Weissagung der Verwüstung Babels - Jes 21:1-10

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Weissagung der Verwüstung Babels - Jes 21:1-10 (Jes 21)

E. König bemerkt zu Jesaja 21-23 Folgendes: "Die Kapitel 21-23 bieten einen mit Kap. 13-20 parallelen Zyklus von Reden. Denn abermals wird vom östlichen Hauptfeind Israels nach dem Westen hin fortgeschritten."

Eigenartig ist schon der Beginn unseres Abschnitts: "Ausspruch über die Wüste des Meeres." Man erklärt den Ausdruck so, dass Babylonien wegen der zahlreich es durchschneidenden Wasserläufe "Meerland" genannt wurde. Das Festland war dergestalt vom Euphrat nebst Sümpfen und Seen durchbrochen, dass es gleichsam wie im Meere schwamm. Dieses "Meerland" soll zur "Meereswüste" werden.

Der Fall Babels soll durch die Meder und Elamiter vollstreckt werden (V. 2). Die Meder wurden bereits in Jes 13:17 genannt. "Unter den Medern sind hier, wie vielleicht auch Jes 13:17, zugleich die Perser verstanden", meint E. Kautzsch. Die Elamiter wohnten südlich von den Medern, östlich vom unteren Tigris und Euphrat.

Der 5. Vers erweckt den Eindruck eines Gelages in Babel, aus dem man durch einen Alarmruf plötzlich aufgeschreckt wird. Der Feind ist mit Rossen und Reitern im Anmarsch! (Ähnlich und doch wieder anders wird in Dan 5 ein König mit seinen Gewaltigen bei einem Gelage plötzlich in Schrecken versetzt.) Sobald der Späher die Feinde sieht, ruft er: "Ein Löwe!" (V. 8 ist nach E. König ein aus der Hirtensprache entlehnter Alarmruf).

Die gesamtbiblische Schau kennt dreimal einen Fall Babels: in der Urzeit, zur Zeit Nebukadnezars und in der Endzeit. In der Urzeit war es der Turmbau zu Babel, dem der Herr ein Ende setzte (1Mo 11). - Der hier in Jes 21 geweissagte Fall betraf das Reich des stolzen Nebukadnezar (vgl. Dan 4:26-27, außerdem Jer 51). - Den endzeitlichen und endgültigen Fall Babels beschreibt Offb 18 (wobei es in Bezug auf das dort gemeinte Babel verschiedene Deutungen gibt).

Israel wird von Gott gleichsam "gedroschen" (V. 10). "Die Tenne, wo Jahwe Körner und Hülsen an Israel richterlich scheidet, ist das Exil. Babel ist das Werkzeug des dreschenden göttlichen Zorns. Aber die Liebe drischt auch mit und tut dem Zorne Einhalt" (F. Delitzsch). - Vom "Dreschen" des göttlichen Zorns wird Jesaja noch ausführlicher in Jes 28:23-29 sprechen. Er macht dort klar, dass Gott "nicht unaufhörlich drischt" und dass auch sein "Dreschen" einen heilsamen Zweck verfolgt. Seine Liebe steht immer dahinter.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 21
📕 Weissagung der Verwüstung Babels - Jes 21:1-10 (H. Schumacher)
📕 Ausspruch über Duma und über Arabien - Jes 21:11-17 (H. Schumacher)