Die Strategie und das Vorgehen Nebukadnezars: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
Zeile 30: Zeile 30:
  
 
Die Wichtigkeit der Namengebung war den Patriarchen viel mehr bewußt als uns. Dazu möchte ich einige Stellen zitieren: Betrachten wir die Namengebung bei Noah ([[1Mo 5:29]]):
 
Die Wichtigkeit der Namengebung war den Patriarchen viel mehr bewußt als uns. Dazu möchte ich einige Stellen zitieren: Betrachten wir die Namengebung bei Noah ([[1Mo 5:29]]):
"[[nôach]]" heißt Ruhe und ist mit "[[nâcham]]" (trösten) verwandt. Die Namengebung bei Noah hat viel mit seiner Bestimmung und Berufung zu tun. Die Erklärung von Lamech bei der Namengebung ist sehr aufschlußreich. Der Name seines Sohnes war auch geistliches Programm. Lamech mußte von Seiten Gottes über eine Verheißung verfügt haben, damit er diesen Namen geben konnte. "[[nôach]]" enthält im Hebräischen nur zwei Buchstaben und trotzdem ergeben sie eine ganze Erklärung: "Er wird uns trösten über unsere Arbeit, über die Mühsal unserer Hände". Da Noah selber Ruhe bedeutet, zeigt dies, dass durch Ruhe Trost geschenkt wird.
+
"Nôach" heißt Ruhe und ist mit "nâcham" (trösten) verwandt. Die Namengebung bei Noah hat viel mit seiner Bestimmung und Berufung zu tun. Die Erklärung von Lamech bei der Namengebung ist sehr aufschlußreich. Der Name seines Sohnes war auch geistliches Programm. Lamech mußte von Seiten Gottes über eine Verheißung verfügt haben, damit er diesen Namen geben konnte. "Nôach" enthält im Hebräischen nur zwei Buchstaben und trotzdem ergeben sie eine ganze Erklärung: "Er wird uns trösten über unsere Arbeit, über die Mühsal unserer Hände". Da Noah selber Ruhe bedeutet, zeigt dies, dass durch Ruhe Trost geschenkt wird.
 
Wenn der Allmächtige einen Namen gibt, dann ist dieser Name wie ein Code, der bei seiner Verwendung ein gewaltiges geistliches Programm auslöst. Ein solcher Name, vom Höchsten gegeben, ist eine Bestimmung, eine Verheißung, die nicht rückgängig gemacht werden kann.
 
Wenn der Allmächtige einen Namen gibt, dann ist dieser Name wie ein Code, der bei seiner Verwendung ein gewaltiges geistliches Programm auslöst. Ein solcher Name, vom Höchsten gegeben, ist eine Bestimmung, eine Verheißung, die nicht rückgängig gemacht werden kann.
 
Unser Heiland hat von Gott den Namen "Jesus Christus" bekommen, das heißt, der Herr ist der von Gott gesalbte Retter. Er allein rettet bleibend und kein anderer, keiner kann sich selbst retten. Keiner kann andere beständig und unabänderlich retten, als nur unser Herr. Diese von Gott gesetzte Bestimmung, dieses Programm, muß sich auswirken, bis sich alle Knie beugen und bekennen: "Jesus Christus ist Herr, in ihm allein ist Gerechtigkeit und Stärke" ([[Jes 45:24]]; [[Phil 2:11]]).
 
Unser Heiland hat von Gott den Namen "Jesus Christus" bekommen, das heißt, der Herr ist der von Gott gesalbte Retter. Er allein rettet bleibend und kein anderer, keiner kann sich selbst retten. Keiner kann andere beständig und unabänderlich retten, als nur unser Herr. Diese von Gott gesetzte Bestimmung, dieses Programm, muß sich auswirken, bis sich alle Knie beugen und bekennen: "Jesus Christus ist Herr, in ihm allein ist Gerechtigkeit und Stärke" ([[Jes 45:24]]; [[Phil 2:11]]).
Zeile 49: Zeile 49:
 
