Hand = ein Symbol für Wirksamkeit, Darreichung, Macht, Bewahrung, Bündnis

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus AHS: "200 biblische Symbole"


Hand = ein Symbol für Wirksamkeit, Darreichung, Macht, Bewahrung, Bündnis


Von der Hand Gottes und des Menschen redet die Schrift in vielfacher Beziehung. Wie der Fuß ein Bild des Wandels ist, so ist die Hand ein Symbol der Wirksamkeit des Handelns und der Darreichung.

Der Mensch mit der verdorrten Hand in Mt 12:10 ist ein prophetisches Vorbild auf Israel in seinem Fluchzustand, in dem es die Heilsgüter Gottes weder zu empfangen noch weiterzugeben vermag. Es gleicht jetzt einem Priester, der einen "Bruch an der Hand" hat (3Mo 21:19) und deshalb kein Opfer darbringen darf (3Mo 21:17 - 3Mo 21:21).

"Ist meine Hand zu kurz zur Erlösung?" fragt Gott in Jes 50:2 und rühmt sich in Jes 66:2, dass seine Hände Himmel und Erde geschaffen haben.

"Ich werde meine Hand dem Geringen zuwenden", verheißt der Herr in Sach 13:7b, und nach Ps 104:28 und Ps 145:16 werden alle Lebendigen aus Gottes Hand mit Huld (oder Gnade) und Gutem gesättigt.

Die zum Gebet erhobenen Hände Moses gaben dereinst Sieg (2Mo 17:11). Er ist hier ein Vorbild des für die Seinen fürbittenden Hohepriesters Christus. Wie wichtig das Werk unserer Hände ist, ersehen wir aus Eph 4:28 - 1Thes 2:9 - 1Thes 4:11 - 2Thes 3:8.10-12 - 1Kor 4:12 - u. a. Schriftzusammenhängen.

In Hi 37:7 lesen wir: "Er lähmt die Hand eines jeden Menschen, damit alle Menschen sein Werk kennen lernen." Erst wenn wir an den Werken unserer Hände enttäuscht und verzweifelt sind, vermögen wir Gottes Werk, es sei in der Schöpfung, Erlösung oder Vollendung, zu verstehen.

Doch nicht nur Wirksamkeit und Darreichung, sondern auch Gerichtsmacht und Gnadenbewahrung werden im Bilde der Hand dargestellt. "Demütigt euch unter die mächtige Hand Gottes!" mahnt Petrus in 1Petr 5:5. Von Ismael weissagt der Engel des Herrn, dass seine Hand wider alle und die Hand aller wider ihn seien (1Mo 16:12). Immer wieder erinnert Gott sein vergessliches, halsstarriges Volk daran, wie wunderbar er es aus der Hand der Ägypter errettet hat (2Mo 3:8 - 5Mo 7:8 - Ri 6:9 - 1Sam 10:18).

Auch in anderen Zusammenhängen spricht die Schrift von der Hand des Feindes (3Mo 26:25), von der ausgestreckten Hand Gottes, die Ägypten schlägt (2Mo 3:20), die alle Feinde findet (Ps 21:8), die schwer auf dem Sünder lastet (Ps 32:4), die den flüchtigen Drachen durchbohrt (Hi 26:13), und die niemand abwenden kann (Jes 14:27 - Dan 4:34). Neh 2:18 redet von der guten Hand Gottes, und von der starken Hand des Herrn lesen wir in 2Mo 6:1 - 2Mo 13:3 - 5Mo 6:21 - 5Mo 7:8 - 5Mo 9:26 - 5Mo 11:2 - 5Mo 26:8.

Christus sagt von seinen Schafen, dass sie niemand aus seiner und des Vaters Hand reiße (Joh 10:28.29).

Der Herr übergab seinen Geist in die Hände seines Vaters (Lk 23:46), und selbst am äußersten Ende des Meeres, in Nacht und Finsternis leitet Gottes Hand den Flüchtigen und fasst seine Rechte (Ps 139:9-12).

In Gottes Hand ist die Seele aller Lebendigen und der Geist alles menschlichen Fleisches (Hi 12:10), und sie vermag das Herz eines Königs wie Wasserbäche zu lenken (Spr 21:1).

Das hochmütige, gottlose Babel, das die Nationen berauschte, war ohne sein Wissen und Wollen immer nur ein Werkzeug in der Hand des Herrn (Jer 51:7), und Mose stand bei einer großen Theophanie (Gotteserscheinung) unter der Deckung der Hand Gottes (2Mo 33:22). "Niemand ist, der aus meiner Hand errettet", sagt Gott in 5Mo 32:39 - Jes 43:13 und Hos 2:10 und spricht in Jes 51:16 von dem schützenden Schatten seiner Hand.

Doch nicht nur Wirksamkeit und Darreichung, Macht und Bewahrung werden durch das Bild der Hand dargestellt, sie ist auch ein oft gebrauchtes Symbol des Bundes und der Verbindung. "Ägypten reichen wir die Hand", ruft der weinende Prophet in Kla 5:6 aus, und in Hebr 8:9 erinnert Gott daran, dass er sein Volk an der Hand ergriff, um es aus dem Lande der Knechtschaft zu führen, dass es aber nicht in diesem Bund geblieben ist.

"Ich habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk", bezeugt Gott in Jes 65:2; in Kla 1:17 steht geschrieben: "Zion breitet ihre Hände aus: da ist niemand, der sie tröstet."

Hab 3:10 redet sogar davon, dass die Tiefe ihre Stimme erschallen lässt und zur Höhe ihre Hände emporhebt. Wenn die Schrift kein sinnloser orientalischer Schwulst, sondern wirklich in jedem Wort Gottesoffenbarung ist, dann zeigt uns die Habakukstelle im Gericht befindliche Wesen, die sich nach Segnungen ausstrecken. Denn Tiefe bedeutet Angst und Gericht, während Höhen Segnungen vorschatten.

Wohl uns, dass wir, wenn wir diese mit Händen bereitete Leibeshülle ablegen, einen Bau von Gott haben (2Kor 5:1)! Lasst uns immer mit David denken und sprechen: "Mögen wir doch in die Hand des Herrn fallen, denn seine Erbarmungen sind groß; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen!" (2Sam 24:14).

Gelobt sei unser Herr, durch dessen Hand das Wohlgefallen Gottes aus- und durchgeführt wird (Jes 53:10) zur Glückseligkeit aller seiner Geschöpfe und zur Verherrlichung seines und unseres Vaters.