Hoffnung für die Schöpfung
aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)
"Ich urteile nämlich, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Denn gespannt lauernd (wie mit vorgestrecktem Kopf) erwartet die Schöpfung das Offenbarwerden der Söhne Gottes. Die Schöpfung wurde ja der Nichtigkeit unterworfen, nicht nach eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, dass auch sie selbst, die Schöpfung, einmal befreit werden wird vom Sklavendienst der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes." (Röm 8:18-21)
Der Römerbrief ist ein Brief voller Hoffnung. Für Israel - für alle Menschen - für die gesamte Schöpfung gibt es Hoffnung! Gott selbst ist der "Gott der Hoffnung" (Röm 15:13). Es gibt Hoffnung für alles, was Gott geschaffen hat: die Erde, Tiere, Menschen, Sterne, Engel.
Der Studienrat und Buchautor Paul Müller (1896-1983) schreibt mit Recht: "Es liegt ein großer Irrtum in den bekannten Worten Schillers: 'Die Welt ist vollkommen überall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual.' Nein, sie ist nicht vollkommen!" Müller erinnert an Erdbeben und Wasserkatastropen und Unwetter sowie an Raubtiere, die sich auf ihre Opfer stürzen. Er nennt es die "Nachtseite der Natur". Diese Schöpfung bedarf der Erlösung. Sie ist "erlösungsbedürftig und erlösungsfähig". In den doppelten Sündenfall am Anfang der Welt- und Heilsgeschichte (den Fall Satans und den Fall des Menschen) ist die Schöpung offenbar mit hineingezogen worden. Sie wartet gespannt wie mit vorgestrecktem Kopf auf ihre Erlösung.
Diese Erlösung sieht Paulus im Zusammenhang mit dem zukünftigen Offbarwerden der Söhne Gottes. Das gegenwärtige Leiden vieler Gotteskinder bewirkt Herrlichkeit (2Kor 4:17). Christus wird sich einmal mit Seiner Gemeinde der Welt in Herrlichkeit offenbaren (Kol 3:4). Die Schöpfung, die heute noch der Nichtigkeit unterworfen ist, wird dann eine wunderbare Befreiung erleben. Sie soll aus der Sklaverei der Vergänglichkeit herausgelöst und in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes hineingeführt werden. Dies beginnt im Tausendjahrreich (Jes 65:20-25) und wird sich voll erfüllen, wenn Gott neue Himmel und eine neue Erde schafft (Offb 21).
