Gottes Zorngericht an den Übeltätern: Unterschied zwischen den Versionen

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==I. Die Übeltäter in Gottes Heilsvorsatz==
 
==I. Die Übeltäter in Gottes Heilsvorsatz==
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====<big>Das Gericht in der großen Drangsal</big>====
 
====<big>Das Gericht in der großen Drangsal</big>====
Drei Stellen reden vom Zorn Gottes: Röm 1:18; Röm 2:5 und Röm 2:8b, wobei in Vers 5 mit Nachdruck herausgestellt wird: „... der Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes“. Diese Aussage führt uns in Offb 6. Dort beginnt das Gericht der großen Drangsal dermaßen furchterregend, dass die Menschen zu den Bergen  und Felsen sagen werden (Offb 6:16.17): „Fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht des auf dem Thron Sitzenden und vor dem Zorn des Lämmleins, da der große Tag ihres Zornes gekommen ist, und wer kann da bestehen?“
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Drei Stellen reden vom Zorn Gottes: [[Röm 1:18]]; [[Röm 2:5]] und [[Röm 2:8]]b, wobei in Vers 5 mit Nachdruck herausgestellt wird: „... der Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes“. Diese Aussage führt uns in [[Offb 6]]. Dort beginnt das Gericht der großen Drangsal dermaßen furchterregend, dass die Menschen zu den Bergen  und Felsen sagen werden ([[Offb 6:16]].17): „Fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht des auf dem Thron Sitzenden und vor dem Zorn des Lämmleins, da der große Tag ihres Zornes gekommen ist, und wer kann da bestehen?“
 
   
 
   
Dieser große Tag des Zornes steht im Zusammenhang mit der Aufrichtung des tausendjährigen Königreiches Jesu Christi. Über dieses Gericht lesen wir in Mt 25:31-46. Es wird stattfinden, wenn der Sohn des Menschen mit Seinen heiligen Boten kommt und Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzend die Nationen richten wird. Dabei wird der Herr eine Scheidung vornehmen und die Guttäter von den Übeltätern trennen (Mt 25:31-33).<br/><br/>
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Dieser große Tag des Zornes steht im Zusammenhang mit der Aufrichtung des tausendjährigen Königreiches Jesu Christi. Über dieses Gericht lesen wir in [[Mt 25:31]]-46. Es wird stattfinden, wenn der Sohn des Menschen mit Seinen heiligen Boten kommt und Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzend die Nationen richten wird. Dabei wird der Herr eine Scheidung vornehmen und die Guttäter von den Übeltätern trennen ([[Mt 25:31]]-33).<br/><br/>
  
 
==='''Die Gerichtsurteile'''===
 
==='''Die Gerichtsurteile'''===
Der Gerichtsspruch über die Frevler lautet (Mt 25:46): „... sie werden in äonische Strafe gehen“. Ja der Herr selbst wird zu ihnen sagen (Mt 25:41): „Geht von Mir, ihr Verfluchten, in das äonische Feuer, das den Widerwirkern un seinen Boten bereitet ist!“*
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Der Gerichtsspruch über die Frevler lautet ([[Mt 25:46]]): „... sie werden in äonische Strafe gehen“. Ja der Herr selbst wird zu ihnen sagen ([[Mt 25:41]]): „Geht von Mir, ihr Verfluchten, in das äonische Feuer, das den Widerwirkern und  seinen Boten bereitet ist!“*
  
 
::<sup>''* Vergl. hierzu auch die Ausführungen in unserer Schrift: „Erde und Menschheit in Gottes Heilswalten“ S. 26ff. und das Buch „Die Gerichte Gottes“ von M. Jaegle''.</sup>
 
::<sup>''* Vergl. hierzu auch die Ausführungen in unserer Schrift: „Erde und Menschheit in Gottes Heilswalten“ S. 26ff. und das Buch „Die Gerichte Gottes“ von M. Jaegle''.</sup>
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In den weiteren Versen wird das Vergehen genannt, dessetwegen sie eine so  harte und schwere Züchtigung trifft: Sie haben Guttaten übersehen, die sie an bedrängten Zeitgenossen hätten ausführen sollen, besonders an den in der Drangsalzeit verfolgten Juden.
 
In den weiteren Versen wird das Vergehen genannt, dessetwegen sie eine so  harte und schwere Züchtigung trifft: Sie haben Guttaten übersehen, die sie an bedrängten Zeitgenossen hätten ausführen sollen, besonders an den in der Drangsalzeit verfolgten Juden.
  
In den Gleichnisreden Jesu über das Königreich wird Gericht zweimal in Beziehung zum Hochofen des Feuers gebracht (Mt 13:42.50). Dort wird Jammern und Zähneknirschen sein. Gebunden an Händen und Füßen werden diesem Gericht Verfallende in die äußere Finsternis, die draußen, fern von den Segnungen des Königreiches ist (Mt 22:13) geworfen.
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In den Gleichnisreden Jesu über das Königreich wird Gericht zweimal in Beziehung zum Hochofen des Feuers gebracht ([[Mt 13:42]].50). Dort wird Jammern und Zähneknirschen sein. Gebunden an Händen und Füßen werden diesem Gericht Verfallende in die äußere Finsternis, die draußen, fern von den Segnungen des Königreiches ist ([[Mt 22:13]]) geworfen.
  
Bei all den genannten Gerichten ist aber nicht an ein buchstäbliches Verbrennen  der Verurteilten zu denken, sonst würden sie nicht mehr jammern oder mit den Zähnen knirschen. Gemäß Lk 13:28 ist dies vielmehr der Ausdruck tiefer Reue, wenn dese Werker der Ungerechtigkeit Abraham, Isaak  und Jakob und alle Propheten im Königreich Christi sehen werden - sie selbst aber als Verworfene draußen sind. Damit erfüllt sich das Wort des Psalmisten (Ps 112:10): „Der Frevler sieht’s und ärgert (grämt) sich, knirscht mit den Zähnen und verzagt; der Frevler Wunsch wird zunichte“ (Wiese). Wer aber ausgeschlossen sein wird von den Segnungen des Millenniums, von Christi Herrlichkeit und Seinem Licht, der bleibt fürwahr in der Finsternis.  
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Bei all den genannten Gerichten ist aber nicht an ein buchstäbliches Verbrennen  der Verurteilten zu denken, sonst würden sie nicht mehr jammern oder mit den Zähnen knirschen. Gemäß [[Lk 13:28]] ist dies vielmehr der Ausdruck tiefer Reue, wenn diese Werker der Ungerechtigkeit Abraham, Isaak  und Jakob und alle Propheten im Königreich Christi sehen werden - sie selbst aber als Verworfene draußen sind. Damit erfüllt sich das Wort des Psalmisten ([[Ps 112:10]]): „Der Frevler sieht’s und ärgert (grämt) sich, knirscht mit den Zähnen und verzagt; der Frevler Wunsch wird zunichte“ (Wiese). Wer aber ausgeschlossen sein wird von den Segnungen des Millenniums, von Christi Herrlichkeit und Seinem Licht, der bleibt fürwahr in der Finsternis.  
  
