Gefüllte Schatzkammern - Spr 8:18-21

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74. Gefüllte Schatzkammern - Spr 8:18-21

Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit (Rechtfertigung). Meine Frucht ist besser als feines und gediegenes Gold, und mein Ertrag (besser) als auserlesenes Silber. Ich gehe auf dem Pfade der Gerechtigkeit (Rechtfertigung), mitten auf den Stegen des Rechts: um die mich Liebenden Wirkliches (Bleibendes) erben zu lassen, dass ich ihre Schatzkammern fülle.

Wiederum bietet uns die Weisheit Gottes ihre Schätze an. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man meinen, Weisheitssuche sei ein Weg, um auf Erden Wohlstand und Reichtum zu erlangen; doch erwachsen solche irdischen Früchte eher dem Wissen und Können, oft sogar der skrupellosen Raffgier! Meist waren die Träger der Weisheit arme und geringe Menschen.

Ein Siebenfaches verheißt die Weisheit ihren Kindern:
Reichtum - Ehre (Herrlichkeit) - bleibendes Gut (dem Zugriff anderer "entrücktes" Vermögen) - Gerechtigkeit (BA: Rechtfertigung) - Weisheitsfrucht, besser als Feingold - Ertrag der Weisheit, besser als auserlesenes Silber - Wirkliches (Reelles, Wesenhaftes) gefüllte Schatzkammern.

Genau besehen sind dies alles innere, geistliche Reichtümer und Herrlichkeit! Die Weisheit schenkt uns ein Erbteil auf der Grundlage der Rechtfertigung. Und die eigentliche Erbgabe ist das Bleibende, Beständige, Wesenhafte der göttlichen Wirklichkeit; dies meint auch das Wort für "Wahrheit" im NT (alätheia), und dies ist weit mehr als die gedankliche "Richtigkeit". Wenn wir wirklich Kinder Gottes sind, gerechtfertigt durch das Blut Christi, dann sind wir auch Erben, ja "Miterben Christi" und aller Seiner Herrlichkeiten und zukünftigen Aufgaben (Röm 8:17)! "Sollte uns Gott mit IHM nicht auch das All schenken?" fragt Röm 8:32. Freilich kommt uns die Weisheit mit ihrem unermesslichen Angebot auf dem Pfade der Gerechtigkeit und der Rechtfertigung, auf den Stegen des Rechts entgegen.

Gott muss die Rechtsfrage lösen und Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit Genüge tun, ehe Er uns in Christo so reich beschenken kann - so wie auch einer Erbschaft im Irdischen klare Rechtsabsprachen zugrundeliegen. Und diese Seine Gerechtigkeit hat Er in dem gekreuzigten Christus erwiesen und durch Sein Blut die Rechtfertigung aus Glauben geschenkt. Das ist die "notarielle Grundlage Gottes". Darum sagt Tit 3:7: "...damit wir nachdem wir gerechtfertigt worden sind durch Seine Gnade, Erben würden, entsprechend der Hoffnung des ewigen Lebens!" Dem schließt sich in feiner Weise 1Petr 1:3-4 an mit der Aussage, wir seien "wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelkbaren Erbteil, welches in den Himmeln aufbewahrt ist". Dies aber ist das Bleibende, Wesenhafte und im eigentlichen Sinne Wirkliche. - Wenn wir nun berufen sind, an Christi Erbe teilzunehmen, dann sollen wir es uns auch aneignen, es ergreifen und verwalten, damit sich unsere geistlichen Schatzkammern füllen. Selbst in der verweltlichten Gemeinde zu Laodicea, die nur einen eingebildeten geistlichen Reichtum besaßen, obgleich sie doch arm war, sagte der erhöhte Her: "Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du (wirklich) reich werdest!" (Offb 3:18).

  • Es ist Teilhabe an Seiner Berufung, da auch wir Könige und Priester für Seinen Gott und Vater sind;
  • es ist Teilhabe an Seiner Hoffnung, denn wir werden ihm gleich sein in Herrlichkeit;
  • es ist Teilhabe an Seinem Wesen, weil wir die Charakterzüge dessen verkündigen sollten, der uns berief aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht;
  • es bedeutet, teilzuhaben an Seinem Geist, der uns in Christo zur Fülle führen will;
  • als Sein Leib nehmen wir teil an allen Seinen Zukunftsaufgaben, weil Er "durch uns" alle Gottesverheißungen ausführen will;
  • wir werden teilnehmen an Seinem Reich und an Seiner königlichen Herrschaft;
  • und an Seinem Gericht, weil wir einmal Menschen und Engel richten sollen (Kol 3:4 - 2Kor 1:20 - 1Kor 6:3 - 1Petr 2:9).

Mit IHM sind wir gekreuzigt, gestorben, begraben mit IHM sind wir lebendig gemacht, auferstanden und erhöht; mit IHM sind wir verherrlicht und erhöht über alle Mächte und Gewalten. Da kann man jedem Gotteskind nur sagen: "Ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist" (1Tim 6:12)! Bis zum Tage der Volleinlösung des erworbenen Erbbesitzes aber tragen wir als "Anzahlung" und "Handgeld" Gottes Heiligen Geist (Eph 1:14); dieser ist die Garantie für die volle Verwirklichung dessen, was wir hier erst im Glauben besitzen!

Während nun das Füllen der irdischen Schatzkammern und Vorratsscheunen vom Geschick des reichen Kornbauern bedroht ist (Lk 12.), sind wir geistlicherweise zu "Anhäufung göttlichen Reichtums" geradezu aufgerufen. "Das Haus des Gerechten ist eine große Schatzkammer; aber im Einkommen des Gesetzlosen ist Zerrüttung" sagt Spr 15:6, und in Spr 21:20 heißt es: "Ein kostbarer Schatz und Öl ist in der Wohnung des Weisen..." - wer dächte hier nicht an den unausforschlichen Reichtum Christi, die bleibenden Schätze des Wortes Gottes und an das Öl des Geistes? Gott möge es uns schenken, dass uns dereinst "ein reichlicher Eingang in das Reich Gottes" geschenkt werde (2Petr 1:11); sind wir doch als "Bettler des Kosmos" berufen, "reich zu sein in Glauben und zu Erben des Reiches Gottes" (Jak 2:5).

Lies weiter hier:

75. Die Weisheit - Anfang des Weges Gottes - Spr 8:22-23