Der eingeborene Sohn Gottes

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Abschrift des Heftes: Von der Offenbarung Gottes im Sohn
Julius Beck (1887-1962) stammt aus Altingen.
Er war Mittelschullehrer in Calw, nach 1945 Rektor.

Aus der Reihe: Vätererbe Bd. VI
Verlag Ernst Franz Metzingen, Württ.

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Von der Offenbarung Gottes im Sohn

6. Der eingeborene Sohn Gottes

Der durch den göttlichen Geburtsprozess geoffenbarte Sohn Gottes ist die ursprüngliche und urbildliche Herrlichkeit des Vaters. Er heißt darum auch das Ebenbild des Vaters; auch Wort und Weisheit; Er ist als Eingeborener Sohn das A und O und das Wort, das von Anfang war. Der Gott, der im Urgrund sich offenbart, ist derselbe Gott, der im Ungrund noch verborgen war. Der Sohn ist die Offenbarung des Vaters. Durch diese „Geburt“, welche die höchste Stufe der göttlichen Offenbarung ist, wendet sich die Gottheit der Sichtbarkeit und dem Geschöpf zu. In diesem geoffenbarten Urgrund wohnt aber dieselbe Gottheit wie im Ungrund: Der Vater als die Liebe; der Sohn als das Licht; der Geist als das Leben. Dieses „Liebelichtsleben“ ist die Heilige Dreiheit in der Einheit der Herrlichkeit des Sohnes. Der Sohn ist Wort und Weisheit, ist A und O wie der Vater. Die Grundkräfte A entsprechen dem Begriff „Wort“; es sind darunter die Aktionskräfte, die wirkenden, männlich zeugenden Urkräfte des Ungrundes zu verstehen. Unter O stellen wir uns die Reaktionskräfte, die leidenden, weiblich gebärenden Grundkräfte vor. Beide sind im Sohn, in welchem der ganze Reichtum des Vaters wohnt, wieder vorhanden. Diesen Charakter des A und O, des männlichen und weiblichen Wesens, trägt der Sohn auch als aus dem Weibe geborener Menschensohn und wird darum eine männliche Jungfrau genannt. Zu solchen „Jungfrauen“ sollen alle aus Ihm wiedergeborenen Menschen werden. 212 „Sohn“, d. h. Geborener heißt der Eingeborene, weil Er aus den zeugenden Vaterskräften und aus den gebärenden Mutterkräften des Ungrundes hervorgegangen ist durch den göttlichen Geburtsprozess. Wenn die wiedergeborenen Menschen auch wieder „Söhne Gottes“ genannt werden, so ist dies auf geschöpflicher Stufe zu verstehen; die Nussschale fasst nicht dasselbe Quantum Wasser wie das Meer! Dieser aus der ungründlichen Gottheit geborene Sohn ist und bleibt eine Einmaligkeit und eine Einzigartigkeit. So hat Gott keinen „Sohn“ mehr, Er kann ihn nicht haben und wird ihn nicht haben. Ein solcher Sohn kann nur aus den ursprünglichen Grundkräften des Vaters hervorkommen - und kommt auch immer aus ihnen hervor, so wie die Sonne ihr Licht immer ausstrahlt, weil sie Sonne ist. So gebiert der Vater immer den Sohn aus seinen verborgenen Tiefen; insofern ist „das Leben Gottes eine ewige Geburt“. Die höchsten Engel- und Geisterwesen gleichen keineswegs dem Eingeborenen Sohn; sie sind Geschöpfe - und empfangen ihr Leben und ihre Herrlichkeit vom Sohn. Auch die „Morgensterne“, zu denen Lucifer gehörte, sind keine „Söhne“ Gottes im engeren Sinn. Und vollends nicht der gefallene Lucifer, der zum finstersten Wesen geworden ist, während der Sohn Gottes „das Licht der Welt“ heißt. Der Eingeborene Sohn allein ist Ebenbild der Gottheit. Er ist die sichtbare Gottheit, während der Vater der unsichtbare Gott ist. Doch ist der sichtbare Gott mit dem unsichtbaren völlig gleichen Wesens; der Sohn besitzt des Vaters Art, Natur und Eigenschaft. Er ist also gleich ewig, gleich heilig und gleich allmächtig wie der Vater. Die Vatersmajestät wohnt auch im Sohn. Alles, was der Vater in seinen verborgenen Tiefen ist, das ist der Sohn im Lichtsraum seiner Herrlichkeit, dem Saron der Ewigkeit. Als A und O ist der Sohn auch Anfang und Ende. Johannes sagt in Kap. 1, 1: „Am Anfang war das Wort.