Die Guttäter als Gott- und Heilsuchende

Aus Bibelwissen
Version vom 4. Oktober 2022, 15:27 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (Ein tiefgehender Unterschied)

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Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz" (1983)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

In Bearbeitung

II. Die Guttäter in Gottes Heilsvorsatz

2. Die Guttäter als Gott- und Heilsuchende

Nachdem wir das den Guttätern verheißene äonische Leben als Belohnung für ihr Suchen in gutem Werk im rechten Zusammenhang in Gottes Wort erkennen durften, ist nun der Weg frei, auf das von den Guttätern Begehrte einzugehen. Sie strecken sich aus nach Ehre und Unvergänglichkeit, wofür sie als Belohnung äonisches Leben erhalten. Nun stellt sich hier die Frage: Können Menschen, die n och keine Heilserkenntnis in Christus haben, nach solch hohen Heilsgütern trachten? Ja, ,denn in Wirklichkeit hat der natürliche Mensch noch mehr Göttliches in sich, als allgemein angenommen wird.

So sagt Gottes Wort (Röm 2:14.15) in unmittelbarer Nähe unseres Textwortes, dass die Nationen, die das (mosaische) Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was das Gesetz fordert; weiter, wie sie da in ihre Herzen geschriebene Werk des Gesetzes zur Schau stellen, wobei ihnen ihr Gewissen mit bezeugt. (In Röm 2:27) heißt es sogar, dass der von Natur Unbeschnittene das Gesetz vollbringt). Auch Paulus weiß aus Erfahrung zu sagen (Röm 9:1), dass ihm sein Gewissen mit bezeugt, jedoch mit der wichtigen Ergänzung: „in heiligem Geist“. Das können die Guttäter nicht sagen, weil sie Gottes heiligen Geist nicht haben. Über

Die Beziehung der Guttäter zu Gott

erhalten wir Aufschluss durch Pauli Rede auf dem Aeropag zu Athen (Apg 17:24-29). Dabei geht der Apostel von der großen Wahrheit aus, dass Gott die Welt und alles, was darin ist, geschaffen hat und allem Leben und Odem und alles übrige gibt. Weiter bezeugt er, wie alle Nationen von einem einzigen Menschen (Adam) abstammen und wie „Er ihnen zugeordnete Fristen und Wohngrenzen festgesetzt hat, damit sie Gott suchen sollten. Ob sie wohl nach Ihm tasten und Ihn finden möchten...“ Hier ist noch nicht bestimmt gesagt, dass sie Ihn auch tatsächlich suchen werden, sondern nur, dass sie dies tun sollten. Doch zeugt z. B. der von den Athenern dem unbekannten Gott errichtete Sockel (Apg 17:23) bereits vor ihrem Tasten nach ihm. Dann heißt es weiter: „... obwohl Er zwar nicht fern von jedem einzelnen unter uns ist; denn in Ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Denn Seines Geschlechtes sind auch wir!“ Paulus bestätigt die Aussage jener Dichter in (Apg 17:29) mit den Worten: „Wenn wir nun zu Gottes Geschlecht gehören...“ Später fasst der Apostel diese Tatsache zusammen in dem allumfassenden Ausspruch in Röm 11:36: „Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All!“

Aufgrund der den Athenern dargelegten Tatsache von der engen Verbundenheit zwischen Gott und Mensch könnte man meinen, Paulus habe von Gläubigen geredet. Doch dies ist nicht der Fall. Im Gegenteil, der Apostel spricht von den nicht auserwählten Menschen, die Gottes heiligen Geist nicht besitzen.

Gemäß Hebr 11:6 gibt es in der Tat Menschen, die Gott ernstlich suchen. Die Voraussetzung dafür ist Glauben, „denn wer zu Gott kommt, muss glauben,dass Er ist“. Der Glaube dieser Menschen beruht auf der von ihnen anerkannten Tatsache dass Gott existiert. Sie sind vom Dasein Gottes überzeugt. Mehr wird vom Glauben dieser Menschen nicht ausgesagt. Aber Gott verheißt denen, die Ihn ernstlich (mit Ausdauer) suchen, ein Belohner zu sein. Folglich enthält die Aussage in Hebr 11:6 zwei wichtige Wahrheiten: 1. Es gibt Menschen, die Gott ernstlich suchen und 2. Gott belohn die Ihn Suchenden.

