Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen

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nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes

"Der neue Mensch und das ewige Leben"

Gedanken über das zwölffache "Wahrlich, wahrlich!" des Sohnes Gottes im Evangelium des Johannes


Inhaltsverzeichnis des Buches

  1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
  2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
  3. Die Geburt des neuen Menschen - Das zweite "Wahrlich, wahrlich"
  4. Das Gesetz des neuen Menschen - Das dritte "Wahrlich, wahrlich"
  5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
  6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"
  7. Die göttliche Natur des neuen Menschen - Das sechste "Wahrlich, wahrlich"
  8. Der Dienst des neuen Menschen - Das siebte "Wahrlich, wahrlich"
  9. Das Opfer des neuen Menschen - Das achte "Wahrlich, wahrlich"
  10. Die Erniedrigung des neuen Menschen - Das neunte "Wahrlich, wahrlich"
  11. Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen - Das zehnte "Wahrlich, wahrlich"
  12. Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen - Das elfte "Wahrlich, wahrlich"
  13. Die Vollendung des neuen Menschen - Das zwölfte "Wahrlich, wahrlich"
  14. Schlussgedanken zum Buch - Der neue Mensch und das ewige Leben


Das elfte "Wahrlich, wahrlich"

12. Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen

Joh 16:17 Es sprachen nun einige von seinen Jüngern zueinander: Was ist das, was er zu uns sagt: Eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet mich sehen, und: Ich gehe hin zum Vater?
Joh 16:18 Sie sprachen nun: Was ist das für eine «kleine Weile», wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt.
Joh 16:19 Jesus erkannte, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Forscht ihr darüber miteinander, daß ich sagte: Eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine :Weile, und ihr werdet mich sehen?
Joh 16:20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden.
Joh 16:21 Die Frau hat Traurigkeit, wenn sie gebiert, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Bedrängnis um der Freude willen, daß ein Mensch in die Welt geboren ist.
Joh 16:22 Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch.
Joh 16:23 Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben.
Joh 16:24 Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei!


Von Trauer zur Freude

Jetzt kommen wir zudem Schmerz, welchen alle Auserwählten kennenlernen müssen, wenn sie aus dem ersten fleischlichen in das höhere geistliche Erkennen ihres Herrn übergehen wollen.

In dem vorhergehenden "Wahrlich, Wahrlich" hatte unser Herr auf Seinen Abschied von Seinen Jüngern hingedeutet und auf dessen Folge, nämlich, dass ihre Macht dadurch vermehrt würde - "dass sie nun größere Werke tun würden, weil Er zum Vater geht" (Joh 14:12). Jetzt fährt Er fort, ihnen mitzuteilen, in welcher Weise Sein Gehen zum Vater ihre Gemeinschaft mit Ihm beeinflussen würde. Bis jetzt war diese Gemeinschaft mit Ihm nur im Fleisch; aber in Zukunft, und zwar nach einer kurzen Zeit tiefen Leides und Verlassenheit, sollten sie Ihn in einer ganz neuen Weise erkennen, in einer geistlichen Gemeinschaft, welche sie mit weit größerem Licht und mit völliger Freude erfüllen sollte. Dies ist der Inhalt dieses elften wiederholten "Amens". Noch eine kleine Zeit, würden sie Ihn nicht sehen, und wieder eine kleine Zeit, so sollten sie Ihn nicht sehen, weil Er jetzt zum Vater ging. Die Folge davon: zuerst Schmerz, weil sie Ihn für kurze Zeit dem Fleisch nach verlieren mussten, danach aber völlige Freude - und zwar sollte diese Freude gerade aus der Traurigkeit entspringen - weil sie durch den Schmerz zu dem gelangen sollten, was auch Er durch das Leid erreichte, nämlich eine vollkommene Gemeinschaft mit dem Vater, nicht im Fleisch, sondern im Geist.