 
Dies alles sind ausdrucksstarke Bilder für die  unerbittlichen, scharfen Gerichte, die die Übeltäter treffen werden im Zusammenhang mit der Aufrichtung des Tausendjahrreiches.
 
Dies alles sind ausdrucksstarke Bilder für die  unerbittlichen, scharfen Gerichte, die die Übeltäter treffen werden im Zusammenhang mit der Aufrichtung des Tausendjahrreiches.
  
Ein noch einschneidenderes Gericht ist denjenigen Frevlern angedroht, die der Gehenna des Feuers verfallen werden (Mt 5:22; Mt 18:9; Mk 9:43-48). Nach der hebräischen Bezeichnung war dieser Ort die Schlucht von Hinnom unmittelbar unterhalb Jerusalems, wo der Abraum der Stadt verbrannt wurde. Auch ihngerichtete Verbrecher wurden in dieses stets schwelende Feuer geworfen, wodurch das Feuer und die diesem Schutthaufene lebenden Würmer immer neue Nahrung bekamen. Das griechische Wort „Gehenna“ wurde von Luther irreführend mit „Hölle“ übersetzt,womit sich ganz unbiblische Vorstellungen verbinden, so der falsche Gedanke, dass die Verurteilten dort des ewigen Feuers Pein erleiden oder umgebracht werden. Die Aussage in Mt 10:28b: „Fürchtet aber vielmehr den, der die Seele wie auch den Körper in der Gehenna umbringen kann“, will nun  nicht heißen, dass dort Lebende umgebracht werden, sondern es sind Tote, die eine Ganz-Auflösng (= buchstäbliche Bedeutung des griech. Wortes für „umbringen“) erfahren. Lukas und auch Jesaja (Jes 66:24) bezeugen ausdrücklich, dass nur Leichname in der  Gehenna verbrannt werden. So schreibt der Evangelist: „Fürchtet den, der Vollmacht hat, '''nach''' dem Töten auch in die Gehenna zu werfen!“ (Lk 12:5).
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Ein noch einschneidenderes Gericht ist denjenigen Frevlern angedroht, die der Gehenna des Feuers verfallen werden ([[Mt 5:22]]; [[Mt 18:9]]; [[Mk 9:43]]-48). Nach der hebräischen Bezeichnung war dieser Ort die Schlucht von Hinnom unmittelbar unterhalb Jerusalems, wo der Abraum der Stadt verbrannt wurde. Auch hingerichtete Verbrecher wurden in dieses stets schwelende Feuer geworfen, wodurch das Feuer, und die diesem Schutthaufene lebenden Würmer immer neue Nahrung bekamen. Das griechische Wort „Gehenna“ wurde von Luther irreführend mit „Hölle“ übersetzt, womit sich ganz unbiblische Vorstellungen verbinden, so der falsche Gedanke, dass die Verurteilten dort des ewigen Feuers Pein erleiden oder umgebracht werden. Die Aussage in [[Mt 10:28]]b: „Fürchtet aber vielmehr den, der die Seele wie auch den Körper in der Gehenna umbringen kann“, will nun  nicht heißen, dass dort Lebende umgebracht werden, sondern es sind Tote, die eine Ganz-Auflösng (= buchstäbliche Bedeutung des griech. Wortes für „umbringen“) erfahren. Lukas und auch Jesaja ([[Jes 66:24]]) bezeugen ausdrücklich, dass nur Leichname in der  Gehenna verbrannt werden. So schreibt der Evangelist: „Fürchtet den, der Vollmacht hat, '''nach''' dem Töten auch in die Gehenna zu werfen!“ ([[Lk 12:5]]).
  
Es werden im Tausendjahrreich auch noch Todesurteile gefällt. Dafür liefert Jes 60:20b den Beweis: „Denn ein Knabe wird hundert Jahre alt sein; doch der dann schon stirbt, war ein Sünder von hundert Jahren; verächtlich wird er geachtet werden“.
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Es werden im Tausendjahrreich auch noch Todesurteile gefällt. Dafür liefert J[[es 60:20]]b den Beweis: „Denn ein Knabe wird hundert Jahre alt sein; doch der dann schon stirbt, war ein Sünder von hundert Jahren; verächtlich wird er geachtet werden“.
  
Denn noch gibt es Sünde zum Tode, die nicht erlassen wird (1Jo 5:16b). So wird derjenige der Gehenna des  Feuers verfallen seien, der  zu seinem Bruder, in dem Christus durch Seinen Geist wohnt, „Tor“ sagt (Mt 5:22b). Damit wird Christus geschmäht, was einer Lästerung des heiligen Geistes gleichkommt, die weder in diesem noch im zukünftigen Äon den Juden erlassen wird (Mt 12:32). Johannes sagt weiter in seinem ersten B rief (1Jo 3:15b): „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter, und ihr wisst, dass jeder Menschentöter kein äonisches Leben bleibend in sich hat.“
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Denn noch gibt es Sünde zum Tod, die nicht erlassen wird ([[1Jo 5:16]]b). So wird derjenige der Gehenna des  Feuers verfallen seien, der  zu seinem Bruder, in dem Christus durch Seinen Geist wohnt, „Tor“ sagt ([[Mt 5:22]]b). Damit wird Christus geschmäht, was einer Lästerung des heiligen Geistes gleichkommt, die weder in diesem noch im zukünftigen Äon den Juden erlassen wird ([[Mt 12:32]]). Johannes sagt weiter in seinem ersten Brief ([[1Jo 3:15]]b): „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter, und ihr wisst, dass jeder Menschentöter kein äonisches Leben bleibend in sich hat.“
  
Solche Hingerichtete werden dann in die Gehenna geworfen werden. Diese grauenhafte Begräbnisstätte war für einen Juden etwas vom Schlimmsten. Die Gehenna wird der zweite Akt des Gerichtsvollzuges sein: Zuerst werden die Verurteilten getötet und danach als Leichname in die Gehenna geworfen, wo sie verbrannt werden. Doch als Tote werden sie dort nicht mehr leiden. Weil nun das Feuer in der Gehenna über den ganzen Zeitraum des Millenniums brennen wird, wird es auch äonisches Feuer genannt (Mt 3:12; Mt 5:22; Mt 18:8.9).
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Solche Hingerichtete werden dann in die Gehenna geworfen werden. Diese grauenhafte Begräbnisstätte war für einen Juden etwas vom Schlimmsten. Die Gehenna wird der zweite Akt des Gerichtsvollzuges sein: Zuerst werden die Verurteilten getötet und danach als Leichname in die Gehenna geworfen, wo sie verbrannt werden. Doch als Tote werden sie dort nicht mehr leiden. Weil nun das Feuer in der Gehenna über den ganzen Zeitraum des Millenniums brennen wird, wird es auch äonisches Feuer genannt ([[Mt 3:12]]; [[Mt 5:22]]; [[Mt 18:8]].9).
  
