Jagen nach dem Kampfpreis - Spr 21:21 + Spr 15:9b

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246. Jagen nach dem Kampfpreis - Spr 21:21 + Spr 15:9b

Wer der Gerechtigkeit und der Güte nachjagt, wird Leben finden, Gerechtigkeit und Herrlichkeit. - Wer der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt JAHWEH.

Gerechtigkeit und Gnade ("zädaka" und "chäsed") sind die wesentlichen Merkmale des Gesetzes Gottes und übertreffen die rituellen Opfer bei weitem, weshalb "Gerechtigkeit und Recht über JAHWEH angenehmer sind als Opfer" (Spr 21:3). Darum werden diese alttestamentlichen Heilungsmerkmale nach Spr 15:9 dem zugesprochen, den JAHWEH liebt. Neben Hos 6:6 bestätigt uns Mi 6:8 diese Vorrangstellung von Gerechtigkeit und Güte vor den Opfern: "ER hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist, und was fordert JAHWEH von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu handeln mit deinem Gott!"

Baader übersetzt das hebr. "zädakah" mit Rechtfertigung; diese Heilswirklichkeit ist als ZIEL wohl auch im Gesetz vorgeplant, wird aber volle Wirklichkeit erst in Christus.

Wenn man nun Gerechtigkeit und Güte erlangen will, um schließlich Leben, Rechtfertigung und Herrlichkeit zu finden (Lk 10:25-28), so gilt es, diesen Heilsgütern mit aller Entschlossenheit nachzujagen. Dies mag man nun wieder als "eigenes Tun" und "Werkgerechtigkeit" empfinden, doch sollten wir bedenken, dass davon überwiegend im NT gesprochen wirf, wie folgende Stellen zeigen:

"Weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach!" (Ps 34:14, s. auch 1Petr 3:11).

"Jaget allezeit dem Guten nach, gegeneinander und allen gegenüber !" (1Thes 5:15).

"Jage aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes!" (1Tim 6:11).

"Jaget dem Frieden nach mit allen und der Heilung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!" (Hebr 12:4).

Paulus aber "jagte zielwärts dem nach, was vor ihm lag: dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach droben" (Phil 3:14).

Wie die Wirklichkeit des neuen Lebens durch den Heiligen Geist in uns wohnt, und damit "das wirkliche Licht schon leuchtet", ist das alte Gebot für uns zu einem neuen Gebot geworden - "wahr" in Jesus und in uns. Durch die Realität des Geistes Christi wird das Gesetz erfüllt (1Jo 2:7-8).

Als Lohn für das Nachjagen wird uns Leben, Gerechtigkeit (oder: Rechtfertigung) und Herrlichkeit verheißen. Denn Gott hat Herrlichkeit und Ehre und Frieden jedem zugesagt, der das Gute tut (Röm 2:10), Denn "welche Er gerechtfertigt hat, diese hat Er auch verherrlicht" (Röm 8:30). Wird Er doch nichts Gutes vorenthalten, sondern "Gnaden und Herrlichkeit" denen schenken, die in Lauterkeit wandeln, wie es Ps 84:11 bezeugt.

Nun gibt es aber sowohl eine "Weisenkrone" als auch ein "Narrenerbe" - ein Vollendung in der Weisheit, aber auch in der Torheit. So sagt Spr 14:18: "Die Einfältigen erben Narrheit, die Klugen aber werden mit Erkenntnis gekrönt!" Und Spr 14:24 ergänzt: "Der Weisen Krone ist ihr Reichtum", womit wohl der innere Reichtum des Geistes gemeint ist, aber "Die Narrheit der Toren ist und bleibt Narrheit!" Es geht um die Krone, um die Krönung eines Lebens; wir aber jagen darum dem Kampfpreis nach! Das NT nennt uns eine dreifache Krönung mit einem "Siegeskranz", der genau dem Gottesangebot unseres Sprüchewortes entspricht.

  • Der in Versuchungen Bewährte, der Gott liebt, empfängt an jenem Tage den Siegeskranz des LEBENS.
  • Der gerechte Richter wird am Tag Seiner Machtergreifung allen, "die Seine Erscheinung lieben", den Siegeskranz der GERECHTIGKEIT verleihen.
  • und den treuen Hirten der Gemeinde Christi wird "der Hirtenfürst" bei Seiner Offenbarung den unverwelkbaren Siegeskranz der HERRLICHKEIT schenken (Jak 1:12 - 2Tim 4:8 - 1Petr 5:4).

Das Leben Gottes, die Gerechtigkeit uns Rechtfertigung in Christo und die Herrlichkeit sind uns dann vollkommen und vollendet gegeben! Lohnt dies nicht einen entschlossenen Einsatz?

"Ich will streben nach dem Leben, wo ich selig bin;
ich will ringen, einzudringen, bis dass ich's gewinn.
Hält man mich, so lauf ich fort; bin ich matt, so ruft das Wort:
Fortgerungen, durchgedrungen bis zum Kleinod hin!"


Lies weiter hier:

247. Geistliche Kriegsführung - Spr 21:22 + Spr 24:5-6