Das Thema, was jetzt vor uns liegt, ist die Erfahrung der Jünger, wenn sie zu einer höheren Erkenntnis Christi voranschreiten und durch Ihn den Vater besser erkennen lernen. Bis jetzt hatten sie Christus nur dem Fleisch nach gekannt, und doch wurde ihnen schon auf dieser Stufe der Erkenntnis alles geschenkt: eine himmlische Heimat, die Kindschaft, das Lebensbrot, die Freiheit, der Dienst, das Opfer, die Herrlichkeit und die demütige Erniedrigung mit dem Herrn; alles dieses war ihr Eigentum, wie die vorhergehenden "Wahrlich, Wahrlich" gezeigt haben, ebenso wie auch Ihm dies alles schon gehörte, während Er hier im Fleisch war. Aber durch Sein Gehen zum Vater durch den Tod wurde Er, welcher aus dem Samen Davids nach dem Fleisch geboren, als Sohn Gottes nach dem Geist erwiesen, der heiligt, seitdem Er aus den Toten auferstanden ist (Röm 1:3.4). So ging Er, nachdem Ihm hier "bange" war (Lk 12:50) über alle Sünde und Angst hindurch in Sein wahres Erbteil als Herr aller Dinge hinauf (Apg 2:36 - Apg 10:36 - Hebr 1:4). Seine Jünger lernen Ihn nun durch das gleiche Kreuz, durch welches Er im Fleisch von ihnen getrennt wurde und welches ihnen ebenso wie Ihm zur Zeit Schmerzen und Angst bereitete, in einer viel herrlicheren Weise kennen, weil Er nun allezeit bei und in ihnen als ihr wahrhaftiges Leben sein kann, so dass nun ihre Traurigkeit in Freude verwandelt werden muss. Hier werden uns alle verschiedenen Stufen der Erfahrung vor Augen gestellt, damit wir nicht allein unseren Beruf erkennen können, sondern auch den Weg, auf welchem wir in die ganze Fülle des Herrn eingehen mögen.

Erfahrung der Erstlinge

Die Erfahrung der ersten Jünger ist für alle Zeiten ein Musterbild von dem, was alle die erfahren, die aus der Erkenntnis Christi dem Fleisch nach in Seine Erkenntnis dem Geist nach geführt werden. Es gibt nur einen Weg für den Auserwählten, und das ist derselbe heute so wie immer, und diesen Weg eröffnen uns die Evangelien, indem sie Einzelheiten mitteilen, welche sich auf den Umgang des Herrn mit Seinen Jüngern und auf die Verhältnisse, in denen Er zu ihnen steht, beziehen. Er handelt ebenso mit uns, wie Er es mit ihnen tat. Auch wir kennen Ihn zuerst nur nach dem Fleisch (2Kor 5:16) das heißt in einer Anschauung oder Form, die außerhalb von uns ist, welche, Ihn uns nahebringt, so dass wir Ihn aufnehmen, Ihm vertrauen und Ihn lieben können, doch Seine Herrlichkeit ist noch verhüllt, obwohl Er f ü r uns, doch nicht i n uns erkannt wird. Schon dieses ist ein gewaltiger Schritt über unseren natürlichen Zustand hinaus, selbst wenn wir als Kinder aus den Nationen in den gleichen Ölbaum (Röm 11:24) eingepflanzt wurden, deren Wurzel den Juden gehört, das heißt wir haben von Kind an das empfangen, was Gott geredet und verheißen hat, so dass auch uns die Bündnisse und die Verheißungen gehören (Röm 3:2 - Röm 9:4). Dies alles mag und ist uns geschenkt, obwohl wir wie jene, zu denen Christus im Fleisch kam, nichts von einem gegenwärtigen Herr und von einem Wandel mit Ihm wissen wollen

Dann werden wir, die wir bisher nur ein Teil seiner äußeren Kirche waren, entweder durch die Vermittlung eines hellen Lichtes, das uns wie Johannes der Täufer, auf das Lamm Gottes hinweist (Joh 1:29), durcheine göttliche Führung, die uns den Blick auf Ihn und auf unsere Not richtet (Lk 5:8-10) oder durch einen besonderen Ruf von Ihm zu Seinen Jüngern gemacht. Jetzt versuchen wir mit Ihm zu wandeln. Allein obwohl wir vieles Ihm zuliebe verlassen haben mögen und zu Narren um Seinetwillen geworden sind, obwohl wir Ihn wie Petrus als den Sohn Gottes bekannt haben, - obwohl Er uns zum Predigen und zum Austreiben der Dämonen in Seinem Namen berufen haben mag - ja, obschon wir Ihn auf dem Berg verklärt gesehen haben mögen, so kann doch dies Alles wie bei den Jüngern auch bei uns geschehen sein, während wir Ihn nur dem Fleisch nach kannten, und sicherlich ist Er dann bereits f ü r uns, aber noch nicht bleibend i n uns.

Hier haben wir zuerst den Schmerz und dann die Freude der wahren Jünger, welche im Grunde der Schmerz und die Freude Christi sind; die Reihenfolge bleibt immer dieselbe: erst die Dunkelheit, dann das Licht, gleich dem "Abend und Morgen", der sechs Schöpfungstage (1Mo 1:5.8.13 usw.), zuerst "das Weinen am Abend" und danach "die Freude am Morgen" (Ps 30:6), erst die "gegenwärtige Züchtigung", dann "die friedsame Frucht der Gerechtigkeit für die, welche darin geübt sind" (Hebr 12:11). Es ist es auch hier: - "Wahrlich, Wahrlich, ihr werdet traurig sein; doch eure Traurigkeit so in Freude verwandelt werden".

I. Die Ursache des Schmerzes

Was den Schmerz betrifft, so ist seine Ursache die, dass wir Christus nicht dem Fleisch nach sehen, und die Zeitdauer dessen: "eine kleine Weile".

Die Ursache ist diese: "Eine kleine Weile werdet ihr mich nicht sehen", das heißt, Mich nicht in der jetzigen Weise sehen, indem ihr meine Verkündigung nach außen Schritt für Schritt beobachtet; denn das Wort, welches Er hier gebraucht, ist nicht das gleiche wie das, wenn Er sagt: "Über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen", ihr gegenwärtiges Sehen soll in eine neue Art von Schauen verwandelt werden, wodurch sie völligen Einblick in das erlangen, was Er eigentlich ist. Für kurze Zeit sollten die jünger ihren Meister aus den Augen verlieren, Er sollte ihnen nicht mehr in der bisherigen Weise bekannt sein. Es hatte den Anschein, als ob Er sie im im Stich ließ, und das war in der Tat ein Schmerz, doch war es im Grunde der gleiche Schmerz, den ihr Herr durchmachte. "Christus ist eines jeglichen Mannes Haupt, Gott aber ist Christi Haupt (1Kor 11:3). In dem Stand unserer Natur war es Christi Freude mit Gott zu wandeln. Er sprach: "Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; denn Er ist mir zur Rechten, darum werden ich nicht wanken" (Ps 16:8 - Apg 2:25).

Wir können nicht ausreichend verstehen, wie tief Seine Gemeinschaft mit dem Vater war oder wie Er, als Er von den Menschen verworfen wurde, sich im Geist sich freuen und sagen konnte: "Ja Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor Dir" (Mt 11:26 - Lk 10:21). Und doch war Er noch im Fleisch, in welchem Ihm um unseretwillen bange war; und damit Er "zum Vater gehen" konnte, musste Er selbst durch diese "kleine Weile" hindurchgehen, in welcher Er "bis zum Tode betrübt" (Mt 26:37.38) sein sollte. Erkennen wir, in welcher Weise Er zu uns herabstieg, so können wir auch erkennen, wie Er zum Vater zurückging. Als Er Fleisch wurde, kam Er aus Gott; und solange Er im Fleisch war, dachte Er an Gott wie an einen, der über Ihm und getrennt von Ihm war, obwohl Er während dieser ganzen Zeit der "Abglanz Seiner Herrlichkeit und das Ebenbild Seines Wesens" (Hebr 1:3) war und sagen konnte: "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10:30). Als Er im Fleisch starb, ging Er noch immer mit unserer Natur zu Gott zurück und zerstörte durch den Tod den, der des Todes Gewalt hatte, das ist der Teufel (Hebr 2:14).

Augustinus sagt: Indem Er Fleisch wurde, kam Er in den Bereich der fleischlichen Augen und der fleischlichen Hände der Menschen, und dabei blieb Er dennoch dort, wohin Er eigentlich gehörte, im Himmel; durch dieses Fleisch ging Er wieder fort. Er verließ also nicht das, in welches Er gekommen war, indem Sein Fleisch nicht nur der Weg ist, zu Ihm zu gelangen, sondern auch für Ihn selbst, der Sich niemals Selbst verlassen hat, um zu uns zu kommen und wiederum zu Sich selbst zurückzukehren". Daher war auch Er betrübt und rief in Angst aus: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" (Mt 27:46) Während "einer kleinen Weile" sah Er das Angesicht des Vaters nicht (Ps 88:6.7.8.15). Aber gerade durch diesen Schmerz, den Er in unserer Natur erduldete, kehrte Er zu Gott und zu aller Macht im Himmel und auf Erden zurück. So wurde Seine Trauer in Freude verkehrt.

Kein anderer Weg

Es gibt keinen anderen Weg als diesen für seine Jünger. Ihr Schmerz ist genau derselbe, und sie empfinden ihn, obwohl sie es wissen, dass sie die Seinen sind. Wahrend einer kleinen Weile verlieren sie den, welcher ihr Haupt ist, aus den Augen. Wir wissen, dass die ersten Jünger solches erfuhren. Schon das Alte Testament zeigt uns diese Wahrheit in vielen Vorbildern (Hi 23:8-10 - Ps 69:2-4 und Kla 3:1-19). Es ist die Wahrheit, welche hier der Herr selbst lehrt: "Über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen, denn ich gehe zum Vater". Dennoch glauben manche, sie können ohne persönliche Erfahrung von dem vorhergehenden Schmerz in die verheißene Freude eingehen in der Meinung, dass jeder Gläubige den Pfingsttag erreicht hat, weil die ersten Jünger ihn erlebten. Da sie Christus bis jetzt nur dem Fleisch nach kennen, (indem sie Seine Gegenwart bei sich spüren und sehen, wie Er Sich in Worten und Werken der Liebe und Wahrheit kundtut) werden sie nicht nur bestürzt, sondern auch beleidigt, wenn man ihnen sagt, Er werde fortgehen, damit sie Ihn in einer höheren Weise kennenlernen, so dass Er fortan nicht mehr von ihnen getrennt und nur außerhalb ihrer sei, sondern von nun an immerdar mit und in ihnen. Sie sprechen mit den Jüngern wie damals "Was ist das, dass Er sagt, über ein Kleines? Wir wissen nicht, was Er redet" (Die Worte "ein Kleines" werden hier siebenmal wiederholt, teils von unserem Herrn, teils von den Jüngern, woran wir merken können, wie rätselhaft sie denen erscheinen, welche sie zuerst vernehmen.)

Es fällt schwer von diesen Dingen so zu reden, um sie denen verständlich zu machen, die nicht durch solche Erfahrungen hindurch gegangen sind. Die Schwierigkeit, welche die Jünger dabei hatten, zeigt uns, wie wenig wir selbst von des Herrn Worten zu lernen vermögen, solange wir noch fleischlich sind. (1Kor 3:1). Unser Herr selbst muss hier beteuernd "Wahrlich, Wahrlich" sagen. Denn Worte können uns schwer solche Gedanken erklären, welche unsere gegenwärtige Erkenntnis übersteigen; und die große Mehrzahl der Gläubigen befindet sich ja noch immer auf der Stufe, die durch den Wandel der jünger in den Evangelien vorgebildet wird, das sie wohl mit Christo verlobt, aber noch nicht mit Ihm vermählt sind. (Vergl. 2Kor 11:2 mit Offb 19:7). Sie sind noch nicht dahin gelangt, wie wir dieses später in der Apostelgeschichte sehen, dass sie Christus durch den Geist in sich und bei sich wissen, so dass sie in der Kraft Seiner Gegenwart Seine eigenen Werke tun können.

Über ein Kleines

Sie mögen mit dem Herrn wandeln und wie die ersten Jünger mit Vollmacht ausgerüstet zum Predigen und Dämonen austreiben ausgesandt worden sein (Mk 3:14.15). Sie mögen die Lehre vom Kreuz dem Wortlaut nach von Ihm empfangen haben (Mt 16:21), sie mögen auch der Verheißung, dass Er ihnen Seinen Geist senden wolle, geglaubt haben (Joh 14:16.17.26) und trotz alledem können sie unvorbereitet für das Kreuz sein und sich an demselben stoßen, wenn es kommt (Mt 16:22), ohne persönliche Erfahrung von der Kraft des Geistes oder von einem Pfingsttag, der mit feurigen Zungen und dem Brausen eines gewaltigen Windes kommt. Trotzdem sind diese ersten Tage der Erleuchtung wonnig, wenn der Bräutigam bei uns ist und wir nicht zu fasten brauchen (Mt 9:15). Denn nachdem die Seele den Samen Gottes empfangen hat, muss das neue Leben von dem alten geschieden werden; und hierdurch werden wir wie durch Geburtswehen, oft ohne zu wissen wie, auf den Punkt geführt, von dem unser Herr hier redet, wenn Er sagt: "Über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen".

Bis dahin mögen wir wohl Zeiten der Gemeinschaft mit Ihm gehabt haben, da wir Ihm Fragen vorlegten und Ihn mit uns reden hörten und lebendig fühlten, dass Er mit uns war, welches alles noch im Fleisch stattfinden kann, mehr im Sinn als im Geist, obgleich wir uns dessen zuerst nicht bewusst sind, weil wir noch nicht die "Scheidung zwischen Seele und Geist" kennen, welche durch das Wort in uns bewirkt wird (Hebr 4:12). Es kommt aber der Tag, an welchem wir zu einer anderen Stufe gelangen, da wir den Herrn nicht mehr sehen, da wir reden, aber keine Antwort von Ihm zu erhalten scheinen, dass es uns vorkommt, als versäumte, ja verlasse Er uns, während wir das Gespräch der Leute sind und von bösen Geistern verspottet werden als betrogene Geschöpfe, die einem folgten und vertrauten, der nicht erretten konnte. Durch diese "kleine Weile" von Traurigkeit aber werden wir zu der hier verheißenen Freude geführt, die darin besteht, das wir den Herrn für immer in und bei uns haben. Dies alles haben die ersten Jünger erfahren, und dies alles tritt auch in die Erfahrung der heutigen Jünger so fern sie es tragen können. Ohne Schmerzen entwickelt sich hier nichts Gutes, weder für Zeit, noch für Ewigkeit hervorgebracht. Die Benjamins müssen alle erst Benonis gewesen sein (1Mo 35:18) (Benoni, Sohn meines Schmerzes).

Eine kleine Zeit

Dieser Schmerz währt "eine kleine Zeit": (1Petr 1:6) "über ein Kleines" wie die Schmerzen eines Weibes, deren sie nicht mehr denkt um der Freude willen, dass ein Mensch geboren ist" (Joh 16:22). Denn es kommt neues Leben aus diesem Schmerz hervor. Die Schmerzen sind Geburtswehen, welche den Menschen aus dem Soß der Natur in Gottes Licht emporziehen. Jetzt ist ein Mensch in die Welt geboren", ein Mensch und kein Tier etwas Besseres als das unvollkommene animalische Leben, welches immer dem nach Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen vorangeht (siehe 1Mo 1:25.26). Die Frucht davon ist ein neues Leben, das mit größerer Kraft und mit neuem Segen für die Welt erfüllt ist, wenn nun die "Traurigkeit in Freude verkehrt" ist.

II. Unaussprechliche Freude

Dies führt uns zu der Freude, die nicht in Worte zu fassen ist und von der Petrus sagt, es sei eine "unaussprechliche Freude" (1Petr 1:8). Der Schmerz der Jünger war es, dass sie Ihn nicht mehr sahen. Ihre Freude besteht in Seiner Wiederkehr uns Anwesenheit bei ihnen. Ungleich der Welt, welche sich freut, wenn sie Jesus loswerden kann (Joh 16:10), weil die Wahrheit zunächst stets als Richtschnur für ihre Handlungen erscheint - daher suchen sie das Herz mit äußeren Dingen zu befriedigen, welche aber niemals ganz befriedigen, da es für Gott geschaffen wurde. Bis Er selbst es erfüllt - müssen die, welche Christus, wenn auch nur dem Fleische nach erkannt haben, auf Ihn harren vielleicht als Leidtragende, doch weder Freude noch Ruhe außer Ihm suchen. So harren sie denn, aber nicht umsonst, denn Er hat gesagt: "Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen".

Diejenigen, welche wissen, was es heißt zu lieben und Gemeinschaft zu haben mit einem, dessen Gegenwart jeden Schmerz teilt und jede Freude verdoppelt, können vielleicht etwas von der Freude der Jünger verstehen, als der erschien, welcher ihr Herr, ihr Leben, ihr Heil, ihre Gerechtigkeit, ihr Alles ist. Worte können dies nicht beschreiben. Denn gleichwie das Herz seine eigene Betrübnis kennt, so kann sich auch kein Fremder in ihre Freude mischen (Joh 16:22) Es ist die Freude, den wiederzuhaben, der durch Seine Opferung unsere Natur mit demjenigen ergänzte, was wir durch den Sündenfall in der Trennung von Ihm verloren hatten. Ohne Ihn sind wir unvollkommen - halbierte Wesen. In der Vereinigung mit Ihm sind wir vollkommen, selbst dann, wenn wir wie Er in dieser Welt arm und leidtragend und mit Kummer vertraut sein sollten. Mit Ihm können wir traurig und doch allezeit fröhlich sein, nichts haben und doch alles besitzen (2Kor 6:10). Als Alles gegen Ihn zu sein schien, konnte Er sich "im Geiste freuen" (Apg 13:52).

So konnten Paulus und Silas im innersten Gefängnis, bedeckt mit vielen Striemen und Wunden "preisen und Gott loben" (Apg 16:22-25). So erduldeten die Hebräer mit Freuden den Verlust ihrer Güter, indem sie wussten, dass sie im Himmel eine bessere und bleibende Stätte haben" (Hebr 10:34). Und auch wir sind zu derselben Freude berufen in einem auferstandenen Christus Alles und mehr zu finden, als was das Herz sich wünschen oder die Zunge aussprechen kann.

Einige Strahlen der Fülle dieser Freude kommen in den Worten unseres Herrn zum Vorschein, die Er abermals mit Seinem wiederholten "Amen" bestätigt: "An dem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen (Joh 16:19). Wahrlich, Wahrlich, ich sage euch, so ihr den Vater etwas bitten (es ist ein Unterschied zwischen Fragen stellen und bitten) werdet in Meinem Namen, so wird Er es euch geben in Meinem Namen" (Joh 16:23.24).

Es werden hier drei ganz bestimmte Segnungen genannt von welcher jede die Freude vermehrt: zuerst die völlige Erkenntnis; "Ihr werdet mich nichts mehr fragen", sodann eine völlige Befriedigung ihrer Wünsche: "Wahrlich, Wahrlich, was ihr den Vater bitten werdet, das wird Er euch geben in meinem Namen" und endlich völlige Freude: "Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollständig sei" (Das beinhaltet m.E. mehr als bei Joh 15:11).

a) Vollständige Erkenntnis

Zuerst kommt die völlig gemachte Erkenntnis: "An dem Tage werdet ihr mich nichts fragen", das heißt: Alles, was euch jetzt noch verwirrt macht, wird euch dann klar sein. Bis jetzt hatten die Jünger Ihn nur wenig verstanden, obschon sie mit Ihm wandelten. Wieder und wieder bewiesen ihre Fragen, wie viel Finsternis noch in ihnen war, Fragen, wie zum Beispiel jene: "Willst Du, dass wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elias es tat?" (Lk 9:54) "Wie oft soll ich meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben?" (Mt 18:21) "Welcher ist der Größte im Himmelreich?" (Mt 18:1) "Herr, wohin gehst Du?" (Joh 13:36.37) "Warum konnten wir ihn nicht austreiben?" (Mt 17:19) "Herr, was soll aber dieser?" (Joh 21:20) "Sage uns, wann wird das geschehen, und welches wird das Zeichen sein Deiner Ankunft und der Welt Ende?" (Mt 24:3) Solche und zahllose andere Fragen, obgleich ganz richtig an ihrem Platz, sind ein genügender Beweis davon, dass die Jünger nur halb erleuchtet waren und nur eine unvollkommene Gemeinschaft mit dem Herrn hatten. Dies muss alles anders werden. Sogar eine Frage wie die der Jünger, als sie von der Auferstehung des Herr wussten, aber den Geist noch nicht empfangen hatten: "Herr, wirst Du um diese Zeit das Königreich in Israel aufrichten?" (Apg 1:6) verhält sich wie die Nacht zum Tag, wenn man sie mit dem Licht vergleicht, welches Paulus ausströmen lässt, indem er den Römern das Geheimnis von Israels Fall und die Erkenntnis Gottes eröffnet, von Dem, durch Den zu dem alle Dinge sind" (Röm 11:25-36).

Wie so ganz anders ist dieser Paulus selbst, wenn er, obgleich der Pfingsttag für andere schon gekommen war, Christus nur dem Fleische nach kannte und fragte: "Herr, was willst Du, dass ich tun soll?" (Apg 9:6) wenn man ihn vergleicht mit dem Paulus, der keinen Menschen, auch Christus nicht dem Fleisch nach kannte. (2Kor 5:16) und deshalb sagen konnte: "Ich habe schon beschlossen, einen solchen zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches" (1Kor 5:4.5) und abermals: "So ich jemand vergeben, das vergebe ich um euretwillen, an Christi Statt."(2Kor 2:10). Was für ein Kontrast zwischen solch früheren Fragen und der späteren Erkenntnis des Herrn! Auf der ersten Stufe sagen wir vielleicht: "Herr, sollen wir mit dem Schwert drein schlagen" und handeln dann wie Petrus (Lk 22:49) nach unserem eigenen Impuls, ohne auf des Herrn Antwort zu warten. Auf einer höheren Stufe ersuchen wir das Vaters Willen wie Christus selbst, und durch Seinen Geist erfahren wir dann, dass uneres Herzens Wunsch erfüllt wurde, als wir gemäß Seinem Willen baten.

b) Erfüllung unserer Bitten

Denn dies ist die zweite Segnung, welche die verheißene Freude vermehrt: Die Wünsche der Jünger sollen völlig erfüllt werden, indem sie den Vater bitten: "Wahrlich, Wahrlich, was ihr den Vater bitten werdet, das wird Er euch geben in meinem Namen" (Joh 16:23) das heißt, Er wird es Mir in euch geben, und euch in Mir. Denn "an dem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin, und ihr in mir, und ich in euch" (Joh 14:20). Anstatt daher Fragen an Christus zu stellen, welche kundtun, wie voll von eigenem Leben sie noch sind, sollten sie dem Vater Bitten bringen, und was sie als Kinder, die ihren Willen dem Willen des Vaters untergeordnet haben, von Ihm begehren, das wird Er ihnen in dem Namen oder in der Natur Seines Sohnes geben. Denn infolge der Traurigkeit werden sie aus ihrem eigenwilligen Leben dahin gebracht, in Christus zu leben und Christus in ihnen. Dann werden ihre Bitten Christi Bitten sein, nicht mehr nach dem Willen des Fleisches, sondern nach dem Willen Gottes, weshalb sie "alles, was sie bitten, auch empfangen" werden. Wir vermögen uns kaum auszudenken, was es ist, die hier verheißene Freude zu erlangen, wo wir "alles, was wir bitten" empfangen und wo jedes Begehren völlig in dem Namen oder in der Natur des Sohnes Gottes gestillt werden soll - wir, die wir so vielfach noch in dem gefallenen Wesen leben, welches nach diesem und jenem verlangt und welches nimmer satt ist, wieviel es auch empfängt, weil der Eigenwille niemals ruhen kann, und das, selbst wenn wir anfangen Gutes zu erbitten, oftmals durchkreuzt werden muss, damit wir aus dem unabhängigen und geteilten Willen in den einen Willen versetzt werden, worin völlige Ruhe zu finden ist.

Wie beschämend ist es aber, dass der Herr hier noch sagen muss: "Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen!" In Seinem Namen bitten, heißt so viel wie in Seiner Natur bitten. Von jenen, welche dem Herrn bis hierher gefolgt sind, sagt unser Herr, welches auch ihre Bitten gewesen sein mochten, - und Etliche hatten Großes von Ihm gebeten, sogar dass Er ihnen "den Vater zeigen" (Joh 14:8) und dass Er ihnen gestatten möge, "neben Ihm in Seinem kommenden Königreich zu sein" (Mk 10:35) - so war doch ihr bisheriges Bitten selbst um Gutes, in ihrer eigenen und nicht in Seiner Natur gewesen, weit mehr für selbstsüchtige Zwecke als in der selbstlosen Liebe, welche das eigentliche Leben und dem Wesen des Herrn gemäß ist.

Vermutlich muss dies so sein, denn wir sind unserer Natur nach aus Gott herausgefallen, und unsere ersten Bitten werden, wenn sie aus der Wahrheit sind, eher ein Schrei um Erlösung aus dem gegenwärtigen Übel sein als ein Begehren nach den besseren Gütern, welche unser eigentliches Erbteil sind. Es scheint mir, als bezeichneten die Worte "die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes" (2Kor 3:14) sind die wachsende Erfahrung einer belehrten Seele. Denn zuerst spüren wir, dass wir der Gnade bedürfen und dass wir ohne dieselbe verloren sind. Bis wir zu Christus kommen, ist Gott uns tatsächlich fremd. Als arme, verlorene Geschöpfe kommen wir zu Christus, das heißt zu Gott in Menschengestalt, wie Er sich in der Heiligen Schrift, in Seiner Kirche und den Sakramenten - in der Erweiterung Seiner Menschwerdung - offenbart. Wir tun, was die armen Geschöpfe in den Evangelien taten - die Aussätzigen, die Lahmen, die Blinden. Wir suchen Ihn oder werden zu Ihm gebracht; und "die Gnade unsers Herrn Jesus Christus" entspricht allen unseren gegenwärtigen Bedürfnissen.

Wie viel aber liegt noch hinter dieser ersten Annahme durch Seine Gnade! Jesus ist der Weg, der zu Gott führt. Er macht uns mit dem Vater und mit dessen Liebe bekannt und zeigt uns, dass wenn Er schlägt, dies geschieht, um uns zu segnen, damit unsere Trübsale uns näher zu Ihm bringen sollen. So lernen wir "die Liebe Gottes" verstehen. Und dann kommt die "Gemeinschaft des Heiligen Geistes", da wir Seiner Fülle teilhaft werden und da Er uns zu Kanälen macht, durch welche Seine Gaben und Kräfte über die ganze Welt ausströmen können. Von nun an bitten wir den Vater in dem Namen und in der Natur des Sohnes. Wir sind eins mit Ihm und Er mit uns. Es fehlen die Worte, um diese Freude auszudrücken, da wir nunmehr in einem Willen und Herzen mit Christo alles vom Vater empfangen, was Er Seinem geliebten Sohn gibt.

c) Die Freude der Erstgeborenen

Dies ist die Krone der Freude des Auserwählten, welches alle Traurigkeit verschlingt und jede andere Freude verblassen lässt. Es gibt Freuden,die aus macherlei Gaben erwachsen, welche der Herr in unsere Hände gibt, damit wir sie in Seinem Dienst verwerten. Auch gibt es Freuden, welche nicht nur unserem Gottesdienst, sondern sogar den Opfern entspringen, welche wir freiwillig Gott oder den Menschen zu einem bestimmten Zweck bringen. Die tiefste Freude aber besteht in jener Vereinigung, welche aus der völligen Überlassung unserer Selbst an Gott entsteht, wenn wir nach der Demütigung und Entblößung (ohne dass diese weder für uns noch für andere von irgend welchem Nutzen gewesen wären) durch Verzweiflung an uns selbst und durch Erniedrigungen zu einer vorher ungeahnten Erkenntnis und Vereinigung mit dem Herrn gebracht werden. Dies ist der Vorgeschmack von dem Hochzeitsmahl des Lammes, wo Er und die Seinen nicht mehr zwei, sondern für immer eins sind. Vertrauen wir Ihm daher auch im Dunkeln! Es ist noch um "ein Kleines", so erscheint die "Fülle der Freude vor Seinem Angesicht und liebliches Wesen zu Seiner Rechten ewiglich" (Ps 16:11).

Wenige erreichen allerdings die Fülle dieser Freude auf Erden, denn nur wenige überlassen sich dem Schmerz, durch den es notwendigerweise zu derselben führt. Wir trachten viel eher danach, uns der verordneten Traurigkeit zu entziehen, indem wir uns in fleischlicher Weise anzueignen suchen, was nur denen zukommt, die durch Glauben und Geduld die notwendige Leidensprobe durchgemacht haben. Doch es muss der Schmerz durchlitten sein, wenn wir andererseits die Freude erfahren wollen. Nur wenn wir "mit Christus leiden, werden wir auch mit Ihm herrschen" (2Tim 2:12). Die Auserwählten sind diejenigen, welche samt Ihm Leid tragen und dulden. Selig sind solche Leidtragende, denn wahrlich, sie sollen getröstet werden. Und die Freude der Auserwählten mit ihren Lobtrompeten, welche sie am Tage ihrer Wonne über ihren Brandopfern und Dankopfern (4Mo 10:10) blasen, werden nur ein Vorspiel zu der himmlischen Musik der Stimme des Erzengels und der Posaune Gottes sein, die alle Kreatur zur Freude ruft, weil ihre Finsternis vergangen und das Reich Gottes herbeigekommen ist.

d) Die Freude aller

Denn die Freude der Auserwählten gilt anderen ebenso wie ihnen selbst. Sie sind ja nur "eine Art Erstlingsfrucht Seiner Kreaturen" (Jak 1:18). Und "So der Anbruch heilig ist, so ist auch der Teig heilig" (Röm 11:16). In "Christo, dem Erstling" (1Kor 15:23) ist der Mensch bereits aus der Traurigkeit in die Freude eingegangen. Durch Christus werden zu seiner Zeit alle Menschen nachgezogen werden: zuerst die "Versiegelten", Auserwählten, die Erstgeborenen, welche "Erstlinge sind Gott und dem Lamm" (Offb 7:4 und Offb 14:1-4), danach kommt "die große Schar der allen Völkern, welche niemand zählen kann, mit Palmen in ihren Händen", (Offb 7:9) und geben Zeugnis davon, dass das letzte große "Fest des Herrn" gekommen ist, das Fest der Laubhütten, (denn jede Stufe der Erlösung des Menschen ist eigentlich ein Fest für Ihn. Die sieben großen Feste oder heiligen Zeiten der jüdischen Ökonomie werden alle "Feste des Herrn" genannt: 3Mo 23:2.4) da nicht allein die Erstlingsfrüchte von Passah und Pfingsten, sondern die ganze Ernte eingesammelt werden wird und die "Zweige der Palmen und der schönen Bäume, die Maien von dichten Bäumen" und die "Laubhütten" erkennen lassen, dass das verlorene Paradies wieder gewonnen ist (Die Erstlingsfrüchte wurden zum Passahfest oder zu Pfingsten gepflückt und dargebracht (3Mo 23:10.17). Siehe auch: Die Wiederbringung aller Dinge von Andrew Jukes [1]) und zwar von den Letzten wie von den Ersten aus Gnaden allein wiedergewonnen durch die einzige schmale Pforte des Todes entweder mit Christo oder als Gericht, von Ihm auferlegt. Link-Text Denn die "große Schar", welche nicht "die Versiegelten" sind, kommt aus der großen Trübsal "und haben ihre Kleider gewaschen, und haben ihre Kleider hellgemacht in dem Blut des Lammes". Auch diese haben nach dem Schmerz und durch diesen die Freude erlangt. Denn einen anderen Weg gibt es nicht. "Darum sind auch sie vor Gottes Thron und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel, und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten, es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgendeine Hitze. Denn das Lamm auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu dem lebendigen Wasserquellen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen (Offb 7:15-17).

Lies weiter hier:

13. Die Vollendung des neuen Menschen - Das zwölfte "Wahrlich, wahrlich"
14. Schlussgedanken zum Buch - Der neue Mensch und das ewige Leben