Hiobs Antwort - 2.Teil - Hi 10:1-22

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Hiobs Antwort - 2.Teil - Hi 10:1-22

ES liegt nahe, auch hier wieder zur fragen: Was ist richtig und was ist falsch bei all den fragen, Behauptungen und Anklage des schwergeprüften Gottesknechtes? Immer wieder taucht die Grundfrage bei ihm auf: Warum bekämpft mich Gott? Hast Du, Gott, einen Nutzen davon, Menschen schuldig zu sprechen, ja das kunstvoll gebildete Werk Deiner Hände zu zerstören? - Seh schön klingt der Vers Hi 10:12: "Leben und Gnade hast Du mir erwiesen und Deine Fürsorge hat meinen Geist bewahrt." Doch das war einmal. Nunmehr wirft Hiob Gott vor, dieses gnädige Handeln Gottes sei nicht ganz echt, nicht aufrichtig gewesen. Insgeheim habe Er nur darauf gewartet, einen Menschen schuldig sprechen zu können, ihn zu bestrafen, ja - dem Löwen gleich - zu jagen. - Wieder wünscht sich Hiob (wie in Hi 3), niemals geboren worden zu sein oder gleich nach der Geburt gestorben zu sein - vom Mutterleib weg ins Grab gekommen zu sein. Und für die Zukunft erwartet er nichts als dunkle und tiefe Nacht und ausweglose Finsternis, "die Urfinsternis einer Welt ohne Licht und Ordnung" (Artur Weiser).

Wie gut, dass Jahrhunderte später der erschien, der sagen konnte: "Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis seinen Weg gehen, sondern das Licht des Lebens haben (Joh 8:12). Durch Jesu Kommen erfüllte sich Jes 9:1: "Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die im Land des Schattens des Todes saßen, ist Licht aufgegangen" (Mt 4:16). Seidem gibt es Hoffnung für alle Hoffnungslosen, Licht für alle in Dunkelheit Schmachtenden - für Hiob und alle, die in ähnlicher Weise an Gott und dem Sinn ihres Lebens irre wurden.