! bgcolor="#CDC0B0" | Die neuen Namen
 
! bgcolor="#CDC0B0" | Die neuen Namen
 
|-
 
|-
| H [[+01840]] דּניּאל ([[dânîyê'l]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Mein Rechtswalt ist El" oder nach [[lx]] "Gott hat gerichtet, Recht verschafft" || H [[+01095]] בּלטשׁאצּר ([[bêlţesha'tstsar]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Bels Schossender, der anhäuft" oder nach [[lx]] "Bel schirme sein Leben"
+
| H [[+01840]] דּניּאל (dânîyê'l) bedeutet gemäss [[DBR]] "Mein Rechtswalt ist El" oder "Gott hat gerichtet, Recht verschafft" || H [[+01095]] בּלטשׁאצּר (bêlţesha'tstsar) bedeutet gemäss [[DBR]] "Bels Schossender, der anhäuft" oder "Bel schirme sein Leben"
 
|-
 
|-
| H [[+02608]] חנניה ([[chănanyâh]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Begnaden Jahs" oder nach [[lx]] "Der Herr ist gnädig" || H [[+07714]] שׁדרך ([[shadrak]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Schads Zarter, Brustzarter" (Schad: Brustiger, Dahinraffer, ein Götze) oder nach [[lx]] "Wahrscheinlich absichtliche Entstellung des babyl. Gottesnamens Marduk"
+
| H [[+02608]] חנניה (chănanyâh) bedeutet gemäss [[DBR]] "Begnaden Jahs" oder "Der Herr ist gnädig" || H [[+07714]] שׁדרך (shadrak) bedeutet gemäss [[DBR]] "Schads Zarter, Brustzarter" (Schad: Brustiger, Dahinraffer, ein Götze) oder "Wahrscheinlich absichtliche Entstellung des babyl. Gottesnamens Marduk"
 
|-
 
|-
| H [[+04332]] מישׁאל ([[mîyshâ'êl]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Wer ist der, der El ist?" oder nach [[lx]] "Wer gehört zu Gott?" || H [[+04335]] מישׁך ([[mêyshak]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Wasser des Schakh"  
+
| H [[+04332]] מישׁאל (mîyshâ'êl) bedeutet gemäss [[DBR]] "Wer ist der, der El ist?" oder "Wer gehört zu Gott?" || H [[+04335]] מישׁך (mêyshak) bedeutet gemäss [[DBR]] "Wasser des Schakh"  
 
|-
 
|-
| H [[+05838]] עזריה ([[‛ăzaryâh]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Jah hilft, bzw. Jah half" oder nach [[lx]] "Der Herr hat geholfen" || H [[+05664]] עבד נגו [[`abednĕgow]]) bedeutet gemäss [[DBR]] "Diener des Nögo" (Glänzender) oder nach [[lx]] "wahrscheinlich Diener des babylonischen Gottes Nebo"
+
| H [[+05838]] עזריה (‛ăzaryâh) bedeutet gemäss [[DBR]] "Jah hilft, bzw. Jah half" oder "Der Herr hat geholfen" || H [[+05664]] עבד נגו (`abednĕgow) bedeutet gemäss [[DBR]] "Diener des Nögo" (Glänzender) oder "wahrscheinlich Diener des babylonischen Gottes Nebo"
 
|-
 
|-
 
|}
 
|}

Aktuelle Version vom 18. Mai 2022, 09:16 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Die Auswahlkriterien

Nach der Verschleppung der Söhne Israels, geschah Folgendes:

  • Dan 1:3-6 - Und der König befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Hofbeamten, er solle einige von den Söhnen Israel bringen, und zwar vom königlichen Geschlecht und von den Vornehmen : 4 junge Männer, an denen keinerlei Makel sei, von schönem Aussehen und verständig in aller Weisheit, gebildet und von guter Auffassungsgabe, und die somit fähig seien, im Palast des Königs zu dienen; und man solle sie Schrift und Sprache der Chaldäer lehren. 5 Und der König bestimmte ihre tägliche Versorgung von der Tafelkost des Königs und von dem Wein, den er trank, und daß man sie drei Jahre lang erziehen solle; und nach deren Ablauf sollten sie in den Dienst des Königs treten. 6 Und unter ihnen waren von den Söhnen Juda: Daniel, Hananja, Mischael und Asarja.

