Zukunft und Hoffnung durch die Gottesfurcht - Spr 23:17-18

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 268. Des Rabbis Freude - Spr 23:15-16


269. Zukunft und Hoffnung durch die Gottesfurcht - Spr 23:17-18

Dein Herz ereifere sich nicht über die Sünder, sondern eifere jeden Tag um die Furcht JAHWEHs. Wahrlich, es gibt eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden!

Wie sollte der Gotttesfürchtige in Gefahr kommen, und den Sünder zu eifern und ihn zu beneiden (E)? Vielleicht darum, weil das Glück und die Wohlfahrt des Sünders in ihm Glaubenszweifel oder gar ein Begehren nach der "zeitlichen Ergötzung des Sünders erwecken (Hebr 11:25)? Darum mahnt uns Gott: "Beneide nicht den Mann der Gewalttat und erwähle keinen von seinen Wegen. Denn der Verkehrte ist JAHWEH ein Gräuel, aber Sein Geheimnis ist bei den Aufrichtigen" (Spr 3:31-32)! Beneide nicht böse Menschen, und lass dich nicht gelüsten, mit ihnen zu sein, denn ihr Herz sinnt Gewalttat und ihr Lippen reden Mühsal (Spr 24:1-2). Das Eifern um Gerechtigkeit und das Beneiden der Sünder und ihrer Wohlfahrt kann zum Zürnen gegen Gott auswachsen: "Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die Gesetzslosen denn für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leute der Gesetzlosen wird erlöschen" (Spr 24:19-20). Da Problem, warum es dem Gottlosen so wohl ergeht, kann in uns zu einer "Wurzel der Bitterkeit" werden, wie es Hebr 12:15 beschreibt; es ist auch in der gegenwärtigen Zeit des "verborgenen Gottes" unlösbar sondern wird gelöst in der heilsgeschichtlichen Zukunft, wo der Gesetzlose im Gericht seiner Hoffnung beraubt, der Glaubende aber von Gott erhöht wird. "Hat nicht Gott die Armen der Welt erwählt, reich zu sein im Glauben und zu Erben des Königreiches, welches Er denen bereitet hat, die Ihn lieben" (Jak 2:5)? Darum sollte sich Eifer, Fleiß und Begehren der Heiligen auf das höchste Gut, die Gottesfurcht, richten, welche der "eifernde Geist" in ihnen ausgestalten will. Auf welches Ziel richten wir unsere Lebenskraft aus? Wir können alle unsere geistigen und psychischen Kräfte in dem Widerspruch der scheinbaren Ungerechtigkeit dieser Weltzeit "zerreiben" lassen wie es der Psalmist erlebte, ehe er dieselben Kräfte auf Gottes Handeln in der Heilsgeschichte ausrichtete, und so seine Seele genas (Ps 77:10 statt "Krankheit - "Zerriebenwerden"; s. auch Ps 77:11-20). So sagt uns auch Spr 23:17: Wenn du begehrlich bist und eiferst, dann um die Gottesfurcht!, die sich dir begehrenswert in gottgeheiligten Menschen darstellt!

Von solchem Eifer und Fleiß spricht das NT oftmals (Röm 12:11 - 1Kor 14:1+12 - 2Kor 7:7+11-12 - 2Kor 8:16 - 2Kor 9:2 - 2Kor 11:1 - Gal 4:18 - 2Tim 1:17 - Hebr 4:11 - Hebr 6:11 - 2Petr 1:5 - Jud 1:3). Diese Haltung widerspricht keineswegs dem göttlichen Gnadengeschenk, sondern ist das Begehren um dessen Ausgestaltung. "Nicht erjagt der Lässige sein Wild, aber kostbares Gut eines Menschen ist es, wenn er fleißig ist" (Spr 12:27). Nennt nicht Tit 2:14 als Ziel der Selbsthingabe Christi, dass Er uns erkaufte von aller Gesetzlosigkeit und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken"? Freilich gilt des, die Spannung auszuhalten zwischen dem Wohlergehen der gottlosen und den oft leidvollen Wegen der Glaubenden; doch ist ihre Heilszukunft mit einem "Wahrlich" göttlichen Eidschwurs gesichert (Spr 23:18). Zur Zeit der vollendeten Hoffnung werden sich alle Widersprüche auflösen, unter denen wir hier noch leiden, weil sich die Gerechtigkeit Gottes noch nicht offenbart hat . Dies sichert uns auch Spr 24:14 zu: "Ebenso betrachte die Weisheit für die SEELE. Wenn du sie gefunden hast, so gibt es eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden!"

In Jer 29:11 ist diese göttliche Zusage ausdrücklich dem Volk Israel gewidmet, für jene Zeit, da der HERR es aus allen Völkern wieder ins Land der Väter zurückgeführt hat, wie wir es in unserer Generation miterlebt haben: "Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht JAHWEH: Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren!" Auch für uns möchte die Hoffnung eine Verankerung unserer Seele im Allerheiligsten Gottes sein, wie es Hebr 6:19 zusichert.


Lies weiter hier:

270. Geradeaus auf dem Wege! - Spr 23:19-21