Jesus und die Krankheiten

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

weitere Abschriften hier:

Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
8. Ja, Vater Mt 11:25-30 (1920)

9. Jesus und die Krankheiten

  • Joh 9:1-7 (ELB) Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. (2) Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde ? (3) Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. (4) Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. (5) Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. (6) Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Teig aus dem Speichel und strich den Teig auf seine Augen; (7) und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloah! was übersetzt wird: Gesandter. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend.

Dem Blindgeborenen begegnet Jesus, und Jesus hebt seine Krankheit auf. Er hebt sie auf eine sonderliche, sonst beim Heiland nicht übliche Art auf. Er nimmt Speichel, Er macht einen Brei, Er schmiert diesen auf des Blinden Augen, Er schickt ihn zum Siloah, dessen Wasser doch durchaus kein Augenwasser ist, und heilt ihn so. Aber, wie auch die Art der Heilung war, der Heiland macht sehend und steht hier wieder vor uns als der Aufheber der Krankheiten. Das ist die erste große Tatsache unseres Textes: J e s u s hebt die K r a n k h e i t auf. Die besondere Art, wie Er sie im vorliegenden Falle aufhebt, führt uns dann die andere Tatsache vor Augen: J e s u s hebt die K r a n k h e i t e n auf v e r s c h i e d e n e Art auf. Worin die verschiedene Art begründet ist, und was wir daraus lernen, davon wollen wir weiter unten reden. Es ist für unser Glaubensleben von großer Bedeutung, dies doppelte klar innerlich zu erfassen: Jesus hebt die Krankheit auf, und Jesus hebt sie auf verschiedene Art auf, weil gerade in diesem Punkte, w i e Jesus die Krankheiten aufhebt, viel Unklarheit besteht und durch die Unklarheit gar manche Anfechtung der Seelen entsteht. -

Der Aufheber des Sündenfluchs

Das eine ist also vor allem und über alles klar: Jesus ist der Aufheber der Krankheiten. Dieses ist Er, weil Er auch der Aufheber des Sündenfluchs und der Sünde ist. Nur der Aufheber der Sünde und des Sündenfluchs kann auch der Aufheber der Krankheiten sein; und nur soweit der Sündenflluch und die Sünde gebrochen ist, kann auch die Krankheit aufgehoben werden - das sind Grundwahrheiten der Schrift. Es vermögen ja auch Menschen auf die verschiedenste Art diese oder jene Krankheit zu überwinden; aber dann ist immer nur e i n e einmalige K r a n k h e i t s e r s c h e i n u n g gehoben; aber krank werden kann auch der gesund gewordene Mensch immer wieder. Die Krankheit als solche in ihrem ganzen Fluchumfang hat noch kein geschaffener Geist aufgehoben, weil keiner die Sünde aufheben kann. Die Krankheit als solche überhaupt und im ganzen kann nur Jesus Christus aufheben, und Er hat sie aufgehoben, weil Er Sünde und Tod überwunden hat. Ja Krankheitsaufhebung, diese Frucht der Sündenüberwindung, kann nicht v o n u n t e n ausgehen, sondern nur v o n o b e n , von keiner geschaffenen Kreatur, sondern nur von dem ewigen Gottgleichen und Gottgeborenen, von dem eingeborenen Sohne. Er ist der Einzige, nächst Gott selbst, welcher das Leben in Sich selber hat. In Ihm, dem Sohne, wohnt von Ewigkeiten her die Fülle der Gottheit. Alles ist durch Ihn und zu Ihm geschaffen. Er ist das Leben und dadurch das Licht der Menschen. In Ihm wird auch alles erlöst und versöhnt: der Vater hat nach Seinem ewigen Wohlgefallen beschlossen, dass in Ihm, dem Sohne, alles als unter e i n e m Haupte, sollte zusammengefasst werden.