Alle diese Gerichtsandrohungen behalten ihre Gültigkeit während der ganzen Dauer des zukünftigen Äons, denn deren Vollstreckung findet während der kommenden tausend Jahre statt. Da die  Regentschaft Christi einen stark gerichtsmäßigen Charakter trägt, wird das Herrschen Christi als „Regieren mit eiserner Keule“ bezeichnet (Offb 2:27; Offb 12:5; Offb 19.25). Und in der Tat wird in diesem Königreich auffällig oft vom Richten geredet. So besonders in den Königreichspsalmen, von denen wir einige anführen. Ps 94:2: „Erhebe Dich,Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen (Übeltätern) ihr Tun“, Ps 96:16; Ps 98:9: „ ... den Er kommt zu richten....“, Ps 96:10: „Er wird die Völker richten in Geradheit.“
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Alle diese Gerichtsandrohungen behalten ihre Gültigkeit während der ganzen Dauer des zukünftigen Äons, denn deren Vollstreckung findet während der kommenden tausend Jahre statt. Da die  Regentschaft Christi einen stark gerichtsmäßigen Charakter trägt, wird das Herrschen Christi als „Regieren mit eiserner Keule“ bezeichnet ([[Offb 2:27]]; [[Offb 12:5]]; [[Offb 19:25]]). Und in der Tat wird in diesem Königreich auffällig oft vom Richten geredet. So besonders in den Königreichspsalmen, von denen wir einige anführen. [[Ps 94:2]]: „Erhebe Dich, Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen (Übeltätern) ihr Tun“, [[Ps 96:16]]; [[Ps 98:9]]: „ ... den Er kommt zu richten....“, [[Ps 96:10]]: „Er wird die Völker richten in Geradheit.“
  
 
Es wird dann so sein, dass auf jede Übeltat sofort die Strafe folgt. Wenn sich die Menschen vor dem Übeltun hüten, so geschieht das nicht allein aus Gehorsam gegenüber Gott, sondern auch aus Furcht vor Strafe.<br/><br/>
 
Es wird dann so sein, dass auf jede Übeltat sofort die Strafe folgt. Wenn sich die Menschen vor dem Übeltun hüten, so geschieht das nicht allein aus Gehorsam gegenüber Gott, sondern auch aus Furcht vor Strafe.<br/><br/>
  
 
====<big>Das Endgericht an den Übeltätern</big>====
 
====<big>Das Endgericht an den Übeltätern</big>====
Die Notwendigkeit eines weiteren Gerichts über Frevler ergibt sich aus folgender Tatsache: Die Gerichte der großen Drangsal ergehen über Nationen und Menschen, die zu jener Zeit existieren. Dies ist aber nur ein Bruchteil der zu richtenden Übertäter. Die Kette der Unfrommen und Ungerechten hat ja schon mit Kain begonnen und ist seither nie abgebrochen, im Gegenteil, sie hat stets zugenommen. Dies alles sind aber gestorben, sind tot und leben  nicht.  Sie haben kein Teil an der ersten Auferstehung, wenn die Heiligen zu ihrem Losteil des Königreichs auferweckt werden (Dan 12:13), „denn die übrigen der Toten leben nicht, bis die tausend Jahre vollendet sind“ (Offb 20:5). Auch ihnen allen harrt dasselbe Gerichtsurteil, kann aber noch nicht vollzogen werden, weil sie tot sind. B leibt nun diesen verstorbenen W Erkern der Ungerechtigkeit das Erleiden des Gerichtes erspart? Keinesfalls! Auch für sie hat Gott ein Gericht vorgesehen und weisheitsvoll in die Ordnung Seines Heilsvorsatzes eingefügt.
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Die Notwendigkeit eines weiteren Gerichts über Frevler ergibt sich aus folgender Tatsache: Die Gerichte der großen Drangsal ergehen über Nationen und Menschen, die zu jener Zeit existieren. Dies ist aber nur ein Bruchteil der zu richtenden Übertäter. Die Kette der Unfrommen und Ungerechten hat ja schon mit Kain begonnen und ist seither nie abgebrochen, im Gegenteil, sie hat stets zugenommen. Diese alle sind aber gestorben, sind tot und leben  nicht.  Sie haben kein Teil an der ersten Auferstehung, wenn die Heiligen zu ihrem Losteil des Königreichs auferweckt werden ([[Dan 12:13]]), „denn die übrigen der Toten leben nicht, bis die tausend Jahre vollendet sind“ ([[Offb 20:5]]). Auch ihnen allen harrt dasselbe Gerichtsurteil, kann aber noch nicht vollzogen werden, weil sie tot sind. Bleibt nun diesen verstorbenen Werkern der Ungerechtigkeit das Erleiden des Gerichtes erspart? Keinesfalls! Auch für sie hat Gott ein Gericht vorgesehen und weisheitsvoll in die Ordnung Seines Heilsvorsatzes eingefügt.
  
Während das Gericht des Tages Seines Zorns zu Anfang des Tausendjahrreiches begann, folgt ein allumfassendes nach Abschluss dieses Königreiches (Offb 20:11): „Dann gewahrte ich einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel und es fand sich keine Stätte mehr für sie.“ Danach fährt der Bericht fort: „Und ich gewahrte die Toten, die Großen und die Kleinen, angesichts des Thrones stehen, und Rollen wurden aufgetan... und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Rollen geschrieben war, gemäss ihren Werken“ (Offb 20:12).<br/><br/>
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Während das Gericht des Tages Seines Zorns zu Anfang des Tausendjahrreiches begann, folgt ein allumfassendes nach Abschluss dieses Königreiches ([[Offb 20:11]]): „Dann gewahrte ich einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel und es fand sich keine Stätte mehr für sie.“ Danach fährt der Bericht fort: „Und ich gewahrte die Toten, die Großen und die Kleinen, angesichts des Thrones stehen, und Rollen wurden aufgetan... und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Rollen geschrieben war, gemäss ihren Werken“ ([[Offb 20:12]]).<br/><br/>
  
 
==='''Die Gerichtssitzung vor dem großen weißen Thron'''===
 
==='''Die Gerichtssitzung vor dem großen weißen Thron'''===
Gott wird also die unzählbar vielen Verstorbenen vor Seinen Gerichtsthron rufen. Dazu weckt Er sie aus dem Tode auf. Wenn wir wissen wollen, in welchem körperlichen Zustand Gott diese Menschen durch die Auferstehung versetzt, so gibt uns Sein Wort auch darauf eine befriedigende Antwort. In Hes 16:53-55 wird den umgekommenen Sodomitern verheißen, dass sie  zurückkehren werden in ihren früheren Stand - also ihre irdischen Körper wieder erhalten werden. Das kann nur durch die Auferweckung aus dem Tode geschehen. Nun stehen alle in ihrem irdischen, sterblichen Körper vor dem auf dem Throne sitzenden Christus.  
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Gott wird also die unzählbar vielen Verstorbenen vor Seinen Gerichtsthron rufen. Dazu weckt Er sie aus dem Tode auf. Wenn wir wissen wollen, in welchem körperlichen Zustand Gott diese Menschen durch die Auferstehung versetzt, so gibt uns Sein Wort auch darauf eine befriedigende Antwort. In [[Hes 16:53]]-55 wird den umgekommenen Sodomitern verheißen, dass sie  zurückkehren werden in ihren früheren Stand - also ihre irdischen Körper wieder erhalten werden. Das kann nur durch die Auferweckung aus dem Tode geschehen. Nun stehen alle in ihrem irdischen, sterblichen Körper vor dem auf dem Throne sitzenden Christus.  
  
Während nun im ersten Gericht Entsetzen und Schrecken die Übeltäter erfasst beim Anblick des Richters (Offb 6:16.17), wird vom zweiten Gericht vor dem weißen Thron nichts dergleichen gesagt. Dürfen wir deshalb annehmen, dass diese Menschen sich ruhig und gelassen verhalten werden? Wohl kaum! Auch sie werden von Grauen  und Entsetzen überfallen angesichts des auf dem Thron Sitzenden. Sie werden  zum Ausdruck bringen, da,ss es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen; vor allem diejenigen, welche Menschen um ihres Glaubens willen  zu Tode gequält haben. Manche haben schon in diesem Leben eine Ahnung von einem kommenden Gericht. So  hat einer der ersten Sozialisten seinen Nachfolgern offen gesagt: „Kinder, wenn die Frommen recht haben, dann geht es uns schlecht!“ Wenn dieser Mann dann vor dem weißen Thron stehen wird und Christus darauf sitzen sieht, wird ihm wohl b ewusst weden, d,ass die Frommen recht hatten mit ihren Hinweisen auf ein kommendes Gericht. Tiefste Hoffnungslosigkeit wird diese Wirker der Ungerechtigkeit erfassen. Noch bevor die Urteile gesprochen sind, werden sich diese Ruchlosen in einem Gericht befinden, allein durch den Anblick des Richters. Auch werden ihnen dann ihr vollbrachten Übeltaten vor Augen stehen und ein schmerzliches Selbstgericht wird sie mit Selbstvorwürfen peinigen.: Ach, hätte ich da oder jenes nur nicht getan. Nach Röm 2:15 wird dort die Stimme des Gewissens dieser Menschen er wachen und s e verklagen oder auch verteidigen. Das, was heute noch in den Herzen verborgen bleibt, wird dann Gott schonungslos ans Licht bringen und richten. Es werden dann alle so von ihrer Sünde und Ungerechtigkeit überführt sein, dass es keine Gegenrede mehr geben wird.  Im Gegenteil, sie werden dem Geständnis des einen mitgekreuzigten Verbrechers beipflichten, der den anderen mit Worten zurechtwies(Lk 23:41): „Wir erhalten gerechterweise was unsere Taten verdienen, die wir verübt haben“! Mit seinem Geständnis ist jener Verbrecher ein Vorbild aller Übeltäter, denn alle werden  zur Erkenntnis ihrer Verfehlungen gebracht. Überdies werden sie den über sie gefällten Urteilsspruch als gerecht anerkennen.  
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Während nun im ersten Gericht Entsetzen und Schrecken die Übeltäter erfasst beim Anblick des Richters ([[Offb 6:16]].17), wird vom zweiten Gericht vor dem weißen Thron nichts dergleichen gesagt. Dürfen wir deshalb annehmen, dass diese Menschen sich ruhig und gelassen verhalten werden? Wohl kaum! Auch sie werden von Grauen  und Entsetzen überfallen angesichts des auf dem Thron Sitzenden. Sie werden  zum Ausdruck bringen, dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen; vor allem diejenigen, welche Menschen um ihres Glaubens willen  zu Tode gequält haben. Manche haben schon in diesem Leben eine Ahnung von einem kommenden Gericht. So  hat einer der ersten Sozialisten seinen Nachfolgern offen gesagt: „Kinder, wenn die Frommen Recht haben, dann geht es uns schlecht!“ Wenn dieser Mann dann vor dem weißen Thron stehen wird und Christus darauf sitzen sieht, wird ihm wohl bewusst weden, dass die Frommen Recht hatten mit ihren Hinweisen auf ein kommendes Gericht. Tiefste Hoffnungslosigkeit wird diese Wirker der Ungerechtigkeit erfassen. Noch bevor die Urteile gesprochen sind, werden sich diese Ruchlosen in einem Gericht befinden, allein durch den Anblick des Richters. Auch werden ihnen dann ihre vollbrachten Übeltaten vor Augen stehen und ein schmerzliches Selbstgericht wird sie mit Selbstvorwürfen peinigen. Ach, hätte ich das oder jenes nur nicht getan. Nach [[Röm 2:15]] wird dort die Stimme des Gewissens dieser Menschen erwachen und sie verklagen oder auch verteidigen. Das, was heute noch in den Herzen verborgen bleibt, wird dann Gott schonungslos ans Licht bringen und richten. Es werden dann alle so von ihrer Sünde und Ungerechtigkeit überführt sein, dass es keine Gegenrede mehr geben wird.  Im Gegenteil, sie werden dem Geständnis des einen mitgekreuzigten Verbrechers beipflichten, der den anderen mit Worten zurechtwies ([[Lk 23:41]]): „Wir erhalten gerechterweise was unsere Taten verdienen, die wir verübt haben“! Mit seinem Geständnis ist jener Verbrecher ein Vorbild aller Übeltäter, denn alle werden  zur Erkenntnis ihrer Verfehlungen gebracht. Überdies werden sie den über sie gefällten Urteilsspruch als gerecht anerkennen.  
  
