Zweite Rede des Elifas - Hi 15:1-35

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Zweite Rede des Elifas - Hi 15:1-35

Elifas wirft dem Hiob vor, aufgebläht daherzureden und Unnützes, ja Listiges zu sagen. Hiob möge sich bescheiden und demütigen. Er wisse doch nicht, was in einer Ratsversammlung Gottes beschlossen werde. (1Kö 22:19-22 - Hi 1:6-12 - Hi 2:1-6) - das weiß allerdings auch Elifas nicht. Wie in seiner ersten Rede bringt Elifas auch hier einen Himmel-Erde-Vergleich: Wenn Gott selbst Seinen himmlischen Knechten nicht traut und ihnen Irrtum zur Last legt (Hi 4:18 - Hi 15:15), wie kann dann Hiob meinen, gerecht und rein vor Gott dazustehen? Er müsse gesündigt haben! - Elifas wird in der zweiten Rede noch schärfer als in der ersten. Er spricht von Hiob nicht nur als von einem Staubgeborenen (Hi 3:19), sondern deutet an, Hiob sei "abscheulich und verdorben, ein Mann, dem Unrechttun wie Wassertrinken ist", also eine Labsal. Er möge an die Überlieferung der Väter denken, möge bedenken, was sie über den Gottlosen ausgesagt haben. (Hintergedanke: Bist du nicht auch so ein Frevler?)

Sehr eindrucksvoll ist die Beschreibung des Frevlers (des Gottlosen, des Bösen) in den Versen Hi 15:20-35. Lebensangst und Lebensgier kennzeichnen sein Wesen. Er ängstigt sich vor einem Verwüster, Verderber, der ihn überfallen könnte, aber noch mehr vor einem Dasein in hoffnungsloser, aussichtsloser Dunkelheit. Das ist die Folge davon, dass er sich gegen Gott erhoben hat (Hi 15:25.26). Zur Lebensangst des Menschen ohne Gott gesellt sich noch die Todesangst. Es ist schon erstaunlich, wie treffsicher Elifas das Denken des Gottlosen beschreibt.

Das gilt besonders für den Begriff der Finsternis. Da heißt es: "Er (der Gottlose) glaubt nicht an eine Rückkehr aus der Finsternis" (Hi 15:22) - "Er weiß, dass ihm ein Tag der Finsternis bestimmt ist" (Hi 15:23 - vgl. Mt 8:29) - "Der Finsternis kann er nicht entrinnen" (Hi 15:30). Das triftt für jeden Gottesfeind und zutiefst für den Satan selber zu! Wie bedauernswert sind doch Menschen, die "keine Hoffnung haben" (Eph 2:12 - 1Thes 4:13)! Wir dagegen, die wir an Jesus Christus glauben, dürfen vom Neuen Testament her wissen: Es gibt eine letzte Hoffnung für alle! Das letzte Wort über deinem und meinem Leben - über dem Leben aller Gläubigen - ja über dem Leben aller Menschen behält nicht die Finsters und nie endende Dunkelheit, sondern Gottes Licht und Gottes Liebe! Nicht nur für wenige, sondern für alle gilt zuletzt doch Jes 9:1: "Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen." Das bestätigt die Prophetie des Neuen Testaments an vielen Stellen.