Der Weg der Übeltäter

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Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
"Übeltäter und Guttäter in Gottes Heilsvorsatz" (1983)
von Mathias Jaegle (siehe Lebensbild)

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften:
Inhaltsverzeichnis:

I. Die Übeltäter in Gottes Heilsvorsatz

1. Der Weg der Übeltäter

Der Zustand der Übeltäter

(Da Gottes Wort in beiden Abschnitten mit den Übeltätern beginnt, beachten auch wir dieses Reihenfolge)

Röm 1:18-32 zeichnet von diesen Menschen ein abstoßendes Bild. Es sind Unfromme, Ruchlose, Frevler und Ungerechte, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit niederhalten, obgleich sie Gott aus den Werken der Schöpfung als Schöpfer erkennen müssten. Dies ist die elementarste Stufe von Gotteserkenntnis. Aber selbst diese einfachste Wahrheit wird von den Menschen in Ehrfurchtslosigkeit unterdrückt und in Ungerechtigkeit niedergehalten, was ein schweres Vergehen gegen Gott ist, weil sie, Gott kennend (um Ihn wissende), Ihn weder als Gott verherrlichen noch Ihm danken.

Dieses Vergehen wird noch offensichtlicher, wenn wir die Wahrheit über

Gott, den Schöpfer

nun näher betrachten. Darüber lesen wir in [Röm 1:19]-21: „ ... das über Gott Erkennbare (Bekannte) ist unter ihnen offenbar: Denn Seine unsichtbaren Wesenszüge sind seit der Schöpfung der Welt an den Tatwerken begreiflich und ersichtlich geworden (nämlich Seine unwahrnehmbare Kraft und Göttlichkeit), damit sie unentschuldbar (= sich nicht verteidigen können) seien.“

Noch ausführlicher, gewissermaßen wie ein Kommentar zu dieser Römerbriefstelle, konnte schon Hiob bezeugen: „Aber frage doch das Vieh, und es wird's dich lehren; und das Gevögel des Himmels, und es wird's dich l ehren; und die Fische des Meeres werden es dir erzählen. Wer erkannte nicht an diesen allen, dass die Hand Jewes solches gemacht hat, in dessen Hand die Seele alles Lebendigen ist und der Geist alles menschlichen Fleisches? Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, wie der Gaumen die Speise kostet?“ (Hi 12:7-11).

Dieses Gotteswort macht die Schöpfung zur Verkündigerin der Wahrheit, dass Gott sie geschaffen hat. Die Frage: „Wer erkannte nicht an diesen allen, dass Jahwe solches gemacht hat?“ , will nur hervorheben, dass jeder denkende Mensch ohne weiteres diese Wahrheit anerkennen müsste. Alles, was existiert, ist doch nicht aus sich von allein durch einen blinden Zufall entstanden, sondern ist von einem Schöpfer geplant und ins Dasein gerufen worden.

Überführung eines ungläubigen Wissenschaftlers

Diese Tatsache wurde einem ungläubigen Gelehrten durch seinen gläubigen Kollegen auf einfache Weise beigebracht. Letzterer schaffte sich einen großen Globus an. Als der Ungläubige diesen staunend bewunderte und nach dessen Herkunft fragte, gab ihm der Glaubende zur Antwort, dieses Werk käme von nirgends her, sondern sei einfach so entstanden. Der andere meinte, er treibe Scherz. Darauf erwiderte ihm der Glaubende: „Du willst doch nicht annehmen, dass diese kleine Weltkugel einen Erschaffer habe, während du dies in Bezug auf die ganze Schöpfung ablehnst? Wieviel mehr muss du also erkennen, dass auch Erde und Gestirne von einem weisen Schöpfer erschaffen wurde.“ - Es dürfte auch bekannt sein, dass alle großen Astronomen sich darin einig sind, dass „ein großer Geist“ (wie sie sich ausdrücken) die Milliarden zählende Sternenwelt erdacht und erschaffen haben muss! Und diese Erkenntnis, dass es Gott ist, der das Universum ins Dasein gerufen, um so Sein unsichtbares Wesen kundzutun mit Seinen erstaunlichen Schöpfungswerken, muss uns zu Verherrlichung und Dank diesem Gott gegenüber führen! Ein Dichter hat diese Tatsache treffend in den Vers gekleidet:

“Vernimm's und siehe die Wunder der Werke,
die dir der Schöpfer aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?“

Das angeführte Hiobswort enthüllt ferner dem Menschen, dass er sich als Geschöpf völlig in Gottes Hand befindet. Wenn nun ein Mensch einsieht, dass Gott der Schöpfer und Urgrund alles Erschaffenen anzuerkennen ist, welche Stellungnahme gebührt ihm dann diesem Gott gegenüber? Ein zukünftiges Geschehen beim Beginn der großen Drangsal beantwortet diese Frage. Zu jener Frist wird die Menschheit durch den Antichristen so völlig von Gott weggeführt sein, dass sie Ihn nicht mehr als ihren Schöpfer anerkennt und Ihm folglich auch die gebührende Ehererbietung verweigert. Dann wird keine Gotteserkenntnis mehr sein! Auf dieser niedrigsten Stufe ruft dann Gott wieder die Menschheit an, indem Er durch einen himmlischen Boten mit lauter Stimme im Luftraum verkünden lässt: „Fürchtet Gott und gebet Ihm die Ehre, denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel gemacht und die Erde und das Meer und die Wasserquellen“ (Offb 14:7).

Klar und deutlich wird mit diesem Gotteswort den Menschen gesagt, welche Stellungnahme diejenigen zu Gott einzunehmen haben, die Ihn noch als Schöpfer anerkennen. In der Furcht Gottes sollen sie Ihm die zustehende Herrlichkeit und Ehre geben und Ihn anbeten als Schöpfer des Himmels und der Erde. Wer das tut, bringt Gott ein Ihm wohlgefälliges Werk dar.

Ernste Folgen der Ehrfurchtslosigkeiti

Überaus schwerwiegend sind die Folgen der unehrerbietigen Abkehr von Gott, denn damit wird Gott der Ihm zustehende Dank und die Verherrlichung versagt. Die Leugnung Gottes führt unausbleiblich zur selbstzerstörerischen Unnatur in allen Lebensbeziehungen und -bereichen. Ein erschütternder sittlicher und moralischer Zerfall sind die direkten Auswirkungen davon, wie sie immer offensichtlicher werden in diesem zu Ende gehenden Zeitlauf. Solche Menschen verfallen dann eitlen, zu nichts führenden Folgerungen. Ihr unverständiges Herz wird verfinstert und sie werden töricht gemacht, so wie es Gottes Wort in Röm 1:21ff. sagt. Darauf heißt es weiter dreimal, in den Versen Röm 1:24.26.28ff. „Gott gibt sie dahin“ in schreckliche Sünden der Unreinheit und Leidenschaften. Sie versumpfen förmlich in Ruin und Untergang (Eph 4:17-19).

In erschreckender Weise wird hier solchen Menschen gesagt, die ihr Leben in Ruchlosigkeit, also in Gott verunehrender Weise und Ungerechtigkeit nach Frevlerart verbringen, dass sich über ihnen Gottes Zorn entladen wird. Gleiches wird denen widerfahren, welche die Wahrheit in verderblichem Leichtsinn gering achten oder sie in Ungerechtigkeit unterdrücken.

Denen, die nichts von Gott als dem Schöpfer wissen wollen, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge abändern, und die Schöpfung verehren und ihr Gottesdienst darbringen anstatt dem Schöpfer (Röm 1:25), diesen Menschen wird die ernstzunehmende Warnung entgegengehalten: „... damit sie unentschuldbar seien...“ (Röm 1:21). Einst werden sie vor Christus, dem Richter, vollständig schuldig dastehen, und sie werden keine Entschuldigung für das Missachten Gottes als Schöpfer vorbringen können. Wie furchtbar das für diese Menschen sein muss, darauf werden wir noch näher eingehen.

Gottes Tragkraft und Güte

Aber selbst in ihrem gottfeindlichen Zustand hat Gott diese Menschen nicht aufgegeben. Er trägt sie, nach Röm 2:4 in Seiner großen Tragkraft in Güte und Geduld. Auch bleibt Er nicht nur in dieser versöhnenden Einstellung zu den von Ihm abgekehrten Menschen stehen, sondern umgibt sie mit Seiner großen Güte, um sie zur Umsinnung von der Ihm missfälligen Lebensweise und Denkart zu führen. Doch gerade dieses göttliche Bemühen bringt diese Menschen in Gefahr, eine weitere Sünde zu begehen: Sie sind imstande, dieses göttliche Entgegenkommen für gering zu achten. Gott selbst stellt ihnen die diesbezügliche Frage: „Oder verachtest du den Reichtum Seiner Güte und Tragkraft und Geduld, nicht erkennend, dass die Güte Gottes dich zur Umsinnung führt“ (Röm 2:4).

Dass leider im allgemeinen auch die gebotene Möglichkeit zum Umdenken ausgeschlagen wird, geht aus dem nun folgenden Ausspruch hervor (Röm 2:6): „Aber nach deiner Härte und deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selber Zorn auf für den Tag des Zornes und der Enthüllung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeglichen nach seinen Werken vergelten wird.“ Dieser göttliche Ausspruch sagt den Menschen, die Gottes Werben einfach übergehen, dass sie Gottes Zorn herausfordern. Gottes gerechtes Gericht wird sie überführen von ihrer ausgelebten Ränkesucht, ihrer Widerspenstigkeit gegen die Wahrheit und ihrer Willfährigkeit der Ungerechtigkeit.

Der Urteilsspruch über die, die solches verüben lautet: „Zorn und Grimm, Drangsal und Druck über jede Seele des Menschen, der da treibt das Üble...“ (Röm 2:8b.9) Das sind ernste Gerichtsworte, an denen nichts abgestrichen werden darf.

Lies weiter:
2. Gottes Zorngericht an den Übeltätern