Die von den Guttätern gesuchten Heilsgaben: Unterschied zwischen den Versionen

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(Vorbildliche Guttäter und deren falsche Beurteilung)
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Aus diesem Hinweis geht hervor, dass wohl manche ihrem Leben durch gute Werke einen befriedigenden Sinn geben wollen und mit diesem Vorsatz auch einen Anfang machten. Doch wieviele bleiben auf halben Weg stehen! Es fehlte ihnen an der Ausdauer. Am meisten wird dies bei großen Evangelisationen offenbar, wo auf die Aufforderung zur Bekehrung viele Menschen zustimmen. Aber aus dieser großen Schar wird allermeist schon nach kurzer Zeit eine kleine.<br/><br/>
 
Aus diesem Hinweis geht hervor, dass wohl manche ihrem Leben durch gute Werke einen befriedigenden Sinn geben wollen und mit diesem Vorsatz auch einen Anfang machten. Doch wieviele bleiben auf halben Weg stehen! Es fehlte ihnen an der Ausdauer. Am meisten wird dies bei großen Evangelisationen offenbar, wo auf die Aufforderung zur Bekehrung viele Menschen zustimmen. Aber aus dieser großen Schar wird allermeist schon nach kurzer Zeit eine kleine.<br/><br/>
  
===Vorbildliche Guttäter und deren falsche Beurteilung===
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==='''Vorbildliche Guttäter und deren falsche Beurteilung'''===
 
Neben diesen Menschen gibt es solche, die durch Gottes Wort oder anderswie durch Erziehung und Bildung einen Impuls zu einem Neuanfang in ihrem Leben erhalten. Sie fangen an, die Gottesdienste zu besuchen,  halten  zu Hause Andacht, lesen den Morgen- und Abendsegen und beten zu  Gott. Auch haben sie eine offene Hand für die Mission und leben in vorbildlicher Gottesfurcht - kommen aber innerlich nicht weiter als bis  zum Glauben an Gott, den Schöpfer und Erhalter des Universums.  Es sind Menschen, die nicht zur Körperschaft Christi auserwählt sind, aber mit ihrem gottesfürchtigen Leben eine Gnade zur Schau stellen, die Gott den Nichtauserwählten bereit hält.
 
Neben diesen Menschen gibt es solche, die durch Gottes Wort oder anderswie durch Erziehung und Bildung einen Impuls zu einem Neuanfang in ihrem Leben erhalten. Sie fangen an, die Gottesdienste zu besuchen,  halten  zu Hause Andacht, lesen den Morgen- und Abendsegen und beten zu  Gott. Auch haben sie eine offene Hand für die Mission und leben in vorbildlicher Gottesfurcht - kommen aber innerlich nicht weiter als bis  zum Glauben an Gott, den Schöpfer und Erhalter des Universums.  Es sind Menschen, die nicht zur Körperschaft Christi auserwählt sind, aber mit ihrem gottesfürchtigen Leben eine Gnade zur Schau stellen, die Gott den Nichtauserwählten bereit hält.
  

Version vom 5. Oktober 2022, 01:30 Uhr

Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz" (1983)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

In Bearbeitung

II. Die Guttäter in Gottes Heilsvorsatz

3. Die von den Guttätern gesuchten Heilsgaben

Dass dies Menschen nach Heilsgaben suchen, bezeugt uns die Bibel. Das kann nur der h eilige Geist, der die Herzen erforscht und kennt, offenbaren. Auch ist dieses Streben nach Höherem nicht so zu verstehen, als ob die Guttäter sich mit irgend etwas Schönem schmücken möchten aus einer Gesinnung des Hochmuts heraus, oder eilter Ehre begehrten, um angesehen zu werden. Bei diesen Menschen stehen nicht Selbstgefälligkeit und Eigenruhm im Vordergrund.

Herrlichkeit

Betrachen wir nun die erste der gesuchten Heilsgaben: Herrlichkeit. Dabei erhebt sich die Frage: Wie können Menschen, selbst gut, die weder den heiligen Geist noch Heilsgewissheit haben, überhaupt bewusst Herrlichkeit suchen? Die Antwort hierzu finden wir in 1Kor 15:40.41, wo Paulus von der Verschiedenartigkeit der Herrlichkeit redet, in Bezug auf überhimmlische und irdische Körper. Von diesen beiden vermögen die Guttäter wohl nur die irdische Körper betreffende Herrlichkeit zu suchen.

Aufgrund von Rö, 3:23: „Denn da ist kein Unterschied; denn alle sündigten und ermangeln der Herrlichkeit Gottes“, wissen wir um den Mangel und Verlust der Herrlichkeit Gottes. Hier werden wir mit Adams Sünde und deren Folge in Beziehung gebracht, denn durch seinen Ungehorsam wurden die vielen als Sündern eingesetzt (Röm 5:19a). Der Tod gelangte zur Herrschaft im Menschengeschlecht (Röm 5:12-14), worauf alle sündigten. Dies führte zum Verlust der Herrlichkeit des sündlosen Körpers Adams für alle seine Nachkommen. Das sind gewöhnlich edle Menschen, die über das Leben tiefer nachdenken und etwas ahnen von dem Verlust der Herrlichkeit Gottes durch Adams Übertretung. Sie suchen nun diese verlorengegangene Herrlichkeit nicht mit der bewussten Aussage: „Wir suchen diese Herrlichkeit.“ Vielmehr äußert sich ihr Suchen in einer Sehnsucht mit dem stillen Wunsch, dass das oft so schwere gewordene Leben wieder schön und herrlich werden möchte wie einst im Garten Eden. Das spornt dann diese Menschen zu guten, Gott wohlgefälligen Taten an, um wieder jenes verlorene Glück für sich selbst und andere auf irgend eine Weise zu erlangen. Sie stellen dafür ihr Leben in den Dienst der Nächstenliebe, der Diakonie, oder stehen charitativen Werken vor, um irgendwie die Not zu lindern.

Auf derselben Ebene liegt auch die Ehre

Ehre

welche die Guttäter suchen. Auch dieses Trachten hat es mit der verlorenen Lebensfülle im Blick auf unseren Körper im jetzigen sterblichen Zustand zu tun. In Phil 3:21 wird er der Körper unserer Erniedrigung genannt. Damit ist ausgesagt, dass wir von einem erhöhten, ehrenvollen Zustand erniedrig worden sind. Dies geschah durch Adams Ungehorsam. Die Herrlichkeit seines sündlichen Körpers ging ihm dadurch verloren, er machte sich einen Blätterschurz, um seine Nacktheit zu verbergen und musste sich vor Gott verstecken. So ist der menschliche Körper unehrenhaft geworden, man kann auch sagen, entehrend. Und dies tritt mit zunehmenden Alter immer mehr in Erscheinung, wenn der Zerfall des Körpers beginnt und Gestalt und Gesicht unansehnlich werden. ZU den guten Werken edel gesinnter Menschen ist dies ein Kontrast, den sie schmerzlich empfinden. Überein mit der von Gott ins Herz gelegten Vorahnung (Röm 8:19) wird in diesen Menschen die Sehnsucht wach nach einem wieder ehrenwerten und ehrerbietenden Zustand.

Als drittes, was die Guttäter suchen, nennt uns Gottes Wort

Unvergänglichkeit

Dieses Suchen ist für uns am leichtesten verständlich; denn jeder Mensch ist mehr oder weniger darob bedrückt, der Sklaverei der Vergänglichkeit unterworfen zu sein (Röm 820ff). Man sucht wohl mit allen Mitteln dieser Verderblichkeit entgegenzuwirken und kann auch eine Zeitlang den Zerfall hemmen und aufhalten. Doch im Grunde geht es unaufhaltsam dem Sterben zu. Dieses Suchen nach Unvergänglichkeit ist auch ein Beweis dafür, dass der natürliche Mensch noch fühlt, er sei nicht für endgültige Vergänglichkeit geschaffen. Daraus ergibt sich sein Sehnen und Suchen nach Unvergänglichkeit, das auch aus dem oftmals gesagten Ausspruch klingt: „Mit dem Tod kann nicht alles zu Endes sein."

