Strafrede gegen Jerusalem - Jes 22:1-14

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Strafrede gegen Jerusalem - Jes 22:1-14 (Jes 22)

Mit dem "Tal der Schauung" ist offenbar Jerusalem gemeint. Obwohl Jerusalem kein Tal ist, konnte es doch auch "nach dem großen Tal benannt werden, von dem es südlich und östlich umzogen ist, und der bergige Teil der Stadt ist ja daneben (V. 5b) auch genannt" (E. König).

Am Anfang dieses Abschnitts (V. 1-2) wie auch wieder am Ende (V. 13) finden wir Jerusalem im Zustand des Lärmens und Jauchzens, der Lust und der Freude; doch dem Herrn kann es nicht gefallen. Es ist nicht die Freude im Herrn, sondern eine Mischung aus Trotz und Leichtsinn und weltlicher Lust. Man blickt nicht auf den Herrn, sondern berauscht und vergnügt sich, obwohl die Lage alles andere als ungefährlich ist.

Welches ist der Grund der freudigen Erregung? - Ist es die Hoffnung auf ein Bündnis mit Ägypten, die einen "Freiheitsschwindel" (Delitzsch) hervorrief? - Oder gab es nach den in 2Kö 18:14-16 berichteten Ereignissen kurzfristig eine Situation, wo der Assyrer nach Erhalt einer gewaltigen Tributzahlung befriedigt zu sein schien (bevor er dann doch aufs Neue Jerusalem bedrohte)? - Die endgültige Abwendung der assyrischen Bedrohung durch das Eingreifen des Herrn der Heerscharen (2Kö 19:35-36 - Jes 37:36-37) kann wohl nicht der Grund gewesen sein; denn noch wird an der Befestigung Jerusalems gearbeitet werden (V. 10). Auch würden die ernsten Worte Jesajas dazu nicht passen.

Jesaja ruft das Volk weinend dazu auf, sich nicht länger über die wahre Lage hinwegzutäuschen und, vor allem, seinen Gott nicht zu vergessen und ihn nicht durch freches Sündigen zu beleidigen. Seine Worte scheinen zum einen Gegenwartsbeschreibung, zum andern Vorhersage nahe bevorstehender Ereignisse zu sein: Der Feind wird kommen - er steht schon bereit! Auf der Suche nach Waffen werdet ihr euch an das "Waldhaus" Salomos erinnern (vgl. 1Kö 7:2 - 1Kö 10:17 - 1Kö 10:21). Doch an euren Gott wollt ihr nicht denken, lieber Feste feiern (V. 13). (Der Spruch, den Paulus in 1Kor 15:32 zitiert, wird schon hier verwendet.) - Sich derart von Gott abzuwenden, gerade jetzt, wo man seinen Schutz dringend brauchte, ist schwere Schuld vor Gott. "Sie wird euch nicht gesühnt werden, bis ihr sterbt." Doch Jahrhunderte später erfolgte durch den Kreuzestod Jesu Christi die Sühnung der Sünden der ganzen Welt (2Kor 5:18-19 - 1Jo 2:2). Nun gibt es keine Sünde mehr, die dem glaubend Herzutretenden nicht vergeben werden könnte.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 22
📕 Strafrede gegen Jerusalem - Jes 22:1-14 (H. Schumacher)
📕 An die Stelle des Verwalters Schebna soll Eljakim treten - Jes 22:15-25 (H. Schumacher)