So ist Jesus, als der Sohn Gottes, schon von Ewigkeiten her der Aufheber des Fluchs, und damit auch der Krankheiten. Aber um diese Überwindung alles Krankheitswesen praktisch durchzuführen, musste nun dieser Sohn Gottes, der Träger alles göttlichen Lebens - und Heilsfülle, in unser armes, sündiges, krankes und elendes Fleisch und Blut eintreten, musste die Sünde im Fleische zunichte machen und dadurch auch den Krankheiten den Keimbogen entziehen. Und das hat in unendlicher Liebe der Sohn Gottes getan. Er ist Mensch geworden, ganz gleich wie wir; Er ist im Menschenleib versucht worden allenthalben, ganz gleich wie wir - aber Er hat nicht eine einzige Sünde getan. In allem und unter allem war Er dem Vater gehorsam; Sein Wille und des Vaters Wille waren ständig e i n s. Darum konnte nun auch Seine Leibeshütte nie von Krankheit beschwert werden. J e s u s ist nie k r a n k gewesen, weil Er keine Sünde getan hat, und weil Er das dem Fleisch anhaftende Sündenwesen stets und immer überwunden hat. Sein Leib war stets v e r k l ä r u n g s r e i f, wie das ja auf dem Verklärungsberg klar heraustritt.

Er hat ja wohl in Seiner Passion auch das ganze Sterbens- und Leidenselend unseres Körpers getragen. Das war entsetzliches Körperelend, als Er anfing, zu zittern und zu zagen. Das war ein Körperjammer ohnegleichen, als es Ihm das Blut aus allen Poren trieb. Das war Krankheitselend genug, als am ganzen Körper kein unverwundeter Fleck mehr war, und als dieser todwunde Körper noch am Kreuze ausgespannt wurde. Und gestorben ist Er auch. Aber das alles freiwillig um unseretwillen. Fürwahr, Er trug u n s e r e Krankheit und lud auf Sich u n s e r e Schmerzen. Um Seiner Selbst willen ist Er nie krank gewesen und wäre Er nie krank geworden; denn Er hatte keine Sünde. Ja, Er hatte soviel Lebens- und Kraft-Überfluss, dass Er in Tausende und Abertausende von kranken und elenden Körper die göttlichen Lebenserneuerungskräfte und Wiederherstellungskräfte einflößen konnte. Alle seine Wunderheilungen sind ja nicht, wie verkehrter Sinn meint, Durchbrechungen der Naturgesetze; sie sind vielmehr Wiederherstellung der elendiglich d u r c h die S ü n d e durchbrochenen Naturgesetze. So ist Er, als der Sündlose, schon in Seinem Niedrigkeitsleben der Aufheber der Krankheiten gewesen. Nachdem Er aber in fürchterlichster Elends- und Todes-Pein unsere Krankheit und unsern Tod frei getragen und in beiden hinabsteigend sieghaft wieder hervorgebrochen ist, so ist Er jetzt nach Seiner eigenen geistleiblichen Erhöhung auch der wahrhaftige und machtvollkommene Aufheber alles Krankheitswesens.

Alles in seiner Ordnung

In dem geistleiblich verklärten Gottessohn zur Rechten des Vaters ist die Aufhebung aller Krankheit wie alles Todes vollkommen vollbracht; und in diesem geistleiblich verklärten Jesus liegt die Lebens- und Kraft-Fülle, die Aufhebung aller Krankheit im gefallenen Geschlecht aus durchzuführen. Schaue auf, o Menschheit, zu deinem Heiland - da ist auch dein ganzes Krankheitselend behoben - und schaue Ihn an, wie Er durch Kreuz und Leiden zu dieser Vollkommenheitsfülle, die dir zugute kommt, gelangte. Er musste der Sünde den Kopf zertreten; jetzt darf Er auch der Krankheit Gift und Pestilenz sein. Das ist nun des lebendigen Glaubens volle Gewissheit: wir haben in dem Erlöser von Sünde und Tod auch den Erlöser von aller Krankheitsnot. Und das ist des lebendigen Glaubens volle Gewissheit; dass alle Krankheit mit Aufhebung von Sünde und Schuld schon aufgehoben ist in Christo Jesu, unserem Herrn. In solch großer seliger Heilsgewissheit steht und lebt der Glaube. Ja, die wiedergeborenen Gläubigen tragen in ihrem Wiedergeburts-Glaubensleben bereits die Anwartschaft auf einen Zustand völliger Krankheitslosigkeit, ja geistleiblicher Herrlichkeit nach Seinem Bilde. Aber gerade, wenn wir so Großes g l a u b e n , w i s s e n und h a b e n, wenn wir wissen, dass wir h a b e n einen Bau von Gott, dann gilt es, dass wir auch klar sind, w i e nun diese A u f h e b u n g aller K r a n k h e i t e n praktisch nach Gottes R a t und P l a n durchgeführt wird. Da geht, gleichwie bei der Aufhebung des Todes (1Kor 15), a l l e s in seiner O r d n u n g.

