Eph 2:4-10 - Das Wunder der Gnade und Barmherzigkeit Gottes: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die kommenden Zeitalter (gr. Äonen))
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* Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen (nach dem 1'000-Jahrreich), wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit (w. hinein in [[die Äonen der Äonen]]).
 
* Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen (nach dem 1'000-Jahrreich), wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit (w. hinein in [[die Äonen der Äonen]]).
 
Daraus kann man ableiten, dass es nach dem Millennium noch mindestens 2 Äonen gibt. Wie viele es noch sind, lässt sich kaum sagen. Wenn man das Millennium als einen einzigen Äon betrachtet (was wahrscheinlich ist), dann haben wir noch mindestens 3 Äonen, bzw. göttlich verborgene Zeitalter, vor uns! In der Vollendung wird Gott "alles in allen" sein ([[1Kor 15:28]]). Ob es danach noch "Äonen" und "Zeiten" (als chronologischen Ablauf) gibt, ist sehr fraglich. Da die Äonen, bzw. Zeitalter, vom Sohn erschaffen wurden ([[Hebr 1:2]]), gehören auch diese Zeitabschnitte zur "Schöpfung" und wir können zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob in der Vollendung die "Zeit" noch existiert und ob der "letzte Äon" unendlich lang dauert. Möglicherweise gibt es in der Vollendung und in der Ewigkeit Gottes – wo alle Geschöpfe zu 100% mit dem göttlichen Leben und der Liebe Gottes erfüllt sind – gar keine "Zeit" und somit auch keine Äonen mehr. <br />
 
Daraus kann man ableiten, dass es nach dem Millennium noch mindestens 2 Äonen gibt. Wie viele es noch sind, lässt sich kaum sagen. Wenn man das Millennium als einen einzigen Äon betrachtet (was wahrscheinlich ist), dann haben wir noch mindestens 3 Äonen, bzw. göttlich verborgene Zeitalter, vor uns! In der Vollendung wird Gott "alles in allen" sein ([[1Kor 15:28]]). Ob es danach noch "Äonen" und "Zeiten" (als chronologischen Ablauf) gibt, ist sehr fraglich. Da die Äonen, bzw. Zeitalter, vom Sohn erschaffen wurden ([[Hebr 1:2]]), gehören auch diese Zeitabschnitte zur "Schöpfung" und wir können zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob in der Vollendung die "Zeit" noch existiert und ob der "letzte Äon" unendlich lang dauert. Möglicherweise gibt es in der Vollendung und in der Ewigkeit Gottes – wo alle Geschöpfe zu 100% mit dem göttlichen Leben und der Liebe Gottes erfüllt sind – gar keine "Zeit" und somit auch keine Äonen mehr. <br />
Eines ist gewiss: In den künftigen Zeitaltern hat Gott mit Seinen Erstlingen noch sehr vieles vor!
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Eines ist gewiss: In den künftigen Zeitaltern hat Gott mit Seinen Erstlingen noch sehr viel vor!
  
 
=== Die Demonstration Seiner überragenden Gnade ===
 
=== Die Demonstration Seiner überragenden Gnade ===

Version vom 3. November 2022, 19:32 Uhr

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

HSN Eph 2:4 - Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen (42*) Liebe willen, mit der er uns geliebt hat,
HSN Eph 2:5 - auch uns, die wir in den Übertretungen (12*) tot waren, zusammen mit dem Christus lebendig gemacht (43*) – durch Gnade seid ihr gerettet worden! –
HSN Eph 2:6 - und [uns] mit [ihm] auferweckt und mit [ihm] zusammen sitzen lassen in den himmlischen [Bereichen] (5*) in Christus Jesus (2*),
HSN Eph 2:7 - damit er in den herankommenden Weltzeitaltern (44*) den [alles] überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte gegen uns zu erkennen gebe (45*) in Christus Jesus.
HSN Eph 2:8 - Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch [den] Glauben, und das nicht aus euch, [es ist vielmehr] Gottes Geschenk,
HSN Eph 2:9 - nicht aus Werken (46*), damit keiner sich rühme.
HSN Eph 2:10 - Denn wir sind sein Kunstwerk (47*), erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen unsern Lebenswandel führen.

Gottes Handeln an uns

Diese sieben Verse beschreiben überaus herrliche Dinge, die wir als göttliche Tatsachen sehen dürfen. Je länger man über diesen Text nachdenkt, desto mehr kommt man ins Staunen! Dieser Abschnitt beschreibt das Handeln Gottes an Seiner Gemeinde – und somit an uns Gläubigen – in einmaliger Art und Weise. Wenn wir über diesen Text nachdenken, dann machen wir uns über diese Aussagen bestimmte Vorstellungen und fragen uns: "Was bedeutet das für mich und wie wird das sein?"
Dieser Abschnitt beleuchtet nicht nur das liebevolle Handeln Gottes an uns, sondern auch Seine wundervollen Pläne mit uns! Der himmlische Vater hat uns nicht nur gerettet und mit Seiner Gerechtigkeit beschenkt; nein, Er liebt uns auch so, wie Er Seinen Sohn liebt (vgl. Joh 17:23) und er überträgt uns höchste Vollmachten, obwohl wir – von Natur aus – so schwach, elend und unfähig sind! Diese Aussagen sind für uns kleine Menschen einfach unfassbar! Wenn wir nur 1% des Umfangs dieser Aussagen erfassen könnten; wir würden in eine tiefe und glückselige Anbetung unseres Gottes versinken!
Wer diesen Abschnitt nur als theologisches Wissen abspeichert und ihn nicht mit unserer Liebesbeziehung zu Gott in Verbindung bringt, bleibt unberührt. Dieser Text ist – wie viele andere auch – ein Beziehungstext, der nicht nur im Kopf, sondern auch tief im Herzen verankert sein sollte. Nur so wird er unsere Liebe zu Gott intensivieren, die uns dann mit Freuden Ihm gehorchen und dienen lässt!

Vers 4

42* w. vielen

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HSN Eph 2:4 - Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen (42*) Liebe willen, mit der er uns geliebt hat,

Reich an Erbarmen

+4145 · reich‭ · 📖 Vorkommen · 🖌
‭πλούσιος‭ ploúsios = reich‭, wohlhabend
→ von πλοῦτος‭ ploútos +4149 = Reichtum‭
von:
→ → ‭πλήθω‭ plétho + 4130 = füllen
wörtlich: (die) Fülle habend
+1656 · Erbarmen‭ · 📖 Vorkommen · 🖌
ἔλεος‭ éleos = Erbarmen‭, Barmherzigkeit, Begnadigung
→ von ‭ελεΦος‭ elephos = Zerschneiden [des Herzens]?
Erklärung:
Ist eine Empathie, das Mitgefühl für das Leid anderer, verbunden mit der Furcht vor dem eigenen Schicksal. Sie äußert sich in Freundlichkeit oder Wohlwollen gegenüber den Elenden und den Geplagten, verbunden mit dem Wunsch, ihnen zu helfen. Das erregte Mitleid (Hos 11:8) löst Erbarmen aus (Jer 31:20).
Im Hebr. ist das Wort רחם racham +07356 (Erbarmen) praktisch mit "Mutterleib"‭ ‭םחר‭ rechem +07358 identisch. Wie der Mutterleib, so auch die Barmherzigkeit: sie trägt, versorgt, umgibt, schützt und lässt ausreifen! ‭

Gott ist nicht nur "reich an Barmherzigkeit"; nein, bei Ihm ist die "absolute Fülle an Barmherzigkeit". Das Erbarmen Gottes ist ein Ausfluss der Liebe Gottes! Das persönliche Erfahren der Barmherzigkeit Gottes war Gott - in Bezug auf die Ewigkeit - so wichtig, dass Er für sich die Entscheidung traf, alle in den Ungehorsam (o. die Unfügsamkeit) einzuschließen, auf dass Er sich aller erbarme (Röm 11:32). Wie barmherzig der Vater ist, erkannte der verlorene Sohn erst, als er sich in seinen Armen befand (Lk 15:20). Die Barmherzigkeit (o. das Erbarmen) und die Gnade Gottes sind ein Bestandteil Seiner Liebe und Seiner Herrlichkeit. Indirekt kann man das auch aus 2Mo 33:18-19 erkennen:

  • Er (Mose) aber sagte: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! 19 Er (der HERR) antwortete: Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen Jahwe vor dir ausrufen: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme.

Die Barmherzigkeit steht über dem Gericht, bzw. am Ende jedes Gerichts, indem sie über das Gericht triumphiert! So schreibt Jakobus:

  • "Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht." (Jak 2:13)

Die absolute Fülle der Barmherzigkeit Gottes brachte es fertig, aus uns, die wir "Kinder des Zorns" waren, "geliebte Kinder Gottes" zu machen! Wer kann das fassen?

Seine große Liebe

Die große Liebe Gottes zeigte sich im Erbarmen Gottes und dieses war nur möglich, weil Er Seinen Sohn sandte, Ihn für uns zur Sünde machte (2Kor 5:21), damit wir Gottes Gerechtigkeit werden konnten. Durch das Vertrauen auf das große Heilshandeln Gottes, gehen wir nicht verloren und werden mit dem göttlichen Leben beschenkt (Joh 3:16). Auch Johannes musste immer wieder über die Liebe Gottes staunen, so dass er in 1Jo 3:1-2 schreiben durfte:

  • "Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. 2 Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist."

Der Apostel Johannes war der Einzige, der das innerste Wesen Gottes mit nur drei Worten beschreiben konnte: "Gott ist Liebe!" (1Jo 4:8+16).

Vers 5

12* o. Verfehlungen
43* Gern schließt Paulus Christus und die Seinen durch das Wörtlein "mit" ("syn") zusammen: im gemeinsamen Leiden, Sterben, Auferstehen, Leben, Herrschen (vgl. Röm 6:4-8 - Röm 8:17 - 2Kor 4:14 - 2Kor 7:3 - 2Kor 13:4 - Gal 2:19 - Eph 2:5,6 - Eph 3:6 - Phil 1:23 - Kol 2:12,13 - Kol 2:20 - Kol 3:1 - Kol 3:3,4 - 1Thes 4:14 - 1Thes 4:17 - 1Thes 5:10 - 2Tim 2:11,12).

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HSN Eph 2:5 - auch uns, die wir in den Übertretungen (12*) tot waren, zusammen mit dem Christus lebendig gemacht (43*) – durch Gnade seid ihr gerettet worden! –

Tot durch die Übertretungen

Die Übertretungen (o. Verfehlungen, Danebenfälle) führten zum Tod. Warum ist das aber so? Wenn ich auf einer 500 Meter hohen Brücke das Schutz-Geländer übertrete und falle, dann führt dies unweigerlich in den Tod. Wir brauchen ein Schutzgeländer, um nicht in den Tod zu fallen. Die Gebote Gottes haben die Funktion eines Schutzgeländers, damit wir nicht sterben! Da wir aber alle die Gebote Gottes übertreten haben, befinden wir uns im "freien Fall"! Gott hat uns aber, in Seiner Liebe, "einen Fallschirm" geschenkt und damit dieser aufgeht, müssen wir den entsprechenden Griff betätigen. Der Fallschirm ist das Liebeshandeln Gottes auf Golgatha und der Griff, den wir betätigen sollten, ist unser "Vertrauen auf Jesus"! Wir dürfen an Ihn glauben und Ihm vertrauen, dass Er uns vergeben hat und uns nach dem Sterben nicht in den Tod fallen lässt, sondern uns zu sich ins Vaterhaus bringt!

