Hiskias Gebet und Heilung - 2Kö 20:1-6

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Hiskias Gebet und Heilung - 2Kö 20:1-6

"In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja kam zu ihm und sagte zu ihm: so spricht er HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben! Da wandte er sein Gesicht zu Wand und betete zu dem HERRN... Und Hiskia weinte sehr... Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja: Kehre um und sage zu Hiskia: So spricht der HERR: Ich habe dein Gebet gehört. Siehe, ich will dich heilen... und ich will zu deinen Tagen 15 Jahre hinzufügen." 2Kö 20:1-6


Der Bescheid des Propheten Jesaja war eindeutig: "Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben!- Was bleibt da dem Menschen anderes übrig, als sich zu beugen und zu fügen und zu sprechen: "HERR, Dein Wille geschehe!"?

So reagiert aber der fromme, tief gläubige König Hiskia nicht. Auch Mose hatte sich nicht einfach in den Willen Gottes ergeben, als Gott gesagt hatte: "Lass mich, dass mein Zorn gegen die Israeliten entbrenne und ich sie vernichte" (2Mo 32:10). So auch Hiskia. Er setzt dem sehr klaren Wort Gottes ein "Ach, HERR" entgegen. "Ach, HERR! Denke doch daran, dass ich vor Deinem Angesicht in Treue... gelebt und getan habe, was gut ist in Deinen Augen!" Und Gott geht erstaunlicherweise darauf ein und ändert Seinen Beschluss. Er fügt Hiskoas Leben noch 15 Jahre hinzu.

Wir wollen aus diesem Berichtkeine falschen Schlüsse ziehen. Normalerweise ist es richtig, zu dem Willen Gottes JA zu sagen: "Ja, Herr, Dein Wille geschehe!" So betete Jesus im Garten Gethsemane (Mt 26:39.42). Wenn Gott uns heute Seinen Willen in einer bestimmten Richtung kundtut - einer Richtung, die uns vielleicht nicht gefällt-, nicht durch einen Propheten, sondern vielleicht durch einen Arzt, eine Behörde oder den Arbeitgeber, so sollten wir nicht rebellieren. Auch Hiskia hat nicht rebelliert! Im Gegenteil, er war seinem Gott innig und voll Vertrauen verbunden. Er war Ihm so eng verbunden und hatte Seine Hilfe gerade eben so großartig erfahren (1Kö 19), dass er dachte: Mit diesem Gott kann man doch reden; vielleicht ändert Er, was Er gesagt hat. Aus solcher Haltung kindlichen, demütigen Vertrauens heraus können auch wir in bestimmten Situationen wohl einmal beten: HERR, geht es nicht auch anders?