Wind, Sturm = Symbole für Geistesströmung in Gericht oder Gnade

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Wind, Sturm = Symbole für Geistesströmung in Gericht oder Gnade


Gericht, Unglück und Schrecken werden oft durch Sturm und Wind dargestellt. So sagt David in Ps 55:8: "Ich wollte eilends entrinnen vor dem heftigen Winde, vor dem Sturme", und Spr 1:27 spricht von der Zeit, "wenn euer Schrecken kommt wie ein Unwetter und euer Unglück hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedrängnis und Angst über euch kommen."

Jes 10:3 fragt das ungehorsame Volk: "Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und beim Sturm, der von ferne daherkommt?" Der herannahende Feind wird in Jes 21:1 mit daherfliegenden Stürmen verglichen, und Jer 25:32 steht geschrieben: "Siehe, Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde."

Gerichtsstürme sind eine ernste Sprache Gottes, wie denn auch Hi 38:1 und Hi 40:1 davon sprechen, dass der Herr im Sturm redet. In Ps 50:3 lesen wir: "Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frisst um ihn her, und rings um ihn stürmt es gewaltig", und in Ps 83:15 bittet Asaph bezüglich der Feinde Gottes: "Verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwinde schrecke sie hinweg!"

Auch der verderbende Sturmwind ist ein Werkzeug Gottes, wie Jes 28:2 bezeugt: "Siehe, der Herr hat einen Starken und Mächtigen, gleich einem Hagelwetter, einem verderbendem Sturmwinde; wie ein Wetter gewaltiger, überflutender Wasser reißt er zu Boden mit Macht." Ferner sagt Hes 13:13: "Darum so spricht der Herr: Ich will einen Sturmwind losbrechen lassen in meinem Grimm und ein überschwemmender Regen wird kommen in meinem Zorn, und Hagelsteine im Grimm zur Vernichtung." Elende, Sturmbewegte und Ungetröstete" nennt Gott sein unter Gerichtsschlägen leidendes Volk Israel (Jes 54:11).

Der Sturm arbeitet nicht nach eigenem Willen, sondern wie "bestellt", wie Ps 107:25 geschrieben steht: "Er spricht und bestellt einen Sturmwind, der hoch erhebt seine Wellen." Nah 1:3 sagt uns, dass Sturmwind und Ungewitter Wege Gottes sind, und Am 4:13 spricht davon, dass G o t t "den Wind schafft".

So furchtbar aber auch die Gerichtsstürme waren, sind und in der Endzeit sein werden, - es gibt köstliche Zusagen, die hinsichtlich aller Stürme im weiten Weltenall im Vollumfang gelten, mögen wir sie sachlich in der Natur, persönlich in unserem Herzen, prophetisch für Israel und die Völkerwelt oder symbolisch für die gottwidrigen Mächte fassen.

Ps 107:29 bezeugt von Gott: "Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die Wellen." In Jer 30:23.24 lesen wir von einem "sausenden Sturmwind", der auch "Zornglut des Herrn" genannt wird. Er wird sich "wenden" (oder umkehren), wenn er die Herzensgedanken Gottes ausgeführt haben wird. Und diese Gedanken sind erstens sehr tief (Ps 92:5), zweitens "köstlich" (Ps 139:17) und drittens "Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück", sondern um "Ausgang und Hoffnung zu gewähren" (Jer 29:11). Welch gewaltige Ausblicke geben doch solche oft so unscheinbaren Worte!

Nicht nur gerichtsmäßige und auf Irrtum und Bosheit beruhende Geistesströmungen innerhalb der Gemeinde (Eph 4:14) werden durch Sturm und Wind dargestellt, auch das Wirken und Walten des Geistes Gottes wird manchmal mit dem Wehen des Windes verglichen. Denken wir nur an Joh 3:8: "Der Wind weht, wo er will, du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geist geboren ist." Oder erinnern wir uns an das Pfingsterlebnis der Jünger Jesu, wo das Wirken des Heiligen Geistes mit dem Daherfahren eines gewaltigen Windes verglichen wird (Apg 2:2)!

Sowohl der Nordwind der Gerichte als auch der Südwind der Gnade müssen mitwirken, dass der Wohlgeruch des Gartens unseres Herzens träufle und Christus an und in uns eine ihm wohlgefällige Frucht finde (Hl 4:16).