnischen Mythologien. Als Rhetorwerdender studiert er Jura, Philosophie und Redekunst. Seine Jugendsünden waren ein Diebstahl und ein uneheliches Kind mit einem Mädchen, das er gern geheiratet hätte aber nicht Standesgemäß war: „Dabei sollte ich lernen, was der Unterschied ist zwischen Ehe, die man wegen der Zeugung eingeht und geschlechtlichem Liebesrausch. Über allem preist er immer wieder die Gnade Gottes und die Gebete seiner Mutter. Stufen seiner Entwicklung (Bekenntnisse) 1. Kirchlichkeit bis 373 2. „Bekehrung“ zur Weisheit selbst 3. Lesen der Bibel, die er nicht toll fand 4. 375- 383 Manichäer (Christentum in philosophisch geläuterter Form). Dass er aus dieser Sekte befreit wird, schreibt er Gottes Gnade und die Gebete seiner Mutter zu. 5. 384 in Rom: Skepsis gegenüber dem Glauben 6. Die Heilung seiner Krankheit und die Mutter wecken in ihm Erkenntnis der Sünde und Vertrauen in die Bibel. 7. 384 zieht er nach Mailand und hörte gern Bischof Ambrosius. Um Aufzusteigen brauchte er eine standesgemäße Frau, die ihm seine Mutter besorgte. Seine Frau, die ihm seit 15 Jahren ans Herz gewachsen war, verließ ihn, ohne nochmals zu heiraten. Er hatte hierbei kein schlechtes Gewissen, weil dies römisches Recht entsprach. Der schmerz des Abschieds überwältigt ihn. Im Unterschied zu seiner 1. Frau ist er nicht zur Keuschheit fähig und besorgt sich während der Verlobung eine Konkubine auf Zeit. Er lässt sich dann zum Neuplatonismus „verführen“, die ihn zu okkulten Praktiken, Astralreisen (Seele außerhalb des Leibes) führen. Dem Neuplatonismus verdankt er später die Gedanken über den Ursprung des Bösen und über das Wesen, dass Gott Geist ist. 8. Er liest dann die Paulusbriefe mit Neuplatonischem Auge. So liest er Fleisch als Sinnlichkeit und degradiert daher die Ehe. Er ist von dem Geist in 1Tim 4 befangen und hebt daher die Askese in den Himmel. 9. Aus einem Kindermund das gerade „nimm es und lies“ sagte, hörte er Gottes Stimme, die ihn die Bibel aufs Gradewohl aufschlagen lässt: Röm 13:13. Nun hat er die Kraft zur Bekehrung und gibt Ehe und Beruf auf. Am Karsamstag 387 lässt er sich taufen bei Ambrosius, als dieser gerade die Hymnen eingeführt hatte. Er hatte Freudentränen an den Hymnen und freute sich daran. Die Mutter Monika stirbt kurz darauf mit den Worten, dass sie nun nichts mehr auf erden zu tun hat. Sie wollte nur noch den Sohn als gläubigen Christen erleben, bevor sie zum Herrn ginge. Im Dienst für die Kirche Zu Hause angekommen machte er aus dem Elternhaus ein Kloster. Fast mit Gewalt wird er zum Priester geweiht, 395 dann zum Bischof von Hippo und das, obwohl er noch nicht richtig gläubig war. Durch intensives Paulusstudium wird er der große Pauliner in der Alten Kirche und der Neuplatonismus tritt zurück. Im Ringen mit den Donatisten findet er seinen Kirchenbegriff, der Streit mit Pelagius vermittelt ihm seine Lehre von Sünde und Gnade. Die Überwindung des Donatismus Novatianer wollten eine Kirche ohne Todsünder, Donatisten beschränkten dies auf den Klerus und Augustin glaubt an Christen und Namenschristen, die beide in der Kirche zu finden sind. Er wollte sogar, dass der Staat die abzulehnende Donatisten in die Kirche zwingt, damit sie dort von der Liebe Gottes zurechtgebracht werden . Er glaubt aber auch an Erwählung (doppelte Prädestination aber als Geheimnis, nicht als Lehre), und dass das Beharren bis ans Ende Gottes Geschenk ist. Betreffend der Sakramente sagte er, dass sie nur mit dem Wort zusammen wirken. Ohne Wort ist Taufe Wasser. Pelagius und die Gnade Er glaubte an einen guten Kern im Menschen trotz Sündenfall und dass der Christ daher ein sündloses Leben leben kann. Die Gnade braucht er nur, um noch besser zu sein. Da entwickelte Augustin seine Lehre von der Erbsünde (aus Röm.5,12) und von der Gnade (nach Eph 2:8 .9). Ebenso war Phl 2:13 sehr wichtig. 418 wird der Pelagianismus auf der Synode in Karthago verdammt. Der Nachfolger Julian von Eclanum findet bei Nestorius Zuflucht, wird aber dann selber 431 im Konzil in Ephesus verdammt. In Gallien gab es dann einen Semi-(=Halb) Pelagianismus. Ohne zuvorkommende Gnade kann man sich Gott aus freiem Willen nähern Die Synode von Orange 529, angeführt von Cäsarius von Arles verurteilt ihn. Durch Augustin wird die Rechtfertigung zum zentralen Thema, was auch in der Reformation sehr wichtig war.