“ Es entsteht die Frage, was unter den beiden Begriffen „Anfang“ und „Ende“ zu verstehen ist. Dies ist nicht leicht zu sagen. Gott im Ungrund, als ungeoffenbart, ist sowohl ohne Geburt als ohne Grund, d. h. „ohne Anfang“; Er ist als nicht geoffenbarter Gott auch nicht Ausgeburt oder Vollendung, d. h. Er ist „ohne Ende“. Der Sohn dagegen ist Anfang und Ende, der Erste und der Letzte, Anfänger und Vollender. Er selbst nennt sich in der Offenbarung des Johannes vier Mal das A und das O. Die erste aus Gott hervorgegangene Geburt, der Sohn, wird auch die letzte Offenbarung Gottes bleiben, wenn schon Schöpfung und Neuschöpfung werden ihr Ziel und Ende gefunden haben. Der Sohn ist - im engeren Sinn - das „Wort“ des Vaters. Es sei in eine Parallele gestellt zum menschlich gesprochenen Wort. Dieses ist auch eine „Geburt“ und stellt eine Offenbarung des innersten Wesens des Menschen, der Gedanken 213 seines Herzens und aller seiner Seelen- und Geisteskräfte dar. Doch ist das Menschenwort nur ein schwaches Gleichnis zum „Wort des Vaters“. In diesem Wort des Vaters aber wohnen alle Vollkommenheiten, alle Weisheitsarten und alle Tugenden des Vaters: Es ist also überaus reich an göttlichen Potenzen und Kräften. Auch das Wort des erniedrigten Menschensohnes war „gewaltig“ und vermochte allen Natur- und Geistesmächten zu gebieten. „Gott, aus sich selbst geoffenbart, ist wieder Gott in seiner Art.“ Der verborgene und der geoffenbarte Gott Der im Ungrund verborgene, ungeoffenbarte Gott ist ein unwesentlicher Geist; als solcher ist Er unsichtbar, unerreichbar, unnahbar usw. Er wird auch ein geistiges „Chaos“ genannt, weil noch keine Unterscheidung zwischen Vater und Sohn stattfindet. Doch darf hier der Begriff des Chaos nicht dem in 1. Mose 1 gleichgestellt werden; denn in Gott ist lauter Licht und eine absolute Harmonie in seinen Kräften. Lediglich die Tatsache, dass sich der Gott im Ungrund „in statu nascendi“, d. h. im Zustand des sich Offenbarenwollens befindet, lässt hier den Ausdruck „Chaos“ zu. Dieser verborgene Gott tritt aus seiner Verborgenheit heraus und offenbart sich aus sich selbst in seinem Sohn, im Urgrund. Von nun an wird der Ungrund nicht mehr ein Chaos, sondern Vater genannt; seine Offenbarung aber ist der Eingeborene Sohn. Auf dieser Offenbarungsstufe ist die Gottheit wesentlich, sichtbar und genießbar geworden, und zwar zunächst für die Bewohner der Himmelswelt. Für die Bewohner der Erde wird Er erst in seiner Offenbarung als Menschensohn sichtbar. Diese aus dem Chaos geoffenbarte Gottheit, der Sohn, ist im Blick auf seine Kräftefülle ein Auszug aus allen Ungrundskräften. Insofern wohnt „die ganze Fülle der Gottheit“ in Ihm. Da Er auf alle Geschöpfe und Wesen, die durch Schöpfung aus Gott hervorgegangen sind, königlich-priesterlich einwirken