Wie sehr Menschen, die Gott suchen, Ihm wohlgefällig sind, bestätigen die diesen Menschen geschenkten Verheißungen. Dafür haben wir etliche Beispiele aus der Geschichte Israels. Als der König Joosaphat von Feinden umringt war (2Chr 20:3), richtete er sein Herz darauf, Jewe zu suchen, worauf ihm Gott dann einen wunderbaren Sieg schenkte. Und von Hiskia lesen wir in 2Chr 31:21: „Und in allem Werk, das er anfing im Dienste des Hauses Gottes und in dem Gesetz und in dem Gebot, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen, und es gelang ihm.“

In den Psalmen finden wir weitere köstliche Verheißungen für Gottsuchende. So in Ps 9:10: „... ihr, die ihr Gott sucht, es lebe euer Herz.“ Ps 105:3 „Es freue sich das Herz derer, die Jewe suchen.“

Auch Jeremia schreibt zuversichtlich den weitab stehendenden Volk (Jer 29:13.14): „Ihr werdet Mich suchen und finden, denn ihr werdet nach Mir trachten mit eurem ganzen Herzen; und Ich werde Mich von euch finden lassen, spricht Jewe.“

Da nun im A. T. den Suchenden schon ein Finden verheißen ist, wieviel mehr werden den Gottsuchenden im N. T. solch bestimmte Verheißungen gegeben. So sagt der Herr selbst (Mt 7:8; Lk 11:10): „... wer sucht, der findet.“

Wie sehr Gott auf dieses Ihn-Suchen wartet, hat Sein Sohn mit dem Vorwurf an die Oberen der Juden kundgetan (Joh 5:44): „Wie könnt ihr glauben, da ihr Verherrlichung voneinander annehmt, doch die Verherrlichung, die vom alleinigen Gott ist, nicht sucht?"

Gottes Odem im Menschen

Ein besonderes Merkmal der Gottverbundenheit ist der Odem des Lebens, den alle Menschen von Adam haben, denn es heißt in 1Mo 2:7: „... und Gott haucht in seine Nase den Odem der Lebenden (oder: Lebensodem).“ Als sich Gott anschickte, alle Menschen durch die Wasserflut zu vertilgen, sagte Er (1Mo 6:17), dass dies geschehen werde mit allem Fleisch, das in sich den Geist der Lebenden hat. Und als Gott die Flut über die Erde brachte, ,da starb alles, was den Odem des Geistes der Lebenden hatte, soweit es auf dem Trockenen lebte (1Mo 7:22). Auch der Prophet Jesaja bezeugt (Jes 42:5b), dass Gott den Völkern den Odem gibt und Geist denen, die auf der Erde wandeln. Damit wird deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Gott nicht allein Adam Seinen Lebensodem gab, sondern allen Menschen. Diese Abhängigkeit von Gott (als der Lebensquelle) durch S einen Odem führt uns wieder zur Wahrheit, dass wir göttlichen Geschlechts sind, denn in Ihm leben und bewegen wir uns und sind wir (Lk 17:28).

Haucht dann der Mensch bei seinem Tod diesen Odem des Lebensgeistes aus, so kehrt nach Pred 12:7 der Geist wieder zu Gott zurück, der ihn gab. Gemäß Hi 34:14 könnte Gott jederzeit Seinen den Menschen geschenkten Odem und Geist wieder zu sich ziehen und dann würde alles Fleisch verscheiden. So ist alles Leben ganz vom Geist abhängig, den Gott Seinen Geschöpfen gibt.