So zahlreich und  unterschiedlich die Urteile über diese Menschen auch ausfallen, werden sie doch in keiner Weise deshalb angeklagt und gerichtet, weil sie  Christus und Seine Erlösung nicht im Glauben angenommen haben. Eine solche Anklage übergeht Christus, der Richter, da der rettende Glaube zur Jetztzeit allein eine Gabe für die auserwählten Glieder der Körperschaft Christi ist (2Thes 3:2) und die übrigen Menschen  nicht dafür bestimmt sind.<br/><br/>
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So zahlreich und  unterschiedlich die Urteile über diese Menschen auch ausfallen, werden sie doch in keiner Weise deshalb angeklagt und gerichtet, weil sie  Christus und Seine Erlösung nicht im Glauben angenommen haben. Eine solche Anklage übergeht Christus, der Richter, da der rettende Glaube zur Jetztzeit allein eine Gabe für die auserwählten Glieder der Körperschaft Christi ist ([[2Thes 3:2]]) und die übrigen Menschen  nicht dafür bestimmt sind.<br/><br/>
  
 
====<big>Die Reihenfolge des Vollzuges der Gerichtsurteile</big>====
 
====<big>Die Reihenfolge des Vollzuges der Gerichtsurteile</big>====
Meistens wird angenommen, dass die Verurteilten sofort in den Feuersee geworfen werden, und dass sie darin die Strafe verbüßen müssen. Um diesen Irrtum noch zu vervollständigen, wird dieses Gericht als von ewiger Dauer gelehrt. Endlos würden die meisten Menschen die furchtbare Pein des Feuersees erleiden, ohne jemals sterben zu können. Doch tausende von vernünftig denkenden Menschen haben sich schon von dieser grauenvollen und Gott verunehrenden Lehre abgewandt.  
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Meistens wird angenommen, dass die Verurteilten sofort in den Feuersee geworfen werden, und dass sie darin die Strafe verbüßen müssen. Um diesen Irrtum noch zu vervollständigen, wird dieses Gericht als von ewiger Dauer gelehrt. Endlos würden die meisten Menschen die furchtbare Pein des Feuersees erleiden, ohne jemals sterben zu können. Doch tausende von vernünftig denkenden Menschen haben sich schon von dieser grauenvollen, und Gott verunehrenden Lehre abgewandt.  
  
Für den Vollzug der Gerichtsurteile vor dem großen weißen Thron haben alle früheren Gerichte im Zusammenhang mit dem Königreich Christi vorbildlichen Charakter. Auch dort wurden die Menschen  nach ihren Werken gerichtet und einem jeden das entsprechende Lob oder Gerichtsmaß zugeteilt.  Für die einen bedeutete es äonischen Leben, für die anderen äonische Strafe oder Züchtigung. Durch den Ausschluss von den Segnungen des Tausendjahrreiches blieben die Frevler in der Finsternis. Die schlimmsten Übeltäter wurden gar mit dem Tode bestraft und hernach in das äonische Feuer der Gehenna geworfen (Jes 65:15; Jes 66:24).
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Für den Vollzug der Gerichtsurteile vor dem großen weißen Thron haben alle früheren Gerichte im Zusammenhang mit dem Königreich Christi vorbildlichen Charakter. Auch dort wurden die Menschen  nach ihren Werken gerichtet, und einem jeden das entsprechende Lob oder Gerichtsmaß zugeteilt.  Für die einen bedeutete es äonischen Leben, für die anderen äonische Strafe oder Züchtigung. Durch den Ausschluss von den Segnungen des Tausendjahrreiches blieben die Frevler in der Finsternis. Die schlimmsten Übeltäter wurden gar mit dem Tode bestraft und hernach in das äonische Feuer der Gehenna geworfen ([[Jes 65:15]]; [[Jes 66:24]]).
  
Entsprechend diesen Beispielen aus dem vierten Äon der Regentschaft Christi wird auch auf der neuen Erde im Endgericht verfahren. Auf die Urteilsverkündigung folgt der Strafvollzug. Je nach der Schwere des Vergehens wird die Züchtigung länger oder kürzer sein. „Und wenn jemand nicht gefunden wurde - in der Rolle des Lebens geschrieben - der wurde in den See des Feuers geworfen“ (Offb 20:15). Doch erst wenn die Strafe verbüßt ist, werden die  zum Tode Verurteilten dem Feuersee überliefert werden. „Den Verzagten aber und Ungläubigen (als solche werden die bezeichnet, die Gott als Schöpfer ablehnen gemäß Röm 1:19.2; Hebr 11:6; Offb 14:6.7), den Gräulichen und Mördern, den Hurern und Zauberern, den Götzendienern und allen Falschen: ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod“ (Offb 21:8). Hier werden namentlich die Übeltäter aufgezählt, die vom äonischen Leben ausgeschlossen sind.  
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Entsprechend diesen Beispielen aus dem vierten Äon der Regentschaft Christi wird auch auf der neuen Erde im Endgericht verfahren. Auf die Urteilsverkündigung folgt der Strafvollzug. Je nach der Schwere des Vergehens wird die Züchtigung länger oder kürzer sein. „Und wenn jemand nicht gefunden wurde - in der Rolle des Lebens geschrieben - der wurde in den See des Feuers geworfen“ ([[Offb 20:15]]). Doch erst wenn die Strafe verbüßt ist, werden die  zum Tode Verurteilten dem Feuersee überliefert werden. „Den Verzagten aber und Ungläubigen (als solche werden die bezeichnet, die Gott als Schöpfer ablehnen gemäß [[Röm 1:19]].2; [[Hebr 11:6]]; [[Offb 14:6]].7), den Gräulichen und Mördern, den Hurern und Zauberern, den Götzendienern und allen Falschen: ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod“ ([[Offb 21:8]]). Hier werden namentlich die Übeltäter aufgezählt, die vom äonischen Leben ausgeschlossen sind.  
  
Dieser See des Feuers ist das erweiterte Gegenbild zu der Gehenna des Feuers auf der zuvor wiederhergestellten Erde. ER wird auch der zweite Tod genannt. Gleich wie im ersten Tod die Menschen nicht leiden, so auch nicht in der Gehenna,  und ebenso nicht im zweiten Tod: dem See des Feuers (Offb 20:14b). In der heutigen Zeit sind es die Gräber, in welche die Verstorbenen gelegt werden - doch in keiner der genannten Begräbnisstätten wird gelitten.
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Dieser See des Feuers ist das erweiterte Gegenbild zu der Gehenna des Feuers auf der zuvor wiederhergestellten Erde. Er wird auch der zweite Tod genannt. Gleich wie im ersten Tod die Menschen nicht leiden, so auch nicht in der Gehenna,  und ebenso nicht im zweiten Tod, dem See des Feuers ([[Offb 20:14]]b). In der heutigen Zeit sind es die Gräber, in welche die Verstorbenen gelegt werden - doch in keiner der genannten Begräbnisstätten wird gelitten.
  
 
Bei der bisherigen Betrachtung haben wir nur die dunkle Seite der Gerichte Gottes an den Übeltätern beleuchtet. Aber nun folgt die lichte Seite. Und diese besteht in der positiven Heilsauswirkung der Gerichte. Doch bis es für die Frevler soweit ist, dass sie das Heil durch Gericht erfahren, werden sie ein volles Maß an Druck und Drangsal erleiden müssen. Dann wissen sie aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass Gott Seine Drohungen wahrmacht, indem Er Sein angesagtes Gericht in Zorn und Grimm, Drangsal und Druck in ganzer Strenge durchführt. Ja, sie werden die Härte der äonischen Strafe in ihrer ganzen Tiefe auskosten müssen und erfahren, dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
 
Bei der bisherigen Betrachtung haben wir nur die dunkle Seite der Gerichte Gottes an den Übeltätern beleuchtet. Aber nun folgt die lichte Seite. Und diese besteht in der positiven Heilsauswirkung der Gerichte. Doch bis es für die Frevler soweit ist, dass sie das Heil durch Gericht erfahren, werden sie ein volles Maß an Druck und Drangsal erleiden müssen. Dann wissen sie aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass Gott Seine Drohungen wahrmacht, indem Er Sein angesagtes Gericht in Zorn und Grimm, Drangsal und Druck in ganzer Strenge durchführt. Ja, sie werden die Härte der äonischen Strafe in ihrer ganzen Tiefe auskosten müssen und erfahren, dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

Version vom 4. Oktober 2022, 18:29 Uhr

Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz" (1983)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

I. Die Übeltäter in Gottes Heilsvorsatz

2. Gottes Zorngericht an den Übeltätern

Das Gericht in der großen Drangsal

Drei Stellen reden vom Zorn Gottes: Röm 1:18; Röm 2:5 und Röm 2:8b, wobei in Vers 5 mit Nachdruck herausgestellt wird: „... der Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes“. Diese Aussage führt uns in Offb 6. Dort beginnt das Gericht der großen Drangsal dermaßen furchterregend, dass die Menschen zu den Bergen und Felsen sagen werden (Offb 6:16.17): „Fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht des auf dem Thron Sitzenden und vor dem Zorn des Lämmleins, da der große Tag ihres Zornes gekommen ist, und wer kann da bestehen?“

Dieser große Tag des Zornes steht im Zusammenhang mit der Aufrichtung des tausendjährigen Königreiches Jesu Christi. Über dieses Gericht lesen wir in Mt 25:31-46. Es wird stattfinden, wenn der Sohn des Menschen mit Seinen heiligen Boten kommt und Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzend die Nationen richten wird. Dabei wird der Herr eine Scheidung vornehmen und die Guttäter von den Übeltätern trennen (Mt 25:31-33).

Die Gerichtsurteile

Der Gerichtsspruch über die Frevler lautet (Mt 25:46): „... sie werden in äonische Strafe gehen“. Ja der Herr selbst wird zu ihnen sagen (Mt 25:41): „Geht von Mir, ihr Verfluchten, in das äonische Feuer, das den Widerwirkern und seinen Boten bereitet ist!“*

* Vergl. hierzu auch die Ausführungen in unserer Schrift: „Erde und Menschheit in Gottes Heilswalten“ S. 26ff. und das Buch „Die Gerichte Gottes“ von M. Jaegle.

In den weiteren Versen wird das Vergehen genannt, dessetwegen sie eine so harte und schwere Züchtigung trifft: Sie haben Guttaten übersehen, die sie an bedrängten Zeitgenossen hätten ausführen sollen, besonders an den in der Drangsalzeit verfolgten Juden.

In den Gleichnisreden Jesu über das Königreich wird Gericht zweimal in Beziehung zum Hochofen des Feuers gebracht (Mt 13:42.50). Dort wird Jammern und Zähneknirschen sein. Gebunden an Händen und Füßen werden diesem Gericht Verfallende in die äußere Finsternis, die draußen, fern von den Segnungen des Königreiches ist (Mt 22:13) geworfen.

Bei all den genannten Gerichten ist aber nicht an ein buchstäbliches Verbrennen der Verurteilten zu denken, sonst würden sie nicht mehr jammern oder mit den Zähnen knirschen. Gemäß Lk 13:28 ist dies vielmehr der Ausdruck tiefer Reue, wenn diese Werker der Ungerechtigkeit Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Königreich Christi sehen werden - sie selbst aber als Verworfene draußen sind. Damit erfüllt sich das Wort des Psalmisten (Ps 112:10): „Der Frevler sieht’s und ärgert (grämt) sich, knirscht mit den Zähnen und verzagt; der Frevler Wunsch wird zunichte“ (Wiese). Wer aber ausgeschlossen sein wird von den Segnungen des Millenniums, von Christi Herrlichkeit und Seinem Licht, der bleibt fürwahr in der Finsternis.

Dies alles sind ausdrucksstarke Bilder für die unerbittlichen, scharfen Gerichte, die die Übeltäter treffen werden im Zusammenhang mit der Aufrichtung des Tausendjahrreiches.