Die Irrlehre von der Unsterblichkeit der Seele

Aus Mangel an Schriftkenntnis ist man bei der Lösung dieses Problems zu falschen Schlüssen gekommen. Den Beweis dafür liefern die griechischen Philosophen Plato und Aristoteles. Diese Männer, tiefe Denker, sagten mit Recht, dass mit dem Tod unmöglich alles aus sein könne. Aber in völliger Unkenntnis über Gottes Macht, mit der Er die Toten auferwecken wird (sie lebten ja ungefähr 400 Jahre vor Christus), suchten sie selbst eine Lösung dieses ihnen am Herzen liegenden Problems. Sie schrieben der Seele einfach Unsterblichkeit zu und sahen im Körper ihren Kerker, aus dem sie der Tod erlöst, damit die befreite Seele für immer weiterlebe. Sie sahen den Menschen nur aus Körper und Seele bestehend, den Geist als Lebenselement und Träger der Persönlichkeit (1Thes 5:23) völlig ignorierend.

Nun waren diese griechischen Philosophen Heiden, und da ist es verständlich, dass sie in Bezug auf Vergänglichkeit eine ganz unbiblische Lehre aufstellten. Leider ist dieser Irrtum von der Unsterblichkeit der Seele auch in die Dogmen der Christenheit eingedrungen. Es ist bedauerlich, dass die meisten der nach Unverderblichkeit suchenden Guttäter in das Netz dieser falschen Lehre geraten sind und nun meinen, in der Unsterblichkeit der Seele hätten sie die Unvergänglichkeit gefunden.

Die biblische Lehre von der Sterblichkeit der Seele

„Die Seele, welche sündigt, soll sterben“, sagt schon der Prophet Hesekiel (Hes 18:4). Und wer von den Menschen möchte behaupten, er habe noch nie gesündigt, nachdem alle als Sünder eingesetzt wurden (Röm 5:19)? Welche Seele ist von diesem göttlichen Urteilsspruch ausgenommen? Auch der Apostel Paulus widerlegt die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele gründlich mit zwei Aussprüchen. In 1Kor 15:52 heißt es zuerst, dass beim Kommen des Herrn die Toten zur Unvergänglichkeit auferweckt und wir verwandelt werden. (Dasselbe bezeugt Paulus in 1Thes 4:16.17) Dann 1Kor 15:53: „Denn dieses Vergängliche (Verderbliche) muss Unvergänglichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen.“

Weil wir also erst im neuen Auferstehungskörper Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit erhalten werden, so besitzen wir dem nach heute noch keine unsterbliche Seele.

Ein weiteres Zeugnis im Wort Gottes spricht ebenso deutlich gegen die Unsterblichkeit der Seele. In 1Tim 6:15.16 redet Sein Wort von Christus als dem König der Könige und Herr der Herren mit dem wichtigen Hinweis: „... der allein Unsterblichkeit hat“.

Demzufolge wird jedem Menschen schlechthin die Unsterblichkeit abgesprochen. Die Schrift weiss jedenfalls nichts von einer unsterblichen Seele.

Doch nun zurück zu den verheißenen Gaben der Guttäter, die nochmals in Röm 2:10 hervorgehoben und erweitert werden: „Herrlichkeit und Ehre und Friede jedem, der das Gute wirkt (dem Juden zuerst wie auch dem Griechen).