Der Gottesstaat Er glaubt, dass der christliche Staat bringt Frieden, im Gegensatz zu den weltlichen. Die Keimzellen des Staates sind Ehe und Familie, mit dem Mann als Haupt und daher eine Monarchie im Staat. Ziele des Staates: Gerechtigkeit; Erziehung für den Himmel, durch: Frieden, Schutz gegen Feinde des Glaubens, Ketztergesetze erlassen und sie zurück in die Kirche bringen. er sieht die wahre Christen innerhalb der Kirche, wo es auch viele Namenschristen hat. Der Gottesstaat ist das Reich der Liebe und der wahren Christen kämpfen lange mit der Weltgeschichte (Engel incl.) um den Sieg. Augustin stirbt in der belagerten Stadt. Am 28.8 430 stirbt er, wo draußen die Vandalen die Stadt belagerten. Sie zerstörten sein Grab.

Die christologischen Kämpfe im 4/5 Jh

Die beiden Hauptfragen 1. Das Verhältnis Jesus zu Gott Konzile in Nicäa (325) und Konstantinopel (381) 2. Das Verhältnis zwischen seiner göttlichen und seiner menschlichen Natur wird im Konzil von Chalcedon 451 beantwortet. Aus der Vorgeschichte Das NT ist kein Dogmatikbuch sondern eine Erzählung, darum bedurfte es mancher dogmatischer Lehre um nicht den Irrlehrern ausgeliefert zu sein. Ebenso wurde von philosophischer Seite das Christentum als eine Kirche für Omas und einfache Leuten dargestellt. Das erweckte manche Christen und Apologeten, wie Justin (150) und Origenes, die den Philosophen Paroli bieten konnten und z. T. Philosophie und Christentum verschmolzen. Doch wo dogmatisches Ringen den weg der Liebe (1Kor 13) verlassen hatte, entstand immer Schaden für die Kirche. Jesus nur adoptierter Sohn ? 2 Leute mit Namen Theodot sagten Jesus sei nur Mensch gewesen (190). Jesus kann nicht Gott sein, da es sonst 2 Götter gibt. Die Lehre heißt Adoptianismus oder dynamische Monarchianer. Jesus- eine Erscheinungsform des Vaters (Modalismus)? Praxeas, ein Anhänger von Noetus von Smyrna sagte: Jesus ist das Angesicht Gottes, mit dem er sich uns Menschen zeigt und ist damit auch Gott. Jesus ist aber der Vater, er ist eine Erscheinungsform des einen Gottes: Einmal als Vater einmal als Jesus. Sabellius sagte dann: Gott offenbart sich in der Geschichte verscheiden. Zuerst als Vater, dann als Sohn und ab Pfingsten als Hl. G. Die Schulen von Antiochia und Alexandria Paul von Samosata, Bischof von Antiochia von 260-272 lehrte, dass Jesus nur ein Mensch ist, der aber eins ist mit dem Willen Gottes. Eine antiochische Synode erklärte ihn als Irrlehrer, ehe der Kaiser ihn verbannte . Die Exegetenschule in Antiochia Lucian hielt sich auch nicht an die Hauptkirche, sondern lehrte nach Paul am Monarchianismus fest. Sie sind die Urheber der arianischen Lehre, da auch viele berühmte Arianer aus seiner Schule hervorgingen: Eusebius von Nikomedien; Arius selber; …Sie betonten den irdischen Jesus, der nicht als Gott über die Erde ging. Die Katechetenschule von Alexandria Philos zentraler Gedanke ist der Logos. Er allegorisiert das AT mit der Philosophie. Auch Clemens und Origenes verstehen Jesus als den Logos aus Joh 1, aber legen vieles im NT als symbolisch oder spekulativ aus. In Antiochia liegt die Gefahr der Verkümmerung und in Alexandria die Spiritualisierung und Weltflucht. Der Beitrag des Westens Christi Passion wurde dort weniger gelehrt, aber dagegen im Westen durch Tertullian und Augustin.

Der arianischen Streit (318-381) Arius ist ein asketischer, geselliger Typ, der deutlich sagt, dass Jesus nicht Gott ist, da sonst das Christentum 2 Götter hätte. Jesus ist ein Geschöpf und hat einen Anfang. Er ist zwar das Beste, aber nicht Gott und darf daher nicht angebetet werden. Jesus wird zwar Gott genannt, aber genau genommen ist er es nicht!!! Athanasius (95-373) kämpft um die Erlösung. Wenn Jesus nicht Gott ist, dann muss sich die Welt durch eins ihrer Geschöpfe selber retten. Arius raubt uns den göttlichen Erlöser. Er argumentiert mit Joh 1: Jesus ist der Logos und der Logos war Gott, da er immer bei Vater war. Wesenseins, sind sie (homoousios), ab 362 als wesensgleich gedeutet . Arius wird 319 verurteilt Er wird 319 einmütig von den Bischöfen verurteilt, doch gab es auch Anhänger, die mit ihm die Lehre verbreiteten. Der Streit spaltet die Kirche Antiochia mit Arius gegen Alexandria mit Athanasius. Dann gab es noch viele Unentschiedene, v. a. Schüler von Origenes, die die Logoslehre mit Athanasius teilten, aber eine Unterordnung des Sohnes sahen und daher Arius verstanden. Konstantin lädt zum Konzil nach Nicäa ein Weil sich auch die Heiden über den Streit lustig machten, meldete sich der Kaiser und wollte sich als Friedensbringer einschalten. 2 Monate tagen 300 Bischöfe 325 in Nicäa. Sprecher war Eusebius von Nikomedien und Alexander von Alexandria (Athanasias’ Bischof). Der Kaiser lässt sich von Hosius von Corduba beraten, der wie der ganze Westen (wegen Tertullians Lehre), auf der Seite Athanasius war. Beide kämpfen um die große Zahl der Unentschiedenen. Athanasius ist seelsorgerlicher- praktischer und sagt: dass eine Erlösung der Menschen nur Gott kann. schwierig war nur die Formulierung, die sie zunächst mit Bibelstellen formulierten. Aber die Arianer deuteten die Stellen für sich um . So formulierte man: „Gezeugt aus dem Wesen des Vaters“ und „gezeugt und ungeschaffen, wesenseins mit dem Vater“. Konstantin schließt sich Athanasius an und auch sein Freund Eusebius nach einer Bedenkzeit, um der liebe willen. Ihm fehlte die Unterordnung des Sohnes unter den Vater. Das Konzil entscheidet sich für Athanasius und Arius wird verbannt. Das Bekenntnis von Nicäa „Jesus…gezeugt aus dem Wesen des Vaters, Gott aus Gott, Licht aus Licht…gezeugt und nicht geschaffen, wesenseins mit dem Vater…“ Sierszyn schreibt: Es ist ein Glück, dass es so ausgegangen ist, da sonst das Christentum zum islamischen Glauben verwässert wurde: Gott ist einer und Jesus ist sein Prophet Vom Nicänum bis zu Konstantins Tod 337 328 wird Athanasius Bischof. Die Arianer gaben aber nicht auf und überzeugten Konstantin, dass sie mißverständlich verurteilt wurden. Eusebius v. N. nahm die Beraterrolle des Hosius ein, daher darf Arius 330 aus der Verbannung kommen und 335 wird dafür Athanasius verbannt. 336 unterschreibt er ein Bekenntnis und sagt, dass Gott ihn rächen soll, wenn er falsch schwor. 1 Tag vor der Feier stirbt er bei einem Spaziergang in einem Klo. Dieses reden Gottes machte Konstantin wieder vorsichtiger und 337 darf Athanasius zurückkehren. Unter Konstantins Söhnen: Nicäner in die Verbannung Sie wurden zwar christlich erzogen, hielten aber zu den Arianern. So mußte Athanasius 5 x fliehen. Einmal lässt der Kaiser Konstantius seine Kirche stürmen, wo er mit knapper Not dem Tod entrann. Dort in der Wüste verfasste er eine Biographie von Antonius. Die Origenisten waren auf ihrer Kirchenweihsynode in Antiochia 341 nicht mit dem „wesenseins“ zufrieden, da sie die modalistische Gefahr sahen. 342 in Sardica drohte gar eine Kirchenspaltung. Manche machten aus dem Homoousios ein homoiousios (wesensähnlich)draus und nannten sich Homöusianer. 355 mußte Bischof Liberius und viele andere auf der Synode Mailands 355 in die Verbannung, weil er es mit Athanasius hielt. Julian- Wohltäter wider Willen Der Tod Konstantius 361 und das 2 j. Intermezzo des abtrünnigen Kaisers Julian 361-363 rettet die zerstrittene Kirche. So läßt Julian alle verbannten zurück in der Hoffnung sie machen sich gegenseitig fertig. Doch Athanasius ist auf der Synode 362 in Alexandria so schlau, dass er das homoousios auch als wesensgleich oder gar als wesensähnlich akzeptieren kann. Dieses neue Zusammengehen nennt man Jung- Nicäner. Die 3 kappadozischen Väter (Basilius, 2x Gregor) sind die führenden Kirchenleute von 360-380. Es taucht die Frage auf ob der Hl. G. auch Gott ist. Pneumatomachen setzten sich gegen eine Wesensgleichheit mit Gott ein, werden dann aber 379 aus der Kirche ausgeschlossen. Das Bekenntnis von 381 (Nicäno- Constantinopolitanum) Es ist die Vervollständigung des Nicänums und wird erweitert mit dem Artikel über den Hl. G: „ und an den Hl. G., den Herrn und Lebensspender, der vom Vater ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und gepriesen wird, der durch die Propheten gesprochen hat“. Durch die 3 Kappadozier wurde die Formulierung: „Gott ist 1 Wesen in 3 Verwirklichungsgestalten“ angenommen. Sie sagen damit nur das aus, was Tertullian im Westen schon um 200 formulierte. (Oder auch Justin um 150, s. S.12)

Der Kampf um die Christologie (381-451) Die Frage der göttlichen und der menschlichen Natur in Jesus wird im 5. Jh. lebhaft durchdacht und im Konzil von Chalcedon 451 beantwortet. Der Kampf um Origenes als Vorspiel Die 3 Kappadozier haben ihn noch verehrt, aber andere lehnen ihn ab, weil sie ihn als Großvater des Arianismus sehen. So entzweite auch Bischof Epiphanius Rufinus und Hieronymus und Bischof Chrysostomus mußte in die Verbannung


Der theologische Gegensatz Antiochia- Alexandria Die antiochische Schule lehrte eine Trennung zwischen den beiden Naturen. Sie legen die Bibel wörtlich- geschichtlich aus (Chrysostomus, Nestorius). Die alexandrinische sieht eine Verbindung beider Naturen, wobei die göttliche, die menschliche Natur verschluckt (v. a. Cyrill- allegorische Bibelauslegung). Die abendländische Christologie beschränkt sich auf das Geheimnis: Christus ist Gott und Mensch, aber wie, das bleibt ein Geheimnis (Tertullian, Novatian und Ambrosius: 2 Naturen,1 Person). Sie sind die mittlere Position. Der nestorianische Streit (431/433) 428 wird Nestorius Bischof und schlichtet den Streit, dass Maria weder Gottes- noch Menschengebärerin, sondern Christusgebärerin ist. Das war aber für viele zuviel, sogar Cyrill mischt sich ein und mit Hilfe des Abendlandes wird Nestorius mit dem Ausschluss aus der Kirche gedroht. Cyrill und Nestorius werfen sich viele Flüche an den Kopf. Das Konzil zu Ephesus 431 Es wurde vom Kaiser einberufen und Cyrill setzt es durch, dass Maria als Gottesgebärerin verehrt werden muss. Nestorius wird exkommuniziert. Die 50 später eingetroffenen syrischen Bischöfe verurteilen Cyrill, aber der Kaiser vertraut Cyrill und lässt Nestorius in der Verbannung, wo er 451 im Elend stirbt. 433 einigte man sich aber doch auf die antiochische Deutung. Der Eutychiansische Streit und die Räubersynode 449 Eutyches vertrat einen völlig vergotteten Körper, was Dioskur (44-451), Nachfolger von Cyrill, zu einem neuen Streit bringt. Eutyches wird 448 verurteilt. 449 gab es dann eine Synode in Ephesus, wo der Kaiser aber gegen Dioskur war. Und so läßt er viele schlechte Leute in die Kirche rein, die die Bischöfe das unterschreiben ließen, was Dioskur wollte. Die kaiserlichen Gesandten bez. die Synode als Räubersynode. Das Konzil zu Chalcedon 451 Pulcheria wurde als Schwester des verstorbenen Kaisers der Nachfolger und heiratete dann den Offizier Gratian, der dann Kaiser wird. 451 beruft er das Konzil ein, wo man sich folgendermaßen einigte: Jesus vollkommen Mensch und vollkommen Gott, unvermischt (gegen Eutyches, aber auch ungetrennt (gegen Nestorius). Dort wurde auch noch in Kanon 28 eine Gleichstellung zwischen dem Bischof in Rom und dem Bischof in Konstantinopel gemacht. Es ist mit 350 Bischöfen das größte Konzil, doch blieb es lange umstritten. Bis heute hält Ägypten und Äthiopien an Cyrills Meinung fest. Dagegen hält sich die ostsyrisch- persische Kirche an Nestorius fest, weshalb man sie auch als Nestorianische Kirche bez. Sie missionierte stark in Indien und China. Sie sagten sich von der großen Kirche los, weil ihre Väter verurteilt wurden und missionierten sehr stark nach Osten hin. Auch die Syrisch –jakobinische Kirche wurde von ihnen gegründet. Nachfahren sind heute die Syrisch orthodoxe Kirche). Um 500 verfasst ein syrischer Mönch die „Dionysius Areopagita“ (4 neuplatonisch- mystische Schriften), die bis ins 9.Jh. große Wirkung hat.

==Dogmatische Wirren bis zu den Araberstürmen??

Das Konzil von Konstantinopel 553 Es anerkannte das Chalcedonische Konzil in cyrillischer Auslegung und verurteilte deshalb die antiochische Lehre. Dies bedeutete die Vertreibung der Nestorianer im röm. Reich. Trotzdem versuchten viele den Graben zu überbrücken mit Formeln wie diese: Wenn Christus schon nicht 2 Naturen haben darf, dann hat er wenigstens nur einen einzigen Gottmenschlichen Willen). Maximus Confessor widerspricht dem mit Mat.26,39 und sagt: Beide Naturen haben einen freien Willen, aber der menschliche ordnet sich dem göttlichen unter Dyotheletismus, was dann in der Lateransynode auch so geglaubt wurde.

Das Konzil zu Konstantinopel von 681 Das 6. ökumenische Konzil entscheidet sich ebenfalls für den Dyotheletismus. Damit spricht sich das Konzil ein Anathema über einen Papst und erklärt ihn als Irrlehrer. Mit diesem Konzil wird ein langer Streit beendet. Leider sind die Provinzen (Syrien, Ägypten, Nordafrika) um die man heftig gestritten hat, schon unter arabischer Hand.



Anhang

Das Glaubensbekenntnis von Nicäa (325) In voller Länge abgedruckt, sowohl gri., wie deutsch. Am Schluß werden die Andersdenkenden verurteilt. Das Nicäno- Constantinopolitanum (381) In voller Länge abgedruckt, sowohl gri., wie deutsch Das Christus- Bekenntnis von Chalcedon (451) In voller Länge abgedruckt, sowohl gri., wie deutsch Christliche Gemeinden um das Jahr 200 Einfach eine Karte mit 76 Gemeinden Ein Auszug aus der Hexapla des Origenes Ist sehr interessant, wenn auch nur kurz. Aber man kann zum Beispiel die Umschrift erkennen, des hebr. Ä- bei Älohim zu einem gri. Epsilon. Oder, das „ei“ des gri. entspricht dem „i“ des hebr….


Nachwort von mir: Wir hoffen, dass wir mit den Fußnoten Freude am Studium der Kirchengeschichte angeregt haben. Es lohnt sich aufgrund der Gespräche und Begründungen die mit der Kirchengeschichte gemacht werden, sie zu studieren, damit man ein objektives Bild hat und nicht von jedem Wind der Lehre (und Begründungen) hin und hergerissen zu werden, sondern standhaft im Glauben zu sein. Der Herr segne Euch alle. Cornelius Grauer