Ein noch einschneidenderes Gericht ist denjenigen Frevlern angedroht, die der Gehenna des Feuers verfallen werden (Mt 5:22; Mt 18:9; Mk 9:43-48). Nach der hebräischen Bezeichnung war dieser Ort die Schlucht von Hinnom unmittelbar unterhalb Jerusalems, wo der Abraum der Stadt verbrannt wurde. Auch hingerichtete Verbrecher wurden in dieses stets schwelende Feuer geworfen, wodurch das Feuer, und die diesem Schutthaufene lebenden Würmer immer neue Nahrung bekamen. Das griechische Wort „Gehenna“ wurde von Luther irreführend mit „Hölle“ übersetzt, womit sich ganz unbiblische Vorstellungen verbinden, so der falsche Gedanke, dass die Verurteilten dort des ewigen Feuers Pein erleiden oder umgebracht werden. Die Aussage in Mt 10:28b: „Fürchtet aber vielmehr den, der die Seele wie auch den Körper in der Gehenna umbringen kann“, will nun nicht heißen, dass dort Lebende umgebracht werden, sondern es sind Tote, die eine Ganz-Auflösng (= buchstäbliche Bedeutung des griech. Wortes für „umbringen“) erfahren. Lukas und auch Jesaja (Jes 66:24) bezeugen ausdrücklich, dass nur Leichname in der Gehenna verbrannt werden. So schreibt der Evangelist: „Fürchtet den, der Vollmacht hat, nach dem Töten auch in die Gehenna zu werfen!“ (Lk 12:5).

Es werden im Tausendjahrreich auch noch Todesurteile gefällt. Dafür liefert Jes 60:20b den Beweis: „Denn ein Knabe wird hundert Jahre alt sein; doch der dann schon stirbt, war ein Sünder von hundert Jahren; verächtlich wird er geachtet werden“.

Denn noch gibt es Sünde zum Tod, die nicht erlassen wird (1Jo 5:16b). So wird derjenige der Gehenna des Feuers verfallen seien, der zu seinem Bruder, in dem Christus durch Seinen Geist wohnt, „Tor“ sagt (Mt 5:22b). Damit wird Christus geschmäht, was einer Lästerung des heiligen Geistes gleichkommt, die weder in diesem noch im zukünftigen Äon den Juden erlassen wird (Mt 12:32). Johannes sagt weiter in seinem ersten Brief (1Jo 3:15b): „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter, und ihr wisst, dass jeder Menschentöter kein äonisches Leben bleibend in sich hat.“

Solche Hingerichtete werden dann in die Gehenna geworfen werden. Diese grauenhafte Begräbnisstätte war für einen Juden etwas vom Schlimmsten. Die Gehenna wird der zweite Akt des Gerichtsvollzuges sein: Zuerst werden die Verurteilten getötet und danach als Leichname in die Gehenna geworfen, wo sie verbrannt werden. Doch als Tote werden sie dort nicht mehr leiden. Weil nun das Feuer in der Gehenna über den ganzen Zeitraum des Millenniums brennen wird, wird es auch äonisches Feuer genannt (Mt 3:12; Mt 5:22; Mt 18:8.9).

Alle diese Gerichtsandrohungen behalten ihre Gültigkeit während der ganzen Dauer des zukünftigen Äons, denn deren Vollstreckung findet während der kommenden tausend Jahre statt. Da die Regentschaft Christi einen stark gerichtsmäßigen Charakter trägt, wird das Herrschen Christi als „Regieren mit eiserner Keule“ bezeichnet (Offb 2:27; Offb 12:5; Offb 19:25). Und in der Tat wird in diesem Königreich auffällig oft vom Richten geredet. So besonders in den Königreichspsalmen, von denen wir einige anführen. Ps 94:2: „Erhebe Dich, Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen (Übeltätern) ihr Tun“, Ps 96:16; Ps 98:9: „ ... den Er kommt zu richten....“, Ps 96:10: „Er wird die Völker richten in Geradheit.“

Es wird dann so sein, dass auf jede Übeltat sofort die Strafe folgt. Wenn sich die Menschen vor dem Übeltun hüten, so geschieht das nicht allein aus Gehorsam gegenüber Gott, sondern auch aus Furcht vor Strafe.

Das Endgericht an den Übeltätern

Die Notwendigkeit eines weiteren Gerichts über Frevler ergibt sich aus folgender Tatsache: Die Gerichte der großen Drangsal ergehen über Nationen und Menschen, die zu jener Zeit existieren. Dies ist aber nur ein Bruchteil der zu richtenden Übertäter. Die Kette der Unfrommen und Ungerechten hat ja schon mit Kain begonnen und ist seither nie abgebrochen, im Gegenteil, sie hat stets zugenommen. Diese alle sind aber gestorben, sind tot und leben nicht. Sie haben kein Teil an der ersten Auferstehung, wenn die Heiligen zu ihrem Losteil des Königreichs auferweckt werden (Dan 12:13), „denn die übrigen der Toten leben nicht, bis die tausend Jahre vollendet sind“ (Offb 20:5). Auch ihnen allen harrt dasselbe Gerichtsurteil, kann aber noch nicht vollzogen werden, weil sie tot sind. Bleibt nun diesen verstorbenen Werkern der Ungerechtigkeit das Erleiden des Gerichtes erspart? Keinesfalls! Auch für sie hat Gott ein Gericht vorgesehen und weisheitsvoll in die Ordnung Seines Heilsvorsatzes eingefügt.

Während das Gericht des Tages Seines Zorns zu Anfang des Tausendjahrreiches begann, folgt ein allumfassendes nach Abschluss dieses Königreiches (Offb 20:11): „Dann gewahrte ich einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel und es fand sich keine Stätte mehr für sie.“ Danach fährt der Bericht fort: „Und ich gewahrte die Toten, die Großen und die Kleinen, angesichts des Thrones stehen, und Rollen wurden aufgetan... und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Rollen geschrieben war, gemäss ihren Werken“ (Offb 20:12).

Die Gerichtssitzung vor dem großen weißen Thron

Gott wird also die unzählbar vielen Verstorbenen vor Seinen Gerichtsthron rufen. Dazu weckt Er sie aus dem Tode auf. Wenn wir wissen wollen, in welchem körperlichen Zustand Gott diese Menschen durch die Auferstehung versetzt, so gibt uns Sein Wort auch darauf eine befriedigende Antwort. In Hes 16:53-55 wird den umgekommenen Sodomitern verheißen, dass sie zurückkehren werden in ihren früheren Stand - also ihre irdischen Körper wieder erhalten werden. Das kann nur durch die Auferweckung aus dem Tode geschehen. Nun stehen alle in ihrem irdischen, sterblichen Körper vor dem auf dem Throne sitzenden Christus.

Während nun im ersten Gericht Entsetzen und Schrecken die Übeltäter erfasst beim Anblick des Richters (Offb 6:16.17), wird vom zweiten Gericht vor dem weißen Thron nichts dergleichen gesagt. Dürfen wir deshalb annehmen, dass diese Menschen sich ruhig und gelassen verhalten werden? Wohl kaum! Auch sie werden von Grauen und Entsetzen überfallen angesichts des auf dem Thron Sitzenden. Sie werden zum Ausdruck bringen, dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen; vor allem diejenigen, welche Menschen um ihres Glaubens willen zu Tode gequält haben. Manche haben schon in diesem Leben eine Ahnung von einem kommenden Gericht. So hat einer der ersten Sozialisten seinen Nachfolgern offen gesagt: „Kinder, wenn die Frommen Recht haben, dann geht es uns schlecht!“ Wenn dieser Mann dann vor dem weißen Thron stehen wird und Christus darauf sitzen sieht, wird ihm wohl bewusst weden, dass die Frommen Recht hatten mit ihren Hinweisen auf ein kommendes Gericht. Tiefste Hoffnungslosigkeit wird diese Wirker der Ungerechtigkeit erfassen. Noch bevor die Urteile gesprochen sind, werden sich diese Ruchlosen in einem Gericht befinden, allein durch den Anblick des Richters. Auch werden ihnen dann ihre vollbrachten Übeltaten vor Augen stehen und ein schmerzliches Selbstgericht wird sie mit Selbstvorwürfen peinigen. Ach, hätte ich das oder jenes nur nicht getan. Nach Röm 2:15 wird dort die Stimme des Gewissens dieser Menschen erwachen und sie verklagen oder auch verteidigen. Das, was heute noch in den Herzen verborgen bleibt, wird dann Gott schonungslos ans Licht bringen und richten. Es werden dann alle so von ihrer Sünde und Ungerechtigkeit überführt sein, dass es keine Gegenrede mehr geben wird. Im Gegenteil, sie werden dem Geständnis des einen mitgekreuzigten Verbrechers beipflichten, der den anderen mit Worten zurechtwies (Lk 23:41): „Wir erhalten gerechterweise was unsere Taten verdienen, die wir verübt haben“! Mit seinem Geständnis ist jener Verbrecher ein Vorbild aller Übeltäter, denn alle werden zur Erkenntnis ihrer Verfehlungen gebracht. Überdies werden sie den über sie gefällten Urteilsspruch als gerecht anerkennen.

So zahlreich und unterschiedlich die Urteile über diese Menschen auch ausfallen, werden sie doch in keiner Weise deshalb angeklagt und gerichtet, weil sie Christus und Seine Erlösung nicht im Glauben angenommen haben. Eine solche Anklage übergeht Christus, der Richter, da der rettende Glaube zur Jetztzeit allein eine Gabe für die auserwählten Glieder der Körperschaft Christi ist (2Thes 3:2) und die übrigen Menschen nicht dafür bestimmt sind.

Die Reihenfolge des Vollzuges der Gerichtsurteile

Meistens wird angenommen, dass die Verurteilten sofort in den Feuersee geworfen werden, und dass sie darin die Strafe verbüßen müssen. Um diesen Irrtum noch zu vervollständigen, wird dieses Gericht als von ewiger Dauer gelehrt. Endlos würden die meisten Menschen die furchtbare Pein des Feuersees erleiden, ohne jemals sterben zu können. Doch tausende von vernünftig denkenden Menschen haben sich schon von dieser grauenvollen, und Gott verunehrenden Lehre abgewandt.

Für den Vollzug der Gerichtsurteile vor dem großen weißen Thron haben alle früheren Gerichte im Zusammenhang mit dem Königreich Christi vorbildlichen Charakter. Auch dort wurden die Menschen nach ihren Werken gerichtet, und einem jeden das entsprechende Lob oder Gerichtsmaß zugeteilt. Für die einen bedeutete es äonischen Leben, für die anderen äonische Strafe oder Züchtigung. Durch den Ausschluss von den Segnungen des Tausendjahrreiches blieben die Frevler in der Finsternis. Die schlimmsten Übeltäter wurden gar mit dem Tode bestraft und hernach in das äonische Feuer der Gehenna geworfen (Jes 65:15; Jes 66:24).

Entsprechend diesen Beispielen aus dem vierten Äon der Regentschaft Christi wird auch auf der neuen Erde im Endgericht verfahren. Auf die Urteilsverkündigung folgt der Strafvollzug. Je nach der Schwere des Vergehens wird die Züchtigung länger oder kürzer sein. „Und wenn jemand nicht gefunden wurde - in der Rolle des Lebens geschrieben - der wurde in den See des Feuers geworfen“ (Offb 20:15). Doch erst wenn die Strafe verbüßt ist, werden die zum Tode Verurteilten dem Feuersee überliefert werden. „Den Verzagten aber und Ungläubigen (als solche werden die bezeichnet, die Gott als Schöpfer ablehnen gemäß Röm 1:19.2; Hebr 11:6; Offb 14:6.7), den Gräulichen und Mördern, den Hurern und Zauberern, den Götzendienern und allen Falschen: ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod“ (Offb 21:8). Hier werden namentlich die Übeltäter aufgezählt, die vom äonischen Leben ausgeschlossen sind.

Dieser See des Feuers ist das erweiterte Gegenbild zu der Gehenna des Feuers auf der zuvor wiederhergestellten Erde. Er wird auch der zweite Tod genannt. Gleich wie im ersten Tod die Menschen nicht leiden, so auch nicht in der Gehenna, und ebenso nicht im zweiten Tod, dem See des Feuers (Offb 20:14b). In der heutigen Zeit sind es die Gräber, in welche die Verstorbenen gelegt werden - doch in keiner der genannten Begräbnisstätten wird gelitten.

Bei der bisherigen Betrachtung haben wir nur die dunkle Seite der Gerichte Gottes an den Übeltätern beleuchtet. Aber nun folgt die lichte Seite. Und diese besteht in der positiven Heilsauswirkung der Gerichte. Doch bis es für die Frevler soweit ist, dass sie das Heil durch Gericht erfahren, werden sie ein volles Maß an Druck und Drangsal erleiden müssen. Dann wissen sie aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass Gott Seine Drohungen wahrmacht, indem Er Sein angesagtes Gericht in Zorn und Grimm, Drangsal und Druck in ganzer Strenge durchführt. Ja, sie werden die Härte der äonischen Strafe in ihrer ganzen Tiefe auskosten müssen und erfahren, dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

Dennoch liegt in Gottes Gerichtsurteilen etwas anderes als nur Strafe.

Lies weiter:
3. Die lichte Seite der Gerichte