Ernte = ein Symbol für äonischer Abschluss

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus AHS: "200 biblische Symbole"


Ernte = ein Symbol für äonischer Abschluss


"Die Ernte ist die Vollendung des Zeitalters (Äons)" (Mt 13:39). Diese Worte finden wir unter den verschiedenen Erklärungen und Gleichnisdeutungen, die der Herr nach der Entlassung der Volksmenge seinen Jüngern gibt (Mt 13:36-38). Äon und äonisch, leider meist sehr unverständlich mit Ewigkeit und ewig übersetzt, ist nicht nur ein Zeitbegriff, sondern auch ein Artbegriff. Ein Äon ist eingewisser Zeitabschnitt,in welchem ein bestimmtes göttlichen Gnaden- oder Gerichtsziel erreicht wird. So decken sich ja auch, um ein schwaches Beispiel zu benützen, bei der Nennung des Wortes Ernte die beiden Vorstellungen von Zeit und Ausreife.

In Jer 8:20 klagt Israel: "Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet." Der Dienst der Propheten bewirkte nicht Israels Rettung, sondern vielmehr Fluch und erhöhte Verantwortung. Jer 51:33 nennt das nahenden Gericht über Babel die kommenden "Zeit der Ernte", und Gott sagt in Hos 6:11: "Auch über dich, Juda, ist eine Ernte verhängt." Bezüglich des großen Gerichts über die Nationen im Tale Josaphat (Joe 4:2 - Joe 4:11.12) lässt Gott verkündigen: "Leget die Sichel an, denn die Ernte ist reif" (Joe 4:13a). Das gleiche Zeugnis lesen wir in Offb 14:15b: "Schicke deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden."

Über sein verstoßenes Erbteil, das der Liebling seiner Seele war (Jer 12:7), klagt Gott: "Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet; sie haben sich erschöpft und nichts ausgerichtet" (Jer 12:13a). Das Zeitalter der Propeten endet trotz aller Gottesaaten mit einer Fluchernte. Gal 6:8 spricht von Fleischessaat und Geistessaat und entsprechender Verderbens- und Lebensernte, und Ps 126:5.6 redet in köstlichen Worten voll tiefer Prophetie und Symbolik von Tränensaat und Freudenernte.

In Christo, unserem verherrlichten Haupt, sind wir über die Abschlüsse und Enden der Äonen dem Geist und Glauben nach erhöht (1Kor 10:11), wenn wir auch dem Leibe nach seufzen und uns ehnen, bald mit unserem verklärten Haupte vereinigt zu werden (2Kor 5:2-4 - 1Thes 4:17.18).