Heilungen im Königreich

Auch bei der Aufhebung der Krankheit heißt es: der Erstling Christus; danach, die Christo angehören; danach geht es zum Ziele hin (wörtlich!). Was die praktische Aufhebung der Krankheiten angeht, so sehen wir schon beim Erdenwirken des Heilandes einen großen Unterschied. Wir begegnen da zunächst einer M a s s e n a u f h e b u n g der Krankheit. Sie bringen zu Ihm a l l e r l e i Kranke, und Er heilt sie a l l e . Bei diesem Massenheilen wird n i c h t g e f r a g t nach dem Sündenstand des Einzelnen oder nach dem Glaubensstand; da wird einfach geheilt. Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein - und dies alles in Scharen. Dann aber begegnen wir auch Einzelheilungen, wo ganz persönlich und oft auch in der Art sonderlich verfahren wird, wie bei unserem Blindgeborenen, und wo alles auf Glaubensweckung und Glaubensförderung beim geheilten Kranken selbst, und durch ihn bei andern, angelegt ist. Und was nun das ganz Merkwürdige ist - die Massenheilungen finden wir ausschließlich in den drei ersten Evangelien; die Einzelheilungen zwar nicht durchaus bloß im vierten Evangelium, aber das finden wir: w a s im vierten Evangelium geheilt wird, sind nur einzelne.

Hier haben wir nun wieder den großen Unterschied, der noch in vielen andern Beziehungen, welche jetzt hier nicht alle genannt werden können, heraustritt zwischen den drei ersten und dem vierten Evangelium: dort die Evangelien des Volks- und Massenmäßigen, hier das Evangelium der Einzelnen, der Geborenen und zu Gebärenden; dort das Königreich mit seinem Schauen, hier die Gemeine mit ihrem Glauben. Hierbei müssen wir zum Verständnis bemerken, dass das vierte Evangelium eben geschrieben ist n a c h der Z e r s t ö r u n g Jerusalems, als die Hoffnung der Aufrichtung des Königreichs Christi dahin und hinausgeschoben war, und als die Gemeine des Glaubens schon klar sich ausbildete. Das hat große Bedeutung für die Erkenntnis, wie Jesus und die Krankheiten sich verhalten. Es ist etwas ganz anderes, wie Jesus sich praktisch zur Krankheit stellt in dem Z e i t a l t e r der Gemeine, und wie Er sich dazu stellt im Z e i t a l t e r Seiner K ö n i g s h e r r s c h a f t. In unserem vorliegenden Text beim Blindgeborenen, da wird ein Gemeine-Erstling erzogen. Das sehe wir deutlich daran, wie der Heiland sich ihm von Stufe zu Stufe tiefer offenbart.

