Die Lehre von der Wiederkunft

Aus Bibelwissen
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Einführung

Eine Schritwortsammlung zum Thema Wiederkunft von Karl Geyer (1895-1955)
entnommen dem Buch „Lebenswurzeln der Gemeinde“.
Digitalisiert für Kahal.de. Mit freundlicher Genehmigung.



Schriftgrund Wiederkunft Christi

Die Wiederkunft Christi mit Seinen Heiligen


  • 2Thes 1:10 „... wenn Er kommen wird, um an jenem Tage verherrlicht zu werden in Seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben.“
  • Kol 3:4 „Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit Ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit.“
  • Joh 14:1-3 „Euer Herz werde nicht bestürzt! Ich gehe hin ... und Ich komme wieder!“



Jesus Christus kommt sichtbar wieder


  • Apg 1:11 „Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird also kommen, wie ihr Ihn habt hingehen sehen in den Himmel.“
  • Offb 1:7 „Siehe, Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird Ihn sehen, auch die Ihn durchstochen haben....“
  • Mt 24:29.30 „Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschen­sohnes in dem Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.“



Die Wiederkunft Christi bedeutet das Ende der Gottlosigkeit


  • 2Thes 2:8 „Den (Gesetzlosen), den der Herr Jesus vernichten wird durch die Erscheinung Seiner Ankunft.“
  • Hi 15:30 „Er wird der Finsternis nicht entrinnen. Die Flamme wird seine Zweige verdorren, und Gott wird ihn durch den Hauch seines Mundes wegraffen.“
  • Dan 9:27 „Und auf dem Flügel von Gräueln kommt ein Verwüster, bis fest beschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgegossen wird.“
  • Jud 1:14 „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten Seiner heiligen Tausende, Gericht auszuführen....“



Wiederkunft und Herrlichkeit


  • Mt 25:31 „Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in Seiner Herr­lichkeit, und alle Engel mit Ihm, dann wird Er auf Seinem Throne der Herrlichkeit sitzen....“
  • 2Thes 1:10 „... wenn Er kommen wird, um an jenem Tage verherrlicht zu werden in Seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben.“
  • Kol 3:4 „Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit Ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit.“
  • Röm 8:18.19 „Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns soll geoffenbart werden. Denn das sehn­süchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes.“


Das Zeugnis der Schrift über die Vorgänge um die Wiederkunft

Preisrichterstuhl/ Bäma

In den vorausgehenden Abschnitten wurde bereits dargelegt, dass der Herr Selbst erst auf Sein Vollmaß, Sein Pläroma, Seine Fülle oder Vervollständigung gebracht werden muss, ehe die Ereignisse der Endzeit zum Ablauf kommen können. Darum holt Er die Seinen zunächst einmal hinauf zu Sich in die Luft. Dann stellt Er sie vor Seinen Preisrichterstuhl (= Preisrichterbühne, Preisrichterthron), den Bäma Christi (2Kor 5:10). Dort wird alle Schwachheit von ihnen abgetan und alles Kreatürliche und Brennbare ausgeschieden, so dass sie ohne Flecken, Makel, Runzel oder des etwas sind. Danach stellt Er sie Seinem Gott und Vater in ihrer Vollendung dar am Preisrichterthron Gottes, dem Bäma Theou (Röm 14:10).


Aufgabenverteilung und Authorisierung

Dort empfangen sie die Vollmachten, die außer dem Vater niemand geben kann, selbst der Sohn nicht. Denn die Regierungsvollmachten aller Heilskörperschaften vergibt allein der Vater (Mt 20:23; Mk 10:40). Dieses Vorrecht steht allein dem Vater zu, der Sich ja auch die Bestimmung der Zeiten und Zeitpunkte vorbehalten bzw. dies in Seine eigene Zuständigkeit oder Vollmacht (exousia) gesetzt hat (Apg 1:7). Vergleiche hierzu auch Mt 24:36; Mk 13:32. - Beachte vor allem auch Joh 14:28, wo der Herr Selbst bezeugt: „Mein Vater, ist größer als Ich.“ Dazu auch Joh 10:29: „Mein Vater, der sie Mir gegeben hat, ist größer als alles!“ Ja, der Sohn Selbst tat niemals Seinen eigenen Willen. Er konnte gar nichts von Sich Selbst tun, sondern was Er den Vater tun sah, das tat auch Er, der Sohn, gleicherweise. Am deutlichsten geht es aber aus 1Kor 15:28 hervor, wo der Auferstandene und Verherrlichte, durch den Paulus alle seine Offenbarungen empfing, bezeugt, dass Er sich zuletzt Selbst dem Vater unterordnet, damit Gott sei alles in allem. Der Übergeordnete und Vollmachtgebende ist und bleibt der Vater. Es gibt auch für uns, die Gemeinde, nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für Ihn, und einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch Ihn (1Kor 8:6).