Die Überlegungen und das Vorgehen des Königs von Babel zeugen von großer Intelligenz. Die Beute, die der König bei seinem Feldzug gemacht hatte, wollte er sich voll zu Nutze machen. Nicht nur der Reichtum und das Material sollten ihm nützen, nein, auch die Menschen, die er geraubt hatte, sollten ihm dienlich werden. Das Wissen, die Erkenntnis und alle möglichen Fähigkeiten sollten zugunsten seines Reiches voll ausgenutzt werden. Damit der König das "Know-how" seiner Nation verbessern konnte, wählte er folgende Strategie:

Er suchte Söhne Israels aus, die von königlichem Geschlecht, also adlig waren. Diese Auswahl war schon einmal eine Gewährleistung dafür, dass diese jungen Männer schon eine Grundausbildung genossen hatten, denn nur die Adeligen konnten ihren Kindern eine umfassende Bildung ermöglichen.

Weiter wollte er junge Männer ohne Makel und von schönem Aussehen. Man könnte sich fragen: Warum müssen diese Leute schön sein? Intelligente Leute können doch für den Staat auch dann von Nutzen sein, wenn sie nicht gerade schön sind? Äußere Schönheit und Herrlichkeit war für die Beherrscher dieser Welt immer etwas Wichtiges. Sie machten die Erfahrung, dass man mit schönen Menschen mehr erreichen kann. Unser Gott jedoch, wählt das aus, was in der Welt nichts ist. Und das Schönste dabei ist, dass er diese "Nichtse" dazu gebraucht, seinen Sieg voranzutreiben. Doch es ist kein Geheimnis, dass man in der Welt mit der Schönheit mehr erreichen kann. Psychologen haben bei Tests herausgefunden, dass die meisten Menschen den Schönen mehr Intelligenz und mehr Können zutrauen. Es gibt eine griechische Geschichte von einer Hetäre (Dirne), die angeklagt wurde. Die Schuld konnte vor Gericht nicht deutlich nachgewiesen werden und als der Verteidiger seine "Mandantin" vor den Richtern entblößte, sahen diese die tadellose Schönheit der Angeklagten. Der Verteidiger wollte den Herren klar machen, dass doch bei einer so vollkommenen Schönheit gar keine Schuld vorhanden sein kann. Tatsächlich wurde diese Hetäre dann freigesprochen. Es ist heute auch bekannt, dass von zwei gleich gut qualifizierten Bewerbern meistens der äußerlich Attraktivere die Arbeitsstelle bekommt. Führende Leute in Politik und Wirtschaft haben als schöne Menschen oft mehr Erfolg und nur deshalb, weil man ihnen mehr zutraut.

Weisheit und eine gute Auffassungsgabe sollten diese jungen Männer auch haben. Nur mit diesem Anforderungsprofil hatte der König die Gewähr, dass er die besten Leute bekommt, die ihm dann von großem Nutzen sein können. In allen Bereichen sollten die ausgewählten Männer verständig sein. Es reichte nicht, nur im politischen und strategischen Bereich begabt zu sein, nein, in allen Bereichen der Weisheit sollte außerordentliche Begabung vorhanden sein. Es konnten keine Leute sein, die schwer von Begriff waren.

Die geplante Ausbildungszeit für die Männer war drei Jahre. Natürlich mußten diese Leute in Schrift und Sprache der Chaldäer geschult werden. Das Erlernen einer neuen Sprache sowie einer Schrift, schafft auch ein neues, zusätzliches Bewusstsein. Grundsätzlich ist eine solche Bewußtseinserweiterung etwas Positives. Doch der König von Babel wollte mit dieser Bewusstseinserweiterung vor allem auch außergöttliches Bewußtsein hineinbringen. Ein Jude, der Hebräisch gelernt hat und von klein auf in der Thora gelesen und aus ihr gelernt hat, bekommt ein Bewußtsein, das von der göttlichen Ordnung geprägt ist. Die hebräische Sprache ist in ihrer Art einmalig. Hier sind geistige Zusammenhänge vorhanden, wie sonst in keiner anderen Sprache.

