Alter und neuer Mensch: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2012, 12:10 Uhr

Von Wolfgang Einert

Alter und neuer (junger) Mensch

Einführung

Um das Thema zu verstehen, muss man das göttliches Rechnen anwenden, denn Tatsache ist:

Der alte Mensch ist (herab)unwirksam gemacht worden (d.h. in jeder Beziehung), und ist ausgezogen. Beachte folgende Texte:
  • Rö 6:6 – "…dies erkennend, dass unser alter Mensch zusammenangepfahlt wurde, auf dass der Leib der Verfehlung unwirksam sei und wir nicht mehr der Verfehlung als Sklaven dienen."
  • Rö 7:6 – "Nun aber wurden wir unwirksam gemacht weg von dem Gesetz, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, so dass wir in Neuheit des Geistes als Sklaven dienen, und nicht in Altheit der Schrift."
  • Kol 2:11 – "…in welchem ihr auch be¬schnitten wurdet mit einer nicht handgemachten Beschneidung, in dem Aus¬ziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus."
  • Kol 3:9 – "Lügt nicht unter einander, da ihr den alten Menschen samt seinen Praktiken auszogt."

Rechnen auf der richtigen Grundlage:

Wenn man rechnet hat man Fakten, es geht nicht um Vermutungen. Das Wort liefert die Fakten, und wenn wir damit rechnen, kommt ein gottgemäßes Ergebnis dabei heraus. Logos ist das Wort und logizomai ist das Rechnen mit dem Wort. Wer damit rechnet, hat auf dem richtigen Fundament gerechnet. Damit ist auch das Ergebnis ein wortgemäßes. Eine Rechnung kann richtig sein, wenn aber die Grundlage (Ausgangsbasis) nicht stimmt, ist das Ergebnis falsch.

Was ist unsere Rechengrundlage (Ausgangsbasis) ?

  • Röm 6:11 – "Also auch ihr, rechnet euch selbst, bleibend der Verfehlung erstorben zu sein, dem Gott aber lebend in Christus Jesus, unserem Herrn!"

Wir brauchen nicht mehr mit der Verfehlung (Sünde) rechnen. Wir gelten für die Verfehlung als gestorben, demnach hat sie keinen Anspruch mehr an uns, denn von einem Gestorbenen kann man nichts mehr verlangen. Diese Grundlage ist den Menschen im allgemeinen unbekannt (sogar vielen Gläubigen). Unsere Schulden sind bezahlt! Der Preis war sehr hoch! Er bestand im Opfer des Sohnes (vgl. Röm 3:25; Röm 4:8).

Gott hat den Sohn auf dem Altar Seiner Liebe geopfert, weil die Liebe das Üble nicht zurechnet (1Kor 13:5). Deshalb ist alles was wir an unserem alten Menschen täglich sehen, mit dem Christus zusammen an das Holz genagelt worden.

  • Röm 6:6 – "…dies erkennend, dass unser alter Mensch zusammenangepfahlt wurde, auf dass der Leib der Verfehlung unwirksam sei und wir nicht mehr der Verfehlung als Sklaven dienen."

Es ist alles abgetan (katargeo]), ungültig oder wörtlich „in jeder Beziehung unwirksam gemacht“! Damit ist das Tun des „Alten“ ohne jede Bedeutung geworden. Wenn wir bei uns etwas am alten Menschen entdecken, brauchen wir nicht mehr verzweifelt sein, sondern dürfen gottgemäß rechnen. Nämlich, dieses Fleisch ist mit dem Christus zu Tode gekommen und daher ohne Wirksamkeit; "das bleibt" so ([men] "das bleibt" wird in den deutschen Übersetzungen nicht mit übersetzt). Dieser einmalige Vorgang "bleibt" also für alle Zeit gültig!

  • Röm 6:9,10 – "…wahrnehmend, dass Christus, aus Erstorbenen erweckt, nicht mehr stirbt, ja der Tod ihn nicht mehr beherrscht; denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Verfehlung gestorben; was er aber lebt, lebt er dem Gott."

Dies trifft auch auf uns zu! Wir sind zusammen mit IHM gestorben, auferweckt usw. Wir leben dem Gott, nicht irgendeinem alten Menschen, weil dieser „Alte“ in jeder Beziehung unwirksam gemacht ist!

  • Gal 2:19 – "Denn ich starb durch Gesetz dem Gesetz, auf dass ich Gott lebe; ich bin mit Christus angepfahlt worden."

Was ist aber nun, wenn dieser Alte uns immer wieder zeigt, dass er sündigen kann und wird? Müssen wir bedrückt sein oder enttäuscht? Wenn wir wissen, dass in unserem Fleisch nichts Gutes wohnt, brauchen wir nicht betrübt zu sein; denn aus dem Alten kann gar nichts Gutes kommen!