Hier wird als neue Heilsgabe der

Friede

hinzugefügt. Friede it Gott ist wohl das zutiefst beglückende Erleben für sterbliche Menschen. Noch ist das aber nicht der Friede mit Gott aufgrund der Versöhnungstat Christi, zu dem diese Guttäter dann später auch noch durch die Evangeliumsverkündigung geführt werden. Dieser anfängliche Friede beruht auf Gottes Wohlgefallen, unter dem die Guttäter stehen als Menschen, die sich unter anderem die Sache des Friedens zur Lebensaufgabe gemacht haben Diese Menschen genießen iim äonischen Leben vorerst die Köstlichkeit des von ihnen gesuchten äußeren Friedens unter der segensvollen Königsherrschaft Christi und werden danach auch zu dem inneren Herzensfrieden mit Gott geführt, der nicht durch gute Werke erlangt werden kann. Dieser Friede ist nicht mehr eine Belohnung für Werke, sonder das alleinige Gnadengeschenk Gottes aufgrund der Kreuzestat Seines Sohnes (Kol 1:20). Erst damit wird das tiefste Sehnen und Suchen dieser Menschen in der Gemeinschaft mit Gott durch Seinen Sohn gestillt werden.

Wie nun werden die in Röm 2:7.10 verheißenen Segensgaben erlangt? Zu dieser doppelten Anführung der gesuchten Gaben wird auch zweimal betont, wie sie erlangt werden, nämlich durch gute Werke und durch Wirken von Gutem, und zwar mit

Ausdauer

Aus diesem Hinweis geht hervor, dass wohl manche ihrem Leben durch gute Werke einen befriedigenden Sinn geben wollen und mit diesem Vorsatz auch einen Anfang machten. Doch wieviele bleiben auf halben Weg stehen! Es fehlte ihnen an der Ausdauer. Am meisten wird dies bei großen Evangelisationen offenbar, wo auf die Aufforderung zur Bekehrung viele Menschen zustimmen. Aber aus dieser großen Schar wird allermeist schon nach kurzer Zeit eine kleine.

Vorbildliche Guttäter und deren falsche Beurteilung

Neben diesen Menschen gibt es solche, die durch Gottes Wort oder anderswie durch Erziehung und Bildung einen Impuls zu einem Neuanfang in ihrem Leben erhalten. Sie fangen an, die Gottesdienste zu besuchen, halten zu Hause Andacht, lesen den Morgen- und Abendsegen und beten zu Gott. Auch haben sie eine offene Hand für die Mission und leben in vorbildlicher Gottesfurcht - kommen aber innerlich nicht weiter als bis zum Glauben an Gott, den Schöpfer und Erhalter des Universums. Es sind Menschen, die nicht zur Körperschaft Christi auserwählt sind, aber mit ihrem gottesfürchtigen Leben eine Gnade zur Schau stellen, die Gott den Nichtauserwählten bereit hält.

Sie treten oftmals irgendeiner Gemeinschaft oder Kirche bei und werden nur zu gern von gläubigen Gemeinschaftsleuten im unguten Sinn als Mitläufer bezeichnet, die sich angeblich nicht bemühen, zu einem lebendigen Glauben zu gelangen. Dieses Fehlurteil entsteht aus Mangel an Erkenntnis, weil man meint, alle sollten und könnten sich bekehren, wenn sie nur wollten. Da es offensichtlich ist, dass mit guten Werken der Himmel nicht zu verdienen ist, werden die Guttaten dieser Menschen als wertlos betrachtet und abgelehnt. Schon das Dogma, welches für die Übeltäter nichts anderes als die ewige Verdammnis kennt, ist ein Gott verunehrender Irrtum. Aber dass man auch für die Guttäter keine andere Zukunft sieht und die beiden so unterschiedlichen Gruppen nicht auseinanderhält, offenbart einen großen Mangel an Gerechtigkeitssinn. Doch das Schlimmste am Dogma der Christenheit ist die Unterschlagung und Unterdrückung der den Guttätern gegebenen Verheißungen. Daher wurde diese Menschengruppe einfach abgeschrieben, also ob es sie überhaupt nicht gäbe. Man ließ sie gnadenlos in der Abteilung der Verruchten verschwinden und hatte damit einen solchen Erfolg, dass das Erwartungsgut der Guttäter selbst in gläubigen Kreisen unerkannt blieb.

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