Überirdische Anteilnahme am Heilsgeschehen

Nachdem die Gemeinde des Leibes Christi ihre Vollmachten am Bäma Theou, dem Preis­richterthron Gottes, empfangen hat, tritt sie mit dem Sohn, ihrem Herrn und Haupt, die große Fahrt ins Weltall an. Sie führt zunächst herab auf die Erde. Wenn schon in der Jetztzeit der Vater uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christo (2Kor 2:14), was wird es erst für ein Triumphzug ohnegleichen geben, wenn der Sohn vom höchsten Amtssitz des Vaters aus Seine Triumphfahrt antritt, auf die ja die gesamte Schöpfung wartet (Röm 8:18-23). Wie Seine Hinauffahrt eine Siegesfahrt ohnegleichen war, so wird Seine Herabfahrt mit allen Seinen Heiligen, die ja Seine Herrlichkeit bilden (2Kor 8:23), ein Ereignis sein, an dem alle Himmel teilnehmen, wie einst in der Heiligen Nacht von Bethlehem die Menge der himmlischen Heerscharen mit dem Sohn herabkam, um Seine Erniedrigung zu bestaunen und die gottselige Gnadentat im ganzen Kosmos zu besingen und bekannt zu machen.

Sichtbare Wiederkunft auf Erden

Alle noch auf Erden wohnenden Menschen und ebenso alle mit dem Triumphzug herab­kommenden Engel werden das Haupt des Leibes, den Christus Gottes, verherrlichen in Seinen Heiligen und bewundern in allen denen, die geglaubt haben. Das wird nach jener Verherrlichung, die der Sohn bei Seiner Begrüßung durch den Vater und bei Seiner In­throni­sierung und Bevollmächtigung empfing, die Verherrlichung durch die gesamte Schöpfung sein, die Ihm zuteil wird. Er ist ja der Mittler für beide Seiten, der einerseits die Ansprüche des Vaters an Seine Schöpfung vertrat und dieselben restlos einlöste zugunsten der Schöpfung bei dem Vater, andererseits aber auch all die Bedürfnisse der Schöpfung dem Vater gegenüber vertritt, indem Er sich Tag und Nacht für uns verwendet. Und dort, wo Ihm, dem Sohn der Liebe, dem Erstgeborenen, nach Seinem vollbrachten Erlösungswerk auf Erden jegliche Vollmacht über alles, vor allem die Höchstvollmacht, das ist die über den Geist, zuteil wurde, nämlich am Thron des Vaters, wird auch den Söhnen jegliche Vollmacht zuteil, die sie zur Durchführung ihrer Zukunftsaufgaben benötigen.

Warten auf die Zielvollendung

Im Besitz dieser Vollmachten aber, die sie jedoch immer nur in Verbindung mit ihrem Haupte Christus zu gebrauchen vermögen, sind sie in den Stand gesetzt, nunmehr die Schöpfung dem Ziel ihrer Vollendung entgegen zu führen. Denn die gesamte Schöpfung soll ja erhoben werden zu derselben herrlichen Freiheit (oder: Freiheit der Herrlichkeit), wie die Söhne Gottes auch. Die Söhne sind zuvorbestimmt, dem Bilde des Sohnes gleich zu werden, so wie Er schon seit Seiner Zeugung aus dem Vater das Strahlbild Seiner, d. h. des Vaters, Herrlichkeit ist.

So wartet die Schöpfung

Oder, alles umgekehrt von oben her gesehen: Der Vater zeugte den Sohn ins Leben, der Sohn zeugt die Glieder Seines Leibes ins Leben, und die Gemeinde des Körpers oder Leibes Christi zeugt das All ins Leben.

