Die Aufteilung der Menschheit

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Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz" (1983)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz

Einführung:

Die Aufteilung der Menschheit

Für die Ausführung dieses Themas ist vor allem in Betracht zu ziehen, dass Gottes Wort die Menschheit nach ganz verschiedenen Gesichtspunkten in Gruppen aufteilt. Von einer solchen Aufteilung lesen wir in 1Kor 1:24. Hier werden drei Abteilungen genannt: Berufene, Juden und Griechen:

  • die Berufenen - die Glieder der Körperschaft Christi
  • die Juden = die Glieder des Volkes Israel
  • die Griechen = die übrigen Nationenangehörigen

Im 1. Korintherbrief (1Kor 15:22-24) finden wir die Nachkommen Adams in Bezug auf die Lebendigmachung anders gegliedert. 1Kor 15:22 bezeugt die hehre Tatsache, dass in Christus noch alle Menschen lebendig gemacht werden. Aber das geschieht ihnen nicht als einer unteilbaren Einheit, d. h. es werden nicht alle zusammen gleichzeitig lebendig gemacht werden, sondern wie die Schrift weiter bezeugt (1Kor 15:23.24): „Jeder aber in seiner besonderen Abteilung.“ Christus führt als Erstling der Entschlafenen die aus dem Tode erstandene neue Menschheit an, die zwei Gruppen lebendig gemacht wird:

  1. die Christus Angehörenden in Seiner Anwesenheit und
  2. alle übrigen Menschen in der Vollendung.

Durch dieses Schriftwort wird die Menschheit in zwei Teile gegliedert, deren Haupt Christus ist.

Ein ähnliche Gruppierung liegt 1Tim 4:10 zugrunde. Dort wird geoffenbart, dass Gott der Retter aller Menschen ist. Aber auch in diesem Fall erfüllt Er diese Verheißung nicht zum gleichen Zeitpunkt an allen, sondern in der Reihenfolge:

zuerst die Glaubenden,
darauf alle übrigen.

Die Aufteilung im Römerbrief

In den zwei ersten Kapiteln des Römerbriefes, aus denen unser Textwort entnommen ist, lesen wir (Röm 1:6.7) von einer besonderen Menschengruppe, die genannt wird: Berufene Jesu Christi, Geliebte Gottes und berufene Heilige. Als Glieder der Körperschaft Christi sind sie Auserwählte und Berufene aus der Menschheit. Damit werden die Nachfahren Adams auch hier in zwei Gruppen aufgeteilt.

Berufene und Nichtberufene

Darauf befasst sich Gottes Wort (Röm 1:18-32) mit einer anderen Gruppe von Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit niederhalten und Gott nicht die Ihm als Schöpfer gebührende Verherrlichung geben. Lesen wir in den Versen Röm 1:30-32 die ganze Liste ihrer Sünden und Verfehlungen, so erkennen wir, dass es sich bei diesen Menschen um arge Übeltäter handelt. Gott antwortet auf ihr Leben in der Sünde mit entsprechend schweren Gerichten. Dennoch hat Er

Eine gute Botschaft für die Übeltäter

Was auch Übles von diesen Menschen gesagt wird, und wieviel Böses sie auch verüben, Gott eröffnet ihnen in Seinem Wort doch einen Weg, auf dem sie bessere Menschen werden können. Diese gute Botschaft lautet (Röm 1:19.20): „... das über Gott Erkennbare (Bekannte) ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart: Denn Seine unsichtbaren Wesenszüge sind an den Tatwerken begreiflich und ersichtlich geworden (nämlich Seine unwahrnehmbare Kraft und Göttlichkeit)....“ Durch eine Anerkennung dieser Wahrheit mit Dank an Gott und einer Lebensführung, die sich durch eine Bereitschaft zu guten Werken danach ausrichtet, wird diesen Menschen Gelegenheit geboten, besser zu werden.

