Sohnesgehorsam - Spr 13:1

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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126. Sohnesgehorsam - Spr 13:1

Ein weiser Sohn hört auf die Unterweisung des Vaters, aber ein Spötter hört das Schelten nicht.

Wieder spricht der Text von der Vaterunterweisung, die zugleich väterliche Erziehung, ja, Zucht ist. Wenn wir dieses Gotteswort ernst nehmen, dann gibt es in unserer Zeit des Aufruhrs gegen jegliche Autorität kaum noch weise Söhne! In diesen gefährlichen Strudel werden selbst die christlichen Gemeinden hineingerissen, denen der Fürst dieser Welt aus der "altertümlichen" Mauer der Gottesoffenbarung Stein um Stein herauszubrechen versucht. Eigentlich heißt unser Text: Ein weiser Sohn ist die Unterweisung des Vaters..., d.h. ist Ziel und Ergebnis der väterlichen Zucht, ist, was er geworden ist, durch des Vaters Unterweisung; die Elberfelder Übersetzung hat die Gedankenlücke mit dem hört der zweiten Zeile ergänzt, was sinngemäß durchaus richtig ist: der weise Sohn hört... der Spötter hört nicht.

Hören führt zum Gehorsam. Noch immer "kommt der Glaube aus der gehörten Botschaft" und nicht aus der Pantomime, dem "christlichen" Beat und Verkündigungsspiel und was dergleichen an "harmlosen christlichen Vergnügungen" aufgeboten wird! Glauben weckende Verkündigung aber kommt aus dem Worte Gottes (Röm 10:17), je weniger diese Bedingung erfüllt isst, um so mehr muss man zu Ersatzformen der "Menschenverlockung" greifen.

Kann aber ein Sohn schon weise sein? Ist Weisheit nicht ein Kennzeichen der Reife und des Alters? Nein, Weisheit gibt es auf jeder Glaubens- und Reifestufe, wenn anders wir die Aussage aus Jak 1:4 ernst nehmen, dass bereits das Kindlein in Christo "vollkommen" ist, weil es alle geistlichen Grunddispositionen und Wesenszüge des Christusbildes in sich trägt. Freilich muss es nun heranwachsen zur "Vollendung" der Erwachsenenreife, und dazu dient entscheidend das Hören auf die Vaterunterweisung. "Gehorsam" (hypokoä) bedeutet eigentlich, dass man sich "unter das Gehörte stellt": was mir auf dem Wege der Demut möglich isst. Darum bittet der Apostel in Hebr 13:22; "Ertraget das Wort der Ermahnung!"

Der dreiste Spötter aber hört nicht auf das Schelten des Vaters, auf die Warnung Gottes. Über solche "Dummheit" sagt Spr 12:1: "Wer Unterweisung liebt, liebt Erkenntnis; und wer Zucht hasst, ist dumm!"

Wenn 1Kor 4:15 beklagt, dass es "nur wenige Väter", wohl aber 10 000 Erzieher" in der Christusgemeinde gäbe, dann weil es keinen Gegensatz zwischen "väterlichem Evangelium" und "gesetzlicher Erziehung" aufrichten; vielmehr beklagt es das absurde Missverhältnis, das Zucht und Erziehung sinnlos ist, wenn es keine Vaterschaft; d.h. kein neues Leben gibt. Söhne aber müssen göttliche erzogen werden, und ein guter Vater ist zugleich ein guter Pädagoge, was Hebr 12. aufs klarste auf Gott selbst bezieht. Darum gehört auch das Schelten, die Warnung vor dem kommenden Gericht, zur vollen Botschaft des Wortes Gottes!

Kindlicher Gehorsam im Hören der Vaterunterweisung und väterliche Lebensautorität bedingen einander. Dies ist schon im Natürlichen so. Zwar fordert Paulus von den Kindern: "Gehorchet euren Eltern in allem, denn das ist recht (richtig, gerecht) und im Herrn wohlgefällig"; er fordert aber die Väter auf, ihre Kinder nicht bis zur Mutlosigkeit "zu ärgern" und sie nicht "zum Zorn zu reizen" (Eph 6:1-4 - Kol 3:20-21). So ausgewogen sollte auch das geistliche Verhältnis der Generationen in der Gemeinde Jesu sein! Wie solche gottgemäße Vaterunterweisung aussieht, mögen die beiden Timotheusbriefe zeigen, worin Paulus als Vater "sein echtes und geliebtes Kind im Glauben" in vortrefflicher Weise ermahnt und ermuntert. Gewiss hat Timotheus (als "der Gott Fürchtende") einem solchen Vater zugehört und gehorcht und so den Weg zur vollkommenen Weisheit gefunden.

Die gründlichste Unterweisung und Erziehung gibt Gott als der "Vater aller Vaterschaften" selbst; in einer vollkommenen Pädagogik "behandelt er uns wie Söhne". Während uns unsere irdischen Väter "nach Gutdünken", also keineswegs immer fehlerfrei erzogen, ist Gottes Erziehung ohne Fehl. "Sollten wir uns dem Vater der Geister nicht unterordnen und leben? Er erzieht uns zum Nutzen, damit wir Anteil gewännen an Seiner Heiligkeit. Alle Erziehung aber scheint für die Gegenwart nicht Freude, sondern eher Traurigkeit zu bewirken; zukünftig aber bewirkt sie die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit, denen, die durch sie geübt sind. (Hebr 12:4-11). Der weise Sohn ist das Ziel der Vaterunterweisung!

Lies weiter hier:

127. Die Seele des Fleißigen wird gesättigt - Spr 13:4