Hochmut kommt vor dem Fall - Spr 16:18-19

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181. Hochmut kommt vor dem Fall - Spr 16:18-19

Hoffart (Erhabenheit) geht dem Zusammenbruch, und Hochmut (Überhebung des Geistes) dem Falle voraus. - Besser niedrigen Geistes sein mit den Demütigen, als Raub teilen mit den Hoffärtigen!

Diese Aussagen sind auch psychologisch bedeutsam. Ein unkritisches Verhalten sich selbst, seiner Persönlichkeitsstruktur und seinen Fehlern und Schwachheiten gegenüber führt schnell zu einer psychischen "Erblindung"; ein Fallen in Sünde kann durch die begleitende plötzliche Selbsterkenntnis einen seelischen Zusammenbruch auslösen. Doch sollte jeder Seelsorger bedenken, dass selbst ein solcher Zerbruch durch Gottes Gnade zu einer Heilung vom Hochmut führen kann. Darauf weist uns der tiefe Fall des Simon Petrus hin, der in Selbstüberschätzung und aus Schwachheit seinen Herrn verleugnete. wozu diente aber sein Fall? "Der Herr aber sprach: Simon! Simon! Siehe der Satan hat dich erbeten, dich zu sieben wie das Getreide. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder" (Lk 22:31-32)! Doch liegt auch das warnende Beispiel des Königs Asarja (Usijah) vor, der "stark wurde", dessen Herz "sich überhob", so dass er "verderbt und treulos gegen JAHWEH" handelte, indem er das Heiligtum betrat um dort zu räuchern; , er wurde aus dem Heiligtum verwiesen, vom Hause JAHWEHs gänzlich ausgeschlossen und vom Herrn mit Aussatz geschlagen (2Chr 26:15-21; auch ein Musterbild der Selbsterhöhung Luzifers).

Wenden wir uns nun Spr 16:19 zu. dem Delitzsch so überträgt: Besser demütig weilen unter Duldern (BA: Gedemütigten), als Beute zuteilen unter Stolzen! Paulus schließt sich dem an, wenn er uns in Röm 12:16 empfiehlt: "Haltet euch herunter zu den Niedrigen...!" Das "Tor" der Bergrede Jesu ist zugleich der Zugang zum Reich Gottes "Glückselig sind die Bettler aufgrund des Geistes, das Königtum der Himmel ist ihr Teil" (Mt 5:3 nach dem Grundtext). Nicht die Weltweisen, sondern die "unmündigen" erfahren nach dem Wohlgefallen Gottes Seine Offenbarung. Diese sind zugleich die "Mühseligen und Belasteten", denen der Herr Frieden geben will (Mt 11:25-29). Wenn wir aber "Ehre voneinander nehmen", so können wir nicht glauben (Joh 5:44). Wie schön wird dies vorgebildet im Erleben des Königs David, der vor Saul in die Bergfeste der Höhle ADULLAM geflohen war! Wer aber waren jene 400 Männer, die sich dort um ihn scharten und teilnahmen an seinem Leidensweg? Es war "jeder Bedrängte, jeder, der einen Gläubigen hatte, jeder, der erbitterten Gemütes war" (1Sam 22:1-3). In einem solchen Lager wächst der Hochmut nicht (vgl. 1Kor 1:27-30)! Dieses Männer dienten David, wie wir uns bemühen, Jesus zu dienen. Die Spannung eines Lebens in der Verborgenheit ist auch die unsere, deren "Leben verborgen ist mit dem Christus in Gott" (Kol 3:1-3).

Demut aber ist Diene-Mut. "Fürwahr der Spötter spottet Gott, aber den Demütigen gibt er Gnade!" Dieses Wort aus Spr 3:24 bewegte Petrus zu dem Rat: "Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt" (1Petr 5:5).

Nun sollten wir aber in unserem Urteil über Demütige und Hochmütige vorsichtig sein; gibt es doch auch die fromme Scheindemut des religiösen Schauspielers, nach dem Motto: "Ich bin so stolz, dass ich so demütig bin!" andererseits kenn ein im Wesen geprägter und selbstbewusster Christ durchaus von Herzen demütig sein. "Der Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber schaut in das Herz" sagt 1Sam 16:7. Wenn es uns wirklich von Herzen kommt und nicht zu einer frommen Phrase wird, so wollen wir den Rat des Jakobus beherzigen: "Der niedrige Bruder rühme sich seiner Hoheit", die er in Christo hat, "der reiche aber seiner Niedrigkeit" (Jak 1:9-10)!


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182. Achte auf das Wort! - Spr 16:20