Bei Gott verfehlen alle das Ziel, die nicht aus der vollkommenen göttlichen Liebe handeln! Das Endziel der Gebote lautet gemäß Paulus:

  • "Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben." (1Tim 1:5).
Ohne göttliche Liebe führt alles in den Tod!
D. Muhl

Eine Ewigkeit ohne vollkommene Liebe zu Gott und zu allen Geschöpfen wird über kurz oder lang immer zu einer Hölle; auch dann, wenn die Umstände optimal sind! Eine Ewigkeit, in einem paradiesischen Zustand, jedoch ohne vollkommene Liebesbeziehungen, wird im Verlaufe der Zeit so "leer", "unbefriedigend" und "todlangweilig", dass sich die Ewigkeit auch ohne Veränderung der Umstände, in eine Hölle verwandeln würde!

Gott ist nicht nur der Erschaffer des Lebens; Er ist auch das Leben in Person! Ohne eine Vertrauensbeziehung und Verbindung zu Ihm, befindet man sich außerhalb des Lebens! Deshalb sind wir in den Augen Gottes tot, solange wir ohne Glauben durchs Leben gehen. Wir sind dann lediglich (noch) funktionierende Körper, die genährt werden müssen und nach genussvollen Erlebnissen gieren, bis sie einmal sterben!

Mit Christus lebendig gemacht

Eine ähnliche Aussage finden wir in Kol 2:13:

  • "Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat."

Am Kreuz hat Jesus unsere Schuld getragen und sie vor dem Angesicht Gottes entfernt, sodass Er alle unsere Sünden vergeben konnte, ohne dabei ungerecht zu werden. Am Kreuz geschahen aber noch andere Dinge! Jesus hat unsere "gottfeindliche DNA" aufgenommen und mit ans Fluchholz getragen, sodass unser "Alter Mensch" juristisch zu Tode kam. Der "Alte Mensch" beinhaltet u. a. die Gesinnung: "Ich will nichts mit Gott zu tun haben, ich brauche Ihn nicht und ich will selbst über mein Leben bestimmen!"
Jesus hat sich total mit uns eins gemacht und darum sind wir aus göttlich juristischer Sicht mit Ihm gekreuzigt, begraben und auferstanden! Bei der Auferstehung Jesu wurde auch "Sein ganzer Leib" (Seine Gemeinde) mit Ihm lebendig gemacht. Das ist eine göttliche Tatsache, obwohl sich noch viele Gläubige in einem sterblichen Leib befinden! Mit unseren irdischen Augen können wir noch nicht sehen, dass wir lebendig Gemachte sind; aber wir vertrauen darauf, dass dies eine göttliche Tatsache ist, weil es uns der absolut treue und allmächtige Gott zugesagt hat!

Die Gnade Gottes rettet

Ohne die Gnade Gottes könnte kein Mensch gerettet werden! Wer begnadigt wurde, durfte das Geschenk einer unverdienten Befreiung und Erlösung erhalten. Alles, was wir für die Ewigkeit brauchen, können wir uns nur von Gott schenken lassen und Er schenkt uns alles, was wir für die Ewigkeit brauchen! Das ist vollkommene Gnade! Die Gnade Gottes ist die einzige Gnade im ganzen Universum, die bleibend rettet und uns in das Haus des Vaters führt!
Wer glaubt, er bedürfe der Gnade nicht, ist verloren, auch wenn er das noch nicht erkennt (Lk 18:10-14)! Alles, was Ewigkeitswert hat, kommt von Gott allein (Pred 3:14)!

Vers 6

2* vgl. Röm 8:1 mit Anm. 2
5* o. inmitten der himmlischen (Wesen), in der Himmelswelt. Das Wort epouranios kommt im NT noch vor in Joh 3:12 - 1Kor 15:40 - 1Kor 15:48 - Eph 1:20 - Eph 2:6 - Eph 3:10 - Eph 6:12 - Phil 2:10 - 2Tim 4:18 - Hebr 3:1 - Hebr 6:4 - Hebr 8:5 - Hebr 9:23 - Hebr 11:16 - Hebr 12:22.

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HSN Eph 2:6 - und [uns] mit [ihm] auferweckt und mit [ihm] zusammen sitzen lassen in den himmlischen [Bereichen] (5*) in Christus Jesus (2*),

Mit Ihm in höchster Stellung

+2032 · himmlisch · 📖 Vorkommen · 🖌
ἐπουράνιος‭ ep-ouránio = himmlisch, himmlischer [Bereich]
aus:
→ →‭ ‭ἐπ̓‭ ep’ +1909 = auf‭
→ → οὐρανός‭ ouranós +3772 = Himmel
wörtlich: Auf-himmlisch
Erklärung:
Hier handelt es sich vmtl. um den unsichtbaren Bereich des Himmels, der dem sichtbaren Bereich des Himmels übergeordnet ist. Hier befinden sich auch die himmlischen, für uns unsichtbaren, Wesen (sowohl gute als auch böse; Eph 1:3 / Eph 6:12).