Heilungen in der Gemeinezeit

Wie ist es nun mit J e s u s und den K r a n k h e i t e n in der Gemeine? Das ist von vornherein klar, dass die Gemeine und ihre Glieder den ganzen Heiland zur Verfügung haben, also auch den ganzen Krankheitsaufheber. Ja, wie wir schon oben gesagt haben, das Wiedergeburts-Glaubensleben, welches Kinder Gottes in sich tragen, ist der A n f a n g der g e i s t l e i b l i c h verklärten A u s a u f e r s t e h u n g in ihnen. Die Gläubigen sind ja mit Christus auferstanden, sind vom Tode zum Leben hindurchgedrungen, stehen also schon in der Auferstehung drinnen. Die Krankheitsaufhebung hat in ihnen begonnen. Und das ist auch klar, die Glieder der Glaubensgemeine haben unter sich, unter ihren Geistesgaben, die Gabe gesund zu machen - und zwar als a l l g e m e i n e Gabe, von der auch alle Ältesten Gebrauch machen können, und als s o n d e r l i c h e Begabung e i n z e l n e r. Aber das ist in der Gemeine ebenso wahr, dass sie diesen Schatz in i r d e n e n G e f ä ß e n trägt. Die Gläubigen tragen den Krankheits- und Todesleib noch an sich. So nun Christus in euch wohnet, s o ist der L e i b zwar t o t um der Sünde willen, der Geist aber ist das Leben um der Gerechtigkeit willen (Röm 8).

Und wiederum: Die wir haben des Geistes Erstlinge, wir sind wohl gerettet, aber a u f H o f f n u n g. Wir sehnen uns noch und sind beschwert und w a r t e n auf unseres L e i b e s E r l ö s u n g. Unser Leben in Christo ist noch ein verborgenes - eben im Todesleib. Wir sind eine G l a u b e n s g e m e i n e, die nicht sieht und doch glaubt. Das ist das Größte, was es gibt im Himmel und auf Erden. Und diese Glaubensgemeine hat ihr nächstes und erstes Übungsfeld im Leibe der Krankheit und des Todes. Und da geht es nun sehr verschieden. Die Gläubigen erleben die Krankheitsaufhebung in Christo oft und viel und allenthalben. Sie erleben aber auch, dass Krankheiten auf ihnen bleiben - wie auf unserem Apostel, dem Paulus, zur Erziehung und Mehrung des Glaubens und der Kraft. Die Glieder der Gemeine können gesund u n d krank sein - das kommt auf des Herrn Erziehungsabsichten an - sie können plötzlich oder langsam gesund werden. Bei der Gemeine geht alles speziell. Aber unter allem wächst der innere Mensch, wo es regulär geht. Wenn nun ein Glaubensmensch durch gesunde und kranke Tage hindurch endlich stirbt, dann wird offenbar, was er unter beidem geworden ist, und er tritt vor seinem Heiland in einen geistleiblich verklärten Zustand ein, der dem entspricht, was er innerlich geworden ist. Und dementsprechend muss er dann weiter lernen und weiter wachsen.

Man muss also ja nicht meinen, wo rechter Glaube sei, müsse immer gleich auch Gesundung eintreten. Durchaus nicht - aber, wo rechter Glaube ist, tritt unter allen Umständen inneres Wachstum in Buße und Glaube ein. Und danach ringe! So stehen also Gotteskinder, auch den Krankheiten gegenüber, als d i e F r e i e n da; sie wissen, sie tragen die Freiheit von aller Krankheit als Anlage in sich; sie wissen, der Herr kann in jedem Falle durchwirken auch auf den Leib; sie wissen aber, der Herr will erziehen durch Leibesschwachheit. Der Leib ist noch tot um der Sünde willen (Röm 8) - und dies Todeswesen muss oft auch an Gläubigen noch kräftig offenbar werden, damit sie in Demut, Einfalt und Buße bleiben, und damit sie von dem ihnen noch anklebenden Sündenwesen noch kräftiger gereinigt werden. Aber das wissen sie immer, wer ihr Herr ist, und was für ein Leben in ihnen begonnen hat. So gehen die Gläubigen in Christo auch in diesem Stück noch in der Niedrigkeit um der Sünde willen. Erst, wenn sie ganz gelöst sind, kann auch die ganze geistleibliche Herrlichkeit durchbrechen. Diese wird aber durchbrechen, so wir im Glauben beharren bis ans Ende; denn der Heiland ist der wahrhaftige und völlige Krankheitsaufheber. Ja, Er wird Seine vollendeten Glieder einst, wenn ihre Stunde gekommen ist, solcher Ehre würdigen, dass sie dürfen im Königreich Christi die Mithelfer sein bei der Aufhebung der Krankheit. Das hat sich also.

Krankheiten im Königreich Christi

Wenn die große Nationenbuße nach dem Zusammenbruch des antichristlichen Reiches kommen wird; wenn vorab das jüdische Volk Buße getan hat; wenn der Herr mit Seinen Heiligen erschienen ist und die Völker unter Sein Szepter sich beugen; wenn Satan gebunden und seiner Herrschaft beraubt ist: dann ist eine Generalloslösung von der Sünde gekommen. Zwar ist die Sünde noch da, aber in keinem Vergleich mit zuvor. Dann wirkt sich auf allen Gebieten eine Fülle von Erlösungskräften aus, so auch auf dem Gebiet des menschlichen Körpers und seiner Krankheiten. Im aufgerichteten Königreich Christi werden dann die Heilungen so sein, wie zur Zeit Seiner ersten Erscheinung. Es geht ja im geoffenbarten Königreich des Messias vom Schauen zum Glauben. So wird auch alle Seuche und Krankheit in den Nationen sofort geheilt werden. Da werden dann auch die vollendeten Erstlinge Heilungsträger sein dürfen. Wenn die vollendeten Heiligen des Herrn auf Erden erscheinen werden, was je und je geschehen wird, dann werden sie in allerlei Nöten um Hilfe angerufen werden und werden allen helfen. Der Heiland hat ja zu Seinen Lebzeiten schon Seine Jünger so ausgesandt.

Also wird die durch Unbußfertigkeit der Juden verhinderte Heilszeit am Ende der Tage ausbrechen. Man darf also die Züge jener Tage bei Lebzeiten Jesu im jüdischen Volke nicht ohne weiteres auf die jetzige Zeit der Gemeine übertragen, sonst macht man einen großen Fehler und bereitet sich mancherlei Nöte. Jesus und die Krankheiten im Zeitalter der Gemeine und die Krankheiten im Zeitalter des aufgerichteten Königreichs, das sind zwei verschiedene Stufen, welche sich bei Lebzeiten Jesu schon andeuten. Die siehst aber, zu welcher Herrlichkeit die Stufe der Gemeine führt, wenn ihr auch noch leiblich Nöte aufliegen. Was im Königreich Christi gläubig wird, das kommt dann im Gericht zur Rechten und erhält Leiber, die keiner Krankheit mehr fähig sind. Jesus hat nun weiter durchgesiegt mit Aufhebung aller Krankheit. Aber allerdings, die im jüngsten Gericht zur Linken Gestellten werden entsetzliche und vielem Elend unterworfene Leiber erhalten, dann wird sein Heulen und Zähneklappern. Das ist der andere Tod. Wehe denen, welche ob ihrer Herzenshärte solche Zeiten äonenlanger Geistes- und Leibes-Pein durchzumachen haben!

O, ergreife das ewige Leben, dazu du gerufen wirst, und gehe ein in die Zubereitung des krankheitslosen Leibesdaseins! Wenn es auch wahr ist, dass endlich auch der letzte Feind, der Tod, aufgehoben und aus dem Mittel getan wird: - ist es schon furchtbar, in d i e s e m Leben mit einem kranken Schmerzensleib gehen zu müssen - wie wird’s in den kommenden Äonen sein! Und äonenlang elendig - unausdenkbar. Eile, rette deine Seele - rette deinen Leib - tritt in Gemeinschaft mit dem großen Aufheber alles Krankheitsfluches, mit Jesus, dem Christ.

Lies weiter:
10. Kein Passionsverständnis - Lk 18:31-34