und sie beherrschen soll, muss Er das Grundwesen aller dieser Kreaturen zuerst selbst in sich tragen. Es liegt der gleiche Fall vor wie später bei Adam, der ebenfalls ein Auszug aus den Reichen dieser Welt war, die vor ihm bestanden. In ihm wohnte „die ganze Fülle“ der damals auf der Erde vorhandenen Geschöpfe, denen er zum König und Priester gesetzt war. Der für die Himmelswelt sichtbare und genießbare „Sohn“ Gottes ist nicht nur der Schöpfergott in 1. Mose 1; Er ist auch der „Herr Zebaoth“, der Herr der himmlischen Heerscharen. Durch das ganze Alte Testament hindurch ist Er der Jehova, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er hat sich in dem feurigen 214 Busch dem Mose geoffenbart, allerdings im Feuer, nicht im Licht - wie im Neuen Bund. Doch war das Feuer kein verzehrendes, sondern ein belebendes und erhaltendes Feuer. Als aber Mose seine „Herrlichkeit“ sehen wollte, wehrte Jehova ab; weil kein Geschöpf leben kann, welches die absolute Gottesmajestät gesehen hat Doch darf Mose Ihm hintennach sehen. Im Neuen Bund offenbart sich der Jehova-Jesus in großer Niedrigkeit als Gottmenschensohn aus Maria. Wer Ihn „sah“, der sah Gott selbst; so nahe war nun die Gottheit den Menschen gekommen, dass man sie sehen, betasten und mit ihr reden konnte, wie ein Mensch mit einem andern Menschen redet. Als Menschensohn hatte Er zwar seine himmlische Herrlichkeit abgelegt, war aber nicht völlig von ihr entblößt. Immer wieder offenbarte Er in Worten, Wundern und Zeichen seine in Ihm verborgene Herrlichkeit. Doch ging die Offenbarung immer noch weiter. Die in Jesus Christus verborgene Gottheit gab sich den glaubenden Menschen als Nahrung und Speise hin: „Nehmet hin und esset, das ist mein Leib; nehmet hin und trinket, das ist mein Blut.“ Auch eine Stufe der Herausoffenbarung der im Ungrund verborgenen Gottheit ist es, wenn sich diese in unserem Gemüt als Sohn Gottes offenbart. Das ist die „Geburt von oben“, von welcher Jesus dem Nikodemus als von einem ganz großen Geheimnis sagte. „Gottheit, wie kommst Du dem Menschen so nah!“ - Nachdem der unräumliche Gott im Urgrund räumlich geworden ist, lässt sich fragen, wo der Raum der Offenbarung Gottes im Urgrund ist. Dieser Raum heißt der Lichtsraum der Herrlichkeit. Er trägt auch den Namen: „Der weite Saron der allerheiligsten Himmelswelt.“ Dieser Offenbarungsraum befindet sich im Innersten der gesamten Schöpfung. Dieses Innerste oder Allerheiligste der Schöpfung aber ist die Lichtswelt, in deren Mittelpunkt der Thron Gottes zu suchen ist. Bei diesem Hervortreten des verborgenen Gottes in der Offenbarung im Urgrund, dem Sohne, wird das unbegrenzte Licht begrenzt, das ungeborene Licht geboren und für geschaffene Wesen sichtbar und genießbar. Diese Ausgeburt in den väterlich-mütterlichen Geburtsquell des Urgrundes ist die Kraft, in welcher alles besteht und aus welcher alles hervorgeht. Der Sohn, in welchem sich der Vater offenbart, heißt das Licht. Dieses Licht geht aus dem Feuer, das der Vater ist, hervor. Im Sohn ist die Feuersnatur des Vaters gemildert und für die Geschöpfe genießbar gemacht. Der Sohn ist das geborene Licht - und bezeugt dies auch als Menschensohn: „Ich bin das Licht der Welt!