Die Richtschnur des Wortes I - Spr 22:17-21

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260. Die Richtschnur des Wortes I - Spr 22:17-21

Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen und richte dein Herz auf mein Wissen! - Denn lieblich ist es, wenn du sie in deinem Inneren bewahrst; möchten sie allzumal auf deinen Lippen Bestand haben! - Damit dein Vertrauen auf JAHWEH gerichtet sei, habe ich heute dich, ja dich, belehrt! - Habe ich dir nicht Vortreffliches aufgeschrieben an Ratschlägen und Erkenntnis - um dir kundzutun die Richtschnur (die Richtigkeit) der Worte der Wahrheit: damit du denen, die dich senden, Worte zurückbringst, welche Wahrheit sind?

In diesem Abschnitt sind die Abschiedsworte eines weisen Lehrers an seinen Schüler zusammengefasst, der Schüler der die rabbinische Lehre durchlaufen hat, kann nach seiner Entlassung die Weisheit des göttlichen Wortes "treuen Leuten" weitergeben, die ihrerseits " tüchtig sind, anderes zu lehren" (2Tim 2:2). Die Worte der Wahrheit, der göttlichen Wirklichkeit und Wesenhaftigkeit, kann er nun als Antwort denen mit bringen, die ihn zum Studium des Wortes entsandt haben; ihre Fragen kann er nun im Wahrheitswort beantworten, wie man Spr 22:21 auch deuten kann. Auf diese Weise erstattet er (BUB), was sie an finanziellen Opfern für sein Studium erbrachten.

Es ist typisch für die rabbinische Lehrunterweisung, dass der Schüler "empfängt" und das Empfangene getreulich als Lehrtradition seiner eigenen "Schule" weitergibt; auch der Apostel stand in der Traditionskette der Apostel vor ihm (1Kor 11:23 - 1Kor 15:3), wenn auch die von ihm verkündigte Frohe Botschaft im Wesentlichen auf direkte Christusoffenbarung zurückgeht (Gal 1:12).

Noch einmal ermahnt der weise Lehrer seinen treuen Schüler, ehe er ihn entlässt, ihn der nun "der Zeit nach" auch zur Lehre befähigt ist (Hebr 5:12): Neige dein OHR und höre die Worte der Weisen und richte dein HERZ auf mein Wissen (Spr 22:17)! Der Weg des Wortes, das den Glauben erweckt, geht über das "Hören" - über das Ohr ins Herz (Röm 10:17). Der Zugang zum Glauben eröffnet sich nicht über das Schauen, wie die Religionen dieser Welt es im frommen Theater, in Pantomime, Mummenschanz und götzendienerischen Aufzügen dem Auge darbieten. Nicht umsonst heißt "das Götzenbild" nach dem Hebräischen "das Maskentragende". Vielmehr erwächst der Gehorsam des Herzens aus dem Hören, das geneigte Ohr, geht der Ausrichtung des Herzens voraus; so wird die Braut des Messiaskönigs in Ps 45:10-11 mit den Worten zur "Hochzeit des Lammes" geladen. "Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiss deines Volkes, und deines Vaters Hauses! Und der König wird deine Schönheit begehren, denn Er ist dein HERR: so huldige Ihm!! Dem ganzen Volke Israel gilt Ps 78:1-2: "Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes" Ich will meinen Mund öffnen mit einem Spruch, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Urzeit!" In Ps 119:36 aber spricht der fromme Beter: "Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn!"

Der Weg des Wortes führt vom Ohr zum Herzen, vom Äußeren zum Inneren: Denn lieblich ist es, wenn du die Worte der Weisen in deinem Inneren bewahrst (Spr 22:18b): Möchten sie (die Worte der Weisen) allzumal auf deinen Lippen Bestand haben! Wenn erst einmal unser Herz "von gutem Worte summt", dann können wir auch unseres Sprachorgane dem Heiligen Geist als dem "kunstferfertigen Schreiber" und Lehrer zur Verfügung stellen, damit unsere Lippen Jesus als den König verherrlichen: "Du bist schöner als die Menschensöhne!" (Ps 45:1-2).


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261. Die Richtschnur des Wortes II - Spr 22:17-21