  • Röm 7:18 – "Denn ich nehme wahr, dass in mir, dies ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Wirken des Idealen nicht."

Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, auch nicht gegen unsere eigenes! (Eph 6:12) Hier setzt die göttliche Logik an, Sein Rechnen! In dieser Rechnung kann ich froh und frei in Christus leben und muss mich nicht mehr mit "Kasteiungen" quälen. Diese göttliche Logik rechnet nicht nur mit dem gestorbenen alten Menschen, sondern auch mit dem neuen Leben, auch wenn davon noch nichts zu sehen ist.

Beispiel hierfür ist Abraham. Er sah viele Jahre nichts von dem verheißenen Lebenssamen. Aber er rechnete fest damit. Selbst als er das Verheißene empfangen hatte und es opfern sollte, hielt er an der göttlichen Rechnung fest.

  • Röm 4:19-21 – "Und nicht schwachwerdend im Glauben, bedachte er seinen eigenen schon erstorbenen, fast hundert Jahre vorhandenen Leib, und das Erstorbensein des Mutterleibes Saras, aber bezüglich der Verheißung Gottes urteilte er nicht im Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Herrlichkeit gebend; und er wurde vollgewiss, dass er, was er verheißen hat, vermögend ist, auch zu tun."

Wenn wir diese göttliche Rechenaufgabe im Grunde verstanden haben, werden wir mit Vorspiegelungen Satans leichter fertig. Diese Vorspiegelungen können auch aus den Reihen treuer Brüder kommen. Sie wollen uns die Rechengrundlage entziehen und lehren, dass man den alten Menschen verbessern muss, obwohl er doch gestorben ist.

Wir rechnen nicht nur damit, dass der "Alte" abgetan (unwirksam) ist, sondern auch mit dem neuen Leben das samt dem Christus in Gott verborgen ist.

  • Kol 3:3 – "…denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen samt dem Christus in Gott."

"Wir" o. "Ihr" das sind alle, die in Röm 6:11 angesprochen sind. Es bedarf also des Rechnens mit Gottes Rechenart. Jünger heißt im Griechischen "mathätäs". Jünger sind demnach göttliche Mathematiker. Sie rechnen ständig mit göttlichen Verheißungen, erfüllten und unerfüllten! Das heißt nicht, dass wir in aller Ruhe sündigen können. Da wo wir Möglichkeit haben, dürfen wir Dinge, die Gott missfallen, lassen. Wo diese Möglichkeit nicht geschenkt ist gilt was Paulus sagt:

  • Röm 7:15 – "…denn was ich herabwirke, kapiere ich nicht; denn nicht, was ich will, dieses prakti-ziere ich, sondern was ich hasse, dieses tue ich."

Wenn mein "Alter Mensch" etwas tut was ich hasse, dann darf ich an der göttlichen Rechnung festhalten. Unser Leben ist vom Glauben, der Treue und Gnade geleitet, nicht vom Bemühen! Gott ist es, der alles in allen innenwirkt, das Wollen und das Tun, nicht wir.

  • Phil 2:13 – "…denn Gott ist es, der in euch wirkt (w. - innenwirkt) sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen."
  • Eph 1:11 – "…in welchem wir auch belost wurden, als Vorersehene gemäß Vorsatz des Innen-wirkenden die alle gemäß dem Ratschluss seines Willens."

Es kommt auf die richtige Einordnung an! Unser Glaube oder unsere Treue hängen nicht von unserem Bemühen ab, obwohl dies gefordert ist, sondern von dem, der in uns wirkt. Unser Rechnen ist also oft ein Rechnen, dass den sichtbaren Tatsachen entgegensteht. Wir rechnen mit der unsichtbaren aber absolut zuverlässigen Mathematik Gottes. Hier dürfen wir unserem Vater in Christus immer wieder für diese große Gnade danken. Beachten wir also: wir rechnen in und mit Christus, nicht in oder mit uns!

Auswirkungen

Alltag im wahrsten Sinne des Wortes ist also:

Dass alles mit Danksagung genommen werden kann. Ob Essen, Beruf, Ehevollzug, die Ausgänge des Leibes (z.B. dankt ein gläubiger Jude auch auf der Toilette). Der ganze Alltag ist einbezogen in die Heiligung, die kein Abmühen ist, sondern dankbares Zusammenwirken von Geist- und Leibesleben. Die gespaltene Persönlichkeit ist unbiblisch. In Römer Kap. 7 bringt Paulus diese Dinge in die Verantwortung Jesu. ER lebt mein Leben (Gal 2:20), nicht ich!

Deshalb kannst Du in diesem irdischen Lauf frohen Mutes sein, weil ER alles trägt und innenwirkt.

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks

Bibelthemen
Der Aufbau des Menschen
Der Lernprozess der Seele