Was wir nicht sehen können, ist in den Augen Gottes schon längst ein Faktum! Die allermeisten Übersetzungen geben diesen Vers, als bereits geschehene Tatsache wieder! In der NGÜ wird dieser Umstand durch ihre Wiedergabe etwas umschrieben:

  • "Zusammen mit Jesus Christus hat er uns vom Tod auferweckt, und zusammen mit ihm hat er uns schon jetzt einen Platz in der himmlischen Welt gegeben, weil wir mit Jesus Christus verbunden sind."

Wir sind bereits auferweckt, obwohl wir es noch nicht sehen können! Wir haben mit Christus bereits einen "Sitz" in den himmlischen Bereichen eingenommen, obwohl wir das noch nicht erkennen können! Würde uns nicht Gott selbst, diese Zusage machen, müsste man Paulus als einen Fantasten oder Illusionisten bezeichnen, der irgendwelche Wunschträume verbreitet, die überhaupt nichts mit der Realität zu tun haben.
Bei der Niederschrift dieses Briefes waren die meisten Epheser noch auf dieser Erde und hatten keine Ahnung, wie es in den (unsichtbaren) himmlischen Bereichen aussieht. Doch Paulus behauptet kühn, dass die gläubigen Briefempfänger bereits auferweckt und in (über-)himmlischen Bereichen Platz genommen haben. Warum haben die Epheser diesen Brief nicht als "unwirklich" verworfen und warum kamen sie noch zusätzlich auf die Idee, diesen Brief zu kopieren und weiterzugeben? Ganz einfach: "Sie erkannten durch den Heiligen Geist, dass diese Worte wahr sind, weil ihnen Gott selbst diese Zusage machte! Sie vertrauten Gott, dass diese Zusagen einer unsichtbaren Realität entsprachen!
Glauben wir das auch? Glauben wir, dass wir in den Augen Gottes Auferweckte sind, weil wir in Christus hineinversetzt sind? Glauben wir, dass wir mit Christus (im Geist) bereits einen Sitz in himmlischen Örtern haben, dass wir mit Jesus in die höchstmögliche Position versetzt wurden, obwohl unsere Augen nur sehen, dass die Christen alt werden und sterben, wie alle anderen auch?
An dieser Stelle sehen wir einmal mehr, wie die Bibel "Raum und Zeit" durchbricht und uns mit einer Tatsache konfrontiert, die wir aber erst in Zukunft sehen und beweisen können! Wer diesen Aussagen Gottes vertraut und sie als Faktum annimmt, glaubt im Sinne der Bibel! Durch das Mit-Christus-im-Himmel-sitzen sind wir auch in das Reich des Sohnes Seiner Liebe versetzt (Kol 1:13) und werden in Zukunft die Welt und die Engel richten (1Kor 6:2-3).
Wer mit diesem Bewusstsein durch den Alltag geht, sieht alles ganz anders! Er sieht sich als Begnadigten und überreich Beschenkten, dem der irdische Erfolg immer bedeutungsloser und die Menschen gleichzeitig immer wichtiger werden!

Vers 7

44* o. Weltzeiten, Weltperioden (griech. Äonen) (Röm 16:27 - Gal 1:5)
45* o. erweise, erzeige, zur Schau stelle, anschaulich mache

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HSN Eph 2:7 - damit er in den herankommenden Weltzeitaltern (44*) den [alles] überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte gegen uns zu erkennen gebe (45*) in Christus Jesus.

Die kommenden Zeitalter (gr. Äonen)

Aus dieser Stelle geht hervor, dass es noch mehrere zukünftige Zeitalter gibt. Das griech. Wort αἰῶσιν (aiosin) ist die Mehrzahl von αἰών (aion; +165) und das Wort "Aion" beinhaltet einen göttlich verborgenen Zeitabschnitt. An dieser Stelle ist die Übersetzung "Zeitalter" durchaus zutreffend. Das vor uns liegende Millennium dürfte das zukünftige Zeitalter sein. Am Ende des tausendjährigen Reiches, bzw. beim Übergang in ein neues Zeitalter heißt es in Offb 20:10:

  • Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen (nach dem 1'000-Jahrreich), wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit (w. hinein in die Äonen der Äonen).

Daraus kann man ableiten, dass es nach dem Millennium noch mindestens 2 Äonen gibt. Wie viele es noch sind, lässt sich kaum sagen. Wenn man das Millennium als einen einzigen Äon betrachtet (was wahrscheinlich ist), dann haben wir noch mindestens 3 Äonen, bzw. göttlich verborgene Zeitalter, vor uns! In der Vollendung wird Gott "alles in allen" sein (1Kor 15:28). Ob es danach noch "Äonen" und "Zeiten" (als chronologischen Ablauf) gibt, ist sehr fraglich. Da die Äonen, bzw. Zeitalter, vom Sohn erschaffen wurden (Hebr 1:2), gehören auch diese Zeitabschnitte zur "Schöpfung" und wir können zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob in der Vollendung die "Zeit" noch existiert und ob der "letzte Äon" unendlich lang dauert. Möglicherweise gibt es in der Vollendung und in der Ewigkeit Gottes – wo alle Geschöpfe zu 100% mit dem göttlichen Leben und der Liebe Gottes erfüllt sind – gar keine "Zeit" und somit auch keine Äonen mehr.
Eines ist gewiss: In den künftigen Zeitaltern hat Gott mit Seinen Erstlingen noch sehr viel vor!

Die Demonstration Seiner überragenden Gnade

+1731 · erzeigen · 📖 Vorkommen · 🖌
ἐνδείκνυμι‭ en-deíknymi = etwas zeigen, deutlich machen
aus:
→ ἐν‭ en +1722 = in‭
→‭ ‭δεικνύω‭ deiknýo +1166 = zeigen‭
wörtlich: w. in etwas-zeigen
Erklärung: erweisen, zur Schau stellen, demonstrieren, anschaulich machen, etwas beweisen (durch Veranschaulichung etwas deutlich machen)

In den zukünftigen Zeitaltern demonstriert Gott an uns den überragenden Reichtum Seiner Gnade! Was beinhaltet dieses "Zu-erkennen-geben" des überragenden Reichtums Seiner Gnade und wem wird diese Gnade vor Augen geführt? Was bewirkt dieses "Zur-Schau-stellen" der Gnade Gottes? Eines ist schon einmal klar: "Wenn wir beim HERRN sind, dann werden wir über Seine Gnade an uns staunen, wie nie zuvor! Wir werden erkennen: Unsere ganze Existenz, unser gesamtes Leben und alle unsere Wegführungen waren und sind reinste Gnade! Alles ist eine Geschenk Seiner Gnade und wir werden zu Tränen gerührt sein, wenn wir erkennen, wie Gott alle Dinge zu unserem Besten dienen ließ. Dann werden wir nicht nur die offensichtlichen Segnungen als Erweis Seiner Gnade erkennen, sondern auch, wie Gott aus unseren Leiden eine Herrlichkeit schuf, die unsere kühnsten Vorstellungen übertreffen. Spätestens dann erkennen wir auch im erlittenen Leid Seine wunderbare Gnade! Durch Seine Gnade werden wir unendlich reich beschenkt. Diese Gnade wird uns auch in den künftigen Zeitaltern überaus erfreuen.

Doch diese Demonstration Seiner Gnade an uns, beinhaltet noch mehr! Die Konkordante Übersetzung gibt diesen Vers wie folgt wieder:

  • "... um in den kommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns in Christus Jesus zur Schau zu stellen."

Der überragende Reichtum Seiner Gnade wird Gott "zur Schau stellen", damit Seine herrliche Gnade auch von den "Nicht-Erstlingen" erkannt werden kann. Das Erkennen dieser Gnade führt dann auch zu einer Hoffnung auf diese Gnade. Nach seinem zerbrochenen Leben hatte der Zöllner nur noch eine Hoffnung: "Gott sei mir, dem Sünder, gnädig (Lk 18:13)!" Geschöpfe, die sich in den Gerichten Gottes befinden, werden irgendwann einmal zerbrochen und wenn ihnen dann, die überaus große Gnade Gottes an uns, gezeigt wird, entsteht auch ihn ihnen die Hoffnung auf Seine herrliche Gnade, die dann das Erbarmen Gottes wirksam werden lässt! Paulus schreibt in Röm 8:19-21, dass durch die Offenbarwerdung der Söhne Gottes auch in der ganzen Schöpfung die Hoffnung entsteht, dass auch sie frei gemacht werden wird, zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes! Diese Erwartung wird dann Schritt für Schritt in Erfüllung gehen, sodass am Ende alle die Gnade und das Erbarmen Gottes erfahren dürfen. Nicht zuletzt deshalb schreibt Paulus in Röm 11:32:

  • "Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt."

Vers 8

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HSN Eph 2:8 - Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch [den] Glauben, und das nicht aus euch, [es ist vielmehr] Gottes Geschenk,

Aus Gnade und durch Glauben errettet

+5485 · Gnade · 📖 Vorkommen · 🖌
‭χάρις‭ cháris = Gnade
→ von‭ ‭χαίρω‭ chaíro +5463 = sich freuen
Erklärung: Die Gnade ist eine umsonst erwiesene Gunst, ein unverdientes Geschenk, das Dankbarkeit und eine große Freude auslöst.
Zur Wortfamilie chaíro gehören u. a. :
+5479‭ ‭χαρά‭ chará ‭= Freude
+5485‭ ‭χάρις‭ cháris ‭= Gnade
+2169‭ ‭εὐχαριστία‭ eu-charistía ‭= Dankbarkeit‭

Unsere Rettung und Heilung stehen auf dem Fundament der Gnade Gottes. Die Gnade Gottes ist ein hundertprozentiges Geschenk Gottes und kann auf gar keine Weise verdient werden. Weder eine vorbildliche Frömmigkeit noch ein tadelloses Verhalten vermitteln uns das Geschenk der Gnade! Die Liebe des Vaters und des Sohnes hat für sich entschieden, uns mit Gnade zu überschütten. Das Geschenk Seiner Gnade, das uns auch eine vollständige Vergebung zuspricht, gilt allen! Sie galt auch dem unbarmherzigen Knecht, der seinem HERRN so viel schuldete, dass er "mehrere Leben" gebraucht hätte, um diese Schuld zurückzuzahlen (Mt 18:24). Leider verlor der Knecht seinen Schuldenerlass, weil er trotz erfahrener Barmherzigkeit seinem Mitknecht keine Barmherzigkeit erwies. Unbarmherzigkeit und Hochmut, bzw. fehlende Demut (1Petr 5:5), blockieren die Auswirkungen der Gnade an sich selbst so lange, bis die entsprechende Person barmherzig und demütig geworden ist. Die Gnade gilt allen, aber die Auswirkungen der Gnade können durch ein entsprechendes Verhalten blockiert, bzw. zurückgestellt werden. Gott ist damit aber noch nicht am "Ende Seines Lateins"; er hat immer Mittel und Wege, Menschen zu verändern (Mt 19:26). Leider gibt es Menschen, die lernen nicht durch Gnade Gerechtigkeit, sondern nur durch Gericht. So lesen wir in Jes 26:9b-10:

  • "Denn wenn deine Gerichte die Erde [treffen], lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. Wird dem Gottlosen Gnade zuteil, lernt er nicht Gerechtigkeit: im Land der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Hoheit des HERRN."

