Rückblick auf sein früheres Glück - Hi 29:1-25

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Rückblick auf sein früheres Glück - Hi 29:1-25

Man könnte den Eindruck haben: Dieser Mann ist sehr selbstgerecht und selbstgefällig. In jeder Beziehung stellt er sich als vorbildlich, hilfreich und gercht dar. Aber vergessen wir nicht Hi 1:1: Dieser war tatsächlich redlich und aufrichtig, Gott fürchtend und das Böse meidend. So urteilt Gottes Wort im ersten Vers dieses Buches. Und in unerem Kapitel beruft er sich zuallererst auf Gott, der ihm Licht und Wegweisung gab und mit dem er vertrauten Umgang, persönliche Gemeinschaft haben durfte. Vom Neuen Testament her fragen wir erstaunt: Wie ist so etwas möglich vor Golgatha, lange Zeit vor Jesu Kreuzestod und Auferstehung? Immerhin hatte auch Adam vor dem Fall traute Gemeinschaft mit Gott und ein Abraham war Gottes Freund (Jes 41:8 - Jak 2:23) - das alles sozusagen im Vorgriff auf das Erlösungswerk Jesu Christi.

Sein tadelloser und liebevoller Umgang mit seinen Mitmenschen brachte ihm großen Respekt und hohe Wertschätzung ein. Heutzutage wäre er wohl Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er war mit Gott und sich selbst zufrieden und erwartete, dass das alles auch bis zu seinem Abscheiden in hohem Alter so bliebe (Hi 29:18). Aber nun war alles ganz anders gekommen, was er dann im folgenden Kapitel bitter beklagt.

Sehr schön sagt Hiob in Hi 29:24: "Ich lächelte ihnen zu, wenn sie kein Vertrauen hatten." Welch feine, mutmachende Art, mit Verzagten umzugehen! Und in Hi 29:25 wird Hiob vollends zum Christusdarsteller, was auch in den Versen Hi 29:12-16 schon angedeutet ist. Jesus Christus wählt unsern Weg aus, ja Er ist für uns der Weg (Joh 14:6). Er ist der von Gott ersehene König für Israel und die - das zeigt die Schrift von Ps 2:6 bis Offb 19:16. Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde (Kol 1:18). Und zu Seinen messianischen Aufgaben gehört nach Jes 61:2 auch dies, "alle Trauernden zu trösten".