Fuß = ein Symbol für Wandel, Bereitschaft, Botschaft, Herrschaft

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Fuß = ein Symbol für Wandel, Bereitschaft, Botschaft, Herrschaft


"Mein Fuß steht auf ebenem Boden!" ruft David in Ps 26:12 aus, und Hiob bezeugt in Hi 23:11, dass sein Fuß an Gottes Schritt festgehalten hat. Das will sagen, dass der Wandel dieser beiden Gotteszeugen tadellos und gottgemäß war. Gottes Wort ist unseres Fußes Leuchte (Ps 119:105), und der Herr wird nicht zugeben, dass der Fuß seiner Heiligen wanke (Ps 121:3). "Die Füße seiner Frommen bewahrt er", betet Hanna in 1Sam 2:9, und der heilige Sänger bekennt frohlockend, dass Gott seine Füße in einen weiten Raum gestellt hat (Ps 31:9) und von jedem bösem Pfad zurückgehalten hat (Ps 119:59 - Ps 119:101).

Zu den 11 Gebrechen des Priesters, die vom heiligen Dienst ausschlossen, gehörte nach 3Mo 21:19 auch ein "Bruch am Fuß", d.h. ein nicht Gott gemäßer Wandel. An drei Körperstellen wurde Aaron mit Blut betupft: am rechten Ohrläppchen, am Daumen der rechen Hand und an der großen Zehe des rechten Fußes (2Mo 29:20 - 3Mo 8:23). Damit sollte versinnbildlicht werden, dass Gehorsam, Taten und Wandel der Priester in besonderer Weise Gott geheiligt sein sollen.

Als der Herr die Füße seiner Jünger wusch, deutete er damit an, dass wir bezüglichunseres praktischen Wandels immer wieder der Reinigung bedürfen. Grundsätzlich sind wir in Christo gerettet und gereinigt; darum kann der Herr dem in diesem Stück irrenden Petrus sagen: "Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein" (Joh 13:9.10).

Nicht nur der Waqndel, sondern auch die Bereitschaft für Gott und das Verkündigen einer Botschaft finden wir oft versinnbildlicht, wenn wir von Füßen lesen. Denken wir nur an das Wort in Eph 6:15, wo uns der Apostel ermahnt, an den Füßen beschuht zu sein mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens! Oder lesen wir in Jes 52:7 (vgl. Röm 10:15) und Nah 2:1 nach, wo die Füße des Trägers froher Botschaft lieblich genannt werden.

Orientalische Fürsten pflegten gleich den ägyptischen Pharaonen in ihre steinernen Fußschemel soviel Striche einritzen zu lassen, wie sie Provinzen erobert hatten. Darum bezeichnet die Schrift sehr häufig die Unterwerfung unter die Herrschaft Gottes oder eines Geschöpfes als das Gestelltwerden unter dessen Füße. Nach Jos 14:9 sollte alles Land, auf welches der Fuß Josuas trat, ihm zum Erbteil gehören (5Mo 11:24 - Jos 1:3). Jes 60:14 verheißt, dass die Schmächer der Frommen vor derenFüßen niederfallenwerden, und in Jes 66:1 bezeichnet Gott die Erde als den Schemel seiner Füße (Apg 7:49).

Wenn der Herr zum zweiten Mal kommen wird, dann geschieht es, wie wir bereits sahen, nicht mehr in Niedrigkeit, sondern in richterlicher Herrlichkeit. Dann sind seine Füße gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen (Offb 1:15 - Offb 2:18). Als Johannes, der Lieblingsjünger des Erniedrigten, so seinen Herrn sah, an dessen Brust er doch so oft gelegen hatte, fiel er zu seinen Füßen wie tot (Offb 1:17). Angesichts solcher Herrlichkeitsoffenbarungen Gottes vermag uns nur der Geist auf die Füße zu stellen (Hes 2:1.2 - Hes 3:24).

Ps 8:6 redet davon, dass "alles", nämlich Schafe und Rinder, Tiere des Feldes, Gevögel des Himmels, Fische des Meeres und alles, was die Pfade des Meeres durchwandert, unter die Füße des Menschen gestellt ist. Wenn wir aber nachlesen, wie dieses Gotteswort in Hebr 2:8 - 1Kor 15:27 und Eph 1:22 zitiert wird, so staunen wir, wie gewaltig sich dieses im Psalter rein hirtenmäßig geschaute "alles" in paulinischer Höhenlage erweitert. Da erkennen wir, dass sich jede Schriftenverheißung in immer größeren und herrlicheren Kreisen erfüllt. Bitte auch Jes 60:13b nachzulesen!

Wohl uns, dass auch wir die Zusage des Apostels Paulus fassen und glauben dürfen, wenn er schreibt: "Der Gott des Friedens wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten" (Röm 16:20).