Erde, Lehm, Ton = ein Symbol für irdisch-fleischliche Gesinnung, Vergänglichkeit, Wertlosigkeit

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Erde, Lehm, Ton = ein Symbol für irdisch-fleischliche Gesinnung, Vergänglichkeit, Wertlosigkeit


In Jak 3:15.17 werden zwei Arten von Weisheit gegenübergestellt. Von der "Weisheit von oben" werden acht Eigenschaften aufgezählt. Die "Weisheit von unten" dagegen heißt irdisch, psychisch (oder seelisch), dämonisch. Von den Feinden des Kreuzes Christi sagt Paulus, dass sie auf das Irdische sinnen (Phil 3:19). In Kol 3. ermahnt er uns, die Glieder, die auf der Erde sind, im Tode zu halten (Kol 3:5) und nicht auf das zu sinnen, was auf der Erde ist (Kol 3:2). Wir sehen also, dass Erde und irdische Gesinnung im Gegensatz zu Gott und geistlicher Gesinnung stehen und fleischlich, vergänglich und wertlos sind. Die Erde vermag in ihrem unerneuerten Zustand nicht vor Gottes Angesicht zu bestehen (Offb 20:11). Darum wird auch denen, "die auf der Erde wohnen", d.h. deren Sinnen und Trachten irdisch ist, besonderes Strafgericht angedroht. Lies Offb 6:10 - Offb 8:13 - Offb 11:10 - Offb 13:8 - Offb 13:14 - Offb 14:6 - Offb 17:2 - Offb 17:8!

Dem zweiten aus dem Himmel stammenden Geistesmenschen Christus wird in 1Kor 15:47 der erste von der Erde stammende seelische Mensch Adam gegenübergestellt, und 2Kor 4:7 bezeichnet unsern Leib der Niedrigkeit als ein Gefäß der Erde. Das in die Erde fallende und darin sterbende Weizenkorn ist ein Abbild des in den vergänglichen Fleischleib herabsteigenden Sohnes Gottes, der sein Leben freiwillig in den Tod gab (Joh 12:24).

Wenn das letzte der vier Weltreiche, die Daniel gezeigt werden, in Zehen von Eisen und Ton ausläuft (Dan 2:42), so zeigt dies die Härte und Gewalttat einerseits und die Wertlosigkeit und fleischliche Gesinnung der Menschen andererseits an. Wer sein böses Herz durch feurige Worte verbirgt, wird in Spr 26:23 mit einem irdenen Geschirr verglichen, das mit Schlackensilber überzogen ist. Auch hier erkennen wir wieder, dass die Erde ein Sinnbild fleischlicher Gesinnung ist.

Die Kinder Israels waren mit gediegenem Gold aufgewogen, d.h. sie sollten ein Glaubenszeugnis der Treue Gotte sein. Durch ihre Untreue und ihren Ungehorsam aber sind sie wertlosen irdenen Krügen gleichgeachtet, wie wir in Kla 4:2 lesen. In Hi 4:19 wird der Mensch im Gegensatz zu den Engeln ein "in Lehmhäusern Wohnender" genannt, dessen Grund im Staub ist, und in Jer 18:6 bezeichnet sich Gott als Töpfer, in dessen Hand ein Volk nicht mehr ist als eine willenlose Tonmasse auf der Scheibe. Gleichwie ein Töpfer Ton zerknetet, so werden einst gottlose Fürsten wie Lehm zertreten werden (Jes 41:25).

Der ehemalige Glanzstern und Sohn der Morgenröte, der über die Sterne Gottes seinen Thron erhob und sich dem Höchsten gleich machen wollte, wurde "zur Erde gefällt", d.h. der Vergänglichkeit und niederer Gesinnung preisgegeben (Jes 14:12-14). Als die Schriftgelehrten und Pharisäer beim Herrn die Ehebrecherin anklagten, beugte sich Jesus nieder und schrieb in die Erde (Joh 8:1-18). Dabei dachte der Herr wohl an Jer 17:13, wo wir lesen: "Die von mir weichen, werden in die Erde geschrieben werden; denn sie haben den Born lebendigen Wassers, den Herrn verlassen." Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob unser Name in dem heiligen Buch des Lebens eingetragen oder in den vergänglichen Staub der verfluchten Erde geschrieben ist.

Und doch hat unser großer, wunderbarer Gott aller Gnade zwischen sich und der Erde einen Bund geschlossen (1Mo 9:13), fordert die Erde auf, die Verheißungsworte seines heiligen Mundes zu hören (5Mo 32:1) und wird all sein Wohlgefallen, das auf Rettung und Leben zielt (Hes 18:23 - Hes 33:11), nicht nur in den Himmeln, sondern auch auf der Erde ausführen (Ps 135:6).