Und in der Tat gibt und gab es unter der ganzen Menschheit immer solche, die sich nicht durch Leugnung dieser Wahrheit versündigten, sondern diese Tatsache anerkannten und danach lebten, indem sie zu guten Werken bereit waren. Mithin befinden sich neben den Übeltätern auch Guttäter im Abschnitt von Röm 1:18-32, nur dass letztere nicht direkt genannt werden.

Übeltäter und Guttäter in Röm 2:5-10

Im Textwort Röm 2:5-10 wird uns sofort klar, dass in diesem kurzen Abschnitt beide Gruppen eingeschlossen sind: die Übeltäter und die Guttäter. Demzufolge haben wir in den zwei ersten Kapiteln des Römerbriefes drei Gruppen von Menschen vor uns: Zuerst die berufenen Glieder der Körperschaft Christi, dann die übrigen Menschen, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: Übelttäter und Guttäter.

Somit finden wir in der Heiligen Schrift die beeindruckende Wahrheit, dass die heutige Menschheit nicht nur in auserwählte und nicht auserwählte Menschen aufgeteilt ist, sondern dass sich auch durch die große Zahl der Nichtauserwählten eine Trennungslinie zieht, welche sie in Guttäter und Übeltäter aufteilt.

Nachdem schon 1Kor 1:24 die Nachkommen unserer Ureltern in drei Gruppen gliedert: 1. Berufene der Körperschaft Christi, 2. Juden und 3. Griechen, so zeigen die zwei ersten Kapitel des Römerbriefes eine andere Dreiteilung auf:

  1. Berufene Jesu Christi
  2. Übelttäter
  3. Guttäter.


Die nachfolgende Aufstellung soll diese Tatsache nochmals verdeutlichen:

1. Glieder der Körperschaft Christi

Röm 1:6.7

Berufene Jesu Christi, Geliebte Gottes und berufene Heilige.


2. Die Übeltäter

Röm 2:5.6

Gemäss deiner Härte und deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes, der jedem seinen Werken gemäß vergelten wird.

Röm 2:8.9

Denen aber, die aus Ränkesucht handeln und gegen die Wahrheit widerspenstig sind, aber willfährig der Ungerechtigkeit folgen, Zorn und Grimm - Drangsal und Druck über jedes Menschen Seele, der das Üble treibt (des Juden zuerst wie auch des Griechen).


3. Die Guttäter

Röm 2:7

Denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und U n v e r g ä n g l i c h k e i t suchen, äonisches Leben

Röm 2:10

Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute wirkt (dem Juden zuerst wie auch dem Griechen).



Eine ungöttliche Einteilung

Es ist notwendig, diese Tatsache stark zu betonen und herauszuheben, weil das christliche Dogma ganz anders lehrt. Dieses teilt nämlich die Menschheit nur in zwei Teile ein: in Gerettete, die in den Himmel kommen, und Ungläubige - also solche, die Christus als Retter nicht annahmen, und deshalb endlos verlorengehen. Obwohl Gottes Wort jene Menschen, die nicht als Glieder der Körperschaft Christi auserwählt sind, offensichtlich in zwei Gruppen aufteilt (in Gutttäter und Übeltäter), so ist diese Tatsache gänzlich übersehen worden, und damit auch die den Guttätern gegebenen Verheißungen. Für diese edlen Menschen kennt das Dogma keine andere Zukunft als die ewige Verdammnis. Und die Wahrheit von der endlichen Errettung aller, auch der Frevler, wird als krasser Irrtum aufs heftigste bekämpft.

Wir können daher nicht genug dankbar dafür sein, dass Gott in Seinem Wort grundsätzlich anders lehrt und nicht nur den Glaubenden zur Jetztzeit ein Heilsziel bereitet hat, sondern auch den beiden Gruppen der übrigen Menschen, der Ränkesüchtigen und der das Gute Wirkenden, auf Wegen des Gerichtes und des Erbarmens in eine lichte Zukunft führen wird. In den nachfolgenden Ausführungen wollen wir nun diese zwei Wege verfolgen, wie sie in Röm 1:18-23 und Röm 2:5-10 vorgezeichnet sind.

Lies weiter:
I. Die Übeltäter in Gottes Heilsvorsatz