Ein kleines Beispiel: Das hebräische Wort für Barmherzigkeit lautet "Racham". Das ist das gleiche Wort wie Mutterleib. So wie der Mutterleib die Bedeutung des Einhüllens, des Versorgens, des Tragens, des Ausreifenlassens hat, so hat diese Bedeutung auch das Wort Barmherzigkeit. Solche göttliche Zusammenhänge finden wir vor allem in der hebräischen Sprache.

Durch das Erlernen der babylonischen Sprache bestand die Gefahr, dass das gesunde Bewußtsein durch die starke Prägung der babylonischen Sprache auf ihre Götzen hin verwässert wurde. Dass Daniel und seine drei Freunde neue Namen mit Bezug auf Götzen bekamen, war kein Zufall. Die Babylonier erhofften sich eine Prägung der vier Juden, die sie auf ihre Weisheiten hinführen sollte. Eine Vermischung von wesenhaftem und unwesenhaftem Bewußtsein kann sehr verwirren. Daniel aber erkannte den Unterschied und wußte, dass das, was er in seiner Kindheit gelernt hatte, besser war als das, was er bei den Babyloniern lernen mußte. Ihn hat es gestärkt. Ich glaube, es hat ihn nur darum gestärkt, weil er aus einer Verbundenheit mit Gott lebte. Unsere heutigen Medien versuchen in ähnlicher Weise unser Bewusstsein zum Unguten zu verändern. In der Welt bekommt der Begriff "Liebe" immer mehr einen anderen Inhalt. Der Inhalt entfernt sich weiter und weiter von dem, was eigentlich in der Bibel gemeint ist. Ich glaube, dass wir den Einfluß von Sprache und Schrift unterschätzen.

Was erstaunt: Der König selbst bestimmt die Versorgung. Da bestimmt ein großer König mit vielen Amtsgeschäften die Versorgung von "Lehrbuben"? Aber diese Versorgung war für den König von großer Wichtigkeit. Der Feind weiß: Wenn ich die Gottgeweihten mit genügend weltlicher Kost versorge, dann kann auch ein gesundes Wachstum eingedämmt oder verhindert werden.

Die Namensänderung

  • Dan 1:7 - Und der Oberste der Hofbeamten gab ihnen andere Namen; er nannte Daniel Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischael Meschach und Asarja Abed-Nego.

Über die Namengebung und über Namenänderung wird in unserer Zeit zu wenig nachgedacht. Weil in unseren Breitengraden die Namengebung ganz anders abläuft wie früher, machen wir uns auch kaum Gedanken, was Namengebung bedeutet. Ein schöner Klang oder eine positive Erinnerungen an einen Namen sind oft die Beweggründe für eine Namengebung. Namengebung und Namen haben aber im geistlichen Bereich eine viel größere Bedeutung als wir das oft vermuten. Es ist vergleichbar mit einem Befehl im Computer. Je nachdem, was wir für ein Wort anklicken oder eintippen, stehen uns ganz unterschiedliche Möglichkeiten und Oberflächen zur Verfügung. Genauso ist es auch, wenn wir den Namen Jesu in alle unsere Lebensbereiche miteinbeziehen. Wenn wir es nicht tun, können uns auch alle Möglichkeiten seines Reichtums und der Kraftschöpfung nicht zur Verfügung stehen.

Die Wichtigkeit der Namengebung war den Patriarchen viel mehr bewußt als uns. Dazu möchte ich einige Stellen zitieren: Betrachten wir die Namengebung bei Noah (1Mo 5:29): "Nôach" heißt Ruhe und ist mit "nâcham" (trösten) verwandt. Die Namengebung bei Noah hat viel mit seiner Bestimmung und Berufung zu tun. Die Erklärung von Lamech bei der Namengebung ist sehr aufschlußreich. Der Name seines Sohnes war auch geistliches Programm. Lamech mußte von Seiten Gottes über eine Verheißung verfügt haben, damit er diesen Namen geben konnte. "Nôach" enthält im Hebräischen nur zwei Buchstaben und trotzdem ergeben sie eine ganze Erklärung: "Er wird uns trösten über unsere Arbeit, über die Mühsal unserer Hände". Da Noah selber Ruhe bedeutet, zeigt dies, dass durch Ruhe Trost geschenkt wird. Wenn der Allmächtige einen Namen gibt, dann ist dieser Name wie ein Code, der bei seiner Verwendung ein gewaltiges geistliches Programm auslöst. Ein solcher Name, vom Höchsten gegeben, ist eine Bestimmung, eine Verheißung, die nicht rückgängig gemacht werden kann. Unser Heiland hat von Gott den Namen "Jesus Christus" bekommen, das heißt, der Herr ist der von Gott gesalbte Retter. Er allein rettet bleibend und kein anderer, keiner kann sich selbst retten. Keiner kann andere beständig und unabänderlich retten, als nur unser Herr. Diese von Gott gesetzte Bestimmung, dieses Programm, muß sich auswirken, bis sich alle Knie beugen und bekennen: "Jesus Christus ist Herr, in ihm allein ist Gerechtigkeit und Stärke" (Jes 45:24; Phil 2:11).

