Mitgekreuzigt

aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)

"Dabei erkennen wir, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt wurde, damit der Leib der Sünde die Herrschaft verliere und wir der Sünde nicht länger Sklavendienst leisten... Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit Ihm leben werden; wir wissen ja, dass Christus aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod ist nicht mehr Herr über Ihn. Denn was Er starb, starb Er der Sünde ein für alle Mal; was Er aber lebt, lebt Er Gott. So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus!" (Röm 6:6.8-11)

Als Jesus am Kreuz hing, gab es noch zwei Mitgekreuzigte, einen zur Rechten und einen zur Linken. Es waren Räuber, Plünderer, Aufrührer (Mt 27:38). Einer von ihnen kam noch am Kreuz zum Glauben an Jesus als den König Israels (Lk 23:40-43). - Doch es gab darüber hinaus noch eine unzählbar große Schar Mitgekreuzigter, die niemand von denen, die das Kreuz umstanden, sehen konnte. Es war ein unsichtbares geistliches, göttliches Geschehen, das uns Paulus im vorangestellten Text enthüllt. Es war ein unbegreifliches Wunder.

Das Geheimnis liegt in dem kleinen Wörtchen "mit". Es drückt eine enge geistliche Verbindung zu Jesus Christus aus. Paulus spricht in seinen Briefen von Mitgekreuzigten und Mitgestorbenen, aber auch von solchen, die mit Christus auferweckt und lebendig gemacht worden sind und die heute mit Ihm leben. Und alle jene, die heute ein verborgenes Leben führen mit dem Christus in Gott, werden einmal mit Ihm in Herrlichkeit geoffenbart werden (Kol 3:3.4).

Wir sollten nicht über die Tatsache des Mitgekreuzigtseins nachgrübeln, sondern die Konsequenzen für die Gegenwart bedenken: "Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus! Vom Kreuz Christi her wird uns, die wir glauben, eine Kraft der Tötung zuteil - die sich aber positiv auswirkt: "Tötet nun, was an euch nocht irdisch gesinnt ist" (Kol 3:5). Zugleich wird uns von der Auferstehung Christi her eine ganz neue Kraft des Lebens zuteil, um für Gott da zu sein. Wohl dem, der im Glauben mit beidem rechnet: der Kraft der Tötung und der Kraft, für Gott zu leben!