Durch die Gerichte Gottes werden die Menschen gedemütigt und eine abgeschlossene Demütigung hat Demut zur Folge, so dass auch bei diesen Menschen die Gnade wirksam werden kann (Ps 119:75).

Der Demütige beginnt auf Gott zu hoffen und so wächst auch das Vertrauen auf Ihn. Durch das Vertrauen auf Gott, wächst auch der Glaube an das vollbrachte Heilswerk Gottes auf Golgatha! Dieser Glaube macht dann die Rettung fest!

Alles ist ein Geschenk

+1435 · Geschenk‭ · 📖 Vorkommen · 🖌
δῶρον‭ dôron = Geschenk, Gabe
→ von‭ ‭δίδωμι‭ dí-domi +1325 = geben
wörtlich: Schenkgabe
Erklärung: eine geschenkte und kostenlose Gabe oder eine freiwillige Opfergabe an Gott.

An dieser Stelle wird deutlich, dass auch der Glaube ein Geschenk ist! Manchmal hat man den Eindruck, dass es Christen gibt, die zwar die Rettung durch Jesus Christus als ein Geschenk Gottes erkennen, aber gleichzeitig davon überzeugt sind, dass der Glaube ihr Verdienst sei. Hier widerlegt Paulus diese Sichtweise eindeutig. Auch der biblische Glaube ist ein hundertprozentiges Geschenk Gottes. Vielleicht kann ein Mensch aus sich selbst heraus "an Gott glauben" (Mt 13:19-21), aber ein bleibendes und standhaftes Vertrauen auf Gott kann nur der Heilige Geist in uns bewirken. Nur weil Jesus für Petrus betete (Lk 22:32), blieb Petrus im Glauben, ansonsten hätte er kläglich "Schiffbruch" erlitten. Nach seiner dreimaligen Verleugnung war dem Petrus klar, dass es eine reine Gnade ist, immer noch im Glauben stehen zu können.
Es könnte einer sagen: "Die Tatsache, dass ich demütig geworden bin, ist mein Verdienst und nur weil ich demütig geworden bin, habe ich - im Gegensatz zu anderen - Gnade empfangen!" Da sage ich: "Wenn du deine Demut als deinen Verdienst anschaust, bist du bereits nicht mehr demütig, sondern stolz auf deine Demut und das ist wiederum ein verkappter Hochmut!" Einerseits hat meine Demut etwas mit mir zu tun und andererseits kann ich "meine Demut" nicht als meinen Verdienst anschauen, da der HERR mich gedemütigt hat. So heisst es in Ps 119:75:

  • "Ich habe erkannt, HERR, daß deine Gerichte Gerechtigkeit sind und daß du mich in Treue gedemütigt hast."

Auch meine Demut (sofern ich sie denn habe), geht auf das Wirken Gottes zurück. Ob ich wirklich demütig bin, weiß ich nicht; das kann nur Gott beurteilen; denn ich stelle bei mir immer wieder fest, wie sich der Hochmut in meinem Herzen ganz unbemerkt einschleicht!

Vers 9

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HSN Eph 2:9 - nicht aus Werken (46*), damit keiner sich rühme.

Keine Rettung aus Werken

+2041 · Werk · 📖 Vorkommen · 🖌
ἔργον‭ érgon = Werk, Arbeit‭
aus:
→ ergo = arbeiten, wirken
wörtlich: Gewirkte
Erklärung: Die Arbeit, Geschäft, Betätigung, Beschäftigung, Unternehmung, das Produkt einer Handlung.

Fromme, religiöse Gesetzeswerke können keinen Menschen aus seiner Verlorenheit retten. Weil alle Menschen gesündigt haben (Röm 3:23), sind auch alle dem Tod geweiht und somit verloren. Wer nur ein Gebot übertreten hat, ist am ganzen Gesetz (o. aller Gebote) schuldig geworden (Jak 2:10). Für eine Rettung aus dem Machtbereich des Todes braucht es den Loskauf aus der Gewalt des Todes und dieser Loskauf ist nicht durch eine Ausübung frommer, religiöser Gesetzeswerke machbar. Allein die Sühnetat auf Golgatha und der Glaube an dieses Rettungswerk Gottes ermöglicht eine Rettung aus dem Machtbereich des Todes!
Auf den ersten Blick scheint Jakobus dieser Ansicht zu widersprechen, wenn er schreibt:

  • Jak 2:14 - "Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten?"

und

  • Jak 2:24 - Ihr seht [also], dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.

Aus dem Kontext geht hervor, dass Jakobus in V. 14 an den unechten Glauben dachte, der lediglich für wahr hält, dass es Gott gibt und der es nicht für nötig erachtet, aus der Liebe zu leben! Echter Glaube lebt aus der Liebe und dieses Leben hat auch automatisch "Liebeswerke" zur Folge. Es gibt keinen echten Glauben ohne Liebeswerke. Ausnahmen existieren nur da, wo einem Glaubenden die "Hände gebunden" sind und er keine Möglichkeit hat, zu helfen (z. B. beim mitgekreuzigten Verbrecher). Nicht die Werke (des Gesetzes) erretten uns aus dem Tod, sondern allein der Glaube (o. das Vertrauen) auf das Wirken Gottes auf Golgatha. Damit wir erkennen können, ob unser Glaube echt ist, dürfen wir uns prüfend fragen, ob wir auch aus der Liebe leben oder ob wir uns lediglich auf einem (frommen) Egotrip befinden.

Ein Ruhm vor Gott ist ausgeschlossen

+2744 · rühmen · 📖 Vorkommen · 🖌
καυχάομαι‭ kaucháomai = rühmen, prahlen, sich brüsten
→ von einer (veralteten) Wurzel, ähnlich der von αυχεο aucheo = rühmen
→ und εὔχομαι euchomai +2172 = beten, wünschen

Seltsamerweise bilden wir uns immer wieder etwas auf uns ein! Wir sind stolz auf unsere Kraft, Schönheit, Intelligenz, Begabung, unser Wissen oder auf unsere (frommen) Leistungen. Genau betrachtet ist der Stolz und der Hochmut etwas äußerst Unlogisches! Warum? Alles, was wir sind und haben, ist ein Geschenk unseres Gottes! Unsere Veranlagung, unsere Kraft und Intelligenz sind uns von Gott gegeben.
Es könnte einer sagen: "Ich war fleißiger und disziplinierter als andere Menschen und darum steht es mir zu, mich besser als andere zu fühlen!" Das mag sein; aber selbst, wenn du fleißiger und disziplinierter warst als andere, so hat Gott dir doch eine innere Kraft oder eine besondere Motivation für deinen Fleiß und deine Disziplin geschenkt. Sobald er dich in ein Burnout oder eine handfeste Depression fallen lässt, ist alles nicht mehr da! Keiner kann sich vor Gott rühmen, weil der HERR allen alles geschenkt hat!

In Röm 4:2 schreibt Paulus:

  • "Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott."

Tatsächlich könnte sich Abraham vor Engel und Menschen in einer gewissen Weise dafür rühmen, dass er der Stimme Gottes gehorsam war, als "Älohim" ihn dazu aufforderte, ihm seinen Sohn zu opfern (1Mo 22:2). Allerdings hat er das nie getan. Durch seinen Gehorsam wurde er (vor Engeln und Menschen) gerechtfertigt (Jak 2:24), weil sich sein Glaube als "echt" erwies! Doch Abraham rühmte sich nicht; schon gar nicht vor Gott, weil er vmtl. wusste, dass Gott ihm auch für seinen Gehorsam Gnade gab, indem Er ihn auf dieses Ereignis vorbereitete. Gott tat dies, indem Er Abraham viele Glaubenserfahrungen schenkte!

Sollen wir uns vor Gott rühmen, dass wir glauben? In Vers 8 erklärte Paulus, dass der Glaube ein Geschenk ist, und diesen Glauben haben wir nicht bekommen, weil wir Werke der Gerechtigkeit vollbracht hätten! Vor Gott wird sich nie und nimmer ein Geschöpf rühmen können; weder ein Engel noch irgendein Mensch! Wer meint, er könne sich vor Gott rühmen, der hat noch gar nichts verstanden und noch keine Ahnung von der Heiligkeit Gottes!

Vers 10

47* o. Erzeugnis, Gebilde, Schöpfungswerk (das, was einer gemacht, hergestellt, gebildet hat) (auch gebraucht von Metallarbeit, Werkzeug, Dichtung)

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HSN Eph 2:10 - Denn wir sind sein Kunstwerk (47*), erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen unsern Lebenswandel führen.

Ein Kunstwerk Gottes

+4161 · Gebilde · 📖 Vorkommen · 🖌
‭ποίημα‭ poíema = Gebilde, Gemachtes, Kunstwerk
→ von‭ ‭ποιέω‭ poiéo ‭‭+4160 = tun, machen, handeln, leisten
→ und mit Endung "mat" = das Gemachte‭ (Ergebnis des Machens)
Erklärung:
Ein Werk oder Gebilde, das Machwerk, das Meisterstück, ein Kunstwerk. ‭

Diese Aussage vermittelt jedem Gläubigen größte Wertschätzung! Gott hat nicht nur unseren Leib ganz wunderbar geschaffen (Ps 139:14), Er hat uns auch zu Gefäßen Seiner Gnade gemacht. So schreibt Paulus in Röm 9:23:

  • ... und damit er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Begnadigung, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat –

An uns wird der Reichtum seiner Herrlichkeit kundgetan! Was für eine unfassbare Ehre! Er hat Gefallen an dem, wie Er uns geschaffen hat und Er hat ein Werk des Glaubens in uns begonnen, das Er auf den Tag Jesu Christi auch vollenden wird (Phil 1:6). Wenn wir vollendet sind, dann werden wir Ihm gleich sein (1Jo 3:2) und auch so wunderbar lieben können, wie er liebt!

Erschaffen zu guten Werken

+2936 · schaffen · 📖 Vorkommen · 🖌
κτίζω‭ ktízo = erschaffen, machen, herstellen, erzeugen, formen
→ vmtl. von‭ ‭κτάομαι‭ ktáomai +2932 = erwerben, (für sich gewinnen), sich zu Eigen machen
Erklärung:
Ktizō beinhaltet nicht nur das "Erschaffen", sondern auch ein "Verändern", bzw. "Neu-machen"
+2041 · Werk · 📖 Vorkommen · 🖌
ἔργον‭ érgon = Werk, Arbeit‭
aus:
→ ergo = arbeiten, wirken
wörtlich: Gewirkte
Erklärung: Die Arbeit, Geschäft, Betätigung, Beschäftigung, Unternehmung, das Produkt einer Handlung.