“ Den Menschen erschien diese Botschaft nicht als glaubhaft, weil Jesus ein geschichtlicher Mensch war wie wir. 215 Dieser Sohn, das „Licht“, spielt eine große Rolle. Er ist zunächst die Wonne aller Gotteskräfte, die ohne das Licht nur Feuer wären. Feuer ohne Licht aber ist Pein. Das muss namentlich der frühere „Lucifer“, der Satan erfahren, dessen Existenz im Feuer, also in Qual und Pein besteht. - Der Sohn, das geborene Licht, ist auch das Leben der Seligen. Er war auch das Leben des ersten Menschen Adam, in welchem dieser glückselig war. Und wir Heutigen rühmen: „Im Lichte ist Seelen so wohl, das macht sie so seligkeitsvoll!“ Gott, der ein reines Licht ist, ist auch reine Liebe. So ist das Licht des Lebens Erquickung und Freude sowohl beim Schöpfer als beim Geschöpf. Der Sohn und sein Verhältnis zum Vater Gott wollte sich in seinen Ausgängen begrenzen und dadurch begreiflich und genießbar machen. Der erste Ausgang oder die erste Geburt aus Gott ist die himmlische Menschheit - oder Gott in Menschengestalt, wie sie in Hesek. 1 beschrieben ist. Im Sohn allein ist die Gottheit leibhaftig und wesentlich, während sie außer dem Sohn, im Ungrund, ein ewiger Geist ist, der von keiner Kreatur erreicht werden kann. Der Sohn ist „Gott aus Gott“, die Leiblichkeit bzw. die Verleiblichung Gottes. Unter Leiblichkeit ist auch der Schöpfungsstoff zu verstehen, woraus die Kreatur gemacht ist. Diese ist nicht aus dem Nichts entstanden; vielmehr entstand das Sichtbare aus dem Nicht-Sichtbaren. Und dieses ist eben die Leiblichkeit, auch die Natur Gottes, der Kraftausfluss der Heiligen Dreieinigkeit, in welcher die 7 Geister Gottes wirken. Diese erhalten ihre Fülle durch die mit dem ersten Ausgang Gottes ebenfalls wesentlich gewordene Weisheit, welche im Ungrund die göttliche Vernünftigkeit heißt. Weil sie offenbar werden will, erregt sie die Grundkräfte der ungründlichen Gottheit zu ihrer Selbstoffenbarung durch ihre lusterweckende Vorspiegelung des zu Offenbarenden. Sie ist es, welche den 7 Geistern die 7fache Fülle der Lebenseigenschaften und Weisheitsarten Gottes mitteilt. Wie kommt es aber zur göttlichen Leiblichkeit? Aus der Feuersnatur des Vaters geht der Sohn, das Licht, aus; aus Vater und Sohn der Heilige Geist, welcher die wahrhaft belebende Luft ist. So kommt also aus dem Feuer die Luft. Aus der Luft aber entsteht bei diesem göttlichen Geburtsprozess das Lebenswasser; aus dem Lebenswasser die göttliche Leiblichkeit - oder die jungfräuliche Erde. Diese wird auch die jungfräuliche Gottesleiblichkeit - oder die Herrlichkeit Gottes genannt. 216 Läuft dieser göttliche Geburtsprozess nicht bis zu seinem Ende, sondern bleibt die Geburt auf der Stufe der geborenen Lebenswasser stehen, so bilden diese Lebenswasser das gläserne Meer. Diese feuerlichten Geistwasser sind erfüllt mit der ganzen Fülle der Kräfte Gottes, aber immer in gedoppelter Tinkturkraft: mit den wirkenden und leidenden, den zeugenden und gebärenden, den gebenden und nehmenden, den sich zusammenziehenden und sich ausdehnenden Gottes- kräften. Dieses gläserne Meer ist die Grundsubstanz der neuen Schöpfung, das Quintelement, aus welchem die Körper in der neuen Schöpfung gebildet werden. Kann doch aus ihm jederzeit die göttliche Leiblichkeit oder die jungfräuliche Erde hervorgehen, sobald der Schöpfer es will. (Aus dieser unsichtbaren Quelle kamen auch die Stoffe bei den Vermehrungswundern Jesu, wenn Er vermöge seiner göttlichen Schöpferskraft aus nicht sichtbaren Stoffen die sichtbaren Brote und Fische schuf. Dabei wohnt dem himmlischen Stoff eine unendliche Fülle inne, so dass irdische Geschöpfe in ungezählter Weise aus ihm hervorgehen können.) Der Sohn, die Konzentration aller Kräfte der ungründlichen Gottheit, ist sozusagen der Leib Gottes, in welchem der Vater wohnt und wirkt, schafft und gebiert; Er ist das Wirkungsgefäß der Kräfte Gottes. So ist es einleuchtend, wenn der Sohn - und nicht der Vater - als Schöpfer auftritt. Denn so, wie der menschliche Leib das Wirkungsorgan unserer Seelenkräfte ist, so ist die jungfräuliche Leiblichkeit das Wirkungsgefäß der allerheiligsten Gotteskräfte. Und es ist eine reine Lust für den Vater, durch seinen Sohn zu wirken. Durch Zusammenwirken von Vater und Sohn kamen auch die Wunder Jesu während seiner Erniedrigung als Mensch zustande. Der Sohn ist auch der Thron Gottes. Menschliche Throne bestehen aus toten Stoffen, aus Balken und Brettern. Der Thron Gottes ist die lebendige Geburtsquelle seiner allerheiligsten Kräfte und Eigenschaften im Lichtsraum der Ewigkeit, also im Sohne. Dieser göttliche Thron ist, für menschliches Verstehen fassbar, in Hesek. 1 dargestellt; er ist der Ursprung und Ausgangspunkt aller Gotteswirkungen in der unsichtbaren wie in der sichtbaren Welt. Immer aber ist es der Sohn, durch welchen alles geschieht. Der Sohn, dieses ausgesprochene Wort der allerheiligsten Kräfte Gottes im Lichtraum der Ewigkeit, ist auch der „Anfang“, von welchem in Ev. Joh. 1,1 gesagt ist. Dieser Anfang war der geoffenbarte Gott selbst, der sich als das Wort des Lebens ausgeboren und ausgesprochen hatte. Alle Gotteskräfte sind und wirken in diesem Wort des Lebens. Darum wird der Sohn auch die Ruhe Gottes genannt. Diese „Ruhe Gottes“ ist aber - im Gegensatz zur menschlichen Ruhe - ein stets wirkender Zustand. Ein Gleichnis dieser Ruhe sind die 4 Lebewesen im Throne Gottes bei Hesek. 1, die 217 Tag und Nacht keine Ruhe haben - und doch nie ermüden! Sie befinden sich in einer immerwährenden, ewigen Bewegung und genießen nur in der Leiblichkeit oder der Herrlichkeit ein „wirkendes Ruhen“. Es ist das „Sein“ Gottes, die göttliche Lebensform. Insofern ist der Sohn auch der Sabbat Gottes. An seinem Sohn, dem Leib seiner Herrlichkeit, hat der Vater ewig seine Herzenslust; in Ihm hat und findet Er bei aller Wirkung seiner Kräfte ewig seine Ruhe. - Wie unmittelbar alle diese geheimen, göttlichen Dinge uns Menschen angehen, ergibt sich aus der Tatsache, dass wir Menschen durch die Wiedergeburt auch „Söhne Gottes“ mit allen den Funktionen werden sollen, in welchen der „Eingeborene Sohn“ Gottes zum Vater steht. Nur sollen diese Funktionen und Beziehungen auf geschöpflicher Stufe sich ereignen. Der göttliche Geburtsakt, bei welchem sich - in uns - der Ungrund unseres Wesens eröffnet und in den Urgrund hinein gebiert, geht so vor sich, dass aus dem Feuergrund des Vaters der Sohn als das Licht in uns geboren wird. Und in dem in uns geborenen Sohn Gottes wohnt der Vater selbst und ergießt nach und nach seinen Geist in uns als Lebensluft, aus welcher Lebenswasser - und die jungfräuliche Erde als die neue Leiblichkeit geburtsmäßig hervorgehen.