Von oben her gesehen ist alles Vaterschaft, die sich in Zeugungen auswirkt. Von unten her gesehen ist alles Sohnschaft, die sich darin äußert, dass jede Zeugung ihr Haupt festhält, aus dem heraus sie alle Lebenszuflüsse empfängt. Die gesamte Kreatur (besser: Schöpfung = ktisis) erwartet die Erhebung in den Sohnes­stand und die damit verbundene Freiheit der Herrlichkeit, und zwar durch uns, die wir als Erstlinge den Anschluss nach beiden Seiten herstellen sollen, d. h. der Anschluss an Christus und Gott ist für uns schon hergestellt, wir aber sollen nun andererseits den Anschluss an die Schöpfung vollziehen bzw. deren Anschluss an die Lebensquelle, den Christus, und durch Ihn an Gott.

Christus: Ja und Amen aller Verheissung, durch uns

Mit unserer Herrlichkeitsoffenbarung durch den Christus beginnt die Aus- und Durch­führung aller Gottesverheißungen (2Kor 1:20 ). Selbst die Väter, wie Abraham, Isaak , Jakob und ihre Glaubens-Nachfolger, sind alle im Glauben gestorben und haben das Verheißungs- oder Erwartungsgut nicht erlangt. Abraham bekam in dem verheißenen Lande zu seinen Lebzeiten nicht einen Fußbreit als Erbe bzw. als Besitz (Apg 7:5), sondern wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; sie waren Fremdlinge (Hebr 11:9.13.39.40). Und dies, weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, auf dass sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden (Hebr 11:40). Denn alle Gottesverheißungen, für die das Haupt Ja und Amen ist, werden ausgeführt durch uns (2Kor 1:20).

Darum umlagert uns auch die Wolke von Zeugen. Sie lagert um uns, weil sie nicht ohne uns vollkommen gemacht werden kann, sondern nur durch uns. (Vergleiche Hebr 12:1 und Hebr 12:22-24 mit Hebr 11:39.40 und 2Kor 1:20) Hierher gehört vor allem ja auch die schon mehrfach angeführte Stelle aus Röm 8:18 – 22 sowie das Zeugnis des Herrn Selbst aus Joh 14:12. Und alles ist nur möglich auf der Grundlage von 1Joh 3:2; Röm 8:29; Mt 5:48; Eph 3:19; Eph 4:13; 1Kor 13:12; Röm 8:23; Phil 3:20.21 u.a.

Wer durch Gericht und Gnade das rechte, barmherzige Urteilen erlernte (kritikos) , wird zum Beurteiler

In die Verheißungen und ihre Erfüllung eingeschlossen sind aber nicht nur die Segens­ver­heißungen für die Glaubenden, sondern auch die Gerichtsverheißungen gegenüber den Ungläubigen und Widersachern. Man denke nur einmal an 1Kor 6:2.3, wo uns gesagt wird, dass die Heiligen den Kosmos und die Engel richten sollen. - Als Beispiel für die Ausführung dieser Verheißungen des Gerichtes bzw. des Richtens lese man nur einmal Offb 17:12-14 und Offb 18:20. Da wird uns gesagt, dass das Lamm Seinen Kampf gegen den Antichristen aus zwei Gründen gewinnt; einmal, weil das Lamm der Herr der Herren und der König der Könige ist, und zum andernmal, weil Seine Kampfgenossen, die mit Ihm sind, die Berufenen und Auserwählten und Treuen sind. Ebenso wird auch an Babylon das Urteil vollzogen, das die Heiligen fällen.

Die Herrlichkeit des Wiederkunftsgeschehen

Das Vollmaß dieser Segnungs- und Gerichtsherrlichkeit können wir jetzt kaum ahnen und ermessen. Es ist aber so groß, dass alle Leiden der Jetztzeit gar nicht wert sind, damit verglichen zu werden, wie uns Röm 8:18 bezeugt. Was kein Auge sah, was kein Ohr hörte, was in keines Menschen Herz kam, das hat Gott bereitet denen, die Ihn lieben. Uns aber hat Er es geoffenbart durch Seinen Geist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Ihm geschenkt sind (1Kor 2:6-16). Wie klein wird gegenüber diesem Übermaß an Herrlichkeit all das, was man uns heute antun oder zufügen könnte! - Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, Ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesus auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin!

Amen.