Bindungen an Christus

Neben dieser meist unbewussten Bindung des Menschen an Gott bestehen noch Bindungen an Christus. Jesus sagt in Joh 13:3 und Mt 11:27: „Alles ist Mir von Meinem Vater übergeben worden...“ Demzufolge stehen auch alle Menschen in der Abhängigkeit von Gottes Sohn. Eine noch tiefere Gebundenheit beleuchtet Kol 1:17, wo uns geoffenbart wird, dass das All zusammen besteht in Ihm. Und Gemäß Hebr 1:3 trägt der Sohn das All durch Sein machtvolles Wort. Demnach hat jeder Mensch seinen Daseinsgrund in Christus und wird durch Sein Wort getragen. Auch wenn der Mensch sich von Gott lossagt, so bleibt er dennoch von Ihm abhängig, denn der Mensch ist unfähig, alle diese gottgegebenen Bindungen zu lösen. Selbst dann, wenn er mit Atmen aufhört, kehrt sein Geist zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.

Beschränkte Einbuße der Wirksamkeit des Geistes

Könnten wir den nunmehrigen Zustand des Geistes mit demjenigen vergleichen vor Adams Übertretung, so ließe sich die unsagbare Einbuße an Geist ermessen. Immerhin können wir doch nicht sagen, der Mensch sei geistlich tot für Gott. Vieles haben die Nachkommen Adams in dieser Hinsicht eingebüßt, aber nicht alles. Das Beweist allein der schon zitierte Ausspruch in Apg 17:27: „... damit sie Gott suchen sollten, ob sie wohl nach Ihm tasten und Ihn finden möchten“

Dem zufolge befähigt Gott den von Ihm erschaffenen Menschen, nach Ihm zu suchen, mit der Möglichkeit, Ihn auch zu finden, denn Er lässt Sich nicht unbezeugt, indem Er Gutes wirkt, Regen vom Himmel und fruchtbringende Fristen gibt und unsere Herzen mit Nahrung und Fröhlichkeit erquickt (Apg 14:17).

Ein tiefgehender Unterschied

Allerdings steht das Gott-finden und Zu-Ihm-Kommen, ohne lebendigen Glauben zu haben, weiter hinter Jesu Wort in Joh 14:6 zurück: „... niemand kommt zum Vater außer durch Mich.“ Das Wort „Vater“ ausschlaggebend. Nur das Heilserlebnis durch Christus den Gekreuzigten und Auferstandenen, bringt uns Gott als Vater nahe. Was aber Paulus in Bezug auf das Gottfinden schreibt, bezieht sich nur auf Gott als Schöpfer, der die Welt und alles was darin ist, geschaffen hat. (Apg 17:24). Diese entspricht dem, ,was der Apostel in Röm 1:19:20 offenbart, dass Gott an den Werken Seiner Schöpfung erkennbar ist, nicht aber als liebender Vater. Diese Enthüllung wird uns nur durch den Sohn Seiner Liebe, verklärt durch heiligen Geist, zuteil.

Des Menschen Befähigung für gute Werke

Überein mit der Feststellung in Röm 2:7.1o gibt es Menschen, die tatsächlich zum Vollbringen guter Werke fähig sind. Der innere Zustand ihrer Herzen kommt in ihrem Suchen udn Tasten nach Gott zum Ausdruck. so sagen manche: „Es gibt ein höheres Wesen“, oder: „Es gibt eine Vorsehung“. Manche gehen noch weiter und bekennen offen, dass es einen Gott gibt. Dieser Glaube findet oftmals Ausdruck im bloßen Tischgebet oder anderen Gebeten zu Gott. Ja, mit Ausdauer in gutem Werk streben diese Menschen nach Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit, welches große Heilsgaben sind.

Der geistliche Tiefstand unserer Zeit

Wenn wir auf die heutige Menschheit blicken, dann müssen wir mit Bedauern feststellen, dass solche Guttäter und nach Gott Suchende kaum noch zu finden sind. Man könnte sich deshalb fragen, ob es sich lohnt, so viel über eine Gruppe von Menschen zu schreiben, die sowieso langsam am Verschwinden ist, wenn der Abfall so weiter geht.

