Staub = ein Symbol für Unzählbarkeit, Trostlosigkeit

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Staub = ein Symbol für Unzählbarkeit, Trostlosigkeit


Unzählbarkeit, Trostlosigkeit und manchmal auch der Tod werden mitunter im Bild des Staubes dargestellt. "Ich will deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird", verheißt Gott dem Abraham in 1Mo 13:16 (vgl. 1Mo 28:14), und in 2Chr 1:9 betet Salomo bezüglich Israel als von einem Volk, das "zahlreich wie der Staub der Erde" ist.

Weit häufiger aber ist der Staub ein Sinnbild der Trauer und Trostlosigkeit. "Ich bin Staub und Asche", sagt Abraham in 1Mo 18:27 zu Gott, und Hiob klagt in Hi 10:9, dass Gott ihn zu Staub zurückkehren lassen will (vgl. 1Mo 2:7 - 1Mo 3:19).

Aus dem Staub vermögen höchstens Stechmücken und Geschwüre hervorzukommen (2Mo 8:16.17 - 2Mo 9:9-11), und von den Menschen wird im Gegensatz zu den Engeln gesagt, dass sie in Lehmhäusern wohnen und dass ihr Grund im Staube ist. (Hi 4:19).

Josua und seine Ältesten fielen wegen Achans Sünde aufs Angesicht vor der Lade des Herrn und warfen Staub auf ihre Häupter (Jos 7:6), und David wurde von dem Lästerer Simei mit Staub und Steinen beworfen (2Sam 16:13). Hiobs Freunde streuten Staub auf ihre Häupter (Hi 2:12), und das gleiche werden dereinst die Kaufherren der Erde und alle in der Schifffahrt Beschäftigten tun, wenn die reiche Welt- und Handelsstadt Babylon gerichtet werden wird (Offb 18:19).

Nach außen gesehen hat der Prediger recht, wenn er klagt: "Alles geht an e i n e n Ort; alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt zum Staube zurück" (Pred 3:20).

Aber nicht zur Unzählbarkeit und Trostlosigkeit, selbst der Tod wird mitunter im Bilde des Staubes dargestellt. Darum redet der gekreuzigte Messias vom "Staub des Todes" (Ps 22:15) und weiß, dass sich dereinst vor ihm beugen werden "alle, die in den Staub hinabfahren" (Ps 22:29). David graut vor dem Hinabsinken in die Grube, weil der Staub den Herrn nicht preisen wird (Ps 30:9), und auch Moses, der Mann Gottes, spricht vom Tode als vom Zurückkehren zum Staube (Ps 90:3).

Doch ist der Staub nie Ziel und Ende der Wege Gottes! Schon Hanna frohlockte betend: "Er hebt aus dem Staube empor den Geringen" (1Sam 2:8; vgl. Ps 113:7), und Jes 26:19 ruft den im Staub des Todes Liegenden zu, sie sollen aufwachen und jubeln, da die Erde die Hingestreckten und Schlaffen, die Toten, nicht behalten darf, sondern sie wieder herausgeben muss.

"Schüttle den Staub von dir ab!" gebietet der Prophet in göttlichem Auftrag den Gefangenen der Sünde und des Todes und verkündigt ihnen völlige Wiederherstellung (Jes 52:2ff.). In heiliger Freude stimmen wir in das Bekenntnis unseres großen Bruders und Vorbildes Paulus ein, der in 1Kor 15:47-49 bezeugt: "Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub, der zweite Mensch vom Himmel. Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind, und wie der Himmlische, so auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen".