Stein = ein Symbol für Lieblosigkeit, Herzenshärtigkeit, Geisterwelt

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Stein = ein Symbol für Lieblosigkeit, Herzenshärtigkeit, Geisterwelt


Die inspirierte und die weltliche Bildersprache nennen ein gefühlloses, liebeleeres Herz steinern. Von dem Leviatan, einem Vorbild auf Satan, sagt Hi 41:15: "Sein Herz ist hart wie Stein und hart wie ein unterer Mühlstein", und von Nabal steht in 1Sam 25:37 geschrieben: "Sein Herz erstarb in seinem Innern, und er wurde wie ein Stein."

Der von Engeln verordnete Gesetzeshaushalt Israels (Apg 7:53) hat es in verschiedener Hinsicht mit Steinen zu tun (vgl. Joh 8:5). Darum redete auch Paulus in 2Kor 3:3 von "steinernen Tafeln" und bezeichnet die in Steine eingegrabenen Buchstaben als Dienst des Todes und der Verdammnis (2Kor 3:7.9).

Im sogenannten Brief des Jeremia im 6. Kap. des apokryphen Buches Baruch, werden die Götzen, die weder helfen noch retten können, "den Steinen gleich" genannt (Vers 39). Gott klagt über sein untreues Volk, das zum Steine sagt: "Du hast mich geboren" (Jer 2:27) und spottet in Hab 2:19 derer, die den schweigenden Stein zum Erwachen bringen wollen, um von ihm belehrt zu werden.

Wenn sich in Offb 6:16 die vor dem Zorn des Lammes Erschrockenen zu den Bergen und Felsen wenden, um von ihnen verborgen zu werden, so dürfen wir gewiss hinter diesen toten Bergen und Felsen lebendige Mächte und Wesen erblicken, wie ja überhaupt an vielen Stellen der Schrift Bergen und Felsen Eigenschaften und Handlungen zugeschrieben werden, die nur auf lebendige Geschöpfe und nie auf toten Stoff bezogen werden können. Vgl. z.B. Jer 51:25 mit Offb 8:8!

In Jes 57:6 ist Gott darüber erzürnt, dass sein untreues Volk, die Kinder des Abfalls und der Same der Lüge (Jes 57:4), glatten Steinen (oder Steinblöcken) des Talbaches Speiseopfer und Trankopfer darbringt. Sollte Israel wirklich nur toten Felsen geopfert haben und nicht vielmehr mit den hinter diesen Steinen stehenden unreinen Geistermächten in Beziehung getreten sein? Der Vergleich von Jes 57:17 mit 5Mo 32:31 zeigt uns, dass die Dämonen als Fels des ungehorsamen Israel bezeichnet werden und im Gegensatz zu dem wahren Felsen, dem Herrn, stehen. Hes 11:17-19 stellt die Befreiung vom Götzendienst als Wegnahme des steinernen Herzens dar.

In Mt 7:9 redet der Herr von der Unmöglichkeit, dass ein Vater, der von seinem Sohn um Brot gebeten wird, ihm einen Stein darreicht. Er will damit sagen, dass Menschen, wenn sie einmal nach dem Brot des Lebens, nach ihm selber schreien, nicht einem unechten Christus, einem Engelwesen oder einem Truggeist zum Opfer fallen.

Wenn wir also, wie wir gesehen haben, unter Steinen nicht nur tote Felsblöcke verstehen müssen, so gewinnen auch solche Schriftaussagen wie Hab 2:11 ("der Stein wird schreien aus der Mauer") und Nah 1:6 ("sein - d.i. Gottes - Grimm ergießt sich wie Feuer, und die Felsen werden von ihm zerrissen") eine viel tiefere und wesenhaftere Bedeutung.

Auch die feurigen Steine, in deren Mitte der schirmende, gesalbte Cherub wandelte (Hes 28:11-16), und das Wegwälzen der Steine, wovon oft die Rede ist, offenbaren uns in diesem Lichte gewaltige und wunderbare Wahrheiten. Auch die von Feuer und Hammer des göttlichen Logos (Christus) zerschmetterten Felsen in Jer 23:29 dürfen wir in höherem Sinne verstehen. Sie schatten aufs erste unsere natürlichen, steinharten Herzen ab, sind, prophetisch geschaut, ein Bild des verstockten Volkes und weisen, symbolisch gesehen, auf Engelmächte und Geisterwelten hin.

Die Beschneidung der Kinder Israel geschah durch Steinmesser (Jos 5:2.3), während unsere Beschneidung "nicht mit Händen" geschieht (Kol 2:11). Dass Steine, zutiefst gesehen, auf Engelwesen hindeuten, ersehen wir u.a. auch in 5Mo 32:37, wo wir lesen: "Wo sind ihre Götter (oder Engel), der Fels, auf den sie vertrauen?" oder aus dem Gebet der Hanna in 1Sam 2:2, wo sie sagt: "Kein Fels ist wie unser Gott."

Als der Herr in Jerusalem einzog und die Menge der Jünger mit lauter Stimme Gott lobte, murrten die Pharisäer dagegen und forderten den Meister auf, solches seinen Jüngern zu verbieten. Doch der Herr entgegnete: "Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien" (Lk 19:36-40).

Wenn dereinst die Steine schreien, die jetzt noch toten, von der Liebesmacht Gottes noch nicht neugezeugten Geisterwelten den Christus loben und preisen, dann erfüllt sich Hebr 1:6: "Und wenn er wiederum (ein andermal oder von neuem) den Erstgeborenen in den Erdkreis einführt, spricht er (oder: hat er recht, d.h. erfüllt sich): Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten."

In wunderbarer, die kühnsten menschlichen Erwartungen weit übertreffender Weise wird dereinst Gott statt der Steine Eisen und statt des Eisens Silber bringen (Jes 60:17). Da aber Eisen Gericht und Silber Erlösung vorschatten, so bedeutet das, dass Gott die Engelwelten durch Gericht zur Erlösung führt.

Gott vermag dem Abraham aus Steinen Kinder zu erwecken (Mt 3:9). Von diesem Vermögen wird der Vater der Herrlichkeit zur gegebenen Zeit und Stunde Gebrauch machen, um seinen Liebes- und Rettungswillen an aller und jeder Kreatur durchzuführen.