Hierzu ist zu sagen, dass es vor hundert Jahren und noch früher anders in der Menschheit aussah, da eine allgemeine Gottesfurcht und Frömmigkeit noch weit verbreitet war. Dorthin würde unser Textwort weit besser passen. Die von Gott verordneten fristen, um Ihn zu suchen (Apg 17:27a), kommen eben zum Abschluss und müssen der geweissagten Periode des Abfalls Raum machen. Doch auf das Ganze gesehen, währt sie nur eine kurze Zeit, heißt es ja in Röm 9:28: „... denn abschließend und abkürzend wird der Herr auf Erden Abrechnung halten“, eben über die Zeit des Abfalls.

Die große Zahl der Guttäter

Wenn wir staunend die große Schar der Guttäter sehen werden, die nach Mt 25:46 in das äonische Leben des tausendjährigen Königreiches eingehen werden, so wissen wir um die noch weit größere Zahl jener, die als Auferweckte vor dem weißen Thron mit äonischem Leben begnadet werden. Dann ist Gott darin gerechtfertigt, dass Er die Guttäter in Seinem Wort erwähnt und ihnen für ihre guten Werke eine solch große Belohnung verheißen hat. Die Gottesworte in Röm 2:7.10 betreffen nicht nur einige Wenige, sondern ein große, unzählbare Schar.

Das Gott-Suchen - ein Problem

Der klaren Aussage im Hebräerbrief, wonach des Menschen gibt, die Gott ernstlich suchen, steht ein Wort in Röm 3:11 entgegen: „Es gibt keinen, der Gott ernstlich sucht!“ Doch auch dieser scheinbare Widerspruch lässt sich befriedigend lösen. Voraussetzung dafür ist aber die rechte Schriftteilung. Das in 2Tim 2:15 geforderte richtige Schneiden des Wortes der Wahrheit, bezieht sich nicht allein auf die korrekte Abgrenzung der Segensverheißungen und Dienstbereiche für die beiden Heilskörperschaften (Israel und Herausgerufene aus den Nationen). Wir sollen auch erkennen, wie Gott alles eingeteilt und geordnet hat in Bezug auf die zeitliche Abfolge und an welchen Platz der jedes Geschehen gestellt hat. Unter diesem Gesichtspunkt wollen wir nun die folgenden Schriftworte betrachten, die zur Lösung des Problems führen.

Der Weg zur Lösung

In Apg 17:26.27 lesen wir, wie Gott den Menschen Fristen und Wohngrenzen zuordnete, damit sie Ihn suchen sollten. Der Zeitlauf der Menschheitsgeschichte seit Adam ist demnach in Fristen (= kürzere, bestimmte Zeitabschnitte für die Ausführung einer gewissen Sache) eingeteilt.

Von einer solchen Abgrenzung der Zeit lesen wir auch in Apg 17:30: „Gott hat nun über die Zeiten (Mehrzahl) der Unkenntnis hinweggesehen (oder hinausgesehen); doch nunmehr weist Er alle Menschen überall an, umzusinnen.“ Mit dieser Verkündigung war eine neue Zeitenwende angebrochen. Indem Gott damals durch den Apostel Paulus alle Menschen zum Umdenken aufforderte, hat Er eine Grenzlinie gezogen,sowohl was die Zeiten der Unkenntnis als auch die Masse der Menschheit betrifft. Einstmals, vor dieser Verkündigung, gab es eine Menschheit ohne Umsinnung, weil Gott keine entsprechende Frist dafür festgesetzt hatte. Doch nun offenbart der Apostel von Gott verordnete Fristen, um der Umsinnung Raum zu machen.