In der Geschichte von Daniel geschieht nun etwas Eigenartiges: Aschpenas gibt diesen vier jungen Männern einen neuen Namen. Sie bekommen einen landesüblichen Namen. Die neuen Namen haben nicht nur einen anderen Klang, nein, auch ihre Bedeutung ist völlig anders. Vier junge Männer, die zum Volke Gottes gehörten und dort ihre Namen erhielten, die von dort her eine göttliche Bestimmung bekamen, werden in das Land des Feindes verschleppt und bekommen neue, landesübliche Namen. Dies wahrscheinlich nicht zuletzt auch deshalb, weil man hoffte, dass diese Männer eine neue Ausrichtung bekommen. Sie sollten eine weltliche, kosmische Bestimmung erhalten. Der Feind möchte die Gott Zugehörigen in eine andere Richtung lenken.

Ist dies nicht auch bei uns so? Der Feind will uns einreden, dass wir zu etwas anderem bestimmt sind, als zu Hausgenossen Gottes. Wir alle sind irgendwie weltlich geprägt und diese Prägung können wir vergleichen mit dieser neuen Namengebung des Feindes. Ich vermute, dass wir von Gott einen Namen, eine Bestimmung vor Grundlegung der Welt bekommen haben, den wir heute wahrscheinlich nur zum Teil kennen. Durch weltliche Prägung will der Feind unsere ursprüngliche Bestimmung, unseren ursprünglichen Namen verwischen.

Vier alte und vier neue Namen

Diese Namen habe ich nun in tabellarischer Form aufgelistet. Dabei stehen die vier ursprünglichen Namen untereinander und die vier neuen Namen jeweils daneben. Zuerst möchte ich die ursprünglichen Namen, samt deren Bedeutung nennen. Wenn man genau hinhört merkt man, dass die Reihenfolge dieser Bedeutungen einen interessanten Zusammenhang darstellt:

Die ursprünglichen Namen Die neuen Namen
H +01840 דּניּאל (dânîyê'l) bedeutet gemäss DBR "Mein Rechtswalt ist El" oder "Gott hat gerichtet, Recht verschafft" H +01095 בּלטשׁאצּר (bêlţesha'tstsar) bedeutet gemäss DBR "Bels Schossender, der anhäuft" oder "Bel schirme sein Leben"
H +02608 חנניה (chănanyâh) bedeutet gemäss DBR "Begnaden Jahs" oder "Der Herr ist gnädig" H +07714 שׁדרך (shadrak) bedeutet gemäss DBR "Schads Zarter, Brustzarter" (Schad: Brustiger, Dahinraffer, ein Götze) oder "Wahrscheinlich absichtliche Entstellung des babyl. Gottesnamens Marduk"
H +04332 מישׁאל (mîyshâ'êl) bedeutet gemäss DBR "Wer ist der, der El ist?" oder "Wer gehört zu Gott?" H +04335 מישׁך (mêyshak) bedeutet gemäss DBR "Wasser des Schakh"
H +05838 עזריה (‛ăzaryâh) bedeutet gemäss DBR "Jah hilft, bzw. Jah half" oder "Der Herr hat geholfen" H +05664 עבד נגו (`abednĕgow) bedeutet gemäss DBR "Diener des Nögo" (Glänzender) oder "wahrscheinlich Diener des babylonischen Gottes Nebo"


