Kein anderes Evangelium - Gal 1:8

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Kein anderes Evangelium - Gal 1:8

"Aber auch wenn wir selbst oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigten, das dem entgegensteht, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei Gottes Zorn überantwortet!" Gal 1:8


Paulus kann zart und mild, aber auch hart und streng reden. Geht es um Menschen in Not, verfolgte Gläubige, persönliche Schwachheiten, so kann der Apostel liebevoll und herzlich ermahnen und trösten. Geht es aber um die gesunde Lehre - und vor allem um die Grundlagen der Lehre -, geht es um das ihm anvertraute Evangelium, so schließt er keine faulen Kömpromisse. Im Galaterbrief geht es ja im Wesentlichen um die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade, ohne Gesetzeswerke. Dieses paulinische Gnadenevangelium darf nicht verfälscht werden! Selbst wenn ein Engel aus dem Himmel (einer von jenen, die Israel nach Gal 3:19 das Gesetz anordneten) seine Botschaft verfälschte, so sei er Gottes Zorn überantwortet (griechisch anathema: er sei verbannt, verflucht). Hier geht es nicht um KLeinigkeiten der Auslegung, die man so oder so sehen kann, sondern um das Grundsätzliche: Müssen auch Menschen aus den Nationen, die gläubig werden, das jüdische Gesetz und die Beschneidung annehmen oder sind sie frei davon? Das wurde ja auf dem sogenannten "Apostelkonzil" (Apg 15.) besprochen und geklärt. Und so lehrt nun Paulus: Die Nationengläubigen sind frei vom Gesetz - nicht etwa frei zur Gesetzlosigkeit und Sünde, sondern frei für die totale Gnade, frei zur totalen Hingabe an Gott und Christus durch den rettenden Glauben, frei zum Glaubensgehorsam.

Auch heute ist das Evangelium von Jesus Christus - und besonders die paulinische Lehre - in großer Gefahr, verändert, ja verfälscht zu werden. Welche Gefahren drohen? Dass Bibelkritiker die geschichtliche Wahrheit der biblischen Berichte in Frage stellen - dass man die Gerichte Gottes, die biblische Prophetie, die Hoffnung für Israel und für die Welt verschweigt, - dass ein "Wohlfühl-Evangelium" den Menschen statt Gott in den Mittelpunkt rückt - und was es noch an Einseitigkeiten und Entstellungen geben mag. Möchten wir doch treu am Worte Gottes und an der Lehre der Apostel bleiben!