In Apg 14:16 weist er schon auf diese Tatsache hin: „Er ließ in den verflossenen Generationen alle Nationen ihre eigenen Wege gehen“. Auch dieses Feststellung zieht sich wie eine Scheidelinie durch die Menschheit, sie in zwei Lager einteilend. Heilsmäßig betrachtet ging die erste Abteilung ihren eigenen Weg und handelte und wandelte in Unkenntnis. Sie stand unter dem Hinwegsehen Gottes. Bei der zweiten Abteilung hat Gott den Nationen ein Tür zum Umdenken geöffnet, wie die Jünger Jesu anlässlich der in Apg 11:18 berichteten Begebenheit bezeugten: „Demnach hat Gott auch den Nationen die Umsinnung zum Leben gegeben.“

Gemäß Röm 2:4.5 geben jedoch nicht alle Menschen der Umsinnung Raum in ihren Herzen. Somit ergibt sich eine weitere Aufteilung der Nachkkommen Adams in solche, die sich der Umsinnung befleißigen und solche, die sie ablehnen.

Die ganze Menschheit durch Pauli Evangelium gesegnet

Die wunderbare Frohbotschaft von der souveränen Gnade und Retterliebe Gottes ist der große Wendepunkt in Gottes Heilshandeln mit der Menschheit und gilt nicht nur einigen wenigen Auserwählten. Das paulinische Evangelium kommt der ganzen Schöpfung zugute (Röm 8:19ff.), allem Erschaffenen, das unter dem Himmel ist (Kol 1:23). Die rettende Gnade Gottes und Seine Güte und Menschenfreundlichkeit erschien allen Menschen (Tit 2:11; Tit 3:4). Nun sind alle Menschen mit Gott versöhnt, denn Gott war in Christus am Kreuz, die Welt mit Sich selbst versöhnend (2Kor 5:19). Auch ist den Nachfahren Adams verheißen, dass einst noch alle lebendig gemacht werden (1Kor 15:22). Und in Röm 5:18.19 sind alle Menschen in zwei große Zusagen Gottes eingeschlossen. Es werden noch alle die Rechtfertigung des Lebens erhalten und als Folge von Christi Gehorsam als Gerechte eingesetzt und von der einseitigen Versöhnung zur beiderseitigen Aussöhnung geführt (Kol 1:20).

Da Gott der Rettergott aller Menschen ist (1Tim 2:4; 1Tim 4:10), wird sich dieses verheißene Erwartungsgut in der Vollendung noch herrlich erfüllen. Mithin leben alle Menschen (wohl unbewusst) in einer Atmosphäre von Verheißungen, was zuvor nicht möglich war. Auch wirken sich die Gebet der Glaubenden segensreich für alle Menschen aus (1Tim 2:1).

Die Lösung des Problems

Damit sind wir zur Lösung des Problem gelangt, das sich daraus ergab, dass einmal von den Menschen gesagt wird: „Es gibt keinen, der Gott ernstlich sucht“ und darauf ebenso bestimmt: „Gott ists ein Belohner denen, die Ihn ernstlich suchen“.

In den Zeiten der Unkenntnis ließ Gott die Nationen ihre eigenen Wege gehen. Damals gab es keinen, der Gott ernstlich gesucht hat, denn die Zeit der von Gott verordneten Fristen, um Ihn zu suchen, war noch nicht angebrochen. Die aus den Nationen konnten bestenfalls nach Ihm tasten, wie es Blinde tun. Doch später, als es Gott wohlgefallen hat, durch die Verkündigung des Apostels Paulus die ganze Menschheit in die Ära Seiner Gnade und Versöhnung zu versetzen, da werden selbst nichtauserwählte Menschen angeregt und befähigt, Ihn ernstlich zu suchen. Und damit befleißigen sich diese Menschen einer der besten guten Taten.

Einstmals waren die Nationen ohne jede Erwartung und ohne Gott in der Welt (Eph 2:12b). Rückblickend auf diese Zeiten der Unkenntnis zitiert Paulus das Wort aus ps 14:3: „Nicht der Gott aufsucht“. Doch nun, als die Nationen insgesamt der Barmherzigkeit Gottes teilhaftig geworden sind (Röm 11:30-32), wirkt sich dies auf vielerlei Weise segensvoll an allen Menschen (und nicht nur an den Glaubenden) aus. Eine Frucht dieses göttlichen Erbarmens sind die Guttäter und Gott Suchenden.

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