Richtiges Rechtswalten, ein Ausgehen des wahrhaftigen Rechtes gibt es nur bei El. Er richtet her, Er richtet zu und wieder auf. Er stellt alles wieder richtig her. Wer von jemand anderem Recht erwartet als vom Allmächtigen, der wird zuschanden werden. Gerade Daniel hat Zeit seines Lebens das Recht nur von Gott erwartet. Er wußte, dass er von den Menschen keine Gerechtigkeit und kein vollkommenes Recht erwarten konnte. "Mein Rechtswalten ist nur EL". Von Anfang an ging von Gott nur Recht und Rechtswalten aus.

Doch zu unserem großen Glück ist unser Gott nicht nur absolut gerecht, sondern auch gnädig. Würden mir alle meine Sünden der Vergangenheit vergeben, so dass ich heute ganz neu beginnen könnte, aber es würde an der Gnade fehlen, ich wäre innerhalb kürzester Zeit verloren. Ohne Gnade könnten wir niemals richtig zum Leben vorstoßen. Zum Rechtswalten El's gehört letztendlich auch, dass Er gnädig ist. Wenn Gott uns vor Grundlegung der Welt auserwählt hat, dann hat Er uns auch schon vor Grundlegung der Welt Gnade geschenkt (Eph 1:4)

Diese Gnade ermöglichte es uns, dass wir fragen konnten: "Wer ist der, der Gott ist?" Die Gnade ermöglichte uns, dass wir Gott suchten, dass wir nach Gott fragten.

Und alle, die Gott suchen, dürfen erleben, dass ER wirklich und bleibend hilft. Nur ER kann bleibend retten.

Nochmals der kurze Ablauf: Gottes Handeln beginnt mit Recht, von ihm kommt Rechtswalten. Dann gibt Er Gnade, damit wir fragen können: "Wer ist der, der El ist?" Und wer ihn gefunden hat, darf erfahren, dass Jah wirklich hilft.

Die babylonischen Namen dieser jungen Männer haben alle ausnahmslos einen direkten Bezug zu den babylonischen Göttern. Der Feind möchte diesen Männern eine Bestimmung zuweisen, die in einem direkten Zusammenhang mit den Götzen steht. Obwohl hinter den Götzen in vielen Fällen Engelwesen stehen, sind sie doch in Bezug auf den Allmächtigen Nichtigkeiten. Der Gott und Fürst dieser Welt möchte unser Bewußtsein auf die Nichtigkeiten dieser Welt lenken. Ja, er möchte uns weismachen, dass diese Nichtigkeiten die einzige Realität sind.

Bei Daniel ist der neue Name geradezu eine Verdrehung schlimmster Art. Daniel soll plötzlich ein Schoß von Bel sein, einer, der aus dem Bel entspringt. Er soll zu einem bedeutenden Schoß des Gottes Bel werden. Bel war der höchste Gott des babylonischen Götterhimmels. Er war also ein stark verehrter Gott in Babel. Gott macht durch Jeremia eine interessante Aussage:

  • Jer 51:44 - "Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maul herausnehmen, was er verschlungen hat; und Nationen sollen nicht mehr zu ihm strömen. Auch die Mauer von Babel ist gefallen".

Eine typische Eigenschaft der meisten Götzen ist, dass sie verschlingen. Schlimm, wenn man von einem Götzen verschlungen wurde. Diese Götzen verhalten sich gleich wie der Scheol und der Tod, die nie genug bekommen können (Spr 27:20). Doch diese Stelle in Jeremia bezeugt auch, dass unser Gott diesen Götzen alles, was sie verschlungen haben, auch wieder entreißt! Interessanterweise hat sich Daniel gegen diesen Namen nicht zur Wehr gesetzt, ganz im Gegensatz zur Speise, die er essen sollte. Warum nahm er diese Namengebung einfach so hin? Ein Widerspruch war entweder nicht möglich oder aber nicht notwendig. Das Buch Daniel nennt Daniel durchgehend immer mit dem Namen Daniel. Lediglich die Könige nannten ihn Beltschazar. Manchmal heißt es auch: "Daniel, dessen Name Beltschazar ist". Dies zeigt, dass für Gott und sein Wort Daniel immer "Daniel" war und nie Beltschazar. Mit anderen Worten: Auch uns sieht Gott immer mit der Berufung und Bestimmung, die er uns in Christus gegeben hat. Der vom Feind zugeordnete Name (unsere scheinbare Bestimmung) hat bei Gott keine Bedeutung.

