Umgestaltung - 2Kor 3:18

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Umgestaltung - 2Kor 3:18

"Wir alle aber, die wir mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie im Spiegel schauen (oder: sich in uns spiegeln lassen), werden dadurch umgestaltet in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn aus geschieht, dem Geist." 2Kor 3:18


Was wir Menschen dringend brauchen - die wir von Natur aus durch die Sünde beschmutzt und entstellt sind -, ist Umgestaltung, Veränderung. Wir sollen zurückerneuert werden in das Bild Gottes; denn wir sind ja zur Gottebenbildlichkeit berufen (1Mo 1:26-27). Wie aber geschieht Umgestaltung?

Da kommt es auf unser Anschauen an. Was wir anschauen, das prägt uns. Wer täglich stundenlang fernsieht, wird dadurch geprägt, auch wenn er es nicht merkt. Sehen wir stundenlang unordentliche, streitende oder gar brutal um sich schießende Menschen vor uns, so gewöhnen wir uns daran. Wir merken zuletzt gar nicht mehr, wie ungöttlich und böse das ist. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche. Hier ist der Nachahmungstrieb besonders stark. Darum ist es so wichtig, die Heranwachsenden recht anzuleiten, ihnen Maßstäbe zu kritischem Urteilen zu vermitteln.

Wir aber schauen Jesus an - nicht nur in Seiner Niedrigkeit als Menschn, sondern in Seiner Herrlichkeit. Wie ist das aber möglich? Wir sehen Ihn doch nicht! Unser Text sagt uns: Wir schauen Ihm im Spiegel an! Am besten denken wir dabei an Gottes Wort. Im Spiegel des Wortes - durch den Geist lebendig gemacht - erblicken wir Jesu Herrlichkeit. So werden wir geprägt und verändert. Statt "wie im Spiegel schauen" kann auch übersetzt werden: widerspiegeln. In der Bruns-Bibel heißt es: "Wir schauen in die Herrlichkeit des Herrn und strahlen sie zugleich wie ein Spiegel zurück." Wir lassen Gottes Herrlichkeit sich in uns spiegeln. Das erinnert mich an den schönen Satz von Helmut Gollwitzer: "Der Mensch ist bestimmt, diejenige Stelle in der Schöpfung zu sein, an der Widerspiegelung der göttlichen Liebe stattfindet." Das vermag aber nur der Mensch, der sich der Liebe Gottes öffnet. Möchten wir doch Menschen sein, die nicht ständig Streit und Bosheit und Schrecken anschauen, sondern Gottes Liebe und Herrlichkeit, und die sich durch sie prägen lassen!