Hiobs Antwort 2.Teil - Hi 13:1-28

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Hiobs Antwort 2.Teil - Hi 13:1-28

Hiob fragt die Reunde: Wollt ihr etwa Gott verteidigen? Wollt ihr gar Ihm zuliebe mit Trug und Täuschung arbeiten? - Nein, der Mensch kann Gott nicht rechtfertigen und soll das auch gar nicht erst versuchen. Und die christliche Apologetik kann zwar Glaubenswahrheit verteidigen, nicht aber Gott selbst und Sein Wesen und Handeln. - Ab Hi 13:13 erneuert Hiob seine Klagen. Auf Erden sieht er nur noch den Tod vor sich, doch er hofft auf ein Danach, er rechnet fest mit der Möglickeit, sich vor Gott rechtfertigen zu können - das immerhin gibt ihm ein Stück Heilshoffnung (Hi 13:16). Er hat sich "für den Rechtsfall gerüstet". Seine Fragen an Gott hat er schon formuliert (Hi 13:23-25), sie gipfeln in der vorwurfsvollen Frage: "Warum hältst Du mich für Deinen Feind?" Nur möge Gott vor dem Beginn der Rechtsstreits (vor dem Prozessauftakt) eine Pause seiner Qualen eintreten lassen" und ihn auch nicht "durch Seine Majestät aus der Fassung bringen" (Hansjörg Bräumer) (Hi 13:21).

Hier spricht kein Ungläubiger, sondern einer, der an Gott festhalten möchte, Ihn aber nicht versteht. Alle, denen es heute ähnlich ergehen mag, können sich darin wiederfinden. Der Text kann ihnen aber auch zur Warnung dienen: Beim Nachdenken darüber, ob Gottes Wege gerecht und richtig sind, kann man sehr leicht in Selbstgerechtigkeit abgleiten ("Ich weiß, dass ich recht behalten werde"). Hiob, warum bist du nicht bei deiner Glaubenseinstellung von Hi 1:21 und Hi 2:10 geblieben? Auf die Dauer vermochte er es nicht. Vermögen wir es?