Auch Hananja wird mit einem Götze in Verbindung gebracht, indem er jetzt Schadrach heisst. Hananja, der von seiner ursprünglichen Bestimmung her auf die Gnade des Herrn hinweist, bekommt plötzlich die Bestimmung, ein "Zarter Schads" zu sein. So zart wie die Brust einer Mutter, so zart zu sein gibt Schad, der Götze vor. Was anfänglich zart zu sein scheint, erweist sich am Schluss als ein Dahinraffer. Die Ascherah, die Astarte, wahrscheinlich auch die Artemis waren ähnliche Götzen, hinter denen immer eine gewaltige geistliche Macht stand, die ebenfalls vorgab zart zu sein, aber am Schluss waren sie solche, die alle dahinrafften. Ihre Zartheit stellten sie im erotischen Bereich dar. Diese Götter wussten genau, wie sehr sich der Mensch nach Zärtlichkeit im sexuellen Bereich sehnt. Einige dieser Göttinnen hatten nicht nur zwei Brüste, sondern gleich mehrere. Hier sehen wir, was zur Taktik des Feindes gehört. Verführung durch Zärtlichkeit. Die Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit wird voll ausgenutzt. Der Feind versucht diese Sehnsüchte zu befriedigen, führt dadurch in eine Abhängigkeit und letztlich rafft er alles dahin. Ein Unmündiger kann Gnade nicht verstehen und begreifen, aber Zärtlichkeit ist etwas, das er sich wünscht. Daß Gnade weit kostbarer ist als Zärtlichkeit, versteht erst ein verlorener Sohn oder ein Paulus, die erkannt haben, dass ein Leben ohne den Vater und ohne die Gnade nie ans Ziel führen kann. Im Gegensatz zu der Zärtlichkeit der Götzen, ist die Zärtlichkeit Gottes eine Wohltat, die bleibt. Paulus stellt diese Zärtlichkeit dar, wenn er schreibt:

  • ELB 1Thes 2:7 - obwohl wir als Christi Apostel gewichtig hätten auftreten können; sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.

Mischael heisst nun Meschach, was soviel bedeutet wie "Wasser des Schakh". Hier wird fremdes Wasser angeboten, Wasser eines Gottes, das vielleicht begehrenswert erscheint, aber es ist kein Wasser des wahren Lebens. Frau Torheit sagt: "Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt lieblich (Spr 9:17)!" Begehren wir nicht gestohlenes Wasser oder Wasser des Schakh oder irgend ein anderes Wasser, sondern nur das wirkliche Wasser des Lebens:

  • Joh 4:10 - Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüßtest, wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken! so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Asarjah, heißt nun Abed-Nego (Diener des Nögo, des Glänzenden). Während bei Gott am Ende die eine und entscheidende Aussage steht: "Jah hilft und Jah half", steht bei den Göttern am Schluß nur noch eine Bestimmung: Diener und Sklave eines Götzen zu sein. Das anfänglich Gute, das die Götzen zu bieten haben, führt letztlich nur in die Sklaverei und nicht in die Freiheit. Der Weg, den unser Gott anbietet, ist genau umgekehrt: "Werde zuerst aus freien Stücken ein Sklave Jesu Christi und aus Liebe ein Diener aller, denn Gott führt uns in eine gewaltige Freiheit und Herrlichkeit hinein. Der Weg führt zuerst hinab und dann hinauf. Der Feind möchte uns weismachen, dass wir sofort hinaufschießen können, sofort genießen, sofort frei und unabhängig werden können. Bels Schossender hiess Daniel. Sofort hinaufschießen, groß werden und genießen, aber ja nicht hinab, das ist das Motto der Götzen, das aber letztlich nur in die Sklaverei führt. Der Herr möge uns Gnade schenken, damit wir unten bleiben können, auf dass er allein uns erhöhen kann.