Weib = ein Symbol für Neigungen, Grundsätze

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Weib = ein Symbol für Neigungen, Grundsätze


Das Weib ist die leiblich-seelisch-geistige Ergänzung des Mannes und schattet, da ja der Mann das Weib begehrt und wählt, dessen Neigungen und Grundsätze ab. 1Kor 11:7 sagt, dass das Weib des Mannes Herrlichkeit (Abglanz oder Darstellung) ist, wie der Mann die Herrlichkeit Gottes d.h. sein Repräsentant ist.

Von drei Frauen Abrahams wird uns berichtet: von Hagar, Sara und Ketura. Was Hagar und Sara abschatten, erklärt uns Paulus in Gal 4:21-31. Hagar ist ein Bild der Knechtschaft des Gesetzes und Sara symbolisiert die Freiheit der Verheißung. Hagar deutet also auf den vergangenen Gesetzeshaushalt hin, während Sara die Gläubigen der Jetztzeit versinnbildlicht.

Was bedeutet Ketura? Darüber lesen wir in 1Mo 25:1-4. Sie gebar dem Abraham 6 Söhne. Diese hatten zusammen 10 Söhne. Darum ist von 16 Söhnen der Ketura die Rede. Vier ist die Zahl der Erde, und 16 ist die mit sich selbst vervielfachte 4. Dass die 16 eine Zahl ist, die auf ausgesprochen Gesetzlich-Irdisches hinweist, ist im Gegensatz zum gesetzesfreien Geistig-Geistlichen, ersehen wir z.B. aus dem Vergleich von 1Mo 25:19-21 und Gal 5:22.23. Dort werden uns eine neunfache Frucht des Geistes, aber 16 Werke des Fleisches genannt. Dass die Werke des Fleisches der von aller Gesetzesknechtschaft freien neunfachen Geistesfrucht vorausgehen und dass von vielen Werken, aber von nur einer Frucht die Rede ist, sei hier nur angedeutet. Das alles ist durchaus nicht belanglos und zufällig, sondern, wie alles in der Schrift, von tiefer Bedeutung.

Während wir in Hagar ein Bild des verflossenen Gesetzeshaushaltes und in Sara ein Symbol der gegenwärtigen Heilszeit sehen, schattet Ketura das messianische Reich mit seinen reichen irdischen Segnungen vor. Von Bedeutung ist dabei 1Mo 25:5, wo uns gesagt wird, dass nicht etwa die Söhne der Ketura, sondern vielmehr Isaak, der Sohn der Verheißung, "alles, was Abraham hatte", erhielt (vgl. Kol 2:9.10 - Eph 3:19).

Wir erkennen also in Hagar den Gesetzeshaushalt vor Christi Geburt, in Sara die gegenwärtige Gnadenzeit, in der die Gemeinde, der Sohn und Erbe Gottes, zubereitet wird, und in Ketura den zukünftigen Äon des messianischen Königreiches mit seinen irdischen Füllesegnungen.

Betrachten wir noch kurz ein anderes Weib aus dem 1. Buch Mose: die Asnath! Sie ist das einzige Weib Josephs von dem die Schrift berichtet. Ihr Name bedeutet "Verderben" oder "Todeszeichen". Joseph ist ohne Zweifel eines der herrlichsten Vorbilder auf Christus. Gleichwie sich nun der geschichtliche Joseph die Asnath zum Weibe wählte, so richtet sich Christi, des wahren Joseph, wunderbare Liebe auf die in Tod und Verderben liegende Schöpfung, um sie für sich zu erwählen und sie all seiner Segnungen teilhaftig werden zu lassen. Solche inneren Zusammenhänge sind für den Glauben gar köstliche und tröstliche Durchblicke, für die er loben und anbeten lernt. Wir sehen also in den Weibern von Abraham und Joseph Neigungen und Grundsätze göttlicher Gnadenwahl enthüllt.

So könnten wir noch andere Frauen betrachten, z.B. die Ehebrecherin Bathseba, die in Verbindung mit der Sünde Davids Israels Fluch und Schande vorschattet, ferner Salomos tausend Weiber, ein Vorbild auf die Fülle der Nationen, die er, als er alt geworden war, in die gleiche Segensstellung erhöhte wie sein erstes Weib u.a.m.

Gott gebe uns erleuchtete Augen des Herzens, dass uns immer tiefere und herrlichere Wahrheiten aus seinem unerschöpflichen Wort erschlossen werden und wir nicht solchen gleichen, die blind und taub, träge und satt an den unerforschlichen Reichtümern der Schrift vorbeigehen!