Christen wurden in Jesus Christus erschaffen. Jedes Gotteskind war zuerst ein Gedanke Gottes, der für sich entschied, dass Er im Sohn weitere Söhne entstehen lässt. Dabei handelt es sich um eine geistliche Neuzeugung. Durch diese Neuzeugung bekamen wir einen neuen inneren Menschen, der aus Gott geboren ist (2Kor 4:16 / Eph 4:24)! Das Erstaunliche daran, ist die Tatsache, dass Gott diesen neuen Menschen zuerst in einen schwachen, elenden und sündhaften Leib hineinlegt. Auch das ist ein Wunder der Gnade Gottes! In Christus sind wir eine neue Schöpfung! Paulus schreibt dazu in 2Kor 5:17:

  • "Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden."

Wir wurden nicht in erster Linie dazu geschaffen, um als Gerettete glücklich zu werden, sondern um gute Werke zu tun, die Gott vorbereitet hat, und die aus dem Motiv der Liebe entstammen! Christen dürfen durch gute Werke ihren Mitmenschen wohltun, um sie für den "Gott der Liebe" zu gewinnen. Als Sklaven Jesu Christi sind wir auch Sklaven der göttlichen Liebe! Es ist größte Lebenserfüllung, wenn man ein Diener der Liebe Gottes sein darf!

Gott hat alles vorbereitet

Im Predigerbuch finden wir eine interessante Aussage:

  • "Ich habe erkannt, dass alles, was Gott tut, für ewig sein wird: Es ist ihm nichts hinzuzufügen und nichts davon wegzunehmen; und Gott hat es so gemacht, damit man sich vor ihm fürchte." (Pred 3:14)

Alles, was Gott tut, hat Ewigkeitswert! Er tut gar nichts, was für die Ewigkeit ohne Bedeutung wäre und Seine Worte vergehen nicht (Mt 24:35). Diese Stelle sagt uns auch, dass diesem Wirken Gottes - für die Ewigkeit - nichts hinzugefügt werden kann. Mit anderen Worten: Es gibt kein Geschöpf, das etwas aus sich selbst heraus bewirken könnte, das Ewigkeitswert besitzen würde. Jedes selbstproduzierte Werk hat, in Bezug auf die Ewigkeit, keinen Bestand, bzw. keinen Wert!
Wir Menschen haben nur eine Möglichkeit etwas mit Ewigkeitswert zu tun und das ist; wenn wir in den Werken wandeln, die Gott zuvor bereitet hat. Allerdings sind wir dann nur Werkzeuge, die sich in Seiner Hand gebrauchen ließen, sodass auch hier Gott wieder der Wirkende ist. Nicht zuletzt deshalb schreibt Paulus in Phil 2:13:

  • "denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, zu seinem Wohlgefallen."

Ich kann nur in den Werken wandeln, die Gott vorbereitet hat, wenn ich aus einer vertrauensvollen Liebesbeziehung zu Jesus lebe! Darum sagte Er Seinen Jüngern auch:

  • "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun." (Joh 15:5)

Die Erkenntnis der Gnade Gottes wirkt sich auf den Lebenswandel aus

+4043 · Wandeln · 📖 Vorkommen · 🖌
‭περιπατέω‭ peri-patéo = auch umhergehen, einhergehen, wandern
aus:
→ → ‭περί‭ perí ‭ +4012 = ‭um-herum
→ → ‭πατέω‭ patéo +3961 = treten
w. umher-treten/gehen
Übertrag.: sich wohlgefällig verhalten/benehmen

Das Wandeln in den Werken, die Gott vorher zubereitet hat, ist unsere eigentliche Lebensaufgabe als gläubige Christen! Wenn ein Mensch gläubig wird, dann geschieht es auch, dass sein "Fleisch" (das natürliche sündhafte Wesen) fromm und religiös wird. Dabei versucht es die Gebote Gottes aus eigener Kraft zu halten, um dadurch zu einer Menschen- oder Selbstgefälligkeit zu gelangen. Durch dieses Verhalten versucht ein Christ seinen Selbstwert zu steigern; was eigentlich völlig unsinnig ist, weil er durch die geschenkte Gotteskindschaft maximalen Wert erhalten hat.
Die Seele, die aus eigener Kraft versucht, die Gebote Gottes zu halten, merkt früher oder später, dass sie damit überfordert ist. Das Halten der Gebote Gottes wird, für den seelisch dominierten Menschen, je länger je mehr, zu einer mühsamen Pflicht. Das ist deshalb so, weil er damit die eigene Ehre oder Selbstzufriedenheit sucht und nicht aus der dankbaren Liebe zu Gott lebt. Die freudige Liebe zu Gott ist die absolute Grundlage für ein gehorsames Leben! Nur durch sie können wir aus einer innigen Beziehung zu Gott leben und nur durch diese Beziehung können wir Gott wohlgefällig wandeln.

Wie aber können wir in diesen Werken wandeln, ohne auf Jesus zu schauen und ohne ganz auf Ihn fokussiert zu sein? Wer mit Jesus lebt, sieht Seine wunderbare Gnade sowie Liebe und freut sich über Ihn! Er vertraut Ihm, er hört auf Ihn, indem er die Bibel liest, auf innere Eindrücke achtet und sie im Gebet prüft. Die Anbetung Gottes und die Zwiesprache mit dem himmlischen Vater, bildet die Grundlage, um vom Heiligen Geist geführt zu werden. Dadurch entsteht die Verbundenheit, die notwendig ist, um in den Werken zu wandeln, die Gott vorher zubereitet hat.