Zweite Rede des Bildad - Hi 18:1-20

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Zweite Rede des Bildad - Hi 18:1-20

Während Bildad in seiner ersten Rede (Hi 8) noch mit liebevoll ermunternden Worten den Hiob zur Umkehr rief, hört man solche Töne inder zweiten Rede nicht mehr. Ganz offen und geradezu hart hält er dem schwer Geplagten entgegen: Nimm dich selbst nur nicht so wichtig! Deinetwegen wird die Erde nicht entvölkert werden (Hi 18:4). Dein Ergehen deutet darauf hin - weil ja Gott ein gerechter Vergelter ist -, dass du (bei all deinen frommen Worten) zutiefst ein Frevler, ein Gottloser bist, und du solltest wissen, wie Gott mit solchen umgeht... Das entfaltet Bildad, ohne Hiob zu schonen. Er meint ihm einen Spiegel vorhalten zu müssen. Dem Gottlosen entzieht Gott Licht und Kraft. Er überlässt den Frevler seiner eigenen Torheit: "Sein eigner Plan bringt ihn zu Fall."

Artur Weiser schreibt in seiner Hiob-Auslegung, "dass es keine strengere und gerechtere Strafe für den Menschen gibt, als dass ihm zunächst sein Wille erfüllt wird", bis er "an seinen eigenen Plänen scheitert". Es sind durchaus richtige Lebenserfahrungen und Beobachtungen, die Bildad hier zum Ausdruck bringt - doch die Anwendung auf Hiob ist falsch. Er ist ja nicht der frevelhafte Mensch, den Gottes vergeltende Gerechtigkeit straft, wohl aber ein Objekt der Prüfung Gottes. Das aber können und